Kondom? "Ne, bin ja auch beschnitten, ich merke sonst nichts."

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    • Kondom? "Ne, bin ja auch beschnitten, ich merke sonst nichts."

      Abgesehen von dem grausligen Fall:

      Wenn ein Mann das Kondom weg lässt, weil er "sonst nichts merkt" erhöht sich das HIV Risiko logischerweise dramatisch.
      Auf die Frage, ob er denn ein Kondom dabei gehabt hätte, antwortet er schlicht „Ne, bin ja auch beschnitten, ich merke sonst nichts.“
      oberhessen-live.de/2018/05/10/die-geilheit-ueberkam-mich/
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Abgesehen von dem grausligen Fall:

      Wenn ein Mann das Kondom weg lässt, weil er "sonst nichts merkt" erhöht sich das HIV Risiko logischerweise dramatisch.

      Für dieses Thema müssten Melinda und Bill Gates die Experten sein, aber das Risiko einer HIV-Infektion erhöht sich ja vorwiegend für Frauen, weshalb in Afrika ja massenhaft Männer beschnitten werden sollen. Mit anderen Worten ist das Risiko einer HIV-Infektion ja nur für 50% der Geschlechtspartner signifikant erhöht (wer hier etwas bitterböse Ironie heraus hört, scheint richtig zu ticken).

      Mich erstaunt aber in diesem Artikel die Berichterstattung. Das Thema Kondome und "nichts spüren", besonders bei beschnittenen Männern ist doch eigentlich ein Tabuthema. Seid es Aids gibt, werden Kondome doch als "nicht wahrnehmbar" verherrlicht. Und jetzt wird sogar mal beiläufig eine Aussage eines mutmaßlichen Straftäters veröffentlicht, die klar zu erkennen gibt, dass Beschneidung und Kondome nicht wirklich funktionieren können und deshalb schon in Zeiten von HIV längst ein Umdenken erfordert hätten. Wir können doch nicht wollen, dass Männer beschnitten sind und dann durch ungeschützten Geschlechtsverkehr Frauen mit HIV infizieren.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • ich denke die Journalie kann da ganz genau differenzieren, ob es sich um einfache Berichterstattung handelt, wo nur eine mutmaßlicher Mörder was gesagt hat, oder ob es sich um Berichterstattung zum konkreten Thema Beschneidung geht, da muss man ja dann wieder politisch korrekt informieren, wie einen die Interessenvertreter der beteiligten Diskussionsparteien informieren in Ihren Presseberichten.

      Das wird der simple Unterschied sein.

      Die Journalisten nehmen auch gern vorgefertigte Medienvorlagen und flechten daraus ganze Passagen in Ihre Texte ein, weil viele keine eigene Recherche betreiben. Bei vielen komplexen Themen ist das heute usus, weil kein Journalist teilweise genau dahinter kucken kann.

      Jedenfalls nicht in der Tagesberichterstattung von Zeitungen und Zeitschriften mit Unterhaltungscharakter.

      Grüße
      Torben
    • Mich erstaunt vor allem überhaupt die Frage "ob er denn ein Kondom dabei gehabt habe", wo es um sexuellen Missbrauch und Mord an einem achtjährigen Mädchen geht. ?(

      Die Antwort kommt einem allerdings sehr vertraut vor.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Und ein achtjähriges Mädchen ist wohl extrem selten HIV-infiziert.
      Wenn ich so darüber nachdenke - vermtl. würde sich der Sinn der Frage erschliessen, wenn man bei der Verhandlung anwesend gewesen wäre. Die wird nicht vom Himmel gefallen sein.
      In solchen Zeitungsberichten werden häufig Dinge aus dem Kontext gerissen.
      Es lohnt aber nicht, zu spekulieren, der Kriminalfall an sich ist hier nicht das Thema.
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Wenn ich so darüber nachdenke - vermtl. würde sich der Sinn der Frage erschliessen, wenn man bei der Verhandlung anwesend gewesen wäre.
      Die Frage ist wohl wichtig, um die Frage nach dem Vorsatz zu klären. Hätte er ein Kondom dabei gehabt, wäre der Vorsatz klar gewesen. Ohne bleibt sie zumindest unbeantwortet.


      Selbstbestimmung schrieb:

      Es lohnt aber nicht, zu spekulieren, der Kriminalfall an sich ist hier nicht das Thema.
      Richtig.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
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