Der immer wiederkehrende Penis-Krebs-Hoax

    • Der immer wiederkehrende Penis-Krebs-Hoax

      In fact, in men with an intact prepuce and no phimosis, there is a decreased risk of invasive penile cancer (OR: 0.5). [This] suggests that the benefit of circumcision is conferred by reducing the risk of phimosis.


      The American Cancer Society has been an outspoken opponent of infant circumcision in the prevention of both penile and cervical cancers, claiming that circumcision is not a “valid or effective measure to prevent such cancers.


      Why do we always hear that circumcision reduces your chances of getting penile cancer, but no one ever recommends female circumcision to reduce the chances of vulvar cancer? Three times more women will get (external) genital cancers, and three times more women will die from these this year compared to men.


      Tja, warum wohl?

      Darum schlossen sie messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf...

      savingsons.org/2013/07/circumc…revent-penile-cancer.html
      There is no skin like foreskin
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Three times more women will get (external) genital cancers, and three times more women will die from these this year compared to men.
      Wie auch (unbeschnittene) Mädels 4 mal so häufig an Harntrackinfektionen erkranken!
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Erinnert mich an die Schauspielerin, die sich die Brüste amputieren liess. Eigentlich ist es ja ein Skandal, dass Ärzte zu so etwas raten. Aus medizinischer Sicht ist das Krebsrisiko bei der Schauspielerin immer noch da, da man das Gewebe nicht zu 100% entfernen kann.

      Anstelle irgendwelche Körperteile auf Vorrat zu entfernen, wäre eine entsprechende Vorsorge besser. Insbesondere bei der Krebsvorsorge gibt es entsprechende Untersuchungsmethoden. Doof ist nur, dass sie weder in Deutschland noch in der Schweiz von den Kassen bezahlt werden.
    • noskin schrieb:

      Erinnert mich an die Schauspielerin, die sich die Brüste amputieren liess. Eigentlich ist es ja ein Skandal, dass Ärzte zu so etwas raten. Aus medizinischer Sicht ist das Krebsrisiko bei der Schauspielerin immer noch da, da man das Gewebe nicht zu 100% entfernen kann.


      Du spielst sicherlich auf Angelina Jolie an. Das ist überhaupt kein Skandal, sondern durchaus nachvollziehbar. Jolie hatte (genetisch) ein erheblich überdurchschnittliches Erkrankungsrisiko, das sich durch den Eingriff drastisch vermindert hat. In ihrer Familie gab es auch eine Häufung von östrogen-abhängigen Krebs. So etwas muss unter solchen Umständen jede Frau für sich selbst entscheiden.


      Anstelle irgendwelche Körperteile auf Vorrat zu entfernen, wäre eine entsprechende Vorsorge besser.

      Es gibt bei Brustkrebs keine "Vorsorge" (außer Amputation, die aber im Normalfall nicht gerechtfertigt ist). Früherkennung ist keine Vorsorge, kann keinen einzigen Krebsfall verhindern, sondern ist ein Versuch der Schadensbegrenzung - und ändert leider nur marginal etwas an der Mortalität. (Ganz ähnlich bei Prostata-Krebs (da kann sie sogar u.U. die Lebensqualität erheblich verschlechtern)).

      Angelina Jolie hat sich aber die Brüste selbstbestimmt entfernen lassen, das wurde nicht von ihren Eltern in ihrer Kindheit veranlasst - und so etwas würde auch niemand erlauben.
      There is no skin like foreskin
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Du spielst sicherlich auf Angelina Jolie an. Das ist überhaupt kein Skandal, sondern durchaus nachvollziehbar. Jolie hatte (genetisch) ein erheblich überdurchschnittliches Erkrankungsrisiko, das sich durch den Eingriff drastisch vermindert hat. In ihrer Familie gab es auch eine Häufung von östrogen-abhängigen Krebs. So etwas muss unter solchen Umständen jede Frau für sich selbst entscheiden.
      Nein, es ist nicht nachvollziehbar. Ich hatte mit einem Frauenarzt in meinem Bekanntenkreis über diese Thematik gesprochen gehabt und aus medizinischer Sicht ist dies wenig sinnvoll.

