"The Hastings Center" zu männlicher und weiblicher Beschneidung

    • Dass die Diskussion um weibliche Genitalverstümmelung und damit die Frage ihrer Abgrenzung von männlicher Beschneidung bzw. ihrer Anwendung bei Minderjährigen noch lange nicht vom Tisch ist, zeigt der neueste Report des renommierten "Hasting Centers" für Bioethik.

      The Hastings Center - The Hastings Center Report

      Eine Zusammenfassung der Thesen des Reports findet man hier

      In Defense Of Female Circumcision? Panel Presents Seven Facts | CommonHealth

      "Medical research has found that a high percentage of women who have had genital surgery “have rich sexual lives, including desire, arousal, orgasm, and satisfaction, and their frequency of sexual activity is not reduced.Reproductive health and medical complications linked to female genital surgery happen infrequently.
      Those who value female genital surgery view it as aesthetic enhancement, not mutilation.
      In almost all societies where female genital surgery is performed, male genital surgery also takes place. Broadly speaking, then, such societies “are not singling out females as targets of punishment, sexual deprivation, or humiliation.”

      Auf die "Harmlosigkeit" der weiblichen Beschneidung unter hygienischen Bedingungen, etwa in Ägypten, macht der folgende Artikel aufmerksam.

      Female Circumcision: Comparing Muslim and Non-Muslim African Communities

      "For instance, while there are overarching similarities amongst Muslim African groups that practice circumcision, there are vast disparities between urban areas in Egypt where female circumcisions are becoming increasingly sterile as they’re performed in hospitals by medical professionals and rural villages in Somalia where girls are not likely to be administered anesthesia or taken to a hospital."
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • werner schrieb:

      disparities between urban areas in Egypt where female circumcisions are becoming increasingly sterile as they’re performed in hospitals by medical professionals and rural villages in Somalia
      Wahrscheinlich auch in den Beschneidungstypen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Chirurg eine Infibulation praktiziert.
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • "Wahrscheinlich auch in den Beschneidungstypen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Chirurg eine Infibulation praktiziert."

      So etwas existiert leider doch. Es gibt Betroffenenromane von afrikanischen Frauen, in denen genau das beschrieben wird: Vollsständige Amputation der Vulva mit anschließender Vernähung durch einen Arzt, "sauber und schmerzlos!" In Ägypten und Teilen des ehemaligen Sudans sind sämtliche Formen der FGM z. T. komplett medikalisiert. Eine Zeit lang waren im Web Fotos mit den besonders sauberen und ästhetischen Infibulationsnarben durch Ärzte zu "bewundern". Die wurden allerdings schon lange herausgenommen.
      Schwer vorstellbar, wie jemand das mit seinem Gewissen vereinbahren kann. Neben den finanziellen Interessen mag der Gedanke " Wenn ich es nicht mache, wirds irgendwo anders unsteril und mit eventuell noch größeren Gewebeverlusten gemacht" eine große Rolle spielen (das kenne wir doch irgendwoher...).