Als Kind Vorhaut zurückgezogen bekommen - Childhood Trauma?

    • Als Kind Vorhaut zurückgezogen bekommen - Childhood Trauma?

      Hallo, liebe Leute,

      ich bin männlich, 22 Jahre alt, und habe mir selbst noch nie wirklich die Vorhaut zurückgezogen.
      Allerdings haben meine Eltern das in meiner Kindheit getan – trotz Schmerzen und Schreien damals.
      In meinem alten U-Heft steht was von VH-Verklebung.

      Für die Hygiene nutze ich das Ballooning bzw. die Konz-Methode sowie eine Dusche ohne Duschkopf. Es fühlt sich so an, als ob alles relativ sauber ist.

      Kürzlich habe ich dann bei Dermanostic (Online-Hautarzt) mein Problem geschildert (allerdings ohne den Teil mit dem Trauma) und eine Kortisonsalbe bekommen.
      Mit dieser und der Zwei-Finger-Dehntherapie (Ziehen an den Außenseiten) habe ich nach 4 Wochen eine Öffnung von etwa 2 cm erreicht.
      Vorher konnte ich meine Eichel gar nicht sehen.

      Aber:
      Ich habe Angst, weiterzumachen. An der Stelle, wo ich jetzt beim Zurückziehen bin, fühlt es sich mechanisch blockiert an. Ich habe dabei keine Schmerzen, aber ich traue mich einfach nicht, weiterzumachen. Der nötige Kraftaufwand wird größer, und mein Kopf sagt: "Nein!". Ich glaube, es hängt mit einem kindlichen Trauma zusammen.
      Ich weiß einfach nicht, wie ich dabei locker bleiben soll oder wie ich mich so weit entspannen kann, dass ich es einfach probiere.
      Bisher traue ich mich auch nicht, damit zu einem Urologen vor Ort zu gehen.

      Denkt ihr mit Kokosöl oder so, könnte es einfacher flutschen :D ?

      Ich glaube auch, dass ich schon immer „falsch“ masturbiert habe, nämlich wie auf Seite 3 in diesem Artikel beschrieben: [Link].
      Dort steht, dass manche Jungen die Vorhaut zur Penisspitze hin schieben, anstatt sie Richtung Schambein zurückzuziehen.
      Genau das mache ich, also schiebe die Haut nach oben anstatt nach unten.
      Wobei ich nicht weiß ob das Ursache ist/sein kann oder Folge meiner Erfahrungen.

      Beaugé M. schrieb:

      Others stroke the glans through the foreskin in the usual way, but attempt to pull the skin towards the tip of the penis instead of pulling it back toward the pubis. We find among these boys the persistence of a long tubular foreskin such as is seen in infants.

      Wäre es vielleicht ratsam, einen Psychologen aufzusuchen? Oder sollte ich doch erstmal endlich einen Urologen konsultieren?

      Ich glaube das Aufzuschreiben war auch schonmal ganz gut für mich.

      Vielen Dank an jede ernst gemeinte Antwort.

      T
    • Hallo,

      Du bist sicher nicht der Einzige, dessen Vorhaut auf diese unsensieble Art zurückgezogen wurde. Der Schmerz, den Du dabei als Kind erlitten hast, hat Dir Angst gemacht und daher bist Du, was die VH angeht, bis heute ängstlich. Das Dehnen der VH ist immer einen Versuch wert, Du muss aber unbedingt darauf achten, dass Du die VH nicht zu lange hinter der Eichel lässt, wenn es dann irgendwann überhaupt geht. Es besteht die Gefahr, dass eine sogenannte "Paraphimose" entsteht, also ein Anschwellen der VH, die ein zurückschieben unmöglich macht und dann einen Besuch der Notaufnahme erfordert. Das tut Dir sicher weh und kann zu einer umgehenden, notfallmäßigen Beschenidung führen.

      Da Du bereits schlechte Erfahrungen gemacht hast, rate ich Dir dringend, das zu vermeiden.