      • Eierstöcke und Gebärmutter sind immer noch da. Konsequenterweise müsste man die auch entfernen.
      • Man kann nie und nimmer das Gewebe zu 100% entfernen. Irgendwas bleibt immer übrig und somit ist das Brustkrebsrisiko immer noch da.

      Mit Vorsorge meinte ich eigentlich die Vorsorgeuntersuchung. Insbesondere in der Brustkrebs Früherkennung hat sich heute viel getan, Problem ist nur, dass man alle 6 Monate zum Check-Up muss. Dies ist wesentlich sinnvoller als "wir schneiden mal alles raus und hoffen das nichts passiert".

      • Man kann nie und nimmer das Gewebe
        zu 100% entfernen. Irgendwas bleibt immer übrig und somit ist das
        Brustkrebsrisiko immer noch da.

      Stimmt. Aber jetzt liegt ihr Risiko bei nur noch 5% statt bei über 80%. Ihre Entscheidung ist also durchaus nachvollziehbar.
      Die "Vorsorge" kann das Risiko um keine einzigen Prozentpunkt senken. Sie hilft nur, den Krebs etwas früher zu erkennen, was in manchen Fällen zu einer besseren Heilungschance, in anderen Fällen schlichtweg nur zu einem längeren Wissen um die Krebserkrankung führt.
    • Das ist jetzt reichlich OT, aber so möchte ich das nicht stehen lassen.

      noskin schrieb:


      Eierstöcke und Gebärmutter sind immer noch da. Konsequenterweise müsste man die auch entfernen.


      Weißt du das? Vielleicht hat sie das auch entfernen lassen, und hängt das nur nicht an die große Glocke? Das ist nicht anzeigepflichtig! Zumindest wurde berichtet, dass Jolie das vorhat. Viele Frauen lassen sich jenseits der Wechseljahre Eierstöcke und Gebärmutter rausnehmen (allerdings normalerweise, weil sie Beschwerden verursachen).


      Man kann nie und nimmer das Gewebe zu 100% entfernen. Irgendwas bleibt immer übrig und somit ist das Brustkrebsrisiko immer noch da.


      Wenn du 95% des hormonabhängigen Brustgewebes entfernst, sinkt das Brustkrebsrisiko um ca. 95%, ist das etwa nichts?

      Jolie soll ein 87% Risiko für BRUST (nicht Unterleibs-)Krebs gehabt haben nun soll sie unter 5% Restrisiko haben.
      Also eine drastische Reduzierung des hohen Risikos für eine euch heute noch oft tödlich verlaufende und immer sehr schwere Erkrankung. Bei solchen Gegebenheiten dürften wohl die meisten Frauen ins Grübeln kommen, zumal man ja mit rekonstruktiven Operationen und Implantaten die Optik wiederherstellen kann, und jenseits der Wechseljahre bzw. bei abgeschlossener Familienplanung das Stillen keine Rolle mehr spielt.


      Mit Vorsorge meinte ich eigentlich die Vorsorgeuntersuchung.


      Eben. Und die ist eben keine Vorsorge gegen Krebs. Entweder da ist Krebs, oder da ist keiner. Wiederholte radiologische Untersuchungen können sogar dazu führen, dass ein Krebs entsteht, wo sonst keiner entstanden wäre.
      Auch jede Untersuchung hat ihr Risiko. An der Mortalität ändert sich wenig.
      Man muss auch sehen: nicht wenige Frauen werden durch falsch-positive Diagnosen in Angst und Schrecken versetzt, müssen belastende weitere Untersuchungen (Biopsie) über sich ergehen lassen - für die Katz.
      Andere haben Krebs, werden sehr belastend behandelt, aber ihre Restlebensdauer ist nicht höher als vergleichbare Fälle, die nicht per Screening entdeckt wurden. Dann ist einfach nur die Restlebensqualität veringert. Manche sterben z.B. an anderen Ursachen, noch bevor der Tumor sich je bemerkbar gemacht hätte (es gibt auch bei Brustkrebs langsam wachsende Exemplare)

