Correctiv, Missbrauch und Jungenbeschneidung


  • Eine Frage an CORRECTIV: Sie berichten (nahezu) ausschließlich über Missbrauch von Jungen. Laut polizeilicher Kriminalstatistik sind Mädchen mindestens doppelt so häufig betroffen. Gibt es einen Grund, warum Sie eine derartige Priorität auf den Missbrauch von Jungen legen?

    Mittlerweile habe ich erneut recherchiert. Mir ist aufgefallen, dass zahlreiche Ihrer Artikel über Missbrauch von Jungen durchaus in zeitlichem Zusammenhang mit der Fernsehdokumentation „Jungenbeschneidung – mehr als nur ein kleiner Schnitt“ erschienen sind. Dient der Missbrauch von Jungen möglicherweise als Ersatzdebatte, damit man sich nicht mit dem Tabu der Jungenbeschneidung auseinandersetzen muss? Hierzu konnte ich bei CORRECTIV nämlich keinen einzigen Artikel finden.

    Ich habe vor gut drei Wochen diese Kommentare an Correctiv gesendet. Geantwortet hat man mir nicht.
    Bin ich der Einzige, dem solche Assoziationen bei der Berichterstattung von Correctiv aufkommen? Es gibt etliche Artikel zu Missbrauch – und in fast 100% der Fälle geht es um Jungen. Das hat mich total irritiert. Wenn Correctiv sich derartig um die Rechte von Jungen sorgt, warum legt man dann gleichzeitig eine solche Verweigerungshaltung an den Tag, das Unrecht der Jungenbeschneidung aufzuarbeiten?
    Möchte das Personal dort vielleicht nicht wahrhaben oder verdrängen, wie sehr die Jungenbeschneidung eine Kinderseele verletzen kann?

  • Vielleicht empfinden die die Vorhautentfernung als CORRECTIV?

    Innerhalb von drei Wochen sollte man eine Antwort erwarten können. CORRECT ist das nicht.
    Keine Antwort ist auch eine Antwort, man kann nicht nicht kommunizieren.
    Getroffene Hunde bellen eben nicht immer, manche bleiben einfach stumm.

    Aber vielleicht kommt ja irgendwann noch was, du wirst uns sicher informieren.

    There is no skin like foreskin

  • So nun sind dreieinhalb Monate ins Land gegangen. Da kommt nichts mehr.

    Wenigstens eine Antwort bekommt man eigentlich von jeder Hinterhof-Werkstatt und jedem Schrebergarten- oder Taubenzüchterverein.


    Aber doch nicht von "correctiv"!

    Ei, wie arrogant ist das denn? Und die sind eine "ausgezeichnete Redaktion"?

    Und bekommen nicht mal eine kurze Antwort zusammengebastelt, nicht mal, wie üblich aus Textbausteinen aus der Schublade zusammengemischt?

    Mangelt es an "Fachkräften"? Trotz Einnahmen von fast sechs Millionen Euro im letzten Jahr?


    Quote from correctiv

    Wir recherchieren langfristig – im Sinne des öffentlichen Interesses, mit Sorgfalt und Ausdauer – und decken strukturelle Missstände, Korruption und unethisches Verhalten auf.


    Na, aber da hättet ihr euch doch z.B. mal um die Lügenbolde von der AAP kümmern können und wie sie "just in time" dem BMJ 2012 den Fake geliefert haben, den jene brauchte um die Genitalverstümmelung von Jungen zu legalisieren,um alle Jungen zu entrechten!


    Aber ihr edlen Gerechtigkeitskämpfer habt wohl bloß Angst, dass euch bei einer Aufdeckung dieses "strukturellen Missstandes" Spendengelder weggebrochen wären?


    Eine Spende an so einen Verein sollte man überdenken!

    There is no skin like foreskin

  • Correctiv war so unheimlich stolz, dass ein niemals Programm gewordener Entwurf der AfD zu ihnen durchgestochen wurde. Und in der Überschrift machen sie aus einem Entwurf gleich "das Programm der AfD"


    Das AfD-Programm entschlüsselt


    Bei "correctiv" läuft die Genitalverstümmelung von Jungen unter der Überschrift:


    Gegen Muslime und Juden hetzen


    Quote

    Die AfD will traditionelle Rituale von Juden und Muslimen verbieten lassen: Das Schächten und das Beschneiden.

