Ein Schnitt fürs Leben

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    • Ein Schnitt fürs Leben

      - taz.de Einige Ausschnitte
      Die sich im Internet und in Betroffenengruppen seit langem formierende Front der Beschneidungsgegner - von Nocirc bis Mothers against Circumcision - vertritt denn auch die Ansicht, dass mit dem Eingriff im Kindesalter nicht nur das Membrum virile, sondern auch das individuelle Menschenrecht beschnitten werde. Ein Baby oder Kleinkind kann schließlich nicht entscheiden, ob es eine Zirkumzision möchte oder nicht; hinzu kommt, dass auch die männliche Beschneidung oft unter brachialen Bedingungen vorgenommen wird, und dies nicht nur in der arabischen Provinz, wo Jungen schon mal zum Barbier geschickt werden, ohne dass sie ahnen, dass dieser es nicht nur auf ihr Haupthaar abgesehen hat. Auch in den USA wird rund die Hälfte aller Beschneidungen noch immer ohne Betäubung vorgenommen
      Jungen - als Anwärter auf die unter starkem Generalverdacht stehende Rolle als Mann - werden ungern als Opfer gedacht, weder von Frauen noch von Männern. Wird jedoch bei der Beschneidung das Frenulum entfernt, jenes schmale Bändchen, das die Vorhaut mit der Eichel verbindet, kann man auch hier durchaus von "Genitalverstümmelung" sprechen: Das Frenulum bildet das männliche Lustzentrum und ist somit der Klitoris vergleichbar. Auch bei weniger radikalen Beschneidungsformen wird meist ein großer Teil der sogenannten Meissner'schen Tastkörper entfernt, die sich im vorderen Drittel der Vorhaut befinden und von zentraler Bedeutung für die Sensibilität des Organs sind. Kombiniert mit der "Verhornung" bzw. "Keratinisierung" der Eichel ergibt sich so eine komplett veränderte Sensorik: eine Desensibilisierung
      Hinzu kommt allerdings, dass es sich bei der männlichen Beschneidung im Kern um ein religiös aufgeladenes Initiationsritual handelt - so argumentieren zumindest die Beschneidungsgegner: Kleine Jungen würden auf dem religiösen Altar ihrer Eltern geopfert, die Beschneidung sei nichts weiter als ein kulturell motiviertes, archaisches und wissenschaftlich kostümiertes Anliegen. Psychologen stellen sogar einen Zusammenhang zwischen der hohen Kriminalitätsrate in den USA und männlicher Beschneidung her, etwa Ronald Goldman in seinem Buch "Circumcision - The Hidden Trauma". Von lebensbedrohlichen Schmerzschocks wird berichtet, gar vom frühkindlichen Verlust der persönlichen Autonomie.
      "Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen" (Hermann Hesse)
      "Die schönste Frucht der Gerechtigkeit ist Seelenfrieden" (Epikur)
    • Aphrodite schrieb:

      Wird jedoch bei der Beschneidung das Frenulum entfernt, jenes schmale Bändchen, das die Vorhaut mit der Eichel verbindet, kann man auch hier durchaus von "Genitalverstümmelung" sprechen: Das Frenulum bildet das männliche Lustzentrum und ist somit der Klitoris vergleichbar.

      Nein, nein, nein, das kann und darf man nicht vergleichen, das ist was ganz anderes... X(
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      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
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