Ein Aufsatz aus dem Jahr 1988

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    • Ein Aufsatz aus dem Jahr 1988

      Nelly Karsenty: "A Mother Questions Brit Mila"

      A Mother Questions Brit Mila

      Mittlerweile weiß man noch viel mehr über die Funktionen der Vorhaut, bei den pseudomedizinischen Gründen steht mittlerweile AIDS an erster Stelle, und im Judentum ist man dazu übergegangen, die Schmerzen der Säuglinge nicht mehr rundweg abzustreiten, sondern mit EMLA-Salbe und Zäpfchen zu "lindern" - aber ansonsten ist in diesem Aufsatz schon fast alles drin, was auch in der gegenwärtigen Debatte vorgebracht wird.

      Die verblüffendste Information findet sich jedoch in der Fußnote Nr. 11:

      "This
      author grew up in France in a traditional Jewish family. Not a single
      male of her generation or her children's generation within her large
      family (or in her circle of Jewish friends) was ever circumcised."

      Das heißt also, daß in großen Teilen des französischen Judentums schon seit 50 Jahren auf die Beschneidung verzichtet wird.
    • In der Tat ein interessantes Fundstück. Danke für den Hinweis.

      Es wäre interessant, ob es sich wirklich um einen " grossen Teil" handelt. Vielleicht doch nur eine Ausnahme?

      Übrigens: Willkommen im Forum!
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      Es wäre interessant, ob es sich wirklich um einen " grossen Teil" handelt. Vielleicht doch nur eine Ausnahme?

      Ich halte das für durchaus plausibel, wenn ich mir die neueren Zahlen aus den Niederlanden anschaue:
      Rabbi Binyomin Jacobs, President of the Dutch Association
      of Rabbis, said only about 50 male Jewish babies are circumcised in the
      Netherlands each year.

      Dutch doctors urge end to male circumcision
      | Reuters

      Mit den Wikipediaangaben über die Größe der jüdischen Gemeinschaft in den Niederlanden und der dortigen Geburtenrate kommt man auf eine Beschneidungsrate von ca. 30 %.
      Danke für die Willkommensgrüße!
      :)
    • werner schrieb:


      sol1 schrieb:

      Was lernen wir daraus? Dass die Säkularisierung von innen her voranschreitet?
      Ganz sicher, wenn auch im überschaubaren Rahmen. Aber noch immer stecken diese weltlichen Juden mit ihren humanen Ansichten ganz offensichtlich im Würgegriff der Religiösen und Traditionalisten, was das geringe Feedback dieser Gruppe zu erklären scheint.
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.
    • Josc schrieb:

      werner schrieb:


      sol1 schrieb:

      Was lernen wir daraus? Dass die Säkularisierung von innen her voranschreitet?
      Ganz sicher, wenn auch im überschaubaren Rahmen. Aber noch immer stecken diese weltlichen Juden mit ihren humanen Ansichten ganz offensichtlich im Würgegriff der Religiösen und Traditionalisten, was das geringe Feedback dieser Gruppe zu erklären scheint.

      Das sehe ich ähnlich, wenn ich auch nicht von einem "Würgegriff" sprechen würde. Ich denke eher, dass die weltlichen Juden im Interesse der Solidarität der Schicksalsgemeinschaft eine (weitere) Zersplitterung des Judentums vermeiden möchten.
      Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
      George Orwell
    • Ich stimme zu, das klingt differenzierter als meine Formulierung.
      Art. 2 GG:
      (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Geschuldet der deutschen Vergangenheitsbewältigung gilt dieses Grundrecht ausdrücklich nicht, wenn die Person a) ein Kind und b) männlich ist, c) die Eltern entweder jüdischen oder muslimischen Glaubens sind und d) das kindliche Genital das Ziel der Versehrtheit ist.