    Was in Bezug auf "Beschneiden" schlicht gelogen ist. Die Bundes-AfD hat nie beschlossen BGM zu verbieten.


    Quote

    Das angestrebte Verbot bezieht sich allein auf streng religiöse jüdische und muslimische Riten

    Nein, schon wieder Bullshitting. Wieder gelogen.

    Im Entwurf stand tatsächlich:

    Quote

    Die AfD lehnt die Beschneidung des männlichen Kindes gemäß § 1631d Abs. 1 und 2 BGB13
    ohne medizinische Indikation wegen gravierender Grundrechtsverletzungen und
    Gesundheitsrisiken als verfassungs- bzw. rechtswidrig ab.

    Das bezieht sich eindeutig auf alle nicht medizinisch indizierten Zirkumzisionen (aka Genitalverstümmelungen) von Jungen, ihr Verdreher!


    Aber diesen Passus habt ihr "ganz zufällig" in eurem Pamphlet unterschlagen. Und den Entwurf habt ihr von eurer Seite lieber verschwinden lassen, nicht, dass das noch jemand merkt!

    https://correctiv.org/media/public/a6/8e/a68ed5e4-32a8-4184-8ade-5c19c37ff524/2016_02_23-grundsatzprogrammentwurf.pdf

    Quote

    Nicht gefunden

    (Fehlercode 404)

    Diese Seite wurde nicht gefunden.

    Bitte überprüfen Sie, ob der Link richtig ist.

    Aber man findet ihn noch im Web Archiv, so ein Pech!


    Der Passus, der in jenem Entwurf zu "Beschneidung stand":


    Quote

    Beschneidung: Verletzt die körperliche Unversehrtheit12
    Die AfD lehnt die Beschneidung des männlichen Kindes gemäß § 1631d Abs. 1 und 2 BGB13
    ohne medizinische Indikation wegen gravierender Grundrechtsverletzungen und14
    Gesundheitsrisiken als verfassungs- bzw. rechtswidrig ab.
    Sie verstößt gegen die Menschenwürde, missachtet die Grundrechte auf körperliche16
    Unversehrtheit und Selbstbestimmung und widerspricht dem ärztlichen Prinzip „primum non nocere“. Sie verletzt das Kindeswohl, dem das Elternrecht untergeordnet ist, und verstößt gegen den Gleichheitsgrundsatz der Geschlechter, denn die weibliche Genitalbeschneidung ist verboten.

    Ist völlig "correct", daran ist nichts zu correctivieren! Diesen Passus kann ich ohne Probleme unterschreiben (natürlich ohne, dass ich deswegen die AfD gewählt hätte).

    Daran stimmt alles, jedes Wort.


    Die AfD hatte eh den Schwanz eingezogen (was die kleinen Jungen leider nicht können) und diesen Passus fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel.


    Aber man muss sich das schon auf der Zunge zergehen lassen: für jene "ausgezeichnete" Redaktion ist es Hetze, wenn man sich schützend vor kleine Kinder stellt!

    Hetze, wenn man für ein geschlechtlich nicht diskriminierendes Recht auf körperliche Unversehrtheit eintritt!

    Das heißt nichts anderes als dass correctiv hetzt - gegen alle Kinderschützer.

    Und das entlarvt vollständig das Verhältnis von correctiv zur Genitalverstümmelung von Kindern.


    Quote

    Seit Jahrhunderten greifen Antisemiten die Beschneidung als religiöses Symbol an.

    Was uns sagen soll: Wer für Kinderrechte eintritt ist ein widerlicher Antisemit!

    Teert und federt die pösen Purschen!

    Immer die selbe diffamierende Tour. *Brech*


    Jetzt wird es ganz besonders drollig:


    Quote

    An einer ernsthaften Debatte über Vor- und Nachteile der Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen liegt ihnen nicht.

    Vorteile durch Amputation von gesunden, sensiblen und funktionalen Körperteilen von gesunden Kindern?

    Hallo? Mal Gehirn einschalten? Selbst die AAP hat jetzt die Katze aus dem Sack gelassen.


    Bei welcher im Bundestag vertretenen Partei hat es denn eine ernsthafte Debatte über Vor- und Nachteile der Zirkumzision von gesunden Jungen gegeben?

