Beiträge von Joeye

    Ehrlich Leute, mich nervt diese Duktus der moralischen Überlegenheit und des ständigen Fingerzeigs gegenüber anderen wegen ihrer vollkommen berechtigten Wutausbrüche!

    Ich empfinde mich selber als extrem empathischen Menschen - LEIDER - muss ich (oft) sagen, denn das belastet auch.
    Aber als Westerwelle vor einigen Jahren den "leistungslosen Wohlstand" mit Namen Hartz 4 als "spätrömische Dekadenz" bezeichnete, habe ich ihm genau DIESEN "Wohlstand" auch an den Hals gewünscht. Und ich stehe dazu! Ich stehe auch dazu, dass mir sein späteres Leukämie-Schicksal Respekt abgerungen und mich sein früher Tod zu Tränen gerührt hat. DIESES Schicksal habe ich ihm nicht gewünscht. Aufgrund der Erfahrungen mit seiner Krankheit war er aber ein ganz anderer Mensch geworden.

    Ich stehe auch dazu, dass ich Philipp Mißfelder, als er alten Menschen gewisse Gesundheitsleistungen vorenthalten wollte, genau diese Gesundheitsprobleme im Alter an den Hals gewünscht habe (verbunden natürlich mit einer durchschnittlichen finanziellen Situation und Kassenmitgliedschaft). Seinen frühen Tod habe ich ihm NICHT an den Hals gewünscht, im Gegenteil - er hat mich sehr betroffen gemacht.

    Immer wieder gewinne ich den Eindruck, dass viele Politiker nur dann einlenken, wenn Sie ein der Bevölkerung zugemutetes Schicksal entweder selber betrifft. Oder aber wenn es zu einem "GAU" kommt und der Druck aus der Bevölkerung zu gross wird, wie das bei Fukushima und dem Atomausstieg der Fall war. Ja, Selbstbestimmung, den GAU haben die Grünen sich sicher herbeigewünscht ... Machen wir uns doch nichts vor: Hinter vorgehaltener Hand habe ich auch von einigen von Euch schon gehört, dass es wohl eines solchen "Störfalls" bedarf, damit sich etwas ändert. Wäre der kleine Ryan Heyari nicht 2013 in Kanada an seiner unnötigen Genitalverstümmelung verstorben, sondern 2016 in Dänemark, diese unsägliche Venstre-Regierung hätte eines ganz sicher nicht gemacht, nämlich den UN zuzusagen, ägyptische Vorstellungen von Menschenrechten selektiv auf Jungen in Dänemark anzuwenden.

    Wenn ich hier ständig etwas von "Aug um Aug, Zahn um Zahn" oder "Selbstjustiz" lese, kann ich wirklich nur mit dem Kopf schütteln. Hier werden UNSERE Maßstäbe zugrunde gelegt, welche die Politiker aber in keiner Weise akzeptieren mögen. Dabei kennen alle unsere Sachargumente! Sie sind auch in Christiansborg in Anhörungen z.B von Morten Fritsch ausführlich dargelegt worden. Sie kennen sie auch deshalb, weil die dänische Presse und das Fernsehen sehr viel objektiver darüber berichten als es die deutschen Medien je getan haben. Es interessiert sie einen feuchten Dreck!

    Wenn ich also diesen dänischen Politikern etwas wünsche, mit dem ich selber leben muss und auch versuche glücklich zu leben, dann ist das absolut im Rahmen dessen, was ich für moralisch vertretbar halte. Im besten Falle wäre es dazu angetan, einen Sinneswandel herbeizuführen, wenn dieser anders schon nicht herbeigeführt werden kann. Ich bin der Meinung dass die Bandbreite dessen, was vertretbar ist, variiert mit dem Sachverhalt um den es geht. Und mittlerweile geht es offenbar um die Einführung arabischer Menschenrechtsvorstellungen in europäische Gesellschaften. Selektiv, versteht sich, sehr selektiv.

    Dass sich Schwule 1969 eben gerade mit Stöcken und Steinen Respekt verschafft haben, war essentiell für die Bewegung. Stets mussten sie von der Polizei bei zahllosen Razzien Demütigungen und Schläge einstecken. Nie hatte die Polizei damit gerechnet, dass sich effeminierte Schwule und Transgender auch körperlich zur Wehr setzen würden. Aber Ihr hier wisst natürlich viel besser, wars moralisch richtig und was falsch ist.

    Das war nun mein letzter Post. Ich werde die Administration bitten, meinen Account zu deaktivieren. Mittlerweile bin ich auch der Überzeugung, dass dieses Forum nur mehr interne Reibungsverluste schafft, die in der Sache wenig bringen.

