Beschnitten auf Betreiben der Mutter

  • Hallo Forum,

    Ich wurde mit 9 beschnitten, auf Betreiben meiner Mutter.

    Damals wurde ich beim Kinderarzt untersucht, und obwohl er alles für in Ordnung befand, erkundigte sie sich nach der Möglichkeit meiner Beschneidung, mit Verweis auf meinen Bruder.

    Mein Bruder wurde mit 10 Jahren beschnitten, angeblich wegen einer Verengung; nachdem wir jedoch abends beim Zähneputzen zeigen mussten, dass wir uns unter der Vorhaut ordentlich gewaschen hatten, gehe ich davon aus, dass bei ihm alles in Ordnung war; trotzdem wurde er beschnitten.

    Er litt fürchterlich, und ich sah, was mit ihm passiert war: Sein Penis war völlig verändert, die Eichel lag frei, und beim baden hielt er seine Hand schützend über sein Glied.

    Meine Mutter schien von dem Wahn besessen zu sein, auch mich beschneiden zu lassen, und schleppte mich in verschiedene Praxen; zuletzt stellte eine Ärztin fest, dass das Bändchen etwas kurz wäre, was in der Pubertät noch herauswachsen würde, und meine Mutter fragte wieder nach einer Beschneidung, ich hätte angeblich Entzündungen gehabt; Die Ärztin empfahl, mehr auf Hygiene zu achten.

    Meine Mutter ließ nicht locker, und am Ende bekamen wir eine Überweisung für meine Beschneidung.

    Zuhause schimpfte sie, weil ich die Beschneidung nicht wollte, und war dann völlig außer sich, als ich verkündete, nicht zur OP mitzugehen; das würde nun gemacht, schließlich hätten wir jetzt endlich eine Überweisung, und sie drohte mit Sanktionen.

    Mein Vater, der selber nicht beschnitten ist, hatte sich komplett heraus gehalten und versteckte sich hinter Mutters Entscheidung.

    Die Tage bis zur OP waren bedrückend, ganz schlimm war das Gefühl der Ausweglosigkeit.

    Die Arzthelferin, die mich vorbereitete, wunderte sich, warum ich operiert würde, da doch meine Vorhaut einwandfrei funktionierte, aber Mutter intervenierte sofort;
    während der Operation war sie mit im Raum und unterhielt sich mit dem Arzt, und ich glaube, dass sie Einfluss auf meine Beschneidung nahm, ähnliches hatte mein Bruder vermutet.

    Ich hatte lange Zeit Schmerzen, vor allem bei Erektionen.

    Unsere Mutter erzählte später Verwandten und Bekannten von den Operationen und deren Notwendigkeit: bei meinem Bruder wegen seiner langen engen Vorhaut, und bei mir wegen Entzündungen, und es doch so sauberer sei; sie sprach gerne darüber, während ich mich schämte.

    Als ich ihr mal vorwarf, sie hätte bei Arztbesuchen immer wieder auf meine Beschneidung gedrängt, stritt sie das ab, ich hätte das falsch in Erinnerung.

    Sie ermahnte uns damals immer, nicht an uns „rum zu spielen“, somit nehme ich an, dass sie uns vielleicht die Selbstbefriedigung erschweren wollte - aber wissen tue ich es nicht.

    Meine Beschneidung hat Folgen: schon als Jugendlicher hatte ich Probleme, mich zu befriedigen; jetzt Anfang 40, kann ich nur beim Geschlechtsverkehr zum Höhepunkt kommen, andere Praktiken sind eher wirkungslos, da ich kaum etwas spüre; dazu befürchte ich weiter abnehmende Sensibilität.

    Mit meiner Frau – wir haben 2 Töchter - bin ich mir einig, dass man nur als aller letzte Möglichkeit beschneiden darf, solange es alternative Möglichkeiten gibt.
    Beschneidung von Kindern ohne zwingende Gründe sehen wir als Sünde an.

    Das Beschneidungsgesetz legalisiert das leider, und eine Bekannte aus dem medizinischen Bereich berichtete, dass vermehrt ohne Grund operiert wird.

    Eine Rekonstruktion der Vorhaut kommt, nachdem was ich hier gelesen habe, wahrscheinlich nicht in Frage, nachdem ich eine low - Beschneidung und nur wenig Spielraum habe: oder gibt es doch eine realistische Möglichkeit ?

