"...Vor dem Hintergrund von Schätzungen, dass in Deutschland pro Jahr 46.000 Beschneidungen vorgenommen werden, von denen lediglich 300 mit jüdischer Kultur begründet werden, gibt es in der Beschneidungsdebatte eine unverhältnismäßige Fixierung auf das Judentum. Der ideologische Gehalt der Beschneidungsdebatte ist also hier zu suchen."
Diese " Fixierung" wurde durch Schlagzeilen wie " schlimmster Angriff auf jüdisches Leben seit dem Holocaust" von jüdischer Seite initiiert, denn ursprünglich ging es um den Fall eines Jungen muslimischer Eltern. Und auch in der folgenden Debatte, war die jüdischeSeite sehr viel lauter und präsenter.
".....Ginge es darum, die Eltern in der religiösen Erziehung ihrer Kinder zu beschränken, müsste erst recht gegen die christliche Taufe vorgegangen werden, die viel unveränderlicher die Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft manifestiert.[2]..."
Da aber bei einer christlichen Taufe niemand beispielsweise an ein Kreuz genagelt wird und somit lebenslang körperlich gezeichnet wird, ist dieser Vergleich unpassend. Wer nicht Mitglied sein will, tritt aus und hat damit- unabhängig davon, was die verbliebenen Brüder und Schwestern im Glauben meinen- damit nichts mehr" am Hut"( oder anderswo).
Es geht nämlich nicht darum, daß man nicht in eine andere Gemeinschaft nicht aufgenommen werden kann, es geht darum, daß man nicht -ohne irreparablen Schaden erlitten zu haben-,austreten kann.
Ein tätowiertes Kreuz auf dem Penis wäre sicherlich kein Hinderungsgrund für eine Aufnahme in eine hinduistische Gemeinschaft, aber sehr wohl ein Fall, der deutsche Gerichte beschäftigte.
".....So wird in fast schon absurd wirkender Art versucht, politisch korrekt aufzutreten, wenn in Anlehnung an feministische Kampagnen der Slogan „Mein Körper gehört mir“ verwendet wird..."
Absurd? Gehört nicht jedem Menschen der eigene Körper? Der Verdacht liegt nahe, daß es in den Ohren von Herrn Feldmann so absurd klingt, weil er Anhänger tradierter Geschlechterklissees zu sein scheint und dazu gehört, daß " Richtige Männer eben nicht weinen" und so ein bißchen " Penisgeschnippel" wird auch niemanden umbringen- schließlich ist man nicht verweichlicht.
".....Die Verabschiedung dieses Gesetzes taugte jedoch nicht mehr für Schlagzeilen, die Beschneidungsdebatte scheint vorbei zu sein. Es zeigte sich dabei keine Neuaufl age der Ritualmordlegende, vielmehr bot sich den Deutschen die selten so einfach zu habende Gelegenheit, zu zeigen wie eng sie an der Seite „der Juden“ stehen. Das mit dem neuen Gesetz die von fast allen Seiten mit eher schlechten Argumenten geführte Diskussion zu Ende geht, dürfte sein größter Verdienst sein...."
Diese Art der Konfliktlösung ist in Diktaturen ein sehr probates Mittel: Gesetzesänderungen- und Entwürfe passend zur jeweiligen Situation. Somit ist nicht das Unrecht falsch, sondern der Protestierende. Prima! Wie schön, daß es in Deutschland ein paar Totschlagargumente gibt, die scheinbar niemals abnutzen......
Beiträge von Ava
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Das war recht eindeutig:
"....Die von der SPD-Abgeordneten Marlene Rupprecht erarbeitete Resolution wurde mit 77 gegen 19 Stimmen angenommen, zwölf Abgeordnete enthielten sich. Mehrere Parlamentarier, vor allem aus muslimischen Ländern wie der Türkei, verteidigten die religiöse Praxis der Beschneidung. Der Versammlung gehören 318 Abgeordnete aus den 47 Europaratsländern an. Das Gremium hat keinerlei legislative Befugnisse, versteht sich aber als „Gewissen Europas“...."
http://www.tagesspiegel.de/politik/europa…ng/8888294.html
Wieder mal die ewig gleiche "Argumentationsweise"( in Ermangelung wirklicher Argumente): "....Das Außenministerium hat dem Europarat vorgeworfen, mit einer Resolution zur Fragwürdigkeit von Beschneidung "rassistische und hasserfüllte Tendenzen in Europa" zu nähren....."
