Posts by Streamer

    Die Haut produziert natürlicherweise Talg als Schutzschicht und Feuchtigkeitsbinder wie Harnstoff. Da es sich bei der Eichel um Schleimhaut handelt, bei der Feuchtigkeit für mich im Vordergrund steht, nehme ich Urea. Dosierungen bis 15% sind i.d.R. kein Problem. Es gibt auch höhere, die man als chemisches Peeling verwenden kann (20%+). Das kann für den Anfang funktionieren, wenn die Haut bereits stark verhornt ist – aber bitte mit Vorsicht verwenden. Hauptproblem sind, wie SpaceCat schon gesagt hat, vor allem Duftstoffe und Zusätze. Wenig davon kann man vertragen, viel nicht. Ich nutze für die tägliche Pflege von DM Balea Med die 15% Urea Bodylotion. Meine Ergebnisse sind damit sehr gut.

    Falls du keinen DM in deiner Nähe findest, kannst du auch bei Rossmann o.Ä. mal nachsehen (auch in der Gesichtspflegeabteilung). Am besten dafür die App CodeChecker benutzen und einfach die Inhaltsstoffe prüfen. Auf Glycerine und Alkohole würde ich auf jeden Fall verzichten. Zusätzliche Feuchtigkeitsspender wie Hyaluronsäure sind in Ordnung.

    Sollten alle Stricke reissen, kannst du in einer Apotheke fragen, ob sie dir eine Creme anrühren: z.B. 15% Urea in DAC Basiscreme ad 200g oder 400g (je nach Preis). Einfach sagen, dein Urologe hätte dir das für die Intimpflege (wegen Beschneidung) empfohlen. 20% Urea in 400g kosten in etwa 41 Euro und das hält dir für ein halbes Jahr.

    @fsx100
    Alter, das ist schon echt krass. Aber ich glaube, dass das Gehirn vor allem eines beweist: Extreme Anpassbarkeit. Von daher würde ich mir darüber weniger Gedanken machen. Und so oder so: Es geht ja auch darum, dass man sich besser fühlt, weil man vollständig ist. Oder nicht?

    @fsx100
    Ich fand deine Zitate schon interessant. Mein Bauchgefühl sagt mir einfach, dass es für die meisten Menschen eine Katastrophe ist zu beschneiden. Das löst ganz schlechte Gefühle bei mir aus. Was da alles dran hängt können wir wahrscheinlich erst in 20-30 Jahren überhaupt überblicken. :/

    Hier noch zur Belustigung:

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    :'D

    Da hast du Recht. Die letzte Zeit habe ich mich öfter dabei erwischt, wie ich der Vorhaut hinterhertrauere. Aber wenn ich betrachte, wie unzufrieden andere sind. Der häufigste Satz, den ich von Frauen gehört hab, war: "Ich wusste gar nicht, dass Sex Spaß machen kann." Bestes Beispiel ist die Tante meiner Freundin, die den Kindern im Alter von 12 Jahren sagt: "Sex ist was für die Männer. Des muss mer halt über sich ergehe lasse."

    Ich glaube, man wird rein körperlich das nie erreichen können. Das ist einfach so. Aber man kann es emotional sehr weit bringen.

    Mir ist beim lesen dieses Satzes eingefallen, dass es auch noch ein anderes, sehr häufig bei Beschnittenen zu beobachtendes Phänomen gibt: Sexuelle Prüderie. Das lässt sich z.B. sehr gut im Amiland erkennen, wo insbesondere Männer mit Nacktheit extreme Probleme haben. Oder in muslimischen Ländern, wo Frauen möglichst gut ihre weiblichen Reize verstecken müssen. Aus meinem schwulen Bekanntenkreis fällt mir jemand beschnittenes ein, der sich immer wahnsinnig über Leute, die sexuelle Kontakte suchen/unterhalten echauffiert hat. Diese Männer waren für ihn dann immer "Schlampen". Er würde sowas nie machen, weil er es einfach nicht nötig hätte. Man kann eben Dinge, die man selbst nicht "fühlen" kann, auch nicht schön finden oder wollen. Bei manchen kanalisiert sich eben das körperliche, sensorische Defizit in sexuelle Deviation, bei anderen in Prüderie.

