"The Knife that Kills"

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    • "The Knife that Kills"


      The Knife that Kills

      In large parts of the World circumcision of women kills...
      A great task remains though to further reduce, and eventually eliminate, the practice of female circumcision both here and in other parts of the world.


      agencevu.com/stories/index.php?id=1557&p=233

      Wenn in Ägypten, wo fast alle Mädchen Typ I oder Typ II verstümmelt werden ein einziges Mädchen nach einer ärztlichen FGM (durch eine Penicillin-Überempfindlichkeit) stirbt dann geht ein riesiger Aufschrei durch die Medien:

      google.de/search?q=13+girl+died+fgm+egypt&btnG=Suche

      Der Aufschrei ist ja auch berechtigt, es ist nicht überhaupt nicht OK, wenn Kinder für ein irrationales Ritual Risiken ausgesetzt werden.

      Aber wo ist der große Aufschrei, wenn ein Junge nach einer rituellen MGM stirbt? Das ist meistens eine Randnotiz, meist heißt es dann "preexisting condition" (der Junge war selber Schuld) - eine Penicillin-Überempfindlichkeit ist natürlich auch eine "preexisting condition", oder die Eltern haben sich halt doof angestellt ("Benutzerfehler").

      Wo war der große Aufschrei, z.B. in Irland (verblutet), z.B. in England (verblutet)?

      Und in Norwegen (verblutet)? Eine ganz "geniale" Reaktion: Kindesverstümmelung statt in Arztpraxen jetzt in MRSA-schwangeren Krankenhäusern, wir tun ja was für die Kinder!
      So ist alle bestens "reguliert". Ganz wie bei der Debatte 2012 in Deutschland - es darf doch keine "Hinterzimmer-Verstümmelungen" geben, dass müssen doch auch die "Kinderschützer" einsehen.
      Dabei gibt es gar keinen Grund anzunehmen, dass die Todesrate oder schwere Komplikationen bei Typ I oder Typ II FGM nicht ganz wesentlich gesenkt werden könnte, wenn die Mädchen unter sterilen Bedingungen von einem Arzt verstümmelt würden, und eine Verstümmelung unter Vollnarkose wäre für die Mädchen natürlich wesentlich weniger schmerzhaft und traumatisch als eine Verstümmelung ohne oder mit unzureichender Betäubung.
      Wenn es nach dem "Hinterzimmer-Argument" ginge müsste man zweifelsohne die häufigsten Typen der FGM unter Auflagen legalisiseren.
      Das ist es doch immer das dümmliche "Argument" bei der MGM: "die machen das doch so oder so, also kann man das nicht verbieten, sondern muss für "bessere" Rahmenbedingungen sorgen."

      Was steht denn bei Wikipedia?

      Bei FGM:

      It is not known how many girls and women die from the procedure; few records are kept, complications may not be recognized, and fatalities are rarely reported


      Das lässt sich - global gesehen - 1:1 auf die MGM übertragen. Man weiß es nicht - und man will es auch gar nicht wissen!

      Es gab ja einen Ergänzungsantrag im Bundestag:

      Die Regelungen dieses Gesetzes sind innerhalb von fünf Jahren ab Inkrafttreten von dem Bundesministerium
      der Justiz im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Gesundheit zu evaluieren.


      Das wurde kaltschnäuzig mit fadenscheinigen Begründungen abgelehnt. Man will das nicht evaluieren - man hat Angst vor den Resultaten.

      Auch das wurde abgelehnt:

      Das Bundesministerium für Gesundheit wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung das Nähere
      hinsichtlich
      1. der Ausbildungsvoraussetzungen und Befähigungsnachweis der nichtärztlichen Beschneider,
      2. der Anforderungen und Modalitäten des Eingriffs, insbesondere der Schmerzbehandlung...
      zu regeln


      Und das ist wirklich das negative Sahnehäubchen auf das "Hinterzimmer-Argument", dass eine Operation an nicht einwilligungsfähigen "Patienten" (die gar nicht krank sind) durch Personen, die keine Ärzte sind, und die keine staatlich überwachte oder überprüfte Ausbildung haben - legalisiert wurde.

      Und was steht bei Wikipedia zu den MGM-Toten?

      Severe to catastrophic complications are sufficiently rare that they are reported only as individual case reports


      Ha, ha, ha - aber nur wenn man Äpfel (MGM in der westlichen Welt) mit Birnen (FGM in Afrika) vergleicht!



      Noch mal:


      The Knife that Kills


      A great task remains though to further reduce, and eventually eliminate, the practice of female circumcision both here and in other parts of the world.


      Ja, und was ist mit den vielen MGM-Toten z.B. in Südafrika? Beinahe wöchentlich liest man von dutzenden Toten. Und - es geht den Leuten zum einen Ohr rein, und zum anderen raus. Seltsamerweise hört man nie, dass Politiker deswegen die MGM verbieten wollten.

      "individual case reports": ;)

      Nearly 80 boys and young men have died this year in South Africa...


      .. where nearly 500 young men have died in circumcision rituals ...


      Botched circumcisions killed 30 young men and landed almost 300 more in hospital


      (Was mit "jungen Männern" bezeichnet wird, sind fast immer keine Männer, sondern Jugendliche. Die unter einem enormen "peer pressure" stehen.)

      In May around 34 deaths in two other provinces were reported.


      As many as 33 young men are now thought to have died over two weeks ....


      usw, usw, ad libido...

      Und unsere Regierung hat noch die bodenlose Frechheit, diese besonders grausame und hochriskante Xhosa-Tradition in der Begründung zum 1631d als Argument pro MGM anzuführen!
      Und kein einziger Abgeordneter hakt da nach!
      Und hinterher klopft sich alles auf die Schultern: "hach, war das doch eine respektvolle Debatte!" (würg)
      Alle Teile des kindlichen Körpers sind Eigentum allein des Kindes. Das Grundrecht auf Eigentum beinhaltet auch das Recht auf Vorhaut.