Kürzlich erklärte hier im Forum ein Nutzer, "mit Beschneidungen verdienen weder Urologen noch Kliniken, im Gegenteil, es ist sogar eher ein Verlustgeschäft da viel Aufwand für wenig Arbeit und dementsprechend weniger Bezahlung von den KK. Warum wird dies dann dennoch so weitreichend durchgeführt?"
Diese Aussage rief deutlichen Widerspruch hervor.
Tatsächlich ist die Frage, ob und, wenn ja, in welchem Ausmaß wirtschaftliche Interessen für die hohe Zahl an Beschneidungen in Deutschland verantwortlich sind, immer wieder Diskussionsgegenstand im Forum.
Vor Kurzem wurde auf "dockcheck.com" ein Artikel veröffentlicht, der uns verrät, wie viel Geld Ärzte in niedergelassener Praxis je nach Facharztgruppen verdienen:
Niedergelassene Urologen verdienen gemessen am Reinertrag (= Summe der Einnahmen abzüglich der Ausgaben der Praxis) am viert-meisten Geld unter den gelisteten Ärztegruppen. Mit einem Reinertrag von 302 000 Euro liegen die Urologen rund 40 000 Euro über dem durchschnittlichen Ertrag für Arztpraxen von 258 000, und fast 80 000 Euro über dem Gewinn, den kinderärztliche Praxen erwirtschaften.
Ob dieser überdurschnittliche Gewinn mit den Verdienstmöglichkeiten durch Beschneidungen zusammenhängt, kann ich natürlich nicht sagen.
In seiner Einladung zum 67. DGU-Kongress 2015 beklagte der damalige DGU-Präsident, dass ihnen die Kiderchirurgie die "Beschneidungen" einfach wegnehmen würde: (Dieses Forum berichte damals darüber.)
Diese Aussage rief deutlichen Widerspruch hervor.
Tatsächlich ist die Frage, ob und, wenn ja, in welchem Ausmaß wirtschaftliche Interessen für die hohe Zahl an Beschneidungen in Deutschland verantwortlich sind, immer wieder Diskussionsgegenstand im Forum.
Vor Kurzem wurde auf "dockcheck.com" ein Artikel veröffentlicht, der uns verrät, wie viel Geld Ärzte in niedergelassener Praxis je nach Facharztgruppen verdienen:
Niedergelassene Urologen verdienen gemessen am Reinertrag (= Summe der Einnahmen abzüglich der Ausgaben der Praxis) am viert-meisten Geld unter den gelisteten Ärztegruppen. Mit einem Reinertrag von 302 000 Euro liegen die Urologen rund 40 000 Euro über dem durchschnittlichen Ertrag für Arztpraxen von 258 000, und fast 80 000 Euro über dem Gewinn, den kinderärztliche Praxen erwirtschaften.
dockcheck schrieb:
Ein wichtiger Entscheidungsgrund für ein bestimmtes Fach sind auch die Verdienstmöglichkeiten. Diese sind bei niedergelassenen Ärzten je nach Fachartzrichtung sehr unterschiedlich, wie eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2015 zeigt. Dabei liegt der Fokus auf dem Reinertrag. Als Reinertrag wird die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben der Praxis bezeichnet. Aufwendungen für eine Praxisübernahme und die Sozialabgaben, etwa Beiträge für die Altersvorsorge oder die Krankenversicherung, sind dabei aber noch nicht berücksichtigt. Am höchsten war der Reinertrag der Praxis dabei in der Radiologie, gefolgt von Augenheilkunde, Orthopädie und Urologie. Deutlich geringer war er in den Fachgebieten Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Allgemeinmedizin.
Einkommen nach Fachrichtungen, 2015
Fachrichtung Reinertrag Radiologie 850.000 Augenheilkunde 370.000 Orthopädie 311.000 Urologie 302.000 Haut- und Geschlechtskrankheiten 284.000 Innere Medizin 282.000 Chirurgie 281.000 Kinder- und Jugendmedizin 228.000 Arztpraxen gesamt 258.000 Allgemeinmedizin 227.000 Hals-Nasen-Ohren 223.000 Frauenheilkunde und Geburtshilfe 217.000 Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie 180.000 sonstige Fachgebiete 293.000 Quelle: Statistisches Bundesamt
Ob dieser überdurschnittliche Gewinn mit den Verdienstmöglichkeiten durch Beschneidungen zusammenhängt, kann ich natürlich nicht sagen.
In seiner Einladung zum 67. DGU-Kongress 2015 beklagte der damalige DGU-Präsident, dass ihnen die Kiderchirurgie die "Beschneidungen" einfach wegnehmen würde: (Dieses Forum berichte damals darüber.)
Stillschweigend zu akzeptieren, dass häufige kinderurologische Eingriffe wie die Orchidopexie und die Zirkumzision fachfremd erfolgen, kommt einer freiwilli- gen Amputation unseres Faches gleich. Bestehende kinderchirurgische Abteilungen werden derzeit mit einem urologischem Spektrum ausgestaltet, da sie andernfalls kaum existenzfähig wären. Unser Ziel muss es sein, kinderurologische Schwerpunkt- kliniken und -praxen zu etablieren, die das gesamte Spektrum der Versorgung anbieten und damit dieses Teilgebiet der Urologie so-wohl in der Aus- und Weiterbildung als auch der wissenschaftlichen Expertise verankern und weiterentwickeln können
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