Sind Ärztinnen die radikaleren Beschneider/Beschneidungsbefürworter?

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  • Sind Ärztinnen die radikaleren Beschneider/Beschneidungsbefürworter?

    Hallo,

    möchte einfach mal gerne paar Meinungen hören. Fühle mich irgendwie über den Tisch gezogen mit meiner Beschneidungsoperation, ausgeführt von einer jungen Ärztin Ende 30. Reingequatscht in die OP wurde ich von meiner Hausärztin.
    Leide unter dem extrem straffen low-tight Ergebnis: 2mm innere Vorhaut, Frenulum entfernt. Kein Gefühl mehr, Spannungsgefühl, Probleme bei Masturbation.

    Ist das Zufall, oder sind Ärztinnen Beschneidungs-Fanatikerinnen? Hat das was mit Feminismus zu tun?

    So gings los....

    War im Krankenhaus wegen Magenblutungen. Magen und Darmspiegelung wurde von der Oberärztin in Narkose durchgeführt.
    Später dann bei Entlassung stand im Arztbrief das Ergebnis der Untersuchung (Magengeschwüre) und "Hochgradige Phimose, therapeutische Evaluation"

    Einen Monat später war ich wieder bei meiner Hausärztin (Mitte 40). Zuerst gings um meine Magengeschwüre, am Ende meinte sie dann: Wann wollen sie die Phimose operieren lassen? Schieben sie das nicht auf die lange Bank.
    Meinte dann nur, erst mal den Magen auf die Reihe bekommen.....

    Drei Monate später war ich wieder bei der Hausärztin wegen einer Urlaubs-Impfung, da fing sie wieder an: Haben Sie schon einen Termin für die Phimose-Operation?
    Meinte dann so, dass ich Angst vor der OP habe.....sie dann: Jetzt zeigen sie mal.....Sie hats angeschaut, "Das ist alles schon vernarbt. Bitte lassen sie es machen. Danach wird es ihnen besser gehen....Besser Wasser lassen, bessere Lebensqualität, bessere Hygiene, besser für die Frauengesundheit.....ich rufe mal an...... Hat dann gleich im Krankenhaus angerufen, Termin vereinbart und mir die Überweisung mit Termin gegeben. Auf der Überweisung stand: Hochgradige Phimose, Frenulum breve, Radikale Zirkumzision

    War dann im Krankenhaus, Vorgespräch wo ich zum Oberarzt meinte: bitte so wenig wie möglich entfernen, weil meine Freundin mit der Vorhaut so schöne Gefühle macht.

    Nach der Op kam die Ärztin Ende 30 rein, meinte alles gut gelaufen......, abends dann die Überraschung als der Verband abgefallen ist: Vorhaut komplett entfernt, nur noch 2mm restliche innere Vorhaut, Frenulum ebenfalls komplett weg.

    Habe dann ne Woche später mich mit Brief beim Chefarzt beschwert, der antwortete nur: Frau Doktor