    Da ist eine Menge dran. Man muss nur mal das Aggressionspotential in Ländern beobachten, in denen die Mehrheit der Männer genitalverstümmelt ist. Komischerweise sind es genau die Länder, die sich permanent im Kriegszustand befinden. Klar, es wirkt etwas konstruiert, hier von einer Kausalität zu sprechen. Aber bemerkenswert ist es schon. Wenn einem Mann durch Beschneidung ein sensorisches Defizit zugefügt wird, kann sich der sexuelle "Drang" nunmal nicht mehr natürlich entladen. Dadurch entsteht Frust, der wiederum in Gewalt ausarten kann. Bei diesen Männern fehlt der "Blitzableiter", wenn man es so will. Ronald Goldman differenziert in seinem Buch "Circumcision - The hidden trauma" ja auch bewusst zwischen Schäden, die der einzelne durch MGM erleidet und Schäden, die sich daraus auf die Gesellschaft niederschlagen. Ich finde es höchst erstaunlich, dass es zu diesem Thema bisher so wenig Literatur gibt, die die Auswirkungen von MGM auf die Gesellschaft untersucht. Es scheint für Psychotherapeuten ein Tabu zu sein, diesbezüglich Nachforschungen anzustellen und deren Ergebnisse zu publizieren. Und das angesichts der Tatsache, dass 20% der männlichen Weltbevölkerung beschnitten ist.


    Das ist eine gute Formulierung und Analyse. Klar, eine alleinige Erklärung in der Beschneidung zu suchen ist immer schwierig, aber wenn ich meinen Vergleich mit dem Schiff und dem Tau am Bug nochmal heranziehe: Diese Veränderungen passieren schleichend und über lange Zeiträume. In Arabien wurde schon in der Zeit vor Mohammed beschnitten. Es ist ja sogar belegt, dass die Pharaonen die Beschneidung zur Unterdrückung eingesetzt haben. Wie entwickelt sich eine Gesellschaft, in der Männer seit 3000 Jahren keine sexuelle Vollkommenheit spüren können? Entsprechend war die Gesetzeslage in vom IS kontrollierten Scharia-Staat. Frauen haben sich, wie du sagtest, zu vermummen. Männer dürfen vier Frauen haben und eine unbegrenzte Zahl an Sexsklavinnen. Der "sexuelle Dschihad" wird sogar von einigen Islamtheologen auch außerhalb des IS gepredigt, z.B. im Iran. Dabei geht es ganz konkret darum, dass man so viel wie möglich "erbeutet".

    Noch krasser wird es, wenn man sich überlegt, was die Paradiesfantasie der Märtyrer im Islam ist. Nachdem ich mein Leben wortwörtlich für Gott gegeben habe, erfolgt als Belohnung nicht die Vereinigung mit besagtem. Ich sitze nicht an seiner Seite (nicht in seiner goldenen Halle mit meinen gefallenen Vorfahren oder einem paradiesischem Garten, wo mir an nichts mangelt z.B.). Nein. Die islamische Erlösungsphantasie ist, dass ich ein himmlisches Haus mit 72 Jungfrauen erhalte, die sich nach jedem Akt wieder zur Jungfrau "zurückverwandeln", wo der Penis nie erschlafft, der Genuss der Vereinigung unendlich süß und nicht von dieser Welt sei und jede der Frauen eine köstlich verlockende Vagina besitzt (lt. Islamtheologe Al-Suyuti ca. um 1470).

    Dabei könnte es sich im ursprünglichen Korantext um einen Übersetzungsfehler gehandelt haben und tatsächlich statt Frauen eigentlich Weintrauben gemeint gewesen sein. Die arabische Sprache bestand damals aus sehr wenigen Zeichen und das Fehlen eines Punktes sorgte oft für eine komplett andere Bedeutung. Das macht es noch absurder, wenn die Theologen nach Mohammed bei der Interpretation eher davon ausgehen, dass er göttliche Jungfrauen und göttliche Vaginas meinte, als göttliches Essen.

    Seit ich das Thema Beschneidung aufgenommen habe, sehe ich so viele Dinge in einem völlig anderem Kontext. Und wie du schon sagst. 20% der Weltbevölkerung ist beschnitten. Also jeder fünfte. Die Quote ist extrem hoch.

    Hey @Soulfree,

    danke dir für deinen Beitrag und die Informationen zum Thema. Elektrokabel, die frei herumfliegen, finde ich gut. Ein Programm, das nie zu einem Abschluss kommt, fände ich dafür auch noch passend.