    Ja, so mancher wäre gerne Böhmermann, aber beherrscht die Feinheiten der Kunst bei weitem nicht so wie er. Und selbst bei ihm waren sich die Juristen ja nicht einig.

    Es ist übrigens etwas völlig anderes, einen missliebigen Politiker umzubringen (weil er/sie Großbritannien in der EU halten wollte) als einem sich der genitalen Intaktheit erfreuenden Politiker das an den Hals Schwanz zu wünschen, was er bei Kindern für eine Lappalie hält. Solcherlei Argumentationslinien aufzustellen (also quasi zu implizieren "dein Vorschlag führt dazu dass... " ) halte ich für unredlich.


    PS: In der Christopher Street hat man sich übrigens mit Tomaten oder Eiern nicht aufgehalten...

    "Schwanz ab" wäre auch justiziabel, "Vorhaut ab" offensichtlich ja nicht. Zumindest nicht in ethisch und auch verfassungsrechtlich stringenter Weise. Im Gegenteil: "Vorhaut ab ohne Zustimmung" ist eine "Wohltat", ein "Menschrecht", wie wir jetzt wissen. Was Dagmar macht, ist nach meinem Dafürhalten lediglich den Politikern auf bissig-sarkastische Weise den Spiegel vorzuhalten. Diese haben nämlich offensichtlich den einfachsten ethischen Grundsatz nicht begriffen, die Goldene Regel der Ethik, die wir alle als Kinder schon in der Schule gelernt haben: "Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füge auch keinem anderen zu." Es ist für mich unerheblich, ob "sie es selber tun" oder durch Ihr Handeln zulassen, dass es massenweise getan wird.

    In diesem Sinne, liebe Dagmar, führen wir doch das bissig-sarkastische Gedankenexperiment weiter: Wie machen wir es denn mit den Politikern? Natürlich würden wir uns um eine Ausbildung bemühen! Sie muss ja nicht an einer medizinischen Hochschule erfolgen, Religionskurse genügen. Wenn wir allerdings Vollnarkose machen, muss noch jemand Anästhesie lernen. Also nehmen wir besser EMLA. Wir können ja auch an den "Verstand" der Politiker appellieren, nicht so zu zappeln, weil sonst der Schnitt unschön wird. Das beste wäre natürlich, wir fänden noch einen Schreiner, der uns ein 1,80 m großen Circumstraint zimmert ...

    Ihr findet dieses Gedankenspiel abstoßend und widerwärtig? Dann habt Ihr verstanden, was ich als Betroffener solchen Politikern gegenüber empfinde: Deren Tun ist für mich abstoßend und widerwärtig. Und ohne deutliche und laute Worte ist noch keine Bewegung ausgekommen: nicht die Frauenbewegung, nicht die Anti-Atomkraft-Bewegung und auch nicht die Schwulenbewegung. Da wurde gepfiffen und gebuht, blockiert, geschottert, Sachen beschädigt und Hausfrieden gebrochen. Man google "Stonewall" und staune, welche Anfänge der bunte und friedliche Christopher Streetday der Schwulen und Lesben hat, den wir (noch) jedes Jahr feiern. Und für diejenigen, die jetzt glauben, ich würde hier zur Gewalt aufrufen: Das tue ich keineswegs, ich lehne nämlich ebenfalls jede Form von Gewalt ab. Wenn ich mir aber die Geschichte der vorgenannten Bewegungen genau anschauen, kann ich nicht umhin festzustellen, dass andere für mich und für uns in den letzten Jahrzehnten auch dank so manch' justiziabler Protestaktion Veränderungen erst möglich gemacht haben. Protest darf auch laut, aufdringlich und unangenehm sein! Ich würde darum mal aufhören auf Dagmar und Selbstbestimmung herumzuhacken, deren deutlichen Worte die einzigen sind, warum ich hier überhaupt noch mitlese.

    "Should boys be MADE TO WAIT until they reach eighteen to decide if they want to be circumcised?"


    ... und schon wieder fabriziert man durch die Wortwahl dieser Frage daraus wieder so etwas wie eine ZUMUTUNG den Kindern gegenüber, wenn man sie nicht zwangsbeschneidet. Dabei wissen wir doch alle wie sehr sich schon die Kleinsten darauf freuen und drängen, bitte bitte endlich ihr Genital zurechtgestutzt zu bekommen. xD

    Wie wäre es mal ganz einfach mit:

    Zitat von Verantwortungsvolle Presse

    "Should boys be given the right to decide for themselves when they are eighteen and old enough to give informed consent if they want to be circumcised?"

    frei übersetzt "Ich unterschreib nicht, weil es mich ankotzt das ihr nur eine Kampagne gegen FGM macht. Solltet ihr irgendwann eine geschlechtsneutrale Kampagne gegen HGM machen bin ich sofort dabei"?

