Ein ganz übles Machwerk von Vanessa Rau - herausgegeben vom Deutschen Bundestag in Abstimmung mit der Bundeszentrale für politische Bildung. Über weite Strecken wird da mächtig geschwurbelt, wahrscheinlich in der Hoffnung, den Leser so meschugge zu machen, daß er die demagogischen Tricks nicht bemerkt. Ich habe das meiste überflogen, greife nur mal ein paar "Leckerbissen" heraus:
Eine üble Unterstellung! Es geht nicht um "die Abwertung der religiös Anderen", sondern um das Recht jedes Menschen auf körperliche Unversehrtheit.
In einem einzigen Satz soviel Demagogie unterzubringen - das ist ja schon fast eine anerkennenswerte Leistung!
Die Beschneidungsgegner haben also "Motivationen", die ihnen aber mögtlicherweise gar nicht bewußt sind. Wie passend! Da kann man jedes Gegenargument im Keim ersticken mit einem "Sie sind sich dessen einfach nicht bewußt!". Aber Frau Rau weiß natürlich Bescheid, sie kennt uns besser als wir selbst!
Und dann natürlich die "explizit formulierte Forderung, das jüdische (oder auch das muslimische) Kind" (man beachte die Reihenfolge! Worum war es doch gleich in dem Kölner Urteil gegangen?) zu schützen. Es geht um alle Kinder, Frau Rau, ist denn das so schwer zu verstehen? Bei Kleinkindern ist der Zusatz "jüdisch (oder auch muslimisch)" sowieso höchst fragwürdig; ein Kind ist einfach nur ein Kind, es sind die Eltern, die sich zu einer Religion bekennen (oder dies lassen).
Wie das vorangegangene Zitat einmal mehr belegt, waren/sind es nicht die die Beschneidungsgegner, die den Fokus auf die jüdische Religion gesetzt haben, sondern die Beschneidungsrechtfertiger - wo mag denn da wohl am ehesten ein "subtiler antisemitischer Code" zu finden sein, Frau Rau?
Noch so ein Strohmann. Es wird jede Beschneidung ohne zwingende medizinische Notwendigkeit angegriffen, völlig egal, ob religiös/kulturell/hygienisch/pseudomedizinisch oder sonstwie begründet. Es werden also gerade nicht "ausschließlich semitische Religionen in ihrer Existenz und Grundlage" angegriffen. (Ganz abgesehen davon, daß "Existenz und Grundlage" sowieso nicht in Gefahr sind; beide betroffene Religionen können - wie eine Vielzahl von Gläubigen belegt - auch ohne diesen Eingriff bestehen.)
Ich glaube, da wird eine Mail an den Chefredakteur [email protected] fällig.
Kann die Abwertung der religiös Anderen, die sich in Form von vehementen Forderungen nach Säkularität ausdrückt und Religionskontroversen beeinflusst, auch eine ethnisch-kulturelle und speziell antisemitische Abwertung ermöglichen, die jedoch durch die Referenz auf die Menschenrechte gesellschaftlich oftmals unhinterfragt bleibt?
Eine üble Unterstellung! Es geht nicht um "die Abwertung der religiös Anderen", sondern um das Recht jedes Menschen auf körperliche Unversehrtheit.
Auch wenn es in der Debatte diskursiv um Menschenrechte und "um das Wohl des Kindes" ging, so muss doch gefragt werden, welche Motivationen - unbewusst oder bewusst - sich hinter der explizit formulierten Forderung, das jüdische (oder auch das muslimische) Kind vor dem religiösen Einfluss seiner Eltern zu schützen, verbergen.
In einem einzigen Satz soviel Demagogie unterzubringen - das ist ja schon fast eine anerkennenswerte Leistung!
Die Beschneidungsgegner haben also "Motivationen", die ihnen aber mögtlicherweise gar nicht bewußt sind. Wie passend! Da kann man jedes Gegenargument im Keim ersticken mit einem "Sie sind sich dessen einfach nicht bewußt!". Aber Frau Rau weiß natürlich Bescheid, sie kennt uns besser als wir selbst!
Und dann natürlich die "explizit formulierte Forderung, das jüdische (oder auch das muslimische) Kind" (man beachte die Reihenfolge! Worum war es doch gleich in dem Kölner Urteil gegangen?) zu schützen. Es geht um alle Kinder, Frau Rau, ist denn das so schwer zu verstehen? Bei Kleinkindern ist der Zusatz "jüdisch (oder auch muslimisch)" sowieso höchst fragwürdig; ein Kind ist einfach nur ein Kind, es sind die Eltern, die sich zu einer Religion bekennen (oder dies lassen).
Wenn sich dies auf die jüdische Tradition bezieht, so entsteht in der Referenz auf liberal-demokratische Werte nicht nur eine Degradierung des Religiösen, sondern durch den Fokus auf die jüdische Religion auch ein subtiler antisemitischer Code.
Wie das vorangegangene Zitat einmal mehr belegt, waren/sind es nicht die die Beschneidungsgegner, die den Fokus auf die jüdische Religion gesetzt haben, sondern die Beschneidungsrechtfertiger - wo mag denn da wohl am ehesten ein "subtiler antisemitischer Code" zu finden sein, Frau Rau?
In dem Moment, in dem vehemente säkularistische Forderungen ausschließlich semitische Religionen in ihrer Existenz und Grundlage angreifen, ...
Noch so ein Strohmann. Es wird jede Beschneidung ohne zwingende medizinische Notwendigkeit angegriffen, völlig egal, ob religiös/kulturell/hygienisch/pseudomedizinisch oder sonstwie begründet. Es werden also gerade nicht "ausschließlich semitische Religionen in ihrer Existenz und Grundlage" angegriffen. (Ganz abgesehen davon, daß "Existenz und Grundlage" sowieso nicht in Gefahr sind; beide betroffene Religionen können - wie eine Vielzahl von Gläubigen belegt - auch ohne diesen Eingriff bestehen.)
Ich glaube, da wird eine Mail an den Chefredakteur [email protected] fällig.
Ein gerupfter Spatz verspottet das Gefieder seiner Artgenossen. (Sorbisches Sprichwort)