Aus 2012: Quantara - Wenn Richter zu Schiedsrichtern der Religion werden

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    • Aus 2012: Quantara - Wenn Richter zu Schiedsrichtern der Religion werden

      Es spricht einiges dafür, dass sich die Karlsruher Richter irgendwann mit der Beschneidung von Knaben aus religiösen Gründen werden beschäftigen müssen und dann der Auffassung des Zentralrats der Juden folgen, der im Kölner Urteil einen Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht der Religionsgemeinschaften sieht.

      Matthias Drobinski

      © Süddeutsche Zeitung 2012
      Interessant mit einem jahr Abstand....
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Hier der Link.

      de.qantara.de/Wenn-Richter-zu-…erden/19381c20532i0p1474/

      Das Infamste an diesem Artikel finde ich aus heutiger Sicht neben der verkürzten und dadurch völlig missverständlichen Darstellung der Putzke'schen Position, seine Denunzierung als "aufstrebenden Rechtswissenschaftler", den das Thema "gepackt" hat. Abgesehen davon, dass es auch damals schon noch andere Rechtswissenschaftler gab, die Putzkes Meinung vertraten, hätte sich Dobrinski fragen müssen, warum ein deutsches Landgericht ausgerechnet einem solchen "Ehrgeizling" folgt.

      Mittlerweile haben sich eine ganze Reihe älterer "abstrebender" Rechtswissenschaftler ähnlich geäussert. Und nun, Herr Dobrinski? :thumbdown:
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Jour na list

      Manchmal zu Recht, wenn es zum Beispiel um dramatische Menschenrechtsverletzungen geht wie die Frauenbeschneidung, die nicht mehr ist als eine Gewalttat zum Zeichen dafür, dass Frauen nicht Herrinnen ihrer Sexualität sein dürfen.
      Huch ja, die dramatische Menschenrechtsverletzung bei Frauen, wenn kleinen Mädchen z.B. mit einer sterilen Nadel in die Schamlippen gestochen wird... Man merk wieder einmal wie wenig Menschen sich mit Themen auseinander setzen ehe sie ihre Meinung in der Presse raushauen...

      Das die Argumentationskette des Autors auch auf Mädchenbeschneidung (zumindest Typ I a) anwendbar ist, merkt er in seinem Wahn nicht einmal mehr...

      Allein schon folgendes Zitat:
      Weil die Beschneidung dem Wohl des Kindes dient, weil ohnehin weltweit jeder vierte Mann beschnitten ist, in den USA gar 75 Prozent der Männer ohne Vorhaut leben, nicht besser und schlechter als Männer mit?
      zeigt, das er sich nicht einmal grundlegend über das informiert, über das er schreibt. Alle Muslime sind glücklich, es gibt keinen einzigen der die Beschneidung als Kind nicht in Ordnung fand etc. etc. etc.

      Sollte er aber heute im erwachsenen Alter einer solchen Zwangsbeschneidung, auch mit Narkose und unter ärztlicher Aufsicht unterzogen werden, so würde er mit Sicherheit Strafanzeige wegen Körperverletzung stellen, denn diese dient ja nur dem Kindswohl, nicht aber dem Wohl des Kindskopfes.