    Wenn Du das so sehen möchtest, bitte sehr. Allerdings begründet Morten Frisch es sehr viel differenzierter als mit "es kotzt mich an".

    Ich unterscheide grundsätzlich zwei verschiedene Formen von Organisationen und deren Aktionen:

    1.) Auf eine bestimmte Zielgruppe ausgerichtete Organisationen wie Terre de Femmes oder Tabu e.V. die schon seit Jahren vor Ort mit den Frauen arbeiten und Aufklärungsarbeit leisten. Sie haben einen sehr spezifischen Zugang zu den weiblichen Opfern und Tätern der FGM gefunden, der sich nicht ohne weiteres auf Jungen und Männer übertragen lässt. Aber zumindest die beiden vorgenannten Vertreter dieser ersten Gruppe von Organisationen spricht sich gleichermassen gegen weibliche wie männliche Genitalverstümmelung aus, auch wenn ihr Fokus nun mal aus rein praktischen Erwägungen auf FGM liegt.

    2.) Alle Arten von Organisationen, die durch rein politische Arbeit, durch Petitionen und dergleichen Druck auf die Gesetzgeber in den jeweiligen Ländern machen wollen. Sie haben keinen spezifischen Zugang zu den Opfern und Tätern, brauchen sie auch nicht. Sie brauchen allenfalls Zugang zu Politikern einerseits und zur breiten Bevölkerung in den westlichen Ländern, die sich empören, zeichnen und ggf. spenden soll. Es wäre in der Tat nicht zu viel verlangt, wenn sich diese Organisationen die Mühe machen würden, zu begreifen, warum ein Auseinanderdividieren von FGM und MGM weder ethisch vertretbar noch zielführend ist, um auch nur eines von beiden aus der Welt zu schaffen.

    Auch ich zeichne solche einseitigen Petitionen daher grundsätzlich nicht, spende aber sehr wohl für TdF.

    Offenes Statement von Morten Frisch an Avaaz.


    Sensory Nerve Conduction Study (S-NCS)
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1922179

    oder deutlich einfacher (vielleicht eher "semi-quantitativ"):

    Semmes-Weinstein Monofilament Test (SWMT)
    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17378847
    (Volltext: http://www.nocirc.org/touch-test/bju_6685.pdf)

    Als zwangsbeschnittener schwuler Mann reicht mir der direkte (semi-quantitative) Vergleich zu meinem intakten Partner (und seinen Vorgängern), um eine deutlich reduzierte Empfindlichkeit der Eichel Jahrzehnte nach der Beschneidung als absolut gesichert anzusehen.

    Wenn heute der Tag ist, an dem Becks Abschied aus der aktiven Politik eingeläutet wurde, dann ist es Zeit, die schon lange kaltstehende Flasche Sekt zu öffnen.
    Man möge mir das verzeihen, aber erstens wird er weich fallen und zweitens hat er vor allem mit seiner Haltung in der Beschneidungsdebatte bei mir genug Vertrauen in die Partei der Grünen und die Politik im Allgemeinen zerstört.

    Wenn's denn stimmt: Einen schönen Ruhestand, Volker! :thumbup:

    In den Aussagen deines Posts liegt ein Widerspruch, den ich gerne auflösen würde, weil mir dies sehr wichtig ist.


    Zitat von interested98

    Medizinisch gesehen verliert man an Empfindlichkeit [...]

    Setzt man sich in den Kopf, man spüre weniger, dann ist das auch so.


    Einerseits schreibst Du selbst, dass der Verlust medizinisch objektivierbar ist. Zur Erinnerung: 50% der stark innervierten und vaskularisierten erogenen Oberfläche des Penis werden reseziert. Der körpereigene und für Masturbation wie GV wichtige Roll-Gleitmechanismus geht komplett verloren. Mal abgesehen von den kurz- und längerfristig möglichen Komplikationen.

    Hat ein beschnittener Mann Probleme mit seiner Beschneidung, dann wird er gerne von einschlägiger Seite als "psychisch schwach oder gar gestört" dargestellt. Auch der zweite oben zitierte Deiner Sätze geht in die Richtung, dass sich der Beschnittene Probleme möglicherweise nur einbildet.