    Das mit dem Kompensationsdrang kann ich super gut verstehen. Die ganze Fetisch Geschichte haben wir ja oben, glaube ich, auch schonmal angesprochen gehabt. Es ist für mich inzwischen echt wie ein Gesetz und keine Theorie mehr. Ich seh's einfach in der Welt um mich herum immer deutlicher. Gerade auch dieses Buch, das ich über Mohammed gelesen habe, bringt das ganze auch noch in einen krasseren Kontext. Wie solche unumkehrbaren Eingriffe, wie eine Beschneidung, andere bestehende Traumata noch ins unendlich fache potenzieren können.

    Deinen unterstrichenen Text zu den Psychopathen Merkmalen fand ich auch interessant. Würde ich mich definitiv zum Teil wiederfinden. Keine Sorge, ich nehm's nicht persönlich. Aber es ist ja nur die Wahrheit. So extrem, wie andere bin ich da auch nicht. Das ist einfach etwas, woran jeder für sich arbeiten kann und was man selbst in der Hand hat. Früher, als ich ein Kind war, war ich wohl der Inbegriff eines Hundes. Super lieber Beschützer, immer fröhlich, anhänglich, liebevoll – einfach wie ein riesiger Samojede oder so. Als Jugendlicher nach psychischen Traumata und der abschließenden Beschneidung, wie die Kirsche auf dem Sahnehäupchen, war ich ein völlig anderer Mensch. Erst über einen Kurs von 13 Jahren aktiver Arbeit habe ich mir einen Teil dieser ursprünglichen Züge zurückerarbeitet. Heute bin ich sehr zufrieden mit dem und stolz auf den, der ich bin. Aber wie es zu diesen Veränderungen gekommen ist, konnte ich mir bis zur Beschneidungs-Aufklärung nie zu 100 Prozent erklären.

    Joker habe ich dreimal im Kino gesehen. Der Film ist einer der besten – wenn nicht der beste – des vergangenen Jahrzehnts.

    Zum Thema Familie arbeite ich gerade an ein paar Baustellen. Tatsächlich welche, die mich nicht direkt betreffen, sondern diejenigen um mich herum. Es ist so krass, was für Familienstrukturen es gibt und gleichzeitig so zynisch, wie jeder nach Außen Normalität predigt und andere für ihre "Eigenarten" verurteilt.

    Hehe, ja, da wird was dran sein.Mit so einer hatte ich es die ganze Zeit in einem Medizinforum wohl zu tun. Sie war erstaunlich faktenresistent, wollte meine verlinkten Studien alle diskreditieren (veraltet, biased etc). und konnte selbst ihre Behauptungen nicht wirklich belegen. Mit Morris usw. kam sie mir nicht, aber es mussten dann irgendwelche Studien aus Indien herhalten. Ich habe es aufgegeben, da wir uns am Ende im Kreis drehten. Eigentlich wollte ich nur einen jungen Mann mit einer relativen Phimose von einer Beschneidung abhalten. Ich hoffe, es ist mir gelungen. Mehr als die Fakten bringen kann ich nicht. Es macht auch keinen Sinn, permanent wieder zu widerpsrechen, da sowas irgendwann nicht mehr seriös wirkt.

    Es ist zwar ein Kampf, den man kämpft, aber du triffst am Ende eben nicht die Entscheidung. Deine "Aufgabe" ist es, zu informieren und eindringlich auf die Fakten hinzuweisen. Wer dann nicht hört, der möchte es in der Regel auch nicht anders.

    Na ja, ich zucke immer innerlich zusammen, wenn jemand das Wort "beschneiden" in einem anderen Kontext geht. Selbst wenn es nur um die Beschneidung von Bäumen oder Hecken geht. Ich frage mich hingegen sehr oft, wo ich im Leben stehen würde, bzw. was alles jetzt anders wäre, falls ich intakt aufgewachsen wäre. Ich bin mir sicher, dass ich mir dann einige unbefriedigende sexuelle Erlebnisse erspart hätte und generell über eine viel größere sexuelle Reife verfügen würde. Wegen der Beschneidung war ich bei diesen Themen immer sehr gehemmt.
    Ich weiß, dass es alles nur wilde Spekulation ist. Wäre ich nicht beschnitten worden, wäre ich vermutlich heute eine andere Person.

