Mr. M.: ich gebe Dir völlig Recht, der Ansatz einer Jungensprechstunde ist notwendig und richtig. Mir geht es jetzt nur darum, diese im Prinzip sehr gute Idee auf Herz und Nieren zu prüfen.
Die Idee, pubertierenden Jungen die Hemmschwelle zu nehmen und ihnen auch einen Ansprechpartner für Fragen der Sexualität und der körperlichen Entwicklung zur Verfügung zu stellen, ist prinzipiell hervorragend. Ich unterstütze das sehr. Außerdem können auch schon junge Menschen Hodenkrebs bekommen.
Dennoch bleibt ein mulmiges Gefühl. Urologen fehlt dermaßen grundlegend jegliche Fachkompetenz im Hinblick auf die Themen "Vorhaut" und "Vorhautamputation", dass ich eine Beratung der heranwachsenden Jungen durch sie - bei allen löblichen Einzel-Ausnahmen - für extrem gefährlich halte. Hinzu kommt die naturwissenschaftlich nicht begründbare Beschneidungs-Werbe-Seite "Beschneidung beim Mann" auf dem Urologenportal. Der Flyer kann ja nur im Kontext zu den übrigen "Informationen" gesehen werden. Das sieht mir alles nicht nach Zufall aus.