Hallo!
Mein Mann bekam vor 2 Wochen auf einer Reise eine Vorhautenzündung. Wirklich rasant. Morgens sah's noch ok aus, abends feuerrot und verdickt.
Da er im Ausland nicht zum Arzt gehen wollte, lief er so noch 6 Tage umher - es wurde natürlich immer schlimmer. Als ich das sah, als er nach Hause kam, war ich echt beeindruckt - im negativen Sinn. Machte allerdings noch Späßchen und ging davon aus, dass der Arztbesuch am Tag drauf (Montag) dann entsprechende Antibiose und Antiseptik etc. ergeben würde - denn so kenne ich das aus dem Veterinärbereich.
Dazu muss noch gesagt sein, dass mein Mann Diabetiker ist, was er - trotz nervensägender Warnungen meinerseits
- recht gekonnt über 2-3 Jahre hinweg ignoriert hat (Hausarzt hat das auch verharmlost, finde ich - daher jetzt auch Arztwechsel. Ich hätte da mehr hinterher sein müssen, eine der großen Stärken meines Mannes ist es, Dinge aussitzen zu können, ist aber manchmal eben auch eine Schwäche...). Samstags, von der Reise zuhause angekommen (ich war aber nicht da), hatte er dann seit ca. 2 Jahren mal wieder Blutzucker gemessen, der deutlichst zu hoch war. Ergo auch ein Anlass für Entzündungen jeglicher Art - beim glukosehaltigen Urin natürlich erst recht an der Stelle.
Na, er ging dann auch frohen Mutes zu dem Arzt - der die Untersuchung von einer Kollegin (Assistenzärztin) vornehmen ließ. Die wählte die interessante Reihenfolge: Blutabnahme, Nierenschall, Anamnese, Blickdiagnose aus 50cm - kein Abstrich. Und stellte die Diagnose "bakterielle Vorhautentzündung, vermutlich durch einen auf einer Raststättentoilette aufgeschnappten Keim" (Glaskugel?). Könnte man mit Salbe rangehen, käme aber immer wieder, da helfe nur Beschneidung. Also flink einen Termin ausgemacht.
Aufklärung fand insofern statt, dass allgemeine Narkoserisiken angesprochen wurden und natürlich allgemeine Risiken bei einem operativen Eingriff (Narbe, Infektion etc). Es gäbe drei Arten von Beschneidung, aber nur die radikale käme in Frage. Ich vermute, es war dorsaler Schnitt und Teilbeschneidung gemeint (Teilbeschneidung erwähnte sie noch als nicht zielführend), high/low, tight/loose, Frenulumerhalt ja/nein wurde nicht ansatzweise erwähnt.
Als ich das hörte, fiel ich fast vom Stuhl. Also egal, wie man zu den langfristigen Erfolgsaussichten einer konventionellen Therapie steht, man schneidet doch nicht in infiziertes Gewebe, wenn es sich vermeiden lässt! Und da war nix mehr mit "im Gesunden schneiden" - zumindest nicht, wenn der Penis noch erektionsfähig sein soll ohne "alles abzureißen". Inneres Vorhautblatt war ja sowieso total entzündet, aber außen auch bis zur fast der Hälfte der Haut, also auch bis auf die Schafthaut. Außerdem macht man keine elektiven OPs mal eben so bei einem total entgleisten Blutzucker! Wegen der Risisken der Wundheilungsstörung ja schon gleich gar nicht. Also grauenvoll!
HbA1c war übrigens bei 10,9 und Glukose beim Urologen bei 324, GPT erhöht sowie CRP. Urinprobe gab 3x Leukos, 4x Erys, 4x Glukose, 1x Eiweiß, 1x Keton (1h nach Frühstück) sowie im Sediment (also unterm Mikroskop) 2x Bakterien, Uricult aber negativ. Urin war Erststrahlurin durch die zugeschwollene Vorhaut - muss ich noch was zu dem super Urologen sagen???
Dass die Berratung bzgl. der Stile flach gefallen ist, ist ja schon eher Standard, scheint mir.