    Könnt Ihr mir etwas einfacheres empfehlen, und die Sensibilität zu verbessern ?

    Danke Euch!

  • Hallo Floam,

    tut mir wirklich sehr leid, was dir (und deinem Bruder) passiert ist! Und danke, dass du uns hier berichtest was dir widerfahren ist und welchen Kummer es dir bereitet!

    Was du mit deiner Mutter erlebt hast erinnert mich ein wenig daran, was ich mit meiner Mutter erlebt habe. Ich wurde als Kind auf Wunsch meiner Mutter zwei sinnlosen Operationen (Appendix (Blinddarm) und Mandeln) unterzogen, zumindest eine davon habe ich als traumatisch empfunden - aber die Auswirkungen waren nicht so heftig wie bei dir. Ich hatte bei meiner Mutter den Eindruck, dass es sich um eine Art Münchhausen-Helfer-Syndrom handelte. Auch bei mir hat sich der Vater herausgehalten.

    Damals gab es auch schon so eine Art "Influencer" (pseudomedizinische Wichtigtuer), auch ohne youtube und tiktok und die propagierten zu der Zeit so eine "Störfeld"-Theorie.

    Meine Mutter vermutete ständig irgend welche "Störfelder" in uns Kindern, und demzufolge mussten drei von uns unter's Messer. Sie meinte, ich würde nicht recht gedeihen - ich war einfach normal schlank, wie Kinder damals noch waren (heute gibt es leider viele übergewichtige). Solche "Störfelder" konnten angeblich ein chronisch entzündeter Blinddarm, vereiterte Mandeln oder Zähne, Zöliakie u.v.a.m. sein.

    Wäre meine Mutter auf die Idee gekommen, meine Vorhaut wäre ein Störfaktor - ich wäre auch dran gewesen, 100%ig! =O

    Denn meine Mutter war der "Beschneidung" gegenüber durchaus aufgeschlossen, meinte, das würde auch Frauen vor Gebärmutterhalskrebs schützen (die übliche Propaganda damals).

    Aus dieser Erfahrung heraus bin ich entschieden gegen all nicht wirklich medizinisch notwendigen Operationen an Kindern (Elternwunsch-Operationen) - sie sind für mich ein Verbrechen. Und es ist ein Skandal, dass der Gesetzgeber die Augen verschließt und die Kinder schutzlos lässt.

    Das Beschneidungsgesetz legalisiert das leider,

    Dieses Gesetz ist der Offenbarungseid des Rechtsstaats - ich kann verstehen, dass Männer die unter ihrer Vorhautamputation im Kindesalter leiden dieses Gesetz besonders bitter, als ein Hohn empfinden. Leider wurden von der Politik diese Männer 2012 gar nicht gefragt, man wollte sie nicht hören.


    Was kannst du jetzt tun? Da kennen sich andere, betroffene Männer hier im Forum sicher besser aus, ich hoffe die melden sich noch.

    Manche empfehlen Senslips oder Manhood, oder bestimmte Cremes, falls ein Restaurieren wirklich nicht in Frag kommt.


    Alles Gute dir!

    There is no skin like foreskin

  • Hallo Selbstbestimmung: danke für deine freundliche Antwort!

    Du hast ein intaktes Glück, genieße es.

    Ich möchte Müttern, auch meiner, nicht unterstellen, dass sie in böser Absicht handeln; sie meinen es sicherlich gut; trotzdem ist es absolut übergriffig;

    Verengung und Entzündung waren nur vorgeschobene Gründe; ich vermute bei ihr hygienische Aspekte, „Selbstbefleckung“ sah sie als schmutzig an;

    traurig, dass Ärzte da mitmachen, für sie scheint die Vorhaut nutzlos zu sein, und das Abschneiden eine körperliche Optimierung – damit fällt der letzte Schutz vor sexueller Verstümmelung.

    Wir sind dadurch fürs Leben gezeichnet: wenn wir nackt sind, offenbart sich sofort, dass sich jemand unumkehrbar an unserer Intimität vergriffen hat – bei Kindern immer gegen deren Willen.

    Danke Euch für eure Aufklärungsarbeit mit diesem Forum!

