Warum Knabenbeschneidung auch Feministinnen etwas angeht

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    • WOW!
      Gerade wir als Frauen und Feministinnen sollten wissen, was es bedeutet aus einer schwächeren Position heraus für unsere Rechte kämpfen zu müssen, gerade wir dürfen jetzt denen in der schwächeren Postion - den wehrlosen Kindern - unsere Hilfe nicht verweigern, indem wir die Körperverletzung, die an ihnen vorgenommen wird, herunterspielen, indem wir diesen Vergleich weiterhin negieren. Solange wir diesen Schritt nicht tun, machen wir uns zu einem Werkzeug des Patriarchats und unterstützen dessen Grundprinzip der Macht des Stärkeren gegenüber dem Unterdrückten - passiv, aber wirksam. Wir sind heute - endlich - in der stärkeren Position. Wir haben jetzt die Möglichkeit und die Macht, entscheiden zu können, ob wir unsere Augen öffnen, zuhören und verstehen wollen. Um dann das zu tun, was wir immer von den Männern eingefordert haben: den Unterdrückten zur Seite zu stehen, eben weil wir es mit Blick auf unsere eigene Geschichte besser wissen.
      Es ist nicht das erste Mal, dass Gisinde Nauy so einen Text vorlegt. Weiter so!
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Wenn man unter Feminismus versteht gegen Benachteiligung von Frauen zu kämpfen, bzw. für deren Bevorzugung, dann geht Feministen/innnen die Knabenverstümmelung tatsächlich wenig an. Es sei denn, man sähe es als Benachteiligung an, wenn die Jungen diese "Vorzugsbehandlung" bekommen und Mädchen nicht.

      Was Nauy gänzlich übersieht - und das wundert mich bei einer "Feministin" - ist dass die Knabenverstümmelung eben gerade elementarer Bestandteil eines Männlichkeitskultes ist. Aus dieser Sicht wird der Knabe eben durch die Verstümmelung zu einem Angehörigen des männlichen, privilegierten "Bessergeschlechtes". Vorher ist er gewissermaßen noch eine Art Mädchen (also das minderwertige Geschlecht), er darf ja bei den Muslimen dann auch noch mit ins Frauenbad.

      Und zu diesem Männer-/Frauenbild gehört eben auch, dass der erigierte Phallus - als männliches Machtsymbol - durch Desensibilisierung - auf ewig hart bleiben muss - alles andere wäre ja ein Zeichen der Schwäche gegenüber der "minderwertigen" Frau.
      Das darf kein softer, gefühlvoller Sex sein, sonder das muss hartes, unendliches Stoßen und Rammeln sein, denn der Frau muss gezeigt werden "wo der Hammer hängt!"
      Willy Brandt: "Es wächst zusammen, was zusammen gehört"
      Leider gilt das nicht für die Teile des Penis.
      Einmal abgetrennt wächst die Vorhaut nicht mehr mit dem Rest-Penis zusammen.
      Nicht nach 40 Jahren, nicht nach einem Tag.
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Was Nauy gänzlich übersieht - und das wundert mich bei einer "Feministin"