Nicht die Praxis der Beschneidung ist kritikwürdig, sondern die Kritik daran. -
http://www.zeit.de/politik/auslan…dung-resolution
"....Die Parlamentarische Versammlung des Europarates hatte in dem Dokument die Beschneidung kleiner Jungen aus religiösen Gründen zusammen mit der genitalen Verstümmelung von Mädchen als Grund "besonderer Besorgnis" bezeichnet. Die Mitgliedsstaaten des Europarates sollten deshalb das Bewusstsein für Risiken solcher Praktiken fördern und das Kindeswohl in den Mittelpunkt stellen...."
Ja, das wäre wirklich wünschenswert- Licht am Horizont? Oder nur ein Lichtlein, das vom Sturm der Ignoranz sofort ausgeblasen wird? -
Zitat
"Mit den Auswirkungen von Beschneidungen auf das seelische Wohl von Kindern setzte sich PD Dr. Martina Pitzer, Leiterin der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Städtischen Klinikum Karlsruhe, auseinander. Entscheidend sei unter anderem, ob man durch die Beschneidung gerade eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit bzw. Identität erlange oder aus einer Gruppe ausgegrenzt werde. Letztlich sei die Bewertung der Beschneidung eine vor allem sehr subjektive Angelegenheit, die aus ihrem Kontext nicht herausgerissen werden dürfe."
Oh, ja! Das ist der richtige Weg! Jeder Soziologe, jeder Pädagoge weiß schließlich, daß die Erziehung zur Toleranz und gegenseitigen Wertschätzung unabhängig von körperlichen Merkmalen und kulturellen oder ethnischen Zugehörigkeiten die Bildung von Parallelgesellschaften und Ausgrenzung verhindert. Wozu sollte man diese bewährten Systeme aufgeben?! Welche Feindbilder hat man dann noch? Auf wen könnte man herabschauen? Wen ausschließen? Millionen behinderter Menschen, Zuwanderer und Homosexuelle und viele andere können bezeugen, daß wir unbedingt Merkmale brauchen, die Gruppenzugehörigkeiten definieren und dabei sind diejenigen am besten geeignet, die unveränderbar sind. Wo kämen wir hin, wenn das wegfiele?! Hells Angels sollten ihre Kinder tätowieren dürfen- schließlich haben die auch ein Recht auf kulturelle und soziale Identität. -
"...,Könnte ein Penis ohne Vorhaut einen abstoßenden Effekt bei Frauen haben?
Normalerweise nicht. Wenn die Partnerin die Gründe und die Vorteile der Beschneidung kennt, wird sie sehr verständnisvoll sein....."
Sicher! Frauen sind ja immer verständnisvoll. Nichts ist schöner, als sein Mitleid und Mitgefühl einem Mann schenken zu dürfen, dem man sinnloserweise Körperteile amputiert hat.
"...Männer im Nahen Osten genießen den Ruf sehr potent zu sein, trotz der fehlenden Vorhaut...."
Haha! Das behaupten die Männer des nahen Ostens über sich- ebenso wie Schwarze, Polen, Franzosen und alle anderen Männer auf dieser Welt.
Darüberhinaus werden auch ganz andere Dinge im Bezug auf Potenz behauptet..... Sollte jetzt jeder Nashornpulver zu sich nehmen?!"...Das Smegma kann sich entzünden und so zu einer akuten oder chronischen Entzündung führen..."
Ja, entzündetes Smegma ist schlimm! Ebenso schlimm wie entzündeter Speichel oder entzündetes Cerumen. Wie kommt man auf die Idee, daß sich abgeschilferte Zellen entzünden könnten?
"...Ist die Zirkumzision eine einfache Operation?Die Operation ist an sich eine einfache Prozedur, doch ist es sehr gefährlich, sie von einem Nichtexperten durchführen zu lassen. Das ist häufig bei einer Ritual-Beschneidung der Fall. Bei Fehlbeschneidungen besteht die Gefahr, dass der Mann bzw. Junge sein Leben lang einen missgestalteten Penis hat...."
Und was ist mit den Männern des nahen Ostens, auf deren Potenz er Loblieder singt? Waren die alle beim Spezialisten? Oder schadet die Mißgestalt ihres Penis ihrer Potenz nichts, weil sie so verständnisvolle Partnerinnen haben?
Mir ist ganz schwindelig! So viel dummes Zeug. Wäre er Handchirurg geworden, hätten wir an dieser Stelle gelesen, welche enormen Vorteile die Entfernung des Daumens hat: Kein Dreck unter dem Nagel, einfache Herstellung von Strickhandschuhen, Reduktion des Hautkrebsrisikos an den Extremitäten durch Reduktion der sonnenexponierten Stellen, leichtere Durchführung bestimmter sexueller Praktiken- selbst das Putzen in den Ecken fällt leichter..... -
Was will uns der Artikel sagen?! Alles harmlos und würdevoll? Weniger als zwei Minuten....kann ja nicht so schlimm sein?! Man kann innerhalb von Sekunden jemanden erschießen oder ihm ein Auge ausstechen und selbst wenn wenn die anderen Anwesenden festlich gekleidet sind, ist das kein erfreulicher Anlaß.
