Depression, Hoffnungslosigkeit und Panik

    • Depression, Hoffnungslosigkeit und Panik

      Hallo ich bin 22 Jahre und meine eltern haben bei mir eine Beschneidung durchführen lassen als ich ein 3 Monate altes Baby war. Sie sind nicht mal wirklich Moslems und haben es wahrscheinlich aus Unwissentheit getan.

      Ich denke dass die Frenulum bei mir noch irgendwie ein bisschen da ist aber der Rest sieht denke ich nicht so schön aus und da sind auch einige Narben und Hautbrücken.

      Ich habe extreme Schwierigkeiten mich damit abzufinden und damit umzugehen und habe das Gefühl dass es mich und mein Leben ruiniert hat. Ich traue mich nicht Sex zu haben. ich habe Angst wie es sich auf mein zukünftiges Liebesleben auswirkt und was eine potenzielle Partnerin davon denken würde.ich kann einfach nicht glauben dass so etwas legal ist und es mir angetan wurde. Ich finde meinen Penis nicht schön und frage mich ob das Leben überhaupt noch lebenswert ist wenn man im Sex und Datingleben so eingeschränkt ist. Dazu kommen auch noch die ganzen Selbstwertgefühl-Probleme die ich durch die Beschneidung habe.
      Jedes mal wenn ich dusche oder uriniere muss ich daran denken und mein Geisteszustand ist am Ende.Ich kann das einfach nicht mehr.
      Ich habe das Gefühl dass mein Leben eigentlich schon vorbei ist.

      Als ich 17 war wurde mir bewusst was mir durch das Entfernen der Vorhaut genommen wurde und seitdem habe ich immer wieder depressive Episoden. Ich bin auch davon überzeugt dass meine emotionale Abgestumpftheit und meine erstarrte Mimik die ich in meiner Jugend hatte dadurch verursacht wurden. Ich fühle mich absolut schrecklich. Auch merke ich dass ich schneller geistig ausgelaugt und frustriert bin als andere Männer. Ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll und er zerstört mich.

      Gibt es hier Menschen die vielleicht Ratschläge haben wie man damit umgeht. Ich bin am Ende
    • Hallo Kalimo,

      Alles was du beschreibst...kenne ich...

      Was mir geholfen hat...das erlernen von Handwerkzeugen, um alle meine Gefühle anzuerkennen, alles erlebte anzuschauen, anzunehmen und zu integrieren ...

      Mein Rat...such dir Hilfe, jemand mit dem du das zusammen machen kannst...

      Wähle sorgfältig...ich war auch schon bei Menschen, die damit überfordert waren, mir Schuld gaben...und ich dadurch noch weiter ins negative rutschte...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Ich kenne das da ich ein ähnliches Problem mit meiner Optik habe. Ich fühle mich einfach nicht gut genug und denke, das Frauen doch auch jeden anderen haben können, warum sollten sie also gerade mich wählen ? Ich habe dann unterlassen zu daten bis ich 30 Jahre alt war und mich in Hobbies geflüchtet.
      Bis ich dann tatsächlich eine Frau kennenlernte und wir uns verliebten. Da wurden mir die Augen geöffnet: Frauen suchen gar nicht den Superstecher der super toll aussieht untenrum. Frauen suchen innere Werte, SIcherheit, das Gefühl geborgen zu sein und so. Sex gehört für sie dazu, keine Frage. Aber sie kucken nicht, wer hat den schönsten Penis oder so. Klar gibt es oberflächliche Frauen, aber die erkennst du schon in der Kennenlernphase. Von sowas würde ich mich fernhalten. Wenn du datest, und das solltest du tun, glaub mir, dann suche dir die Frau aus, die sich auch zu dir hingezogen fühlt und empathisch ist. Die wird den Sex mit dir geniessen und gar nicht auf den Gedanken kommen, da da was nicht stimmt.
      Denn das Bild, das wir auch super Toll untenrum aussehen müssen entsteht nur in unserem Kopf.
      Ich habe nie eine Zürückweisung erfahren, nur weil ich untenrum anders aussah. Ich hab zwar nicht viele versch. Frauen gehabt, aber alle haben gesagt, das Ihnen das gar nicht so aufgefallen ist. Klar haben Sie gesehen, das ich beschnitten bin, aber im Detail haben sie sich das gar nicht so angekuckt.
      Die Ablehnung von uns selbst entsteht bei uns im Kopf, weil wir uns selbst in dem Bereich nicht annehmen können. Es nicht können , oder wie ich es auch teilweise nicht wollen. Trotzdem sehen das Aussenstehende ganz anders.
      Also date, mache positive Erfahrungen, nur die können dein Bild ändern.
      Die Gedanken wird man nie ganz los, aber sie nehmen dann nicht mehr so den Raum ein.
      Egal wen du datest, du kannst auch offensiv sagen, das du beschnitten bist, dann siehst du gleich wie die Reaktion ist.
      Nachträglich gesehen tut es mir heute leid, das ich den Kopf in den Sand gesteckt habe und nicht datete.