Aber es kommt noch besser: Der Beschneidungstermin sollte Freitags sein, d.h. 4 Tage ohne Brückentherapie mit einer aktuen, echt fetten Entzündung! Das ist unverantwortlich, finde ich, und zudem ziemlich fies gegenüber dem Patienten, der so rumlaufen muss.
BTW: Es gab auch keine Frage/Aufklärung zu Beschwerden/Ansteckung meinerseits. Wer weiß, vllt falle ich ja auch unter "Raststättenklo"...
(Achja: Also ich kenne es auch so, dass in entzündetem Gewebe die Lokalanästhesie ganz gern versagt - ph-Wert etc.)
Na, die Aufklärungsgespräche habe ich dann nachgeholt und natürlich hat mein Mann den Termin abgesagt.
Da aber kein Abstrich genommen wurde, mussten wir halt nach Wahrscheinlichkeit selbst therapieren, Clotrimazon + Antiseptik (Rivanol + Betaisodonna).
In der Nacht von Montag auf Dienstag klangen die Beschwerden immens ab, sprich: Jucken und Brennen verschwand komplett, die Schwellung der äußeren Vorhaut ging stark zurück. Über Nacht! Die blöde Kuh von Ärztin hätte meinen Mann mit immer schlimmer werdender Entzündung rumlaufen lassen. Ich könnte mir nur in den Hintern beißen, dass ich nicht schon sonntags mit der Therapie begonnen hatte, um den Abstrich/Diagnose nicht zu versauen!
Im Verlauf der Woche stellten wir um von Rivanol/Betaisodonna/Clotrimazol auf Prontosan/Clotrimazol, weil der Rivanol doch recht stark austrocknet.
Die Entzündung ist auch weiter zurückgegangen.
Um nicht im Dunkeln rumzutappen und vllt nur eine Keimverschiebung zu basteln (die aber offensichtlich nicht so mies ist
), habe ich einen Abstrich genommen und eine Urinprobe (diesmal nach Reinigung und Mittelstrahl) und ins Labor gebracht. Vorläufiges Ergebnis - die Kulturen stehen noch aus - Sediment sieht ok aus. Im Gegensatz zum Sediment im KH, das voll mit Leukos und irre vielen Erys war und die Bakterien zeigte.
So, lange Geschichte, aber sie will raus aus mir, weil ich es so unfassbar finde, wie das da abgelaufen ist!
Wer den Ort der Geschehnisse meiden will, meide das Krankenhaus in Speyer.
Da ich nicht allzu scharf drauf bin, ohne versierten (!), medizinischen Rat alleine die Sache auszukurieren, sind wir auf der Suche nach einem _sehr_ vorhautfreundlichen Arzt, die Entfernung zum Wohnort ist zweitrangig. Denn durch diese richtig fiese Entzündung ist aktuell auch eine Phimose vorhanden. Das Ausmaß ist noch nicht ganz klar, weil wir uns noch scheuen, an der mitgenommenen Haut viel rumzuziehen.
Gestern hatte alles wieder normale Farbe und Form, was die Vorhaut angeht, keine Schwellung mehr. Auf der Eichel an der Harnröhe ist noch ein geröteter Streifen. Der Abstrich gestern oder auch das verminderte Eincremen (beruflich war's ungünstig) haben allerdings eine kleine Verschlechterung über den Tag bewirkt, die innere Vorhaut war wieder etwas mehr rosa und ganz leicht geschwollen. Daher wird heute wieder viel gecremt.
Aber mit einem Urologen oder Dermatologen wäre mir da doch wohler.
Am besten einer, der auch dann nicht sofort in Ohnmacht fällt, wenn man erwähnt, dass man vllt mal - sollte es rezidivieren trotz guter Diabeteseinstellung und konservativer Therapie, aber eben vllt weiterbestehender Enge - erst eine weniger drastische Maßnahme ergreifen will, zB Erweiterungsplastik.
Oder - so als ganz als Ende der Fahnenstange - high/loose (tight kann ich mir nicht vorstellen, wie das funktionieren kann bei dem Größenwachsum von schlaff zu steif
).