Wie war das doch gleich bei Schopenhauer? "Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen."
Noch einmal zum Mitschreiben, liebe Ewiggestrige: Nur weil irgendetwas Tradition ist, ist es noch nicht gut. Manches ist sogar ausgesprochen schlecht. Ein Beispiel für ausgesprochen schlechte Traditionen ist die Beschneidung. Sehr gut hingegen ist beispielsweise die Alphabetisierung. Sie ermöglicht es nämlich jedem,sich umfassend über die potentiellen Gefahren der schlechten Tradition zu informieren. -
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"...dieser Schmutz überträgt Krankheiten in die selbstverständlich immer saubere Vagina ..."
Interessanter Gedanke! Vielleicht hat die Problematik auch auf dieser Ebene etwas mit den tradierten Rollenbildern zu tun: Die Frau als reines (unschuldiges) Wesen, das durch den Sex mit dem Mann beschmutzt wird. Da hilft dann nur noch eine unbefleckte Empfängnis- oder eine Beschneidung... -
„Woche der Brüderlichkeit“ : Beschneidung wird diskutiert - Sendenhorst - Westfälische Nachrichten
Kein medizinisches und kein religiöses, sondern ein juristisches Problem?!
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"...Ich stamme selbst aus Afghanistan und zur Geschichte Afghanistans und der Schreckensherrschaft der Taliban dort muss ich ja nichts weiter sagen ABER in Afghanistan, einem durch und durch islamischen Land, gibt es keine Beschneidung der Frau...im Iran gibt es sie auch nicht und im Iraq auch nicht!...."
Da ist mein Kenntnisstand ein anderer:
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Wie im Mittelalter! Sobald "Religion" (oder das, was manche Menschen dafür halten) ins Spiel kommt, setzt der Verstand aus und alles, was sonst selbstverständlich ist, wird ausgeblendet. Kinder, die wie am Spieß schreien, haben Schmerzen und/oder Angst. Sie sind auch nicht das Eigentum ihrer Eltern, das diese ihrem Glauben folgend "modifizieren" oder lebenslang als der eigenen Gruppe zugehörig markieren können.
Der Glauben kann beides: Er kann den Menschen frei und unfrei machen. Damit er nicht unfrei wird, gibt es eigentlich Gesetze....
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Ihr Lieben, das führt zu weit!
Nahostkonflikt, Zionismus und die Geschichte Israels sind zwar sehr interessante Themen, aber sie sprengen aufgrund ihrer Komplexizität den Rahmen dieses Forums und so kommt es unweigerlich zu Formulierungen, die ich persönlich (mindestens) grenzwertig finde und die in dieser verkürzten Darstellung nicht richtig sind. -
Barbie trägt auch viel zu kurze Röcke und die Blasphemiker, die sich Karneval als Nonnen oder Priester verkleiden, gehören hinter Gitter. Pippi Langstrumpf widerspricht Erwachsenen und Pooh der Bär hat ein Schwein als Freund. Es gibt noch viel zu tun!
Lächerlich..... -
Wie nennt man das heutzutage? Kollateralschäden im Zuge des Rechtsfriedens?! Die Betroffenen tun mir leid. Erst wenn man krank ist,weiß man Gesundheit zu schätzen. Am Schlimmsten ist es jedoch, wenn dieser pathologische Zustand iatrogen und ohne Not herbeigeführt wurde.
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Man kann bei Aesop nachlesen, wie solche Geschichten ausgehen: Der Hirtenjunge und der Wolf....
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Mal wieder Blödsinn mit intellektuellem Anspruch.
"...Soll die Beschneidung im Namen des Kindeswohls verboten, die Tötung eines ungeborenen Kindes aber straffrei bleiben?..."
Die Tötung des Embryos ist unter bestimmten Umständen erlaubt, die Beschneidung nun auch und was ist mit der aktiven Sterbehilfe?!
Nee, nee, man kann nicht nicht immer Äpfel mit Kläranlagen vergleichen, nur weil beide zufällig ein " Ä" enthalten."...als politisches Urteil bezeichnen kann...."
Man kann jedes Urteil politisch verstehen- so man es denn möchte. Auch wenn manche Leute es einfach nicht verstehen ( können), so ist die Tatsache, daß zwei Religionsgemeinschaften von dem Urteil betroffen waren, eine marginale Randerscheinung! Es ist wurscht, was die Eltern glauben, die ihr Kind verstümmeln. Eine Tatsache hingegen ist, DASS sie es tun und nur dagegen richtete sich das Urteil."...Kinderschutzbund und Kinderärzte, aber auch religionskritische Vereine haben selbstverständlich das Recht, sich öffentlich gegen die Beschneidung von minderjährigen Jungen auszusprechen. Sie dürfen das selbstverständlich auch vehement tun und ihre Argumente zuspitzen. Und sie haben auch das Recht, eine Vorlage für ein Beschneidungsverbotsgesetz zu erarbeiten und den Gesetzgeber dazu zu bewegen, ein solches zu erlassen...."