    Das sehe ich aber genauso. Deswegen frage ich mich diese Dinge ja auch. So, wie ich oben beschrieben hab, ist die Vorhaut vielleicht nicht unbedingt der Rumpf oder das Steuer des Schiffes. Aber doch vielleicht ein Tau, dass den Bug in eine bestimmte Richtung zieht. Bei einem riesigen Segelschiff mit hundert Tonnen Gewicht macht das nicht viel aus. Aber über den Kurs eines Lebens hinweg wird man dann nicht in Nord- sondern Südamerika ankommen. Den Vergleich finde ich in seiner Tragweite eigentlich ganz passend und auf der Basis überlege ich.

    Ein kleiner Gedanke zu dem Thema. Wo ich die Hintergründe kenne, fange ich an, alle möglichen Entscheidungen in meinem Leben zu hinterfragen. Ob da ein Zusammenhang besteht? Ich bin beruflich Fotograf. Und ich beschneide meine Bilder in der Regel nie, sondern nehme sie so, wie sie sind. Richte sie gerade, aber groß Ausschnitte nehme ich nie. Eigentlich passen die meistens auch direkt, aber trotzdem. Aber das ist doch echt trotzdem fraglich, ob so ein Eingriff wie die Beschneidung auch auf diese Dinge einen Einfluss hat.

    Gut ist hier z.B. die aktuelle Leitlinie "Phimose und Paraphimose".
    https://www.awmf.org/uploads/tx_szl…_2017-12_01.pdf
    Sie stellt den Stand der Medizin dar und ist insofern maximal seriös. Auch Studien wie z.B. die von Morten Frisch

    DAS ist 1999 entstanden. Fuck off. Das war Jahre vor meiner OP. Das ist dochn Scherz. Da war ich noch weit vom Ende der Pubertät entfernt.
    Danke, Weguer. 10 points for Menschenhass. Mersi ey.

    Diskutieren kann man oft mit den Leuten im Westen aus meiner Erfahrung über dieses Thema kaum. Sexualität ist so tabu und ich find es bis heute krank, wenn man vergleicht, wie Affen damit umgehen. Bei Schimpansen werden neue Gruppenmitglieder oft mit einer Orgie begrüßt oder Streitigkeiten damit beigelegt. Eigentlich ist unser Verhalten dahingehend so widernatürlich – unabhängig davon, ob man jetzt ständig Orgien begehen sollte. Aber wir sind umgeben von halbnackten Leuten auf Plakaten, überall wird mit Sex geworben. Nur aussprechen; um Gottes Willen!

    Dadurch, dass die Leute selbst nicht darüber nachdenken wollen, kann sich ihre eigene Meinung dazu nicht ändern. Gerade Deutsche sind ja sehr gut darin, an sinnfreien Haltungen aus gesellschaftlichem Druck festzuhalten. Bestes Beispiel ist die Automatikgangsschaltung. Manuell wäre das ordentliche und gut, Automatik was für faule Leute. Aber gleichzeitig kennt jeder diesen Spruch, dass wenn man einmal Automatik gefahren ist, man nicht mehr zurück will. Das führt einem die Absurdität bei dieser Einstellung vor Augen. Hauptsache, dass alles beim guten alten bleibt, weil Ändern immer auch Anstrengung heisst. Und der typische Deutsche will am liebsten im Lotto gewinnen und nie wieder arbeiten. Dabei vergeht er dann an seiner eigenen Sinnlosigkeit, denn Geld und Sandstrände ohne Aufgaben machen auf Dauer nicht glücklich.

    Ich kann mir jetzt übrigens gut erklären, warum die Haremkultur im Orient so verbreitet ist/war. Warum den Islamisten 72 Jungfrauen versprochen wurden und nicht nur eine. Warum Monogamie dagegen in Europa der Standard wurde.

    Nach der Beschneidung fehlt der Off-Schalter. Der Schalter, der die Begierde wieder ausstellt. Darum braucht es den Harem, aber auch der wird nie genug sein. Mohammed, als Beispiel, hatte eine 15 Jahre ältere Frau. Und das 25 Jahre lang. Als er dann die Macht hatte, wurden daraus schnell zehn oder mehr Frauen plus Sklavinnen. Und das wird von Radikalen als Ideal angestrebt. Das ist doch absurd.

    Da wird einem doch klar, was für eine kranke Kontrollmethode die Beschneidung war und immer noch ist.

