Exploring the relationship between medically unnecessary childhood penile circumcision and adult mental health

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    • Exploring the relationship between medically unnecessary childhood penile circumcision and adult mental health

      Nicht alles, wo "Morris" drauf steht muss schlecht sein!

      Interessanter Artikel von Leeanne Morris.

      Morris ist am Department of Psychology der Staffordshire University tätig.

      pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39761167/
      Abstract

      There is increasing recognition of the need to address the diverse experiences of individuals subjected to medically unnecessary, non-voluntary genital cutting in childhood. This includes children with intersex traits undergoing 'normalisation' surgeries and those with anatomically normative genitalia, such as female genital cutting or male circumcision. While most research on non-therapeutic childhood penile circumcision centres on the physical risks and benefits, far less attention has been given to the potential long-term mental health impacts, particularly from a psychotherapeutic perspective. This article adds to the existing literature by amplifying the voices of individuals who feel silenced. It presents a qualitative analysis of five interviews with men who believe their childhood circumcision negatively impacted their mental health. The analysis identifies three super-ordinate themes, highlighting the need for grief and trauma work to process unresolved psychological distress. However, the study acknowledges that these experiences may not reflect those of the broader circumcised population. Finally, the research underscores the importance of counselling professionals being adequately informed to support individuals reporting circumcision-related mental health challenges, and offers recommendations for effective therapeutic interventions aligned with existing theories of grief, trauma, and attachment.

      Keywords: Circumcision; disenfranchised grief; grief; mental health support; trauma.

      Morris führte Interviews mit Betroffenen durch.
      Es geht in dem Artikel um schmerzhaften Verlust, Entrechtungs-Trauer, Spott, die Schwierigkeit mit den Eltern darüber zu sprechen:


      Albert: I had to have the conversation with my parents. My mother started to cry and
      said I don’t remember. My father laughed, walked out of the room, and said it was nothing to do with me


      das Unverständnis der Umgebung, die fehlende Anerkennung, Schwierigkeiten in sexuellen Beziehungen, Verlust von Sensititvität, Neid auf intakte Männer, Scham, Wut auf die Verantwortlichen, der gefühlte Verrat durch die Mutter, die Irreführung:


      Fred: I’ve been told, there are massive health benefits in cutting it off and (...) anyone
      who doesn’t have it cut off is doing their sexual partners a disfavour. They’ reputting them
      at risk of cervical cancer
      Auch Wut auf den Arzt, und das Gefühl, dass die Eltern hereingelegt wurden:


      Paul: I think it’s anger (...) that my parents were lied to and (...) sadness (...) I had it
      done; it’s just barbaric, cruel and it’s just not fit for this modern day
      There is no skin like foreskin
    • Morris bemängelt, dass es viel zu wenig Forschung auf dem Gebiet der Folgen und Auswirkungen der Zirkumzision im Kindesalter gibt.

      Das ist gewollt. Am 12.12.2012 hat der deutsche Bundestag den Änderungsantrag von Lischka et. al. mit 379 Nein-Stimmen bei 69 Enthaltungen abgelehnt.


      Folgender Absatz 3 wird angefügt:
      „(3) Das Bundesministerium für Gesundheit wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung das Nähere
      hinsichtlich
      1. der Ausbildungsvoraussetzungen und Befähigungsnachweis der nichtärztlichen Beschneider,
      2. der Anforderungen und Modalitäten des Eingriffs, insbesondere der Schmerzbehandlung,
      3. der Anforderungen und Modalitäten zur Feststellung der gesundheitlichen Unbedenklichkeit einer
      nicht medizinisch indizierten Beschneidung für das minderjährige männliche Kind sowie
      4. der Anforderungen an die Ermittlung und Feststellung eines entwicklungsabhängigen Vetorechts
      des minderjährigen männlichen Kindes bei erkennbarer Abwehrreaktion gegen eine Beschneidung
      zu regeln.“
      Aber der Bundestag hat gekniffen. Wäre auch peinlich geworden, z.B. bei der "Schmerzbehandlung".

      Abwehrreaktion geht ja nicht, die Beinchen werden ja extra festgeschnallt um solche zu unterbinden. Allerdings kann das Brüllen kaum als Zustimmung gewertet werden.

      Und jetzt der KO-Absatz:


      Die Regelungen dieses Gesetzes sind innerhalb von fünf Jahren ab Inkrafttreten von dem Bundes-
      ministerium der Justiz im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Gesundheit zu evaluieren. In
      diesem Zeitraum unterzieht das Bundesministerium der Justiz in Abstimmung mit dem Bundesminis-
      terium der Gesundheit und unter Hinzuziehung von Experten aus Wissenschaft und Praxis die neuen
      gesetzlichen Regelungen einer eingehenden Prüfung hinsichtlich der Erfahrungen in der Praxis. Die
      Bundesregierung unterrichtet den Bundestag bis zum 31. Dezember 2018 über die Ergebnisse der
      Evaluierung.“
      Das wäre interessant gewesen. Und, wenn man wirklich die Komplikationen, Zwischenfälle und Folgeprobleme systematisch erfasst hätte auch entlarvend.
      Und genau das wollte das Gros der Abgeordneten nicht. Denn die Devise war ja "Augen zu und durch!".
      There is no skin like foreskin