Ein Anflug von demokratischem Bewußtsein?!
Es ist nicht nur das RECHT, es ist die PFLICHT von Ärzten vor schädlichen Dingen zu warnen. Und schon damit sollte eigentlich die Sache erledigt bzw verboten sein. Noch nie hat es den Fall gegeben, daß ganze Fachgesellschaften sich so vehement gegen einen bestimmten Eingriff aussprachen und daß dann die Politik ihn explizit erlaubte. Man stelle sich das mal an anderen Operationen vor, deren Einwillung hierzu von Dritten getroffen werden....."...Und Frauenärzte hätten darauf hingewiesen, dass eine Beschneidung ein späteres Infektionsrisiko von Frauen vermindere..."
Öhm....nö! Nur weil man etwas immer und immer wieder behauptet, wird es dadurch nicht richtiger. Diese Studien sind seit Jahren widerlegt( wie jeder interessierte Laie mittlerweile weiß)."...Das fällt besonders jenen Altachtundsechzigern schwer, die fest daran geglaubt hatten, Religion sei unter den Bedingungen der Moderne ein anachronistisches Restproblem. Mit ihm müsse man sich intellektuell schon deswegen nicht mehr beschäftigen, weil es bald verschwinden werde. Für sie ist die Einsicht in das weltweite Wachstum der Religionen mit der narzisstischen Kränkung verbunden, sich im Blick auf öffentliche Bedeutung und politische Kraft des Religiösen gründlich geirrt zu haben...."
Der Gefahr der narzisstischen Kränkung begegnen manche Religiöse sehr pragmatisch: Den Abfall vom eigenen Glauben durch das Kind versucht man zu verhindern indem man es körperlich irreversibel als der eigenen Gruppe zugehörig markiert: Man schneidet einfach einen Teil seiner Geschlechtsorgane ab.
Mich und die wahrscheinlich meisten anderen Teilnehmer in dieser Diskussion stören religiöse Menschen und ihre Riten gar nicht. Die politische Kraft von gelebter Religion sehe ich kritisch und postuliere einfach mal, daß das in den allermeisten Fällen eher Unfrieden als Frieden schafft... Atheistische Kriege sind eher selten.
"...Dabei muss man doch von jedem, der ein öffentliches Amt bekleidet, grundlegende Kenntnisse der Geschichte und kulturellen Wirkungen von Judentum, Christentum und Islam fordern...."
Wozu? Damit wir bald " Judenurteile" vor Gericht fällen können oder Lehrer entscheiden, was muslimische Mädchen der Tradition folgend nicht lernen müssen? Brauchen Christen zusätzliche Feiertage? Oder die Schuldfrage bei der Scheidung?"...Für Paulus kommt die Taufe einer Beschneidung des Herzens gleich. Und damit ist der Eingriff in die Identität eines Kindes im Christentum ungleich größer als im Judentum...."
Tja, nur würde niemand so dämlich sein und TATSÄCHLICH am Pericard herumschneiden- symbolische Handlungen sind ein Gradmesser für Zivilisation....Man könnte fast jeden einzelnen Satz dieses Artikels kommentieren und widerlegen. Wie heißt der Lehrstuhl des Autors? Angewandte Demagogie und praktischer Hokuspokus?
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"Rabbi Worch: Ich bin ein Täter. Ich missbrauche Kinder, weil ich in einem Bund mit Gott bin. Und letzten Endes gehört Gott meine Moral. Ihm gehört mein Körper. Und ihm gehört meine Vergangenheit und meine Zukunft, und das ist die Bedeutung dieses Bundes; dass ich zugestimmt habe, die Schmerzen und die Rechte und das Trauma meines Kindes zu ignorieren, um in diesen Bund einzutreten."
Da ist man dankbar, daß Satanisten keine Lobby haben. -
Hygiene? So ein Unfug!
Und mit der gleichen Begründung könnte man dem Kind auch die Zehen amputieren, denn da sammelt sich viel Schmutz unter den Nägeln. Nur weil irgendwer irgendetwas glaubt, kann man kein Gesetz erlassen, daß dies erlaubt. Der Kinderkörper ist doch nicht der mentale Abenteuerspielplatz der Eltern!
Und Herr Montag ist entweder dumm oder dreist oder beides. -
Ist ja nicht ernst gemeint- ich fand's lustig.....
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