Zum Thema "Russische Einwanderer"

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    • Zum Thema "Russische Einwanderer"

      Wie Augenzeugen berichteten wurden bei der Anhörung im Rechtsausschuss die anwesenden jüdischen Religionsvertreter intensiv danach befragt, ob die unbeschnittenen russischen Einwanderer als jüdisch anerkannt seien, in die Gemeinden integriert seien und am religiösen Gemeindeleben teilnehmen können. Dies wurde bejaht. Dass man also offensichtlich nicht beschnitten sein muss, um als "vollwertiger" Jude gelten zu können, ist jedoch in der Debatte nahezu untergegangen.


      Prof. Paeffgen schrieb:

      "Freilich sei nicht verholen, dass es merkwürdig ist, dass namentlich in der Gruppe der vehement das ominöse Urteil des Kölner LG bekämpfenden jüdischen Religions-Offiziellen zu der Tatsache geschwiegen wird, dass es zig Tausende Angehörige des mosaischen Glaubens gibt, die sich als vollgültige Religionszugehörige empfinden und auch offiziell so behandelt werden, die nicht beschnitten sind – namentlich, weil sie aus der ehemaligen Sowjetunion stammen, wo die Beschneidung nicht statthaft war."

      "...Millionen russischer Juden waren unbeschnitten; trotzdem hatte weder der Staat Israel noch die in der Diaspora lebenden Juden die geringsten Schwierigkeiten, diese als ihre Religionsbrüder und Staatsbürger zu akzeptieren..."
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Ja sicher, versuch mal einem Erwachsenen die Vorhaut, die er inzwischen zu schätzen gelernt hat, zu kappen.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Wenn ich mich recht erinnere, wurde da auch oft die Argumentation entgegen gestellt, dass die russischen Juden auch am liebsten als Kinder beschnitten worden wären. Dass sie es nicht sind, wäre Ausdruck der Unterdrückung in Russland zur damaligen Zeit gewesen. Jetzt würden es nur nicht mehr wollen, weil es ja im Erwachsenenalter viel problematischer wäre als der "kleine Schnitt" als 8 Tage altes Baby. Babies mutet man ja mit Begründungen und Verharmlosungen wie "Babies spüren keinen Schmerz" mit der Beschneidung etwas zu, was man Erwachsenen eben nicht mehr zumuten möchte. Die können sich ja auch wehren und ggf. auch sagen, "Nein Danke, dann verzichte ich eben darauf Mitglied der Gemeinde zu werden". Die Gefahr besteht bei Babies nicht.

      In diesem Zusammenhang muss man auch das nicht neue Argument nennen, dass es die Gemeinschaften selbst sind, die diskriminieren und es daher an den Gemeinschaften ist, diese Diskriminierung einzustellen und nicht an den Kindern, ihre körperliche Unversehrtheit aufzugeben, um dieser Diskriminierung zu entgehen. Fischer formuliert es in seinem Kommentar zutreffend: "An der bloßen Rigidität, mit welcher eine soziale Gruppe ihre internen Regeln gegen Mitglieder durchsetzt, ergibt sich kein rechtlich tragfähiger Rechtfertigungsgrund für Verletzungshandlungen, die hierdurch erzwungen werden sollen."