      Auch solltest du dich nicht schämen Hilfe zu suchen: Du hast ja bereits einen Schritt getan. Du kannst dir auch professionelle Hilfe suchen und Form einer Psychotherapie. Da hab ich die Erfahrung gemacht, im Netz in der Region Telefonnummern zu suchen und jemanden auszuwählen, der am sympatischsten ist. Und da probatorische Sitzungen, wie das da heisst zu machen um zu sehen ob die Chemie passt. Da drüber zu sprechen hilft schon ein wenig, aber erwarte keine Wunder. Es dauert etwas...nicht alles was ein Therapeut sagt kann man auch für sich anwenden, aber manches schon.

      aber auf jeden Fall, was machen....

      Ich drücke dir die Daumen, das wird, lass dich nicht unterkriegen: DU SCHAFFST DAS !
    • Ich bin heute sogar der Meinung: wenn eine Frau dich richtig mag, und dieses Anziehung entsteht nicht durch den Penis, das sein dir versichert, dann wird sie auch versuchen dir zu helfen und ist empathisch mit dir. Und wenn der Sex nicht bei ersten Mal klappt, dann stösst sie dich auch nicht zurück, sondern ihr findet Wege das es für euch beide schön ist.
      Das nur noch mal dazu...
    • torben12 schrieb:

      Ich bin heute sogar der Meinung: wenn eine Frau dich richtig mag, und dieses Anziehung entsteht nicht durch den Penis, das sein dir versichert, dann wird sie auch versuchen dir zu helfen und ist empathisch mit dir. Und wenn der Sex nicht bei ersten Mal klappt, dann stösst sie dich auch nicht zurück, sondern ihr findet Wege das es für euch beide schön ist.
      Zirkumzisionsbedingt schlechter Sex verschlechtert jedoch eine langfristige Partnerschaft. Das Liebesleben „schläft” mit der Zeit ein, sodass es nach einigen Jahren keine leidenschaftliche Partnerschaft ist, sondern eine langweilige Koexistenz.

      Aufwachen, brav arbeiten gehen, Rechnungen bezahlen, einschlafen.




    • ZirkumphilieExposed schrieb:

      Zirkumzisionsbedingt schlechter Sex verschlechtert jedoch eine langfristige Partnerschaft. Das Liebesleben „schläft” mit der Zeit ein, sodass es nach einigen Jahren keine leidenschaftliche Partnerschaft ist, sondern eine langweilige Koexistenz.
      Aufwachen, brav arbeiten gehen, Rechnungen bezahlen, einschlafen.
      Glaube so Pauschal sollte man das nicht sehen. Wenn man in einer Partnerschaft offen kommuniziert glaube ich nicht das man irgendwann eine langweilige Koexistenz hat.

      Es gibt genug Beziehungen die trotz Intakter Vorhaut kaputt gegangen sind und wiederum andere wo der aAnn beschnitten ist und die Partnerschaften über 60 Jahre gehalten haben. Z.B. Kirk Douglas und Anne Buydens. Die beiden waren 65 Jahre verheiratet und hatten noch 2004 ihr Eheversprechen erneuert.
    • @'ZirkumphilieExposed:

      Das was du schreibst kann ich so für mich nicht stehen lassen, denn das krankt dann nicht nur an der Zirkumsion sondern auch an Problemen, sich dem Partner mitzuteilen.
      Oder auch an anderen Punkten, aber es nicht nur eine Folge der Beschneidung, das wäre zu weit gegriffen.
      Wenn man zusammen spricht und mitteilt was noch geht und wie es gehen könnte und beidseitige Empathie da ist findet man einen Weg. Und Sex ist mehr als nur der bloße Geschlechtsakt.
      Und natürlich, und das will ich auch betonen, die Beschneidung verstümmelt den Mann auch ein bisschen geistig, der Eingriff an seinem Besten Stück bleibt in der Psyche nicht folgenlos.
      Aber es ist mitnichten so, das dann kein Sex mehr möglich ist, weil man nichts mehr hat, das stimmt so auch nicht.
    • Lieber Kalimo,

      tut mir Leid, dass es Dir so schlecht geht, aber gut, dass Du noch mal hier ins Forum gekommen bist.

      Ich glaube, dass Du dringend professionelle Hilfe brauchst. Damit meine ich eine Therapie durch einen Psychologen. Schau mal, Du bist jetzt 5 Jahre dabei Dein Problem zu "pflegen", 5 Jahre Leiden und verlorene Zeit! Willst Du nicht alles dafür tun, dass es Dir mal wieder besser geht? Willst Du nicht mal eine schöne Zeit mit einer Freundin verbringen?

      Im Internet wirst Du keine Lösung Deines Problems finden, denn die Menschen sind unterschiedlich und jeder Mensch hat sein eigenes Schicksal. Man kann sich inspirieren lassen, aber kopieren hilft nicht wirklich.

      Echte Hilfe zu finden ist nicht einfach, sondern ein Weg. Aber, wenn Du nicht den ersten Schritt tust, wirst Du niemals ans Ziel kommen!

      Erste Ansprechpartener wären eine Sexualberatungsstelle und/oder Dein Hausarzt. Lass Dich nicht mit Medikamenten abspeisen, die sind keine Lösung. Und lass Dich nicht entmutigen, wenn die Helfer Dir nicht helfen (können). Dann musst Du eben weitersuchen.