(Bei dem Gedanken an low bekomme ich schon die Krise. Ich bin mir sehr sicher, dass das bei uns keine gute Idee wäre... so aus der bisherigen Erfahrung mit und Nutzung von Vorhaut heraus...)
Gerne lese ich natürlich auch von Erfahrungsberichten mit Behandlungserfolgen selbst betroffener (diabetischer) Männer.
Die Behandlungsmisserfolge lese ich natürlich auch, aber nicht so gern, klar oder?
Aber vor allem: Wo finde ich einen Arzt dafür?
Danke fürs lange Lesen oder auch nur Überfliegen.
schluppi
Mein Mann bekam vor 2 Wochen auf einer Reise eine Vorhautenzündung. Wirklich rasant. Morgens sah's noch ok aus, abends feuerrot und verdickt.
Da er im Ausland nicht zum Arzt gehen wollte, lief er so noch 6 Tage umher - es wurde natürlich immer schlimmer. Als ich das sah, als er nach Hause kam, war ich echt beeindruckt - im negativen Sinn. Machte allerdings noch Späßchen und ging davon aus, dass der Arztbesuch am Tag drauf (Montag) dann entsprechende Antibiose und Antiseptik etc. ergeben würde - denn so kenne ich das aus dem Veterinärbereich.
Dazu muss noch gesagt sein, dass mein Mann Diabetiker ist, was er - trotz nervensägender Warnungen meinerseits

Na, er ging dann auch frohen Mutes zu dem Arzt - der die Untersuchung von einer Kollegin (Assistenzärztin) vornehmen ließ. Die wählte die interessante Reihenfolge: Blutabnahme, Nierenschall, Anamnese, Blickdiagnose aus 50cm - kein Abstrich. Und stellte die Diagnose "bakterielle Vorhautentzündung, vermutlich durch einen auf einer Raststättentoilette aufgeschnappten Keim" (Glaskugel?). Könnte man mit Salbe rangehen, käme aber immer wieder, da helfe nur Beschneidung. Also flink einen Termin ausgemacht.
Aufklärung fand insofern statt, dass allgemeine Narkoserisiken angesprochen wurden und natürlich allgemeine Risiken bei einem operativen Eingriff (Narbe, Infektion etc). Es gäbe drei Arten von Beschneidung, aber nur die radikale käme in Frage. Ich vermute, es war dorsaler Schnitt und Teilbeschneidung gemeint (Teilbeschneidung erwähnte sie noch als nicht zielführend), high/low, tight/loose, Frenulumerhalt ja/nein wurde nicht ansatzweise erwähnt.
Als ich das hörte, fiel ich fast vom Stuhl. Also egal, wie man zu den langfristigen Erfolgsaussichten einer konventionellen Therapie steht, man schneidet doch nicht in infiziertes Gewebe, wenn es sich vermeiden lässt! Und da war nix mehr mit "im Gesunden schneiden" - zumindest nicht, wenn der Penis noch erektionsfähig sein soll ohne "alles abzureißen". Inneres Vorhautblatt war ja sowieso total entzündet, aber außen auch bis zur fast der Hälfte der Haut, also auch bis auf die Schafthaut. Außerdem macht man keine elektiven OPs mal eben so bei einem total entgleisten Blutzucker! Wegen der Risisken der Wundheilungsstörung ja schon gleich gar nicht. Also grauenvoll!
HbA1c war übrigens bei 10,9 und Glukose beim Urologen bei 324, GPT erhöht sowie CRP. Urinprobe gab 3x Leukos, 4x Erys, 4x Glukose, 1x Eiweiß, 1x Keton (1h nach Frühstück) sowie im Sediment (also unterm Mikroskop) 2x Bakterien, Uricult aber negativ. Urin war Erststrahlurin durch die zugeschwollene Vorhaut - muss ich noch was zu dem super Urologen sagen???
Dass die Berratung bzgl. der Stile flach gefallen ist, ist ja schon eher Standard, scheint mir.
Aber es kommt noch besser: Der Beschneidungstermin sollte Freitags sein, d.h. 4 Tage ohne Brückentherapie mit einer aktuen, echt fetten Entzündung! Das ist unverantwortlich, finde ich, und zudem ziemlich fies gegenüber dem Patienten, der so rumlaufen muss.