    Danke für den Hinweis zu Senslip, werde mir die Probepackung beschaffen und ausprobieren;

    Kann mir jemand seine Erfahrungen dazu, vielleicht in Kombination mit einer Creme (UREA?) schreiben ?

    Danke!

  • Das ist eine traurige Geschichte 🥺 wie gehts dir den heute damit und wie ist der Kontakt zu deiner Mutter?

    Naja normalerweise hält die Vorhaut die Eichel feucht... das müsstest du jetz manuell machen. Ich mache das manchmal, obwohl ich meine noch habe.... ein Tropfen Olivenöl ... nur soviel das es zwischen zwei Finger passt und damit die Eichel sanft einreiben. Ich weiß nicht, ob es aus Silikon Ersatzvorhäute gibt? Aber es wäre natürlich sinnvoll, die Eichel etwas abzuschotten, damit die Eichel nicht ständig Reibung und Reizen ausgesetzt ist, was sie sonst weiter unempfindlich machen kann.

  • Paule89DE,

    danke für Deine Antwort;

    der Kontakt zu ihr ist trotz der Historie normal; sie ist Großmutter unserer Töchter, das möchte ich nicht belasten;

    Auch meine Frau pflegt ein entspanntes Verhältnis mit ihr: Sie hatte mal unter vier Augen versucht herauszufinden, warum Mutter uns beschneiden ließ, und neben „Entzündungen“ und „Hygiene“ kam, dass sie es auch sonst besser findet, ohne konkret zu werden; sie hätte das damals mit ihrer Freundin ausgiebig besprochen, leicht hätte sie es sich mit der Entscheidung nicht gemacht, und sie hält sie noch immer für richtig.

    Ich selber komme mit meiner Beschneidung insofern zurecht, dass meine Frau versteht, wie man damit umgeht: du hast geschrieben, dass „beschnittene Kerle recht lange brauchen“, und „Beschnittene deutlich unempfindlicher sind ... viel mehr Input benötigen“, und das kann meine Frau gut händeln; damit funktioniert GV gut, Handjob und Blowjob hingegen eher nicht.

    Den Unterschied zu intaktem Sex kenne ich leider nicht, ob es mir mit dem Wissen besser ginge, glaube ich eher nicht. Trotzdem hätte ich es gerne erlebt;

    Deinen Vorschlag mit dem Olivenöl finde ich interessant, werde das ausprobieren und mal schauen, wie sich das mit dem Senslip verträgt.

  • Darf ich dich noch was Persönliches fragen? Wie gehts dir so damit... also im Allgemeinen? Ist das was, was dich durchgehend belastet oder würdest du sagen, du führst trotzdem ein glückliches Leben?


    😅 Sag bescheid, wenn ich zu neugierig bin.

  • Kannst gerne fragen.

    Ich führe ein glückliches Leben mit meiner Frau und unseren Töchtern, alle sind gesund, habe eine erfüllende Arbeit, und wirtschaftlich passt es.

    Ich fühle mich nicht verstümmelt, vielleicht geht es manchen so, habe aber Einschränkungen, manche Praktiken im Liebesleben funktionieren einfach nicht.

    Und ich habe Sorge, dass bei weiterem Empfindlichkeitsverlust mein Penis eines Tages gar nicht mehr funktioniert – dann wird es sicherlich belastend, aber ich hoffe inzwischen auf Möglichkeiten, das zu vermeiden.

    Und es gibt auch „schlechte“ Tage, an denen bei mir Zweifel aufkommen, wie es geschehen konnte, dass jemand, ohne mich zu fragen, mich genital beschnitten hat.

    Und mich hat keiner davor geschützt, was eigentlich Aufgabe der Eltern ist, und es war damals gesetzlich nicht erlaubt ohne medizinische Begründung – aber ich kann nicht mehr beweisen, dass ich gar keine Probleme hatte, und Mutter und Arzt sich trotzdem an mir vergangen haben.

    Bleib neugierig:thumbup:

  • Hallo Floam,

    da kommen mir die Tränen, wenn ich deinen Bericht lese. Es ist kaum zu glauben, was dir widerfahren ist. Tragisch, dass dein intakter Vater den Beschneidungswahn deiner Mutter nicht ausgebremst hat. In dem Alter und unter derartigen Umständen beschnitten zu werden, ist entsetzlich tragisch. Vor allem dieser Irrsinn (entschuldige den Ausdruck )- eine OP mit ihren Risiken ohne Diagnose zu fordern. Die Schmerzen danach, die Empfindlichkeit der frei liegenden Eichel und der Schnittstelle - es ist nicht zu begreifen. Die Folgen kann ich 1:1 nachvollziehen, da bei mir der Eingriff mit 2 Jahren bereits erfolgte.