    Ich bin der Überzeugung, dass der Sachverhalt genau umgekehrt ist: Der unglücklich Beschnittene bildet sich die Probleme nicht ein, sondern der glücklich Beschnittene hat diese besser kompensiert. Man könnte auch etwas überspitzt sagen: Er verdrängt die Probleme, bildet sich die Problemlosigkeit ein oder verwendet implizit (psychische oder physische) Strategien, um die Probleme zu kaschieren oder zu umschiffen. In manchen Fällen ist diese dem Betroffenen oktroyierte und von ihm quasi eingeforderte Kompensationsleistung klein, in anderen größer oder sogar nicht mehr zu erbringen. Bei bestimmten Erkrankungen sprechen Mediziner auch von "Dekompensation".

    Jeder Hör- oder Sehgeschädigte, jeder an den Gliedmaßen Amputierte kann trotz dem, was gute Sehende, Hörende oder Intakte objektiv als deutliche Behinderung bezeichnen, glücklich sein. Ja es kann sogar soweit gehen, dass sich Betroffene dagegen wehren, als "behindert" oder gar "verstümmelt" bezeichnet zu werden. Wer Oscar Pistorius oder David Behre laufen gesehen hat, glaubt ihnen das auch sofort.

    Ich höre jetzt schon förmlich die Empörung: "Ja aber sowas kann man doch nicht vergleichen! Resektion der Vorhaut ist etwas ganz anderes als die Amputation der Beine". Richtig. Ich habe sie auch nicht gleichgesetzt oder sie überhaupt bezüglich ihres Schweregrades nur annähernd miteinander verglichen. Aber wenn es möglich ist, selbst diesen gravierenderen Verlust durch psychische und körperliche Anstrengungen zu kompensieren, dann ist dies sicher auch bei der Beschneidung der Genitalien der Fall. Es bleibt jedoch eine Kompensation und keine Einbildung eines Verlustes. Überdies haben wir es in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle nicht mit einem Schicksalsschlag, sondern einem mutwillig beigebrachten Verlust zu tun.

    Man zwingt seine Kinder nicht zu einer lebenslangen Kompensationsleistung, und sei sie auch noch so klein.

    Unter den Begriffen "mehrgenerationale Weitergabe von Gewalt, Transgenerationalität, unbewusste Weitergabe von Traumata, psychopathologische und soziale Erklärungsmodelle für Gewalt usw." findest Du jede Menge Fachinformationen, wie eben auch Studien zum Thema.

    Es ist sicher davon auszugehen, dass auffällige Korrelationen zwischen eigener Gewalterfahrung und deren Weitergabe bestehen, diese aber nicht zwingend sein muss. Es gibt immer wieder Menschen, die aus den Täter-Opfer-Kreisläufen ausbrechen. Der Motor eines solchen Kreislaufs dürfte wohl auch kaum mit einer einzelnen Gewalterfahrung in der Kindheit am Laufen gehalten werden. Es erscheint plausibler, dass hier mehrere Faktoren zusammen kommen, wie z.B. gesellschaftlicher Druck, die Bedeutung von Gewalt allgemein in einer Gesellschaft, die Rolle der Frau usw.

    Gerade letztere unterscheidet die jüdische von den muslimische Gesellschaften - abgesehen mal vom Alter, in dem die Beschneidung erfolgt.
    Für mich ist daher die Gewalterfahrung durch Beschneidung in Verbindung mit einer patriarchalen Machokultur und der untergeordneten Rolle der Frau in muslimischen Kulturen ein wenig erfreulicher Mix, der Ereignisse wie diejenigen in Köln leider wenig überraschend erscheinen lassen.

    Dass wir auch und gerade mit unserem muslimischen Mitbürgern offen über Sexualität und sexuelle Selbstbestimmung reden müssen, ist mir nicht erst seit der Beschneidungsdebatte 2012 völlig klar. Damals jedoch fiel mir noch einmal besonders deutlich auf, wie aggressiv mancher junge muslimische Mann bei Diskussionen mir gegenüber auftrat. Hier ist etwas im Argen, und das darf nicht länger verschwiegen werden.

    Wie gut kannst Du Englisch?
    Die Geschichte dieses Kanadiers mit Phimose wird Dich erstaunen:

    https://phimosisjourney.wordpress.com/

    Erst sehr spät hat er überhaupt erfahren, dass sein Penis nicht so ist, wie das üblicherweise der Fall sein sollte.
    Da war er über 30 Jahre alt und bereits mehrfacher Vater, was Deine Frage wohl zumindest im Grundsatz beantworten sollte.

    Und jetzt arbeitet er konsequent mit Salben und Dehnung daran, diesen Zustand zu ändern.
    Der Schweregrad seiner Phimose ("pinhole phimosis") ist - oder besser war - um einiges gravierender als Deine!

