Woche der "Brüderlichkeit"

    • Woche der "Brüderlichkeit"

      So brüderlich, dass es gleich erst mal was mit der A-Keule gibt:

      Die Debatten um Beschneidung und Gaza-Krieg hätten den unterschwellig vorhandenen Antisemitismus im vergangenen Jahr wieder publik gemacht. "Und dieser Antisemitismus ist lauter geworden", so Heinz.


      Das ist auch gut, dass dieser "Antisemitismus" lauter geworden wird, zumindest was die MGM angeht. Offenbar ist ja heute "Antisemit", wer sich für eigentlich selbstverständliche Kinderrechte einsetzt. Da ist man gerne mit dabei.

      br.de/nachrichten/woche-der-bruederlichkeit-122.html
      There is no skin like foreskin
    • flyguy schrieb:

      Hier wegen Körperverletzungen jammern aber selber absichtlich die eigenen Kinder verletzen.
      Augenblick mal. Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Guy schrieb:

      Augenblick mal. Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.

      Auch ich möchte einen tätlichen Angriff nicht mit einer Zwangsbeschneidung gleichsetzen. Sehr wohl gilt jeder Eingriff in die körperliche Unversehrtheit oder jegliche Gesundheitsschädigung als Körperverletzung. Daher ist ja z.B. selbst jede Zahnbehandlung eine Körperverletzung, die nur durch die entsprechende Einwilligung nicht rechtswidrig ist.

      Der Hauptunterschied im vorliegenden Fall ist aber wohl, dass antisemitisch motivierte "Schwachköpfe" aufgrund von Hass, Wut, Neid, mangelndem Selbstbewusstsein oder anderen negativen Persönlichkeitsausprägungen gegenüber Menschen mit jüdischem Glauben (oder auch anderen vermeintlichen Minderheiten) handgreiflich werden. Im Gegensatz dazu zielt eine Zwangsbeschneidung nicht vordergründig darauf ab, dem eigenen Kind Schmerzen und Leid zuzufügen. Wie der Umstand zu würdigen ist, dass dies dennoch billigend in Kauf genommen wird, ist die ethische Frage, welche aufgrund der verschiedenen Standpunkte im Jahr 2012 in der öffentlichen Beschneidungsdebatte mündete. Die Mehrheit der Gesellschaft sieht offenbar ethisch gesehen kein Spielraum für Zwangsbeschneidungen, weshalb Zwangsbeschneidungen zwar weiterhin noch erlaubt, aber eben gesellschaftlich nicht allgemein für ethisch vertretbar angesehen werden.*

      Dennoch darf man dabei nicht aus den Augen verlieren, dass die Bibel mehr Seiten besitzt als die wenigen, wo das Thema Beschneidung eine Rolle spielt. Es ist so eine Eigentümlichkeit, immer die Unterschiede herauszupicken, um sich abzugrenzen, statt die Gemeinsamkeiten zu betonen. Herr Hanspeter Heinz zeigt hier zwar Schulterschluss mit Mitmenschen jüdischen Glaubens, grenzt aber umgekehrt alle diejenigen aus, die sich aus humanitären Gründen mit Zwangsbeschneidungen nicht einverstanden erklären. Dafür hat er nun die eine Medaille überreicht bekommen und auf der Kehrseite der Medaille stehen diejenigen, die sie unter anderem dafür einsetzen, dass auch Minderjährigen das uneingeschränkte Recht auf körperliche Unversehrtheit gewährt werden sollte.

      * spiegel.de/politik/deutschland…etz-a-874473.html#ref=rss
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • flyguy schrieb:

      Freunde werden ich und diese Menschen nicht.
      Ich bin ehrlich gesagt auch mit Menschen befreundet, die Zwangsbeschneidungen als Teil ihrer Kultur betrachten. Natürlich ist hier das Thema Zwangsbeschneidung ein Punkt, wo wir uns niemals einig sein werden und wo wir uns auch entsprechende Diskussionen liefern, aber gehört es nicht auch zu einer Freundschaft, dass man es erträgt, wenn der andere etwas gut findet, was einem selbst völlig gegen den Strich geht.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • NoCut schrieb:

      Natürlich ist hier das Thema Zwangsbeschneidung ein Punkt, wo wir uns niemals einig sein werden und wo wir uns auch entsprechende Diskussionen liefern, aber gehört es nicht auch zu einer Freundschaft, dass man es erträgt, wenn der andere etwas gut findet, was einem selbst völlig gegen den Strich geht.

      Das gehört definitiv zu jeder Freundschaft, aber bei der Verstümmelung sollte die Akezeptanz gleich Null sein.

      So leicht ist das aber natürlich nicht, vor allem in den Kulturkreisen die die religiöse Beschneidung schon immer praktizieren.
      Der Druck der Gesellschaft ist da nicht zu unterschätzen und man macht es ja schon immer so :rolleyes: .
      Dieser Umstand wird sicherlich dazu beitragen, das selbst die jenigen nach geben, die nichts davon halten, aber wegen des Umfelds quasi genötigt werden.
      Wenn 50 Millionen Menschen etwas Dummes sagen, bleibt es trotzdem eine Dummheit. (Anatole France)