    In meinem Fall war es weniger meine Mutter sondern ein vom Beschneidungswahn infizierter Chirurg, der sämtliche konventionellen Alternativen ablehnte.

    Ich habe mich nie mit dem Zustand nach der Beschneidung anfreunden können, empfand die frei liegende Eichel als störend und unschön. Ganz zu schweigen von der Reaktion von Freunden, Mitschülern etc. Mitunter wurde die Frage, ob ich überhaupt ein "richtiger Junge" sei, diskutierend in Frage gestellt.

    Die zunehmende Verhorung der Eichel und die Folgen sind leider völlig typisch.

    Auch meine Mutter hatte die Angewohnheit "Jan und Mann" über die operierte Phimose in Kenntnis zu setzen und ich stand daneben wie ein "begossener Pudel". Sogar in Gegenwart meiner Cousinen und ihren Eltern wurde das Thema tiefgründig erläutert...... Als mein 3 Jahre jüngerer Cousin mir eines Tages seinen relativ frisch beschnittenen Penis zeigte, empfand ich zum ersten Mal ein Gefühl der Erleichterung, nicht der einzige Junge mit so einem seltsamen Penis zu sein. Seine Erlebnisse als Kind in der Schule usw. decken sich mit meinen 1:1 - Kinder können grausam sein.

    All' diese Erlebnisse und Beeinträchtigunen haben mich vor Jahren bewogen, eine Vorhautwiederherstellung zu wagen. Zweifellos eine lange Reise, die viel viel Geduld erfordert. Heute bin ich quasi wieder intakt und es kaum noch zu erahnen, was mir als Kind widerfahren ist.

    Edited 2 times, last by sause18 (October 27, 2025 at 8:09 AM).

  • Danke für deinen Post.

    Hast du denn noch Erinnerungen an deine Beschneidung mit 2 Jahren?

    Mit 9 Jahren durchlebt man so ein Erlebnis schon sehr bewusst, macht sich Hoffnungen, dass es doch noch an einem vorbeigeht, als letzter Strohhalm die Arzthelferin, die noch mal hinterfragte, warum ich überhaupt beschnitten werden soll, um schließlich dann doch dem ganzen ausgeliefert zu sein; und ich schämte mich, nackt zu sein und beschnitten zu werden.

    Ich hatte wirklich lange Zeit Schmerzen, und es dauerte, bis alles verheilt war, meine Mutter nahm wenig Rücksicht und schickte mich bald wieder in die Schule, obwohl noch nicht alle Fäden draußen waren.

    Und dort wussten schon alle Bescheid, hatte meine Mutter doch andere Mütter informiert. Deine Erlebnisse mit Freunden und Mitschülern hatte ich also genauso!

    Die Verbreitung der „guten Nachricht“ durch meine Mutter fand ihren Höhepunkt, als ich ihrer Freundin, die anscheinend ihren Teil zur Entscheidung beigetragen hatte, meinen beschnittenen Penis vorzeigen sollte.

    Eine Vorhautwiederherstellung kann ich mir kaum vorstellen: die Narbe liegt etwa einen halben Zentimeter hinter der Eichel, und bei Erektion habe ich keinerlei bewegliche Haut, sogar Bauchdecke und Hodensack werden leicht vorgezogen.

    Wie wurdest Du beschnitten und wie waren bei dir die Voraussetzungen für die Wiederherstellung?

    Ist dir auch das Bändchen entfernt worden, oder hast du da noch Sensibilität?

    Und wie schätzt du den Zugewinn an Empfindlichkeit durch deine neue Vorhaut ein ? Ist deine Eichel wieder komplett bedeckt und zur Schleimhaut geworden ?

    Gratulation zu deiner Ausdauer!

  • Hey sause18,

    Hast du vor den arzt mal zur rede zu stellen? Einen Termin zu machen und ihm ins Gesicht zu sagen, wie es dir damit geht? Oder ein Brief zu schrieben? Du könntest auch eine google Bewertung hinterlassen, vielleicht hällt es jemanden davon ab, sich Operieren zu lassen.