    Heute habe ich das erste Mal wieder mit meiner Freundin darüber gesprochen. Und ich möchte etwas berichtigen. Ich glaube, dass ihre erste Reaktion nur so negativ bei mir ankam, weil ich in einer ohnehin schon verletzlichen Grundstimmung war und sie von Arbeit und Gesundheit zu angestrengt war. Eigentlich hätte ich es an dem Abend gar nicht ansprechen sollen. Seltsamerweise kann ich meinen Beitrag nicht bearbeiten, darum schreib ich es eben als Antwort.

    Heute hat sie sehr viel aufgeschlossener reagiert und mit mir darüber geredet. Wenn wir uns das nächste Mal sehen, können wir endlich richtig darüber reden. Da freue ich mich schon sehr drauf. Aber bis dahin vergeht noch ein bisschen Zeit.

    Mir sind noch ein paar Sachen zu dem Thema eingefallen, aber ich bringe sie gerade schon gar nicht mehr zusammen. Ich hab heute Sport gemacht, war beim Frisör und bin dadurch auch ein wenig rumgefahren. Das allein ist schon ein Therapieprogramm. Auf dem Heimweg konnte ich den Zustand zum ersten Mal seit Beginn dieser Reise akzeptieren. Und als ich dann nach Hause kam und mich geduscht hatte, bin ich totmüde auf der Couch versackt und bin friedlich eingeschlafen. Warum ich das so ausführlich beschreibe?:D Ich hoffe und glaube, dass der erste Sturm jetzt vorübergezogen ist. Mein Kopf dreht sich nicht mehr nur um das Thema. Ich kann heute noch etwas für mich tun und dann hoffentlich mal wieder schlafen.

    Bin ein bisschen spät dran, aber das war ein riesen Glück mit dem Arzt. Hat mich sehr froh gemacht, auch mal so eine Nachricht zu lesen.:)

    Das hast du sehr gut gemacht.

    Wie ist es denn in der Zwischenzeit ausgegangen?:)

    Servus Streamer, auch von mir noch ein herzliches Willkommen hier im Forum,

    auch wenn aus nicht so tollem Anlass...

    Deine Beobachtung...ja leider...sehe ich auch...jeder ist nur sich der nächste, Menschen werden benützt, zum Objekt gemacht...für die eigenen Interessen, eigene Bewertungen (dieses Forum aus dem du zitierst...)...wir begegnen uns nicht mehr als Menschen...
    Aber der Mensch ist nicht so angelegt, von Natur aus...ist eine Kulturleistung, anerzogen, geprägt...

    Niemand kann andere Menschen ändern...nur jeder sich selbst...und nur wenn ich mich ändere, in Beziehung zu anderen gehe, können sich andere auch ändern...

    Ja, andere zu ändern klappt nie. Bei manchen ist das auch ein unaufhaltsames Zusteuern auf den Abgrund. Man verliert ja doch den ein oder anderen Freund auf dem Weg, bei dem man sich seines Schicksals nicht sicher nicht. Ich finde es einfach widerlich, wie kaputt erzogen manche Menschen sind. Welche Eltern saßen da dahinter, welches Umfeld und welche Einflüsse durch Medien, Konzerne, etc.? Es ist eine grausige Vorstellung.

    Bei meiner Freundin und mir merke ich das. Sie fragt mich oft um Rat, aber geht am Ende eh ihren eigenen Weg. Aber das schöne ist, dass ich gemerkt habe, wie sehr sie bei Dingen eingelenkt hat oder von sich aus Fortschritte gemacht hat. Und gerade heute habe ich ihr geschrieben, dass sie mir Dinge beigebracht hat, ohne die ich gar nicht an diesen Punkt gekommen wäre. Hätte ich sie nicht kennengelernt und wäre ich nicht so lange mit ihr zusammen, würde ich mir noch immer die gleichen Fragen stellen, die ich mir oben endlich beantwortet habe. Ich glaube, das ist dann wohl wahre Liebe. Wenn man sich gegenseitig so sehr vervollständigen kann.

    War Sex je auf Gleichwertigkeit und Toleranz ausgelegt? Von Natur aus sicher...aber was ist da nicht alles an "Kulturleistung" (schlecht, böse, Sünde...gleichgeschlechtliche Sexualität) eingeflossen, hat uns geprägt?
    Wünsche ich mir auch, dass unnötige Beschneidungen irgendwann Geschichte sind, als Verbrechen gebrandmarkt sind. Noch ein langer Weg?

    Jedes Verbrechen braucht schweigende Zeugen...


