Was muss eigentlich noch passieren, bis etwas passiert? Seit VA im Rollstuhl...

    • Was muss eigentlich noch passieren, bis etwas passiert? Seit VA im Rollstuhl...

      Das Beschneiden der männlichen Vorhaut, wie sie bei Juden und Moslems aus religiösen Gründen vorgenommen wird, gilt als harmloser Eingriff.



      Die Folgen des "harmlosen Eingriffs":


      Als zwölfjähriger Bub war der Kosovo-Albaner gesund ins Kreiskrankenhaus Donaueschingen zur Beschneidung eingeliefert worden. Er verließ die Klinik gelähmt, kann sich seither nur noch im Rollstuhl fortbewegen.

      Und das LG Konstanz hat die Klage des Jungen zurückgewiesen. Er war ja sicher über alle Risiken aufgeklärt worden und wollte das unbedingt... ;)


      Schwäbische Post schrieb:

      Diese Vermutung warf neue Fragen auf.

      Die entscheidende Frage wird leider überhaupt nicht gestellt.

      schwaebische-post.de/10011565

      Das Kreiskrankenhaus Donaueschingen führt also Genitalverstümmelungen an Kindern aus. Das wird man sich merken.
      Schande, Schande, Schande!

      PS: Der Artikel ist von 2004. Sicher hatten die Abgeordneten solche Fälle im Hinterkopf, als sie für den "Jungeschutzparagraphen" 1631d stimmten. ;)

      Die Konsequenz ist ja auch ganz klar: am besten ohne Betäubung. Sehen manche ja sowieso als religiös vorgeschrieben. Denn bei der Betäubung kann immer was schiefgehen! ;)
      There is no skin like foreskin
    • Man muss leider davon ausgehen, dass es nur die berühmte "Spitze des Eisbergs" an Fällen ist die bekannt wird. In den meisten Fällen haben auch die Eltern kein Interesse daran, dass die furchtbaren Folgen ihres Handelns publik werden.

      Die grosse Mehrheit der Abgeordneten hat das geahnt, deshalb wurde auch der Änderungsantrag von Lischka et al. abgelehnt:




      (2) Die Regelungen dieses Gesetzes sind innerhalb von fünf Jahren ab In-
      krafttreten von dem Bundesministerium der Justiz im Einvernehmen mit dem
      Bundesministerium für Gesundheit zu evaluieren. In diesem Zeitraum unter-
      zieht das Bundesministerium der Justiz in Abstimmung mit dem Bundes-
      ministerium der Gesundheit und unter Hinzuziehung von Experten aus Wis-
      senschaft und Praxis die neuen gesetzlichen Regelungen einer eingehenden
      Prüfung hinsichtlich der Erfahrungen in der Praxis. Die Bundesregierung
      unterrichtet den Bundestag bis zum 31. Dezember 2018 über die Ergebnisse
      der Evaluierung.“

      Man wollte das alles gar nicht so genau wissen. Unter den Teppich damit!
      There is no skin like foreskin
    • Das ist einer der übelsten Punkte im Zusammenhang mit dem §1631d BGB. Man hatte derart panische Angst vor der Realität, dass sogar diese Selbstverständlichkeit abgelehnt wurde.
      Wenn tatsächlich alles so harm- und problemlos wäre mit der Zirkumzision, es wäre ein Leichtes, in regelmäßigen Abständen mal drüberzuschauen und die gültigen Regeln zu überprüfen.
      Aber nein, alles, nur das nicht. Deckel druff, fertich, bloß nicht mehr hinsehen.
      Diese Feiglinge!
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Die Verwandten machten lautstark Musik, tanzten, jauchzten. Ausgelassen empfing die Familie den kleinen Agron, seinen Bruder und einen Vetter bei der Rückkehr aus dem Krankenhaus: Die albanische Familie in Blumberg (Schwarzwald-Baar-Kreis) feierte Beschneidungsfest. Der damals zwölfjährige, frisch von seiner Vorhaut befreite Agron ging unsicher und breitbeinig an der Hand seines Onkels. Deutete sich damals schon seine Querschnittslähmung an oder bewegte er sich nur wegen der Schmerzen durch den Eingriff so merkwürdig?





      Der Ulmer Neurologie-Chefarzt Albert Ludolph sieht keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Operation, der Narkose und der Querschnittslähmung

      Wie immer, reiner Zufall!

      schwaebische-post.de/10101023

      Diesen Zeitungsfritzen könnte ich... :cursing:
      There is no skin like foreskin
    • Jede Beschneidung birgt neben den "gewünschten" Folgen eben auch derartige Risiken. Und wenn diese dann eintreten, wird fleißig geklagt.

      Der Junge tut mir unendlich leid und den Eltern wünsche ich die Kraft mit dieser Schuld leben zu lernen.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Von Schuld sprechen, dass mag ich persönlich bei so was nicht...wer hat da Schuld, die Eltern, die diesen unnützen Eingriff wollten? Die Ärzte, die einen nicht med. indizierten Eingriff an einem nicht einwilligungsfähigen Menschen machen und nicht richtig über die möglichen und die zwangsläufigen Folgen einer VA aufklären? Eine Gesellschaft oder Politik, die einen menschenrechtswidrigen Eingriff nicht verbietet?
      Kann man bei sowas von Schuld sprechen? Oder eher von Fehlern...Fehler sind ja eigentlich nichts schlimmes...wenn man daraus lernt..

      Und anscheinend sehen oder suchen die Eltern die Schuld bei den Ärzten...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge schrieb:

      Von Schuld sprechen, dass mag ich persönlich bei so was nicht...wer hat da Schuld, die Eltern, die diesen unnützen Eingriff wollten?

      Wenn ich als Elternteil eine Entscheidung treffe, die meinem eigenen Kind schadet, dann muss ich aus meiner Sicht auch die Verantwortung übernehmen bzw. meine Schuld eingestehen. Ob sich andere hier mitschuldig gemacht haben, ist eine andere Frage. Alle anderen hätten sich aber gar nicht erst mitschuldig machen können, wenn die Eltern nicht diese folgenschwere Entscheidung zu Beginn dieser furchtbaren Tragödie getroffen hätten.

      Wie meinte außerdem Dieter Nuhr neulich in Bezug auf Fehler. Fehler würden klug machen oder vermutlich im Zweifel vielleicht auch nur klüger. Der Fehler der Zwangsbeschneidung mit dramatischen Folgen ist jedoch schon mehr als einmal passiert. Hier kommt mir dann wieder der Spruch mit zweimal den gleichen Fehler begehen und das Gegenteil von Klugheit in den Sinn. Ich weiß, dass ist jetzt bitter böse und polemisch, aber angesichts eines Kindes, dass jetzt auch noch völlig unnötig im Rollstuhl sitzt, kann ich nicht sachlich bleiben.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)