"Größe und Schönheit"

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • "Größe und Schönheit"

      Paradoxerweise ist mit dem Verschwinden vorindustriell organisierter Gesellschaften ein Anwachsen der Ethnologenzunft verbunden. Lévi-Strauss erinnert daran, dass es schon vor fünfzig Jahren in den USA hieß, eine Indianerfamilie bestehe aus mindestens drei Person: aus dem Mann, der Frau und dem Ethnologen … Aber es gibt für diesen Rückgang eine Kompensation: Ein neues Arbeitsfeld erwächst dem Ethnologen durch die rapide anwachsende Einwanderung in die Industrieländer. In Frankreich mit seiner hohen Zahl von Immigranten aus Schwarzafrika wird dies besonders deutlich. Rechtsanwälte engagieren zunehmend Ethnologen, um ihnen bei der Verteidigung afrikanischer Klienten zu helfen, die beispielsweise ihre weiblichen Kinder beschnitten haben und deswegen vor Gericht gestellt wurden.

      So aufschlussreich die Fälle auch sind, mit denen Lévi-Strauss uns konfrontiert, wie gerne wir uns von ihm verblüffen lassen, wie sehr wir seine Kenntnisse, seine Kombinationsgabe und die Souveränität seiner Beweisführung bewundern – ein Unbehagen bleibt. In der Diskussion über die Praxis der weiblichen Beschneidung (Exzision) spricht Lévi-Strauss beispielsweise von der "Größe und Schönheit" der Argumentation der "Einheimischen", welche diese Praktiken verteidigen. Damit wird ihre normative Bewertung erschwert, wenn nicht unmöglich


      Lévi-Strauss weist darauf hin, dass in den meisten Fällen, in denen die Justiz Eltern wegen der Beschneidung ihrer Töchter anklagte, Bewährungsstrafen ausgesprochen wurden – ein Zeichen des Dilemmas, vor dem die Gerichte standen. Mit einem solchen Dauerdilemma aber werden moderne Gesellschaften auf die Dauer nicht leben können. Zur Anerkennung kultureller Vielfalt muss die Möglichkeit treten, zwischen Alternativen des Verhaltens zu entscheiden und normative Präferenzen zu rechtfertigen.


      Mit dem Dauerdilemma §1631d wird die Gesellschaft auf Dauer auch nicht leben können.

      Nein: Wir sind nicht alle Kannibalen.


      Echt?

      Merke: ist der Kannibalismus relativiert, verstümmelt sich völlig ungeniert.

      Wir sind doch eh alles Kannibalen - also was soll die ganze Aufregung?

      welt.de/print/die_welt/literat…47/Was-Onkel-duerfen.html
      Alle Teile des kindlichen Körpers sind Eigentum allein des Kindes. Das Grundrecht auf Eigentum beinhaltet auch das Recht auf Vorhaut.