Rheinisches Ärzteblatt: "Es gibt keine Frauenbeschneidung ohne Männerbeschneidung"

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    • Rheinisches Ärzteblatt: "Es gibt keine Frauenbeschneidung ohne Männerbeschneidung"

      aekno.de/downloads/archiv/2015.08.023.pdf

      Steht ja vieles Richtige drin.
      Schade aber, dass unerwähnt bleibt, dass mit Önder Özgeday ein Betroffener einen Vortrag über u.a. Spätfolgen hielt.
      Das wäre doch besonders für Mediziner eine wichtige Information gewesen.

      Ich finde es auffallend, dass in einem so ausführlichen Bericht nicht EIN Satz über einen anwesenden und vortragenden negativ Betroffenen "drin" ist.
    • „Man sollte das Präputium nicht als mythisches Organ betrachten“, sagte Professor Dr. Ralf-Bodo Tröbs, Direktor der Kinderchirurgischen Klinik des Herner Marien-Hospitals. „Es ist ein Stück Haut wie jedes andere.“


      Aha, so wie ein Augenlid ein Stück Haut wie jedes andere ist? Wie kann ein Mediziner so etwas sagen, ohne rot zu werden?
    • R2D2 schrieb:

      Es ist ein Stück Haut wie jedes andere.“


      Ja, und die Klitorisspitze ist ja auch nur ein Stück Fleisch wie jedes andere.
      Überhaupt, die Sexualorgane sind Organe wie alle anderen. Im Grunde entbehrlich, wie z.B. Gallenblase, Milz, Schilddrüse - da laufen ja auch viele ohne herum und sind quietschfidel.
      Dieses "mythische" das kommt doch nur von der widerlichen Sex-Besessenheit der heutigen Gesellschaft!
      So fing es im alten Rom auch an, und dann kam der Untergang! (Ironie)
      Alle Teile des kindlichen Körpers sind Eigentum allein des Kindes. Das Grundrecht auf Eigentum beinhaltet auch das Recht auf Vorhaut.
    • Langsam, langsam. Töbs Aussage ist natürlich nicht korrekt, aber der Zusammenhang der Aussage ist der, dass dem Präputium eine religiöse Bedeutung begemessen wird. Die Intention von Töbs bei dieser Aussage zielt erkennbar in die Richtung, das Präputium als Organ zu "entmythologiesieren", sprich, ihr diese Bedeutungsschwere als identitätsstiftendes oder religiöses Symbol zu nehmen.

      Nach wie vor: ich finde den Artikel wirklich sehr gut. Und es geht jetzt m.E. nicht darum, Erbsen zu zählen.
    • Nun, der betreffende Doktor erwähnt ja anschließend noch die besondere Empfindsamkeit der Vorhaut und widerspricht sich damit quasi selber. Und: liefert eine wichtige für viele Menschen neue Information.

      "Ein Stück Haut wie jedes andere" lässt sich aber auch wunderbar in unserem Sinne interpretieren: richtig, und deshalb darf für die Vorhaut keine Sonderamputationserlaubnis auf Willkür Dritter gelten, denn die gibt es schließlich bei allen anderen Stücken Haut auch nicht. Sie gehört genauso vor Fremdeinwirkung geschützt wie jeder andere Teil des Körpers.
    • Maria, wenn Töbs das so gemeint hätte, dann hätte er korrekterweise von einer Mythologisierung der Vorhautfreiheit sprechen müssen. Dass er das so nicht gemeint hat, wird auch aus dem Folgesatz deutlich: "Männer aus islamisch geprägten Kulturkreisen fühlen sich ohne Vorhaut seinen Worten zufolge nicht unvollkommener als ihre Geschlechtsgenossen mit". Er sagt klar, dass man der Vorhaut keine höhere Bedeutung beimessen müsse als einer entfernten Bauchfalte. Und wie gesagt, nicht wir weisen der Vorhaut eine mythologische Bedeutung zu, sondern die Religionen der Vorhautentfernung. Und die hat er leider nicht gemeint.

      Aber sonst ein überwiegend guter Beitrag.