    Was da 2012 im Bundestag und im Rechtsausschuss lief war doch eine Farce, mit dem einzigen Zweck diese Kinderrechtsverletzung zu legalisieren!


    Und wo, bitteschön findet man diese "ernsthafte Debatte" bei correctiv? Na?

    Ihr Manipulateure sei doch nicht mal bereit, eine interessierte Anfrage zu dem Thema auch nur zu beantworten, ihr schmeißt die einfach in die Tonne! :cursing:


    Und irgendwie drollig: erst mokiert sich correctiv über den kinderfreundlichen Passus im Entwurf - dann darüber , dass jener gestrichen wurde! ^^

    Realsatire!

    Quote

    Sie [die AfD] ist gegen die Rechte von Frauen.


    Correctiv ist gegen die Rechte von kleinen Jungen. Wer im Glashaus sitzt... erst mal vor der eigenen Tür kehren!


    Das AfD-Programm entschlüsselt
    Am Freitag haben wir den Entwurf des AfD-Grundsatzprogramms veröffentlicht. Am Samstag habe ich auf Facebook eine pointierte Zusammenfassung des Programms…
    correctiv.org

    There is no skin like foreskin

  • Sehr erhellend ist auch die Einstellung von "correctiv"zur Geschlechtergerechtigkeit.


    Die selbsternannten Aufdecker von correctiv decken auf:

    "Journalistenwatch" verbreitet Fake News!


    „Journalistenwatch” schreibt, für die Justizministerin Katarina Barley sei Genitalverstümmelung an Mädchen „theoretisch möglich", wenn diese durch die Religionsfreiheit gerechtfertigt sei. Das stimmt aber nicht.

    Das ganze bezieht sich auf ein durchaus lesenswertes Interview in der "Zeit", wo Barley doch tatsächlich mal ein wenig auf den Zahn gefühlt wird und diese sich "dreht und windet". Ist ja auch schwierig, genitalreduzierende Eingriffe bei Jungen OK zu finden und bei Mädchen dann zu verdammen. Da muss frau ganz schön schwurbeln.


    Es geht es bei GM nicht um "theoretisch möglich", sondern um die Frage der Legalität.

    Möglich ist viel, Mord, gefährliche Körperverletzung, Raub, Diebstahl - und findet auch statt. Aber deswegen ist das nicht legal. Aus gutem Grund.

    Quote from Barley

    Ich kann verstehen, dass es reizvoll ist, mich da festklopfen zu wollen...

    ..aber einen Pudding kann man auch nicht an die Wand nageln. Immerhin hat sie "Verständnis", wie süß!


    Quote from Barley

    ...aber das ist eine theoretische Frage

    Eine Frage ist nicht theoretisch, eine Frage ist eine Frage. Und die sollte eine Ministerin dann qualifiziert beantworten.


    Quote from Zeit

    ...so theoretisch nicht!

    Richtig, und auch das Ausrufezeichen ist voll berechtigtdie AAP hat jetzt die Katze aus dem Sack gelassen.


    Quote from Antwort von Barley

    Wir haben in Deutschland in diesem Fall eine klare Gesetzeslage.

    Verdammt, die Frage war:

    Quote

    Wenn man die Beschneidung wie bei Jungen religiös begründen würde, wäre sie erlaubt?

    Was für eine elende Rumdruckserei! *Brech*


    Wo Barley zu verorten ist, wird in ihrer Antwort auf Abgeordnetenwatch (scheint inzwischen verschwunden zu sein?) deutlich:

    Weibliche Genitalverstümmelung ist eine schwere Menschenrechtsverletzung. (...) Für uns ist klar, dass in Deutschland jüdisches und muslimisches Leben möglich sein muss. Wo die Ermöglichung religiösen Lebens mit anderen Gesetzen in Spannung steht, muss abgewogen werden. Die Beschneidung muss in Deutschland möglich sein."

    "dass in Deutschland jüdisches und muslimisches Leben möglich sein muss"


    immer dieses Framing mit dem "Leben"! Als ob es um Leben und Tod ginge!

    Ohne GM kann man bestens leben, ca 6 Milliarden Menschen beweisen es täglich.


    Allerdings, OK, es geht um Leben und Tod - der Vorhaut. Sie ist das einzige, dessen Leben bedroht ist.