      Aber es geht natürlich auch um 500 Millionen Euro pro Jahr, das ist eine Menge Holz!
      There is no skin like foreskin
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Weißt du das? Vielleicht hat sie das auch entfernen lassen, und hängt das nur nicht an die große Glocke? Das ist nicht anzeigepflichtig! Zumindest wurde berichtet, dass Jolie das vorhat. Viele Frauen lassen sich jenseits der Wechseljahre Eierstöcke und Gebärmutter rausnehmen (allerdings normalerweise, weil sie Beschwerden verursachen).
      Die Dame hat selber in den Medien gesagt, dass sie sich das Brustgewebe entfernen lies. Die Brust selber und die Eirstöcke wurden nicht entfernt, wobei sie sich die Eierstöcke zu einem späteren Zeitpunk entfernen lassen möchte.

      Selbstbestimmung schrieb:

      Wenn du 95% des hormonabhängigen Brustgewebes entfernst, sinkt das Brustkrebsrisiko um ca. 95%, ist das etwa nichts?
      Gemäss dem bekannten Arzt, sei die Sache nicht so einfach reduziert. Kontrollen muss man immer noch machen. Durch die Entfernung des Brustgewebes gibt es eine trügerische Sicherheit.


      Auch die Entfernung der Eierstöcke ist alles andere als ein einfacher Eingriff. Die Eierstöcke produzieren Hormone. Werden diese entfernt, so müssen die Hormone künstlich dem Körper gegeben werden. Gewiss ist es so, dass man die Hormone zu halbwegs vernünftigen Preisen beziehen kann, jedoch ist die richtige Dosierung alles andere als einfach und die hormonellen Probleme die man sich so einhandelt, werden gerne unterschätzt.

      Für mich ist die Entfernung gesunder Körperteile äusserst fragwürdig. Bei der Vorhaut wurde und wird immer noch erzählt, dass es eine super Sache ist. Ja, man kann sogar damit Krebs verhindern. Trotzdem legitimiert es für viele in diesem Forum nicht, dass man die Vorhaut entfernt.

      Warum also die Differenzierung zu den Eierstöcken und dem Brustgeweben?
    • noskin schrieb:

      Warum also die Differenzierung zu den Eierstöcken und dem Brustgeweben?
      Weil die Studienlagen zu den jeweiligen Amputationen dann doch extrem unterschiedlich sind, und zwar ganz extrem unterschiedlich. Die Untersuchungen zu den gesundheitsprophylaktischen Auswirkungen der Beschneidung sind dünn, und zwar extrem dünn. Die Studien zur Beschneidung stehen alllesamt von der Datenlage her und von der Methodik auf derart schwachen Füssen, dass ihnen ihre propangadistische Absicht schon von weitem anzusehen ist. Dies ist bei der Brustamputation völlig anders, zumal hier die Einschränkungen und verbleibenden Risiken bekannt sind und abgewogen werden können.
      Ich persönlich habe nichts Grundsätzliches gegen "informed consent", wenn sie denn wirklich "informed" ist, und nicht auf einer äusserst fragwürdigen Datenlage, offensichtlichen kulturellen und religiösen Motiven und zusätzlich noch finanziellen Erwägungen beruht. Ich kann mir z.B. nicht vorstellen, dass sich eine Frau ihre Brust abnehmen lässt, weil sie dann besser sauberzuhalten ist.

      Bei Angela Jolie hat sicherlich die Erfahrung mit der Krankheit ihrer Mutter eine erhebliche Rolle bei ihrer Entscheidung gespielt. Frau Jolie weiss andererseits bestimmt, dass sie mit der Amputation nicht aus dem Schneider ist. Eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera. Bei der Vorhautamputation liegt das völlig anders.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.