    Vielleicht würde dass seine Leichtferien Entscheidungen bezüglich Beschneidungen ins wanken bringen.


    Die Ärzte sollten erfahren, was sie da anrichten, damit sie nicht reinen gewissens damit weitermachen.

  • Obwohl erst 2 Jahre alt - doch ja ich kann mich an einiges gut erinnern. Das ist "eingebrannt" wie auf einer Festplatte. Die Empfindlichkeit der Eichel und des Vorhautstummels war schon heftig. Kamen sie mit Seife in Kontakt, stellte sich ein brennender Schmerz ein. Urinieren war in der ersten Zeit sehr schmerzhaft - ich wurde wieder zum Bettnässer.

    Als ich mit 6 oder 7 Jahren mein erstes Fahrrad bekam, nahm diese beschriebene Empfindlichkeit deutlich ab. Durch den Reibungsvorgang beim Radeln bildete sich eine Art Hornhaut auf der Eichel.

    Mein 3 Jahre jüngerer Cousin wurde als Kind ebenfalls beschnitten wegen angeblicher Phimose. Wir waren quasi Leidensgefährten und tauschten unsere Erlebnisse und Erfahrungen regelmäßig aus. Die "Toleranz" seiner Freunde und Mitschüler erlebte er in ähnlicher Weise wie ich.

    Erstaunlich war der unterschiedlich ausgeführte Stil der Operationen bei uns.

    Bei meinem Cousin lag die Schnittstelle - ähnlich wie wohl bei dir - deutlich hinter der Eichel. Das Vorhautband war vollständig entfernt.

    Bei mir wurden damals 60 - 70 % (schätze ich ) entfernt - der Rest zurückgezogen und direkt hinter der Eichel vernäht. Dadurch rollte ein kleiner Teil wieder nach vorne und bedeckte den Eichelkranz. Man beschreibt diese Art wohl als "plastische Beschneidung". Das Vorhautband blieb wohl zu 50 % zur Eichel verlaufend erhalten. Zumindest konnte ich als Kind den Hautstummel problemlos nach vorne ziehen, was ich fleißig unternommen habe - mit der Hoffnung, er könnte dadurch nachwachsen. Dass ich Jahrzehnte später diese Möglichkeit erleben durfte, hätte ich damals nicht für möglich gehalten.

    Bei einem Schulfreund von mir wurde die Haut auf der Vorderseite komplett gespalten und die Schnittstellen rechts und links vernäht - mehr nicht. Ich habe ihn immer beneidet, weil die Eichel geschützt blieb.

    Die Chancen einer Wiederherstellung der Vorhaut bei dir teile ich. Es dürfte eine Tortur sein, bis du sichtbare Erfolge verzeichnen wirst, von Dehnungsschmerzen ganz zu schweigen. In den unterschiedlichen Foren zu diesem Thema wird häufig von diesem Problem berichtet - dass nach Jahren der Dehnung kein Erfolg eintritt. Selbst bei meinem beschriebenen Stil dauerte es lange Zeit bis eine sichtbare Veränderung eintrat.

    Die Geräte arbeiten / wirken ganz unterschiedlich. Vor 4 Jahren entdeckte ich ein Gerät, das sich Stealth Retainer nennt. Der Hersteller in den USA warb mit der Fähigkeit, dass das Gerät in der Lage sei, die Verhörnung und Unempfindlichkeit der Eichel zu lindern. Meine Neugierde bewog mich zum Kauf. In den ersten Tagen passierte nichts. Dann eines Morgens beim Duschen wunderte ich mich über meine Eichel, die mit schwarzen Krümeln bedeckt war. Sie ließen sich problemlos abwaschen und auf diese Art löste sich eine Schicht nach der anderen. Heute ist die Oberfläche der Eichel weich, leicht klebrig und deutlich sensibler als zuvor. Mehr kann man nicht erwarten.

    Ich bin nach wie vor geschockt, über das was dir passiert ist und wie unsensibel dieser Eingriff ausgeführt wurde.

  • Danke sause 18 für deine Einschätzung zum Restoring meiner Vorhaut – auch wenn ich noch etwas Hoffnung hatte.

    Meine Frau war eh skeptisch und findet, dass ich mich da nicht so rein steigern sollte, sie kennt mich nicht anders und findet es gut, so wie es ist.