    Ruhig Blut, Brauner äh Selbstbestimmung und Ali Ertan Toprak lesen!

    Es gibt jetzt bald keine Denkverbote mehr! Keine Chance mehr den einen vorzuwerfen, mit ihrem vugärrationalen Eintreten für Kinderrechte transportierten sie nur ihren Antisemitismus und den anderen, mit ihrem Eintreten für Frauenrechte nur ihre Fremdenfeindlichkeit und ihren Rassismus. Es rappelt gewaltig in Muttis Karton und das wurde auch wirklich Zeit. Auf dem Weg zur Komikernation sind wir dank ihr und zahlreicher Comics, mit denen wir humorvoll ein paar kleine Missverständnisse und Sprachschwierigkeiten locker aus dem Weg räumen, nämlich jetzt ganz gut vorangekommen. Kann mal jemand einen Comic zeichnen, dass man Kindern nicht an den Genitalien herumschneidet? Danke!

    Hat sich Ali Ertan Toprak anno 2012 eigentlich in der Beschneidungsdebatte zu Wort gemeldet? Ich konnte nichts finden. Aber "keine Denkverbote" sind "keine Denkverbote". Oder sollte er als Kurde vielleicht auch eine "hidden agenda" haben? Jetzt bin ich doch in Sorge ...

    Hoi interested98, auch von mir ein herzliches Willkommen!

    Zitat von interested98

    Mich beschäftigt aktuell vor allem die Frage: Wie viele Juden und Muslime sind tatsächlich mit ihrer Beschneidung zufrieden?

    Mein Philosophielehrer meint, er kenne nur Juden und Muslime, die sehr zufrieden mit ihrem Sexualleben seien, obwohl sie beschnitten sind.


    Die Frage danach, wie hoch der Anteil der als Kinder Zwangsbeschnittenen ist, die sich wünschten sie wären intakt, ist natürlich nie seriös wissenschaftlich untersucht worden. Es besteht schlicht kein Interesse daran, schließlich könnte herauskommen, dass die Zahl so klein nicht ist. Du wirst allenfalls pseudowissenschaftliche Abhandlungen finden, die behaupten, es gäbe uns nicht oder wir hätten "sonst was für Probleme" oder eben "hidden agendas" (siehe das Thema dieses Threads).

    Interessanterweise hat ein Schweizer Magazin - 20min.ch - im Jahr 2012 auf dem Höhepunkt der Beschneidungsdebatte nach dem Kölner Urteil eine Umfrage mit ca. 8'000 Schweizer Teilnehmern gemacht, bei der die Frage nach dem "regret" gestellt wurde. Das Ergebnis ist hier nachzulesen:
    http://www.thelocal.ch/20120731/major…umcision-banned

    Zitat von 20min.ch

    Of the 8,000 participants who took part in the survey, conducted by news site 20 Minuten Online, over 67 percent of men and 56 percent of women thought that the practice should be banned.

    Interestingly, almost a third of circumcised men also spoke in favour of a ban, with 12 percent wishing in hindsight that they had not been circumcised.

    Kritik an Zwangsbeschneidung Minderjähriger ist Kritik an Zwangsbeschneidung Minderjähriger ist Kritik an Zwangsbeschneidung Minderjähriger.
    Wenn das kongruent sein soll mit Antisemitismus, dann gilt - was mich betrifft - das, was Harald Stücker vor ein paar Jahren schon sehr richtig schrieb: "Na gut, dann bin ich eben 'Antisemit'."

    Noch schlimmere Antisemiten als ich sind allenfalls noch Victor Schonfeld, Ronald Goldman, Eliyahu Ungar-Sargon, Eran Sadeh, Leo Milgrom, Francelle Wax, Rebecca Wald, Jerome Segal, Michael Ingber, Shemuel Garber,Martin Novoa und viele andere. Die geben es im Gegensatz zu mir nämlich noch nicht einmal zu!

    Allerdings geht es nicht an, als islamophob zu tadeln, wer sich über verschleierte Mädchen in Schulbänken nicht freuen kann, sich vielleicht sogar über sie ärgert. Das Kopftuch ist tatsächlich problematischer als die meisten anderen religiösen Symbole, problematischer als das Minarett, die jüdische Kippa oder die Knabenbeschneidung. Das Kopftuch ist ein patriarchales Symbol, wie selbst das Bundesgericht 1998 festgestellt hatte.

    Ich bin entsetzt: Mir war nicht bewusst, dass das Kopftuch (womöglich noch betäubungslos?) irreversibel an den Köpfen kleiner Mädchen festgetackert wird!