      Was sie aber nicht übersieht, das sind die unterirdischen Dominations-Motivationen, die hinter der Frauenunterdrückung stehen. Dieselben stehen hinter der Beschneidung. Man muss nur bereit sein, das Essenzielle in beidem zu erkennen, dann sieht man ein, dass es selbstverständlich vergleichbar ist.
      Das was Du schreibst (Vorher ist er gewissermaßen noch eine Art Mädchen) passt genau. Die Beschneidung überhöht den Jungen / den späteren Mann und setzt das Mädchen zurück. Und genau dagegen sollte jede Feministin sich verwenden, sofern sie die Bezeichnung verdient und ausreichend intelligent ist.
      Die üblichen Meldungen von sog Feministinnen (habt euch doch nicht so, Mädchen werden ärger misshandelt) geben den Anschein einer erfüllten Rachelust (warum soll es euch denn besser gehen?)
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Von solchen Ideologisierungen halte ich wenig bis gar nichts. Der Umstand, daß Menschen um ihre Sexualität betrogen werden, reicht doch völlig aus, um Beschneidung abzulehnen, da muß man nicht erst noch "das Patriarchat" bemühen, nur um einen "feministisch korrekten" Ablehnungsgrund zu haben. Wenn Beschneidung nicht dem Patriarchat angelastet werden könnte, wäre sie dann plötzlich in Ordnung? Wohl kaum ...
      Ein gerupfter Spatz verspottet das Gefieder seiner Artgenossen. (Sorbisches Sprichwort)
    • Aus meiner Sicht geht es hier nicht um "Ideologisierung", sonderm um "Sinnhaftigkeit". Dass Menschen um ihre sexuelle Selbstbestimmung betrogen werden, geschieht ja nicht aus "Daffke", sondern mit einer ganz bestimmten Zielrichtung, die Teil eines "Systems", eben "des" Patriarchats, ist.
      Auch Beschneidungskritik speist sich ja aus "Sinnhaftigkeit", z.B. aus dem "Sinn" der Menschenrechte und insbesondere der Selbstbestimmung.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      Dass Menschen um ihre sexuelle Selbstbestimmung betrogen werden, geschieht ja nicht aus "Daffke", sondern mit einer ganz bestimmten Zielrichtung, die Teil eines "Systems", eben "des" Patriarchats, ist.
      Auch wenn Werner hier unterstellt, dass man den Grund bzw. das Ziel der Beschneidung kennen würde, möchte ich hier nochmals darauf verweisen, dass dem eben nicht so ist. Die Idee, das Patriarchat könnte der Grund für die Beschneidungen sein, ist daher nur reine Spekulation.

      Vielleicht haben sich vor tausenden von Jahren auch Frauen darüber geärgert, dass ihre Männer zu früh gekommen sind und sich überlegt, wie man diesen Umstand ändern könnte. Dann wäre die männliche Beschneidung im Gegensatz zur Auffassung der Autorin sogar ein feministisches Ziel gewesen. Mit anderen Worten lässt sich vieles spekulieren oder zusammenreimen.

      Eine Frage, die man wirklich klären könnte wäre, warum die Beschneidung nicht im hier und heute abgeschafft wird. Dies wäre wohl auch ein Ansatzpunkt, wie man das Gebälk der Befürworter zum einstürzen bringen konnte.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Nur weil es Frauen sind, die etwas tun, heisst das noch lange nicht, dass es "feministisch" oder sonstwie anti-patriarchalisch ist. Manche Frauen fühlen sich im Patriarchat ausgesprochen pudelwohl. Wenigstens das müsste sich doch mittlerweile rumgesprochen haben. Aber da habe ich wohl wieder "spekuliert"...
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      Nur weil es Frauen sind, die etwas tun, heisst das noch lange nicht, dass es "feministisch" oder sonstwie anti-patriarchalisch ist. Manche Frauen fühlen sich im Patriarchat ausgesprochen pudelwohl.
      Die rituelle Beschneidung ist meines Wissens immer Männersache. Der Vater hat hier die religiöse Pflicht seinen Sohn entsprechend der Überlieferung in der Bibel verstümmeln zu lassen. Schließlich hat ja auch Abraham damals seine Söhne beschnitten und nicht Sara. Wenn man die Überlegungen in Sachen religiöse Reinlichkeit im Hinterkopf hat, ist dies ja aber auch logisch.

      Bei der Zwangsbeschneidung aufgrund perverser Moralvorstellungen spekuliere ich eher darauf, dass diese häufiger von den Müttern initiiert werden, die damit verhindern wollen, dass ihr Kind als Teenager onaniert.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • NoCut schrieb:

      dass diese häufiger von den Müttern initiiert werden, die damit verhindern wollen, dass ihr Kind als Teenager onaniert.
      Naja, was heisst schon "häufiger"? Dass es so etwas gibt, kann schon sein, aber eine Aussage über eine Tendenz ist kaum zu treffen. Eine Verallgemeinerung aber sehr wohl.
      Daher: die aller-aller-meisten Frauen sind fürsorglich und geistig gesund.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Guy schrieb:

      Daher: die aller-aller-meisten Frauen sind fürsorglich und geistig gesund.

      Jetzt müssen wir aber aufpassen, dass nicht die getroffenen Mütter, die ihre Jungen beschneiden lassen, zu bellen beginnen ;)
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)