    Ja, da können wir nur dran arbeiten, dass wir diese Vergangenheit ablegen. Der Wahn zum Selbstausdruck heutzutage, der leider auch viele in vorschnelle Geschlechtsumwandlungen bewegt, kommt ja genau aus diesem Grund. Früher hat man uns alles verboten, heute ist es genau das Gegenteil. Es wird fast erwartet, dass man einen Tick hat. Das ist die erste Phase. Genauso wie bei der Legalisierung von Cannabis in den USA. Die Konsumzahlen unter Collagestudenten steigt rasant an. Dafür fällt der Alkoholmissbrauch genauso stark. Irgendwann wird sich das einpegeln – spätestens wenn die Leute genug davon hatten. Und so wird es wohl hoffentlich mit diesem Thema auch sein. Und dann können wir wirklich ohne Tabus offen darüber in der Gesellschaft reden.

    Davon würde ich dir dringend abraten. Natürlich ist sowas Geschmacksache. Für mich sind Intimpiercings der Abturner schlechthin. Ich wurde im Alter von sechs verstümmelt, ich kenne bzw. kannte Sexualität bisher die meiste Zeit nur im beschnittenen Zustand. Mit dem Restoring bin ich jetzt seit Anfang 2014 mehr oder weniger aktiv dabei. Klar darf man nicht erwarten, dass es damit genauso intensiv wird wie im natürlichen Zustand, den du ja noch im Gedächtnis hast. Aber es wird besser. Viel viel besser und intensiver. Ich habe bisher noch von keinem Restorer gehört, dass er die Sache am Ende bereut hat. Falls du gut Englisch sprichst, kann ich dir die subreddits r/CircumcisionGrief und r/foreskin_restoration empfehlen.


    Ja, das Piercing käme für mich nur dann in Frage, wenn alles andere nicht funktioniert. Wenn wirklich gar nichts klappt. Dann wäre das vielleicht so wie ein Schlussstrich. Dass man das Schicksal final akzeptiert. Aber mehr könnte ich mir ehrlich gesagt dafür auch nicht vorstellen.

    Quote from fsx100

    Diese unbefriedigenden sexuellen Erfahrungen, von denen du schreibst, kenne ich von mir selbst nur zu gut. Ich bin zudem auch noch schwul und hatte bisher nur intakte Partner. Ich bekomme bei der angeblich schönsten Nebensache der Welt quasi immer meine eigene Minderwertigkeit vorgeführt, weil die Unterschiede einfach so riesig sind. "Du hast ja gar nichts mehr dran, ich weiß nicht, was ich machen soll" hat mir mal einer gesagt. Danach war ich so fertig, dass ich eine ganze Flasche Vodka leer gesoffen habe. Das ist wirklich unfassbar bitter. Ja, Menschen können grausam und böse sein. Immer wenn man denkt, man würde das schlimmste schon kennen, wird man eines besseren belehrt.

    Das tut mir so Leid:( Ich hoffe, dass es bei dir inzwischen besser ist.

    Quote

    Du schreibst, dass du mit 13/14 beschnitten wurdest und dein halbes Leben eine Vorhaut hattest. Daraus schlußfolgere ich, dass du jetzt Mitte/Ende 20 bist und der Vorfall nach der Jahrtausendwende stattgefunden hat. Ich bin auf das Thema MGM direkt nach meinen ersten sexuellen Erfahrungen aufmerksam gewurden. Dass es sowas wie das gefurchte Band in der Vorhaut gibt und sie die primäre erogene Zone am Penis ist, wusste ich schon vor 20 Jahren. Die Arbeit von Taylor, die die nervale Ausstattung der Vorhaut untersucht hat, wurde im Jahr 1996 veröffentlicht. Es ist wirklich schlimm, dass man zu dem Zeitpunkt deiner Beschneidung wohl immer noch dachte, das wäre nur ein nutzloser Hautlappen. Viele denken es sogar heute noch.

    Ja, da hast du Recht. Meine Beschneidung dürfte etwa um 2006 gewesen sein. Also zehn Jahre nach diesen Erkenntnissen. :( Das macht die Wut auf dieses Arschloch nur noch viel größer. Aber gut, was soll man machen. Der sitzt ja jetzt in seinem "wohl verdienten" Ruhestand.

