"Das ist nur das Häutchen vorne, das wird ein bisschen beschnitten...

    • "Das ist nur das Häutchen vorne, das wird ein bisschen beschnitten...

      ...und er hat's ja dann auch leichter später, mit den Frauen!"


      "um einfach mal den Kopf ausschalten zu können".

      Ausgeschalteter Kopf, anders kann man sich das auch nicht erklären... X/

      Erinnert mich aber stark an das Gespräch mit meiner Mutter als sie mich mit vermutlich sechs Jahren über das Thema "Beschneidung" "aufgeklärt" hat.

      Jess Jochimsen:

      There is no skin like foreskin

    • So ähnlich ging es mir auch damals.


      "Kindermund tut Wahrheit kund"

      Und nun wäscht er sich regelmäßig, weil er Angst hat, dass man ihm sonst diese wertvolle Haut abschneidet.

      Das ist eine Form von "schwarzer Pädagogik", da rollen sich einem die Fußnägel auf.
      Man fühlt sich an den heute verrufenen "Struwwelpeter" erinnert:


      Weh! Jetzt geht es klipp und klapp
      Mit der Scher‘ die Daumen ab,
      Mit der großen scharfen Scher‘!
      Hei! da schreit der Konrad sehr.
      There is no skin like foreskin

    • Dann bin ich offenbar nicht der einzige, dem bei Heinrich Hoffmanns Daumenlutscher-Konrad im Zusammenhang mit der Androhung, "vom Arzt meinen Schnibbel abschneiden zu lassen", ebenfalls diese Assoziation kam. Mein Vater fand den "Struwwelpeter" (von 1845, also aus dem Biedermeier!) nämlich auch ganz toll.

      Ich habe nie herausgefunden, wie ernst das gemeint war, aber man konnte ja nie wissen, anderen schien so etwas passiert zu sein...

      Mir wurde z. B. auch angedroht, "mich ins Sauerland zu schicken, da schmeckt alles sauer", wenn ich sovmanche Ergebnisse der Kochkünste meiner Mutter (hoffnungslos totgekochtes Gemüse, stets angebrannte Spiegeleier und am Schlimmsten: grüner Salat mit zermantschten Kartoffeln oder Püreepulver) nicht essen wollte. Haben sie dann doch nicht gemacht, aber wegen der anderen Sache wurde ich jedenfalls ständig kontrolliert. Kein Wunder, dass ich für eine Zeitlang mit acht Jahren sogar wieder das Bettnässen angefangen hatte.

    • Zipfelmuetze schrieb:

      Mir wurde z. B. auch angedroht, "mich ins Sauerland zu schicken, da schmeckt alles sauer", wenn ich sovmanche Ergebnisse der Kochkünste meiner Mutter (hoffnungslos totgekochtes Gemüse, stets angebrannte Spiegeleier und am Schlimmsten: grüner Salat mit zermantschten Kartoffeln oder Püreepulver) nicht essen wollte. Haben sie dann doch nicht gemacht, aber wegen der anderen Sache wurde ich jedenfalls ständig kontrolliert. Kein Wunder, dass ich für eine Zeitlang mit acht Jahren sogar wieder das Bettnässen angefangen hatte.
      Scheint meiner Mutter sehr zu ähneln. Sowohl was die "Kochkünste" als auch das gestörte Verhältnis zur männlichen Sexualität angeht. Ich habe zwei unverstümmelte Neffen im Kindesalter und da bekommt man einiges mit. Wie Pfui das da unten doch ist usw.
      Sie leidet eben unter einem vererbten Kriegstrauma. Wird Zeit, dass diese Generation unter der Erde landet.
      "The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing"

    • Zipfelmuetze schrieb:

      Dann bin ich offenbar nicht der einzige, dem bei Heinrich Hoffmanns Daumenlutscher-Konrad im Zusammenhang mit der Androhung, "vom Arzt meinen Schnibbel abschneiden zu lassen", ebenfalls diese Assoziation kam. Mein Vater fand den "Struwwelpeter" (von 1845, also aus dem Biedermeier!) nämlich auch ganz toll.

      Dabei sollte man anmerken, dass die massenhafte Beschneidung von Jungen zur "Masturbationsprophylaxe" erst nach 1850 begann. Hoffmann hat hier gewissermaßen schon einen zukünftigen Trend vorrausgesagt.