Hallo Franke,also was meine Frau betrifft, so weiß ich nicht ganz genau was in ihrem Kopf vorgeht.Sicherlich ist sie stark von ihrem ehemaligen Kulturkreis geprägt.Ich verzichte derzeit darauf, die Konfrontation bezüglich der Kultur derBeschneidung aufzunehmen, weil ich glaube, dass es dem Kind mehr schadet als nützt.Traditionen sind schwer zu verändern. Das sieht man aktuell wieder in den USA.Dort gibt es viele Menschen, bei denen Waffenbesitz quasi als religiöses Grundrecht angesehen wird- aus unserer Perspektive völlig irrational. Eine Verschärfung der Waffengesetze ist undenkbar.Ähnliches gilt bei „Beschneidungsunfällen“ in muslimischen Ländern.Im Zweifel hat halt der Operateur versagt; man überlegt, was gemacht werden kann, um solche Vorfälle zu reduzieren; das Ritual an sich wird nie in Frage gestellt.Was ich nicht verstehe: Warum thematisieren die deutschen Beschneider im Rahmen derAufklärung die möglichen (negativen) Folgen der Beschneidung.Was glaubst du, warum hat dein Operateur dich nicht in Vorfeld der OP auf die möglichenFolgen hingewiesen, unter denen du heute leidest?Ich denke mir, ich würde an seiner Stelle mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, denn es kann ja sein, dass der Patient später unzufrieden ist und mir Vorwürfe macht.Hätte ich hingegen im voraus den Patienten über die Folgen aufgeklärt und er dann die Einwilligung auch unterschrieben hätte, so wüsste ich, dass er die Risiken auch akzeptiert hat und damit auch selbst Verantwortung für den Eingriff übernommen hat.So wäre ich doch rechtlich auf jeden Fall „aus dem Schneider“.Das verstehe ich einfach nicht! Warum setzt sich der deutsche Chirurg ohne Not diesem Risiko aus?Viele Grüße