    Quote

    Du stehst vermutlich jetzt erst ganz am Anfang deines Heilungsprozesses. Ich habe mal gelesen, dass es vergleichbar mit dem Verlust eines geliebiten Menschen ist. Irgendwann hat man sich damit abgefunden, dass man ihn nie wieder sieht. Vermissen wird man ihn aber immer. Für mich persönlich hat das Schreiben und die Aufklärung zu diesem Thema therapeutischen Charakter. Ich bin mir sicher, dass auch du deinen Weg finden wirst.
    Gib nicht auf und hab Mut. Ich verstehe dich bestens.

    Das auf jeden Fall. Du merkst ja, dass ich nicht nur zum Lamentieren hier bin, sondern daran arbeiten möchte. Aber es ist so unfair. Immerhin kann man Verlust und Trauma überwinden. Was an der Sache so fies ist, ist, dass du das dein Leben lang mit dir rumschleppst. Und jetzt verstehe ich mehr und mehr die Auswirkungen, die das psychisch auf mich hat. Welche Gedanken- und Verhaltensmuster sich dabei eingeschliffen haben. Verstehst du, Dinge, die man nur so schwer angehen kann, weil sie durch das vegetative Nervensystem und die Dauerreizung kommen. Zumindest ist das mein Eindruck, dass Persönlichkeit und Charakter nicht nur im Kopf sitzen. Beim Darm weiss man das inzwischen. Wie viel Einfluss deine Darmflora auf dein Verhalten haben kann, dass der Bauch tatsächlich bei Entscheidungen permanent mitwirkt, weil hier insgesamt so viele Nerven sind wie im Hirn eines "ausgewachsenen Labradors" liegen, etc. ist inzwischen bekannt (s. Erkenntnisse hierzu: https://www.simplyscience.ch/teens-liesnach…und-gehirn.html).

    Ich kann mir also nur vorstellen, welchen Einfluss ein doch relativ großes Organ mit mehreren zehntausenden Nervenenden auf deine Psyche hat. Es ist vielleicht kein riesiger Heckmotor, aber ein Tau, das vorne am Bug trotzdem in eine andere Richtung zieht. Und die Klarheit darüber macht mir Sorgen. Die Probleme, die ich jetzt entdeckt habe, sind das die einzigen? Gibt es mehr, die mir noch unklar sind? Wenn sich körperlich nichts ändert, was bedeutet das auf Dauer für mich?

    *seufz* Naja. Eigentlich bin ich ja doch recht zuversichtlich. Mein Leben lang fordern diese Dinge schon Kraft von mir. Keine Hürde hat mich bisher aufgehalten. Es ist nur eine Frage der Ausdauer und der Geduld. Wie ich oben geschrieben hab. Glück können wir trotzdem finden, aber es ist nur eine größere Herausforderung für uns.:D Ich hoffe, dass du und die anderen das ähnlich sehen können!:)

    So möchte ich nun auch meinen Bericht fortführen. Seit zwei Tagen kann ich kaum schlafen und beschäftige mich Tag und Nacht damit. Gerade habe ich noch mit meinem besten Freund darüber gesprochen. Er ist selbst teilbeschnitten, besitzt aber immerhin die wichtigsten Teile noch. Zeit seines Lebens ist er nie sexuell aktiv geworden. Ob das zusammenhängt kann ich nicht sagen.

    Er hat mir noch den Rat gegeben, es mit einem Ampallang Piercing zu versuchen, wenn gar nichts klappt. Das bzw die vertikale Variante davon soll einigen sehr viel bringen. Aber bevor ich mich noch weiter malträtiere, probiere ich erstmal den Weg der Restauration.

    Bei meinen Gedanken gibt es noch weitere Ergebnisse. Es sind aber eher Fortführungen von bisherigen Erkenntnissen.

    Ich hatte schon seit dem ersten Mal Probleme. Besondere Schwierigkeiten hatte ich, mich fallen zu lassen und zu vertrauen. Die ersten Male waren immer sehr unspaßig. Mit einer Freundin konnte ich gar nicht. Ich habe mich so unwohl gefühlt, dass egal was sie gemacht hat, er nicht einmal stehen wollte.


    Bei meiner jetzigen Freundin war es am Anfang auch so. Vorspiel und Entblößen sind eigentlich kein großes Problem. An sein Aussehen habe ich mich über die Jahre gewöhnt und immerhin ist er immer noch ein Teil von mir. Niemals würde ich mich selber verraten. Aber fallen lassen konnte ich mich trotzdem nicht. Gespürt habe ich bei all dem Druck nicht - oder war nicht in der Lage dazu. Das trifft es wohl am ehesten.

