Dieser Artikel stammt aus dem Jahr 2012, dennoch ist er nach wie vor wichtig, da er den Blick auf Doppelbödigkeit der damaligen wie aktuellen Diskussion lenkt.
Mondrian von Lüttichau schrieb:
Nur im Hinblick auf weibliche Betroffene liegen bereits eine Fülle von Dokumentationen vor, für die entsprechenden Praktiklen bei Jungen hat sich bislang noch kaum jemand interessiert. Es scheint aber auch hierzulande eine Grauzone von in der Kindheit beschnittenen Männern zu geben, die jetzt erstmalig den Mut finden, über ihr damit verbundenes Leid zu sprechen!
Mondrian von Lüttichau schrieb:
Übrigens fand ich auch kleine Mädchen mit Ohrlöchern schon immer befremdlich. Daß dieses Thema jetzt mit diskutiert wird, halte ich für angemessen. KINDER SIND MENSCHEN WIE DU UND ICH - aber immer wieder in Gefahr, zu OBJEKTEN der Erwachsenwelt zu werden. Wir alle müssen unsere Aufmerksamkeit schulen, um solchen alltäglichen, "selbstverständlichen" Instrumentalisierungen der Kinder immer wieder entgegenzusteuern.
Mondrian von Lüttichau schrieb:
Mir wird schlecht bei den derzeitigen Kommentaren von Politikern und anderen Meinungsträgern, in denen es ausschließlich um die verletzten Gefühle von (erwachsenen) Muslims und Juden geht, aber die Opfer der Beschneidung nur als Objekte genannt werden, für die das eh "nicht schlimm" sei. - Entlarvend ist, daß die betroffenen Kinder in den allermeisten Argumentationen pro Beschneidung (von Publizisten, Politikern, Sozialarbeitern oder religiösen Funktionären) mit keinem Wort erwähnt werden! Zur Diskussion gestellt werden ausschließlich die Empfindungen und (religiösen) Gewohnheitsrechte der Erwachsenen, also der Eltern. Genau hier liegt meines Erachtens der eigentliche Zündstoff der vehementen öffentlichen Diskussion: "Wo kämen wir denn hin, wenn Kleinkinder tatsächlich ernstgenommen werden sollen als Rechtssubjekte?!"
Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
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