    So ganz habe ich noch nicht verstanden, welcher Teil deiner Vorhaut wie weit entfernt wurde: wie viele Millimeter liegt die Narbe hinter deinem Eichelkranz? Und wie weit war deine Eichel nach der Beschneidung noch bedeckt oder konntest du sie noch bedecken ?

    Du hast noch Glück im Unglück gehabt, dass nicht alles weggemacht wurde, und noch Substanz zum Restoring da war; und dass noch zu mindestens ein großer Teil deines Vorhautbändchens vorhanden ist;

    Das scheint bei mir komplett entfernt zu sein, spüre dort nichts, es ist taub, wenn ich drüber streiche. Möglicherweise hat das mein Beschneider herausgeschnitten, nachdem die Ärztin ein kurzes Bändchen festgestellt hatte – die verlorene Sensibilität lässt sich nie wieder herstellen.

    Unglaublich schön, dass deine Eichel jetzt wieder weich und deutlich sensibler ist !

    Du hast absolut recht, beim Eingriff wurde kaum Rücksicht auf mein Schamgefühl und meine Befindlichkeit genommen; mein Unterleib war zwar mit einem Vorhang abgeschirmt, trotzdem bekam ich alles mit; Mutter war mit im Raum und sah zu, wie ich beschnitten wurde;
    die OP schmerzte trotz lokaler Betäubung, aber der Arzt wollte nicht nachspritzen, er könne die OP nicht mittendrin unterbrechen;
    Mutter meinte nur, ich solle mich nicht so anstellen, mein Bruder hätte das auch überstanden; einzig die nette Arzthelferin hatte Mitleid und versuchte mich zu trösten.

    Der erste Verbandswechsel war Horror, alles war verklebt; die Arzthelferin gab mir eine Tasse mit warmem Wasser, in das ich meinen Penis hineinhielt, erst danach ging der Verband einigermaßen ab – unvergesslich! Ich wollte keinen Verband mehr, saß zuhause im langen Hemd und achtet drauf, nirgendwo gegen zu stoßen – schlimme Tage!

    Bis ich meinen Penis bei Spiel und Sport nicht mehr bemerkte, verging noch einige Zeit - heute wäre ich froh, solche Sensibilität noch zu haben.

  • Die restliche Vorhaut bedeckte bei mir als Kind den Eichelkranz und etwas mehr - also eine eher lockere Art der Circumcision. Daher konnte ich die Resthaut auch mit gewisser Spannung über die Eichel ziehen. Da blieb sie natürlich nicht und rutschte sofort zurück. Aber ich habe es immer wieder versucht - verbunden mit der Hoffnung, sie könnte nachwachsen. Unter dieser Resthaut hatte die Eichel noch ihre natürlich Farbe und auch eine gewisse Sensibilität. Aber: Mit zunehmendem Alter und der Pubertät merkte ich schon, dass dieser Rest der Haut nicht weiter mitwachsen wollte, der noch bedeckte Teil der Eichel immer schmaler wurde. Irgendwann lag sie dann wie ein "Faltenbalg" hinter der Eichel. Wir waren froh. als vor 30 Jahren unsere Tochter geboren wurde - das Thema Vorhautverengung und Beschneidung hatte sich damit für die nächste Generation meiner Familie erübrigt.

  • Eine Tochter zur Vermeidung des Themas Vorhautverengung ist als Argument unschlagbar- könnte ich eigentlich auch für unsere Familie anwenden:)

    Zu mindesten können wir unsere Töchter beraten, sollten diese mal eigene Kinder mit Vorhautproblemen haben.

    Du hast noch vergleichsweise „Glück“ mit deiner Beschneidung gehabt, dass sie nicht so radikal ausgefallen ist und du damit gute Voraussetzungen für die Restaurierung hattest.

    Darf ich nochmals fragen, wie sich die Sensibilität durch das Restoring verbessert hat ?

  • Die Oberfläche der Eichel ist leicht klebrig, deutlich sensibler als zuvor. Die Empfindlichkeit erinnert mich etwas an die erste Zeit nach der Beschneidung. Man muss lernen, damit umzugehen. Diese, wie mit einem dünnen Film überzogene Eichel hat mit ihrem abgehärteten Zustand davor nicht mehr viel gemeinsam.

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!