      Übrigens: Hautbrücken ("skin bridges") am Penis, lassen sich meist völlig entfernen. Trau Dich doch mal zu einem Urologen, der etwas konkretes dazu sagen kann.
    • Es klingt sicherlich abgedroschen, aber es ist in großem Maße eine Entscheidung sich mit dem unabänderlichen (Deiner Beschneidung, der nicht ganz nachvollziehbaren Entscheidung Deiner Eltern) abzufinden, den Ist-Zustand zu akzeptieren und ihn als Basis zu verstehen und nicht als Gegner. Du findest Deinen Penis nicht toll - ich hab ja nun schon einige Penisse gesehen (ja, ich bin schwul), und sie alle waren - nun ja - für sich genommen seltsam.

      Hast Du Spaß mit Deinem Penis? Habt ihr euch mal kennengelernt ohne euch zu bedauern? Ihr werdet immerhin noch einige Jahre miteinander verbringen.

      Wenn Dein Schwanz Dir gefällt und Dir Spaß macht, wird es Dir bestimmt auch leichter fallen, jemand anderem Spaß mit Dir zu gönnen.

      Zur Erklärung: ich hab/hatte ne klinische Depression. Die Idee nicht gut genug zu sein, nicht liebenswert zu sein, keinen guten Sex haben zu dürfen, ist mir quasi ins Hirn tätowiert. Wie ich das bekämpfe? Üben, üben, üben. Mir immer wieder klarmachen, daß diese Sätze falsch sind und es völlig ok ist, wie ich bin. Mir immer wieder vorsagen, daß andere mich völlig anders wahrnehmen. Daß andere mich mich mögen ist für mich immer noch ungewohnt und es ist teilweise auch eine ziemliche emotionale Achterbahnfahrt, aber wenn ich nicht völlig verkorkst enden möchte, bin ich es mir selbst schuldig mir dieses Glück zu gönnen.

      Und nebenbei: auch ein Leben ohne Sex kann erfüllend sein. Wenn man eine gesunde Einstellung zu diesem Modell hat.
      Gruß
      Hickhack
    • Hi Kalimo,
      konntest du schon sexuelle Erfahrungen sammeln? Wenn es für dich trotzdem schön ist, dann ist es durchaus möglich die mentale Barriere zu überwinden und daran zu arbeiten (am Besten mit professioneller Hilfe).
      Sollte dir beim Sex was fehlen kannst du dich über die Vorhautwiederherstellung hier im Forum und im Netz informieren. Auf lange Sicht wäre das die effektivste Methode um den beschnittenen Zustand zu verbessern.
      Ich muss sagen ich verstehe das Forum auch nicht mehr ganz: als ich mich angemeldet habe wurde sich sehr viel über die Vorhautwiederherstellung ausgetauscht und war der Nummer 1 Lösungsvorschlag. In letzter Zeit liest man immer mehr Glückskekssprüche wie "das wird schon" oder "mit der richtigen Partnerin klappt das".
      Im Forum gibt es mittlerweile genug Berichte von Frauen und Männern, die zeigen das der gute Wille alleine nicht reicht, man muss aktiv den Zustand des Penis verbessern.
      Mir bleibt es leider aufgrund meines lichen sclerosus verwehrt und ich spüre gar nichts beim Sex. Ich tue mich jeden Tag schwer beim Aufstehen, weil ich sehe wie andere Männer Spaß haben und eine Beziehung führen können.
    • Kalimo schrieb:

      Ich habe das Gefühl paralysiert zu sein und nichts erreichen zu können. Kennt ihr das auch?
      Als beschnittener Mann muss man ohnehin hart arbeiten um von einer Frau angenommen zu werden, bekommt als Belohnung aber ein defektes Liebesleben.

      Das Schöne am Leben hat man uns weggenommen; trotzdem sollen wir hart arbeiten, Steuern an einen männerhassenden Staat zahlen, und brav den Mund halten.

      Da bleibt nicht gerade viel Anreiz übrig, hart zu arbeiten um sich endlich den Porsche zu leisten.




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    • Hickhack schrieb:

      Und nebenbei: auch ein Leben ohne Sex kann erfüllend sein. Wenn man eine gesunde Einstellung zu diesem Modell hat.
      Ein gesundes Sexualleben gehört zu einer Partnerschaft dazu.

      Ohne ein gesundes Sexualleben kann man eine erfüllte langfristige Partnerschaft vergessen. Sie schläft ein und wird zur Koexistenz.




      Gesunde Beziehungen führen: Das Geheimnis glücklicher Beziehungen // Dr. Stefan Frädrich


      Kurzfassung: Das Geheimnis ist regelmäßiger Sex. Wie soll es auch sonst sein?

      Oh! Noch ein Video!



      Sexual Pleasure & Circumcision Harm

      Ein totes Liebesleben ist kein Fundament für eine Partnerschaft.

      Ich höre ständig dass Liebe und Sex „die schönste Nebensache des Lebens“ sei.
      „Nebensache“ ist falsch.




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