      Was die Masturbation angeht, ist der zitierte Artikel ziemlicher Bullshit. Du hast nicht falsch masturbiert. Du solltest einen Urologen aufsuchen, der Deinen Penis untersucht und Dir etwas zu Deinem Zustand sagen kann, z.B. ob noch eine Verklebung besteht. Online-Sprechstunden sind da nicht wirklich hilfreich.

      Du könntest es mit dem Dehnen der VH erst noch mal weiter versuchen, aber die VH muss letztlich auch im steifen Zustand über die Eichel und zurück gehen. Wenn das nicht erreicht werden kann, gibt es vielleicht die Möglichkeit einer VH-erhaltenden Erweiterungs-OP oder sonst der VH-Beschneidung. Bevor Du so etwas machen lässt, informiere Dich gut über das Thema, insbesondere Beschneidungsstile!
    • Hallo row_away_007, zuerst einmal gibt es viele Jungs, die die Haut nach vorne schieben, anstatt nach hinten. Es gibt bei dieser Beschäftigung kein Richtig oder Falsch, sondern es muss dir angenehm sein und Spass machen. Ich möchte dir gratulieren, dass du die 2cm geschafft hast. Wenn dein Gefühl meint, nicht weiter zu gehen, dann höre auf dein Gefühl. Für mich hört es sich so an, als würdest du dir selbst Druck machen, nur um den Zustand anderer Leute zu erreichen. Solange du keine Probleme hast, ist alles ok. Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, an dem du dich doch trauen wirst, zum Beispiel während einer Erektion. Oder du bleibst bei der vorsichtigen Variante, denn die Zeit kann viel Veränderung bringen. Du kannst dich auch von Psychologen beraten lassen, und vor allem dein Trauma zu besprechen. Ein Urologe kann dir Salben verschreiben, oder dir zur Beschneidung raten. Daher kannst du dir bereits vor dem Besuch bei einem Urologen die gewünschte Methode aussuchen. Aber schliesslich bleibt alles bei deinem Gefühl, und dieses wird dich leiten, dir die Methode und den richtigen Zeitpunkt mitteilen.
    • Hallo,

      ja, Burkhard, du hast recht, das hat mir Angst gemacht, und diese Angst trage ich bis heute mit mir rum...

      Danke für deinen Hinweis zur Paraphimose, aber damit die möglich ist brauche ich noch einige Fortschritte, deshalb mache ich mir jetzt keinen Kopf darum.

      Ich habe demnächst einen Termin bei der Urologie am Ring in Köln beim Herr Gulans, sein Kollege Birkhahn wurde hier ja auch schon empfohlen. Die scheinen ganz vernünftig zu sein. Das neueste Video der Praxis zum Thema: youtube.com/watch?v=AQ9svbSwb7A
    • Also der Herr Gulans ist ein ganz netter, einfühlsam, ich konnte alle Fragen stellen, ich gehöre wohl nicht zu den glücklichen 95% aus dem Video. Bei mir geht's wirklich nicht, zudem habe ich wohl einen Lichen Sclerosus auf dem inneren Vorhautblatt. Bin inzwischen auch wieder, wie initial, bei einer Öffnung von nur 10mm.
      Durch den Lichen kommt es wohl immer wieder zu Entzündungen, die sämtliche Erfolge zunichte machen.

      Herr Birkhahn wurde dann auch noch dazu gerufen, und der Konsens beider Ärzte war das sie mich nicht in Ihrer Praxis operieren können. Herr Birkhahn hat mir noch gesagt, dass er ja sonst sehr gerne vorhauterhaltend operiert, das beim Lichen aber wirklich erfolglos ist. Ich soll mir bitte klar machen das die Beschneidung ein Eingriff ist, der in meinem fall leider zwingend notwendig und alternativlos ist. Es kommt beim Lichen wohl zu stärkeren Verwachsungen und die Harnröhre könnte bei mir auch betroffen sein. Habe also jetzt eine KH-Einweisung, und mir wurden von den beiden ein paar Krankenhäuser und die Einforderung einer Vollnarkose empfohlen.

      In letzter Zeit verursacht meine Vorhaut mir auch mehr Schmerzen, ist ständig entzündet, von daher fällt mir der Abschied von ihr etwas leichter.