BTW: Es gab auch keine Frage/Aufklärung zu Beschwerden/Ansteckung meinerseits. Wer weiß, vllt falle ich ja auch unter "Raststättenklo"...
(Achja: Also ich kenne es auch so, dass in entzündetem Gewebe die Lokalanästhesie ganz gern versagt - ph-Wert etc.)
Na, die Aufklärungsgespräche habe ich dann nachgeholt und natürlich hat mein Mann den Termin abgesagt.
Da aber kein Abstrich genommen wurde, mussten wir halt nach Wahrscheinlichkeit selbst therapieren, Clotrimazon + Antiseptik (Rivanol + Betaisodonna).
In der Nacht von Montag auf Dienstag klangen die Beschwerden immens ab, sprich: Jucken und Brennen verschwand komplett, die Schwellung der äußeren Vorhaut ging stark zurück. Über Nacht! Die blöde Kuh von Ärztin hätte meinen Mann mit immer schlimmer werdender Entzündung rumlaufen lassen. Ich könnte mir nur in den Hintern beißen, dass ich nicht schon sonntags mit der Therapie begonnen hatte, um den Abstrich/Diagnose nicht zu versauen!
Im Verlauf der Woche stellten wir um von Rivanol/Betaisodonna/Clotrimazol auf Prontosan/Clotrimazol, weil der Rivanol doch recht stark austrocknet.
Die Entzündung ist auch weiter zurückgegangen.
Um nicht im Dunkeln rumzutappen und vllt nur eine Keimverschiebung zu basteln (die aber offensichtlich nicht so mies ist

So, lange Geschichte, aber sie will raus aus mir, weil ich es so unfassbar finde, wie das da abgelaufen ist!
Wer den Ort der Geschehnisse meiden will, meide das Krankenhaus in Speyer.
Da ich nicht allzu scharf drauf bin, ohne versierten (!), medizinischen Rat alleine die Sache auszukurieren, sind wir auf der Suche nach einem _sehr_ vorhautfreundlichen Arzt, die Entfernung zum Wohnort ist zweitrangig. Denn durch diese richtig fiese Entzündung ist aktuell auch eine Phimose vorhanden. Das Ausmaß ist noch nicht ganz klar, weil wir uns noch scheuen, an der mitgenommenen Haut viel rumzuziehen.
Gestern hatte alles wieder normale Farbe und Form, was die Vorhaut angeht, keine Schwellung mehr. Auf der Eichel an der Harnröhe ist noch ein geröteter Streifen. Der Abstrich gestern oder auch das verminderte Eincremen (beruflich war's ungünstig) haben allerdings eine kleine Verschlechterung über den Tag bewirkt, die innere Vorhaut war wieder etwas mehr rosa und ganz leicht geschwollen. Daher wird heute wieder viel gecremt.

Aber mit einem Urologen oder Dermatologen wäre mir da doch wohler.
Am besten einer, der auch dann nicht sofort in Ohnmacht fällt, wenn man erwähnt, dass man vllt mal - sollte es rezidivieren trotz guter Diabeteseinstellung und konservativer Therapie, aber eben vllt weiterbestehender Enge - erst eine weniger drastische Maßnahme ergreifen will, zB Erweiterungsplastik.
Oder - so als ganz als Ende der Fahnenstange - high/loose (tight kann ich mir nicht vorstellen, wie das funktionieren kann bei dem Größenwachsum von schlaff zu steif

(Bei dem Gedanken an low bekomme ich schon die Krise. Ich bin mir sehr sicher, dass das bei uns keine gute Idee wäre... so aus der bisherigen Erfahrung mit und Nutzung von Vorhaut heraus...)
Gerne lese ich natürlich auch von Erfahrungsberichten mit Behandlungserfolgen selbst betroffener (diabetischer) Männer.
Die Behandlungsmisserfolge lese ich natürlich auch, aber nicht so gern, klar oder?

Aber vor allem: Wo finde ich einen Arzt dafür?
Danke fürs lange Lesen oder auch nur Überfliegen.

schluppi
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von schluppi ()