    Das konnte ich mir nie erklären. War doch alles in Ordnung. Ich habe mich doch auch nicht unwohl beim Ausziehen gefühlt. Aber sobald es daran ging, war es schlagartig vorbei.

    Gerade habe ich ein paar banale Sachen gegoogelt. Dabei bin ich auf einen Forumbeitrag gestoßen. Die Frage ist eigentlich recht harmlos, aber die Reaktionen treiben mich zur Weissglut. Auch, weil ich meiner eigenen Torheit erlegen war und die Dinge geglaubt habe, die da Kund getan wurden! Hier ist der Link: https://forum.maedchen.de/forum/liebe-se…sex-nach-hinten

    Ja, ich musste googlen, was eigentlich bei einer intakten Vorhaut bei einer Erektion passiert. Wie disconnected muss man von seiner eigenen Physiologie eigentlich sein?

    Hier drei Zitate:
    „ICH HASSE VORHÄUTE!!
    BESCHNITTENE MÄNNER AN DIE MACHT !!!

    bitte schneidet euch dieses wiederliche teil ab” von SkinnyKate

    „Wieso? Ne Vorhaut ist was ganz natürlich, da könnten die ja auch Entfernung der Schamlippen verlangen....”, die Stimme der Vernunft von 19Hippo87.

    „der vergleich hinkt. die vorhaut ist im prinzip nutzlos, noch dazu fördert sie krankheiten, weil viele sich einfach nicht ordentlich waschen und sich darunter schön die bakterien sammeln.”, die qualifizierte Aussage von RosaPummelfee, die gleichzeitig MODERATORIN in einem Forum für junge MÄDCHEN ist und Vorbild fungiert.

    Wisst ihr, seit Jahren versuche ich mir den Glauben an die Menschheit zu retten. Aber ab dem heutigen Tag gebe ich es auf. So lange habe ich mich gewehrt. Gäbe doch auch liebe Leut. Aber ich bin im Alltag von einer dermaßenen Asozialität umgeben, die Leute sind rücksichtslos, dass man es sich nicht vorstellen kann und es wird überall selbst um den letzten Cent geschachert. Und auch die übrig gebliebenen Hochburgen der Gleichwertigkeit und Toleranz – die des Sex nämlich – brechen gerade wie ein Kartenhaus zusammen.

    „Beschneidet die Männer. Nehmt ihnen alles, weil ich es widerlich finde.“ Danke. Das ist der Mensch.

    Hey fsx100, gerade dachte ich, ich schreibe mal wieder etwas dazu. Hatte eigentlich damit gerechnet, dass keiner mehr schreibt und wollte den Post wie ein Tagebuch nutzen. :D Danke dir für deine netten Worte. Das macht mir Mut! :)

    Ja, du hast Recht. Ich war auch als Kind tatsächlich schon „sexuell aktiv“. Hab mit meinem damaligen besten Kindergartenfreund sehr viel ausprobiert. Ich kann mich noch so weit entfernt daran erinnern, wie sensibel das alles war. Und dann später im Jugendlichenalter genauso. Umso bitterer ist es für mich, dass ich mich damals noch nicht wehren konnte. Das noch nicht verstehen konnte. Und jeder sagte, die Vorhaut wäre nur ein nutzloses Stück Haut. Das kam sogar so in Fernsehberichten und Frauen schreiten in den Medien nach beschnittenen Männern. Alles andere wäre unhygienisch und ekelerregend. Es ist einfach krank.

    Was Foregen betrifft, kann ich deine Bedenken absolut nachvollziehen. Deswegen habe ich jetzt bestellt. Gleichzeitig habe ich mich dort als Kandidat freiwillig gemeldet. In der Forschung ist es leider so, dass nichts von heute auf morgen kommt. Die haben vor 10 Jahren damit angefangen. Aber du siehst ja, wie lange sich andere Praktiken halten können. Dagegen ist eine Dekade eine sehr kurze Zeit. Wir bleiben gespannt. Und hoffnungsvoll.


    Für mich ist erstmal alles bestellt. Sogar versendet haben sie es schon. Ich bin gespannt und voller Zuversicht. Mein Exemplar ist traditionell schon immer besonders dehnbar und flexibel. Entweder gereicht mir das zum Vorteil oder aber es wird die Katastrophe. :D Ich berichte weiter.