Wie Augenzeugen berichteten wurden bei der Anhörung im Rechtsausschuss die anwesenden jüdischen Religionsvertreter intensiv danach befragt, ob die unbeschnittenen russischen Einwanderer als jüdisch anerkannt seien, in die Gemeinden integriert seien und am religiösen Gemeindeleben teilnehmen können. Dies wurde bejaht. Dass man also offensichtlich nicht beschnitten sein muss, um als "vollwertiger" Jude gelten zu können, ist jedoch in der Debatte nahezu untergegangen.
Prof. Paeffgen schrieb:
"Freilich sei nicht verholen, dass es merkwürdig ist, dass namentlich in der Gruppe der vehement das ominöse Urteil des Kölner LG bekämpfenden jüdischen Religions-Offiziellen zu der Tatsache geschwiegen wird, dass es zig Tausende Angehörige des mosaischen Glaubens gibt, die sich als vollgültige Religionszugehörige empfinden und auch offiziell so behandelt werden, die nicht beschnitten sind – namentlich, weil sie aus der ehemaligen Sowjetunion stammen, wo die Beschneidung nicht statthaft war."
"...Millionen russischer Juden waren unbeschnitten; trotzdem hatte weder der Staat Israel noch die in der Diaspora lebenden Juden die geringsten Schwierigkeiten, diese als ihre Religionsbrüder und Staatsbürger zu akzeptieren..."
"Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.