    So, so, Frau Barley, muss dann nicht auch "bohrisches" (Dawooda Bohri), schaffiitisches, malaysisches und indonesisches Leben in Deutschland möglich sein?

    Wir sind doch so für Vielfalt, Diversität, Weltoffenheit....

    Quote from Zeit

    Bei Jungen deckt für Sie die Religionsfreiheit den Eingriff in die körperliche Unversehrtheit?

    Quote from Barley

    So haben es Gerichte und der Gesetzgeber entschieden.

    Das Kölner Landgericht hatte klipp und klar entschieden, dass die "Beschneidung" von Jungen ohne medizinische Indikation eine strafbare Körperverletzung darstellt, das war auch die Überwiegende Meinung der Strafrechtler und in den juristischen Kommentaren, das sollte eine Justizministerin eigentlich wissen (und das wusste sie auch, garantiert).

    Und der Gesetzgeber hat "Religion" überhaupt nicht zur Voraussetzung für legale Genitalverstümmelung gemacht, er hat sie für alle Eltern freigegeben, ob religiös oder nicht. Und letzteres hat er mit der verlogenen AAP-Empfehlung begründet, über deren Motivation wir inzwischen Bescheid wissen.


    Katarina Barley nannte die Frage, ob man die weibliche Genitalverstümmelung erlauben würde, wäre sie religiös bedingt, ohnehin eine „theoretische Frage“. Diese ist in den meisten Fällen kulturell begründet.

    Ist die GM von Jungen in vielen Fällen auch. Und die von Mädchen ist in vielen Fällen (Bohra, Schaffiten. Teilen der muslimischen Welt) auch. So, what?


    Auch in dem Artikel von correctiv wird das leider durchaus übliche Framing verwendet. "Weibliche Genitalverstümmelung" versus "Beschneidung von Jungen."


    "Weibliche" soll suggerieren, dass da erwachsene Frauen verstümmelt werden. Es betrifft aber fast ausschließlich Mädchen. Und "Verstümmelung" versus "Beschneidung" soll suggerieren, dass alle Formen dieser Eingriffe bei Mädchen (z.B. das Abschneiden der Klitorisvorhaut oder Einkerbungen der Schamlippen) weitaus schwerwiegender wären als die radikale Amputation von innerer und äußerer Penis-Vorhaut und des Frenulums.


    Und "Beschneidung" statt "Zerstörung der Vorhaut", Beschneidung das kennt man ja aus dem Garten das wächst alles innerhalb eines Jahre wieder nach.

    There is no skin like foreskin

  • Die körperliche Unversehrtheit ist ein Grundrecht. Ein glaube darf niemals eine Rechtfertigung dafür sein, es zu brechen.

    Viel wichtiger wie die Rechtslage, wäre aber öffentlich zu machen, welche Konsequenzen das hat. Nach der Diskussion 2012 sehen das bei weitem nichtmehr alle Urologen und Chirurgen so problemfrei. Das ist noch zu wenig, aber ein Schritt in die richtige Richtung

  • Mit einer Antwort seitens Correctiv dürfte wohl nicht mehr zu rechnen sein.

    Besonders interessant fand ich, dass einer der Redakteure (Marcus Bensmann), der zahlreiche dieser Missbrauchsartikel (über Jungen) veröffentlichte, auch in Krisenregionen wie Afghanistan, Irak und Iran arbeitet. Dort werden traditionell Jungen beschnitten und es zählt in solchen Regionen oftmals als Pflicht. In diesen Kulturen treffen viele für eine Kinderseele belastende Faktoren zeitgleich aufeinander: Einerseits wird der Junge oft in einem höheren Kindesalter beschnitten, sodass er das verletzt werden im Intimbereich besonders bewusst miterlebt. Insbesondere dann, wenn der Eingriff ohne eine Vollnarkose erfolgt, was auch wegen der Armut in diesen Regionen häufig so geschieht. Darüber hinaus besteht wegen der Verpflichtung eine erhöhte Bereitschaft der Erwachsenen, das Kind ggf. auch gegen seinen Willen zu beschneiden. Dies entspricht einer Situation mit Kontrollverlust, bei der seelische Schäden gut möglich sind. Auch solche, die erst später im Rahmen einer posttraumatischen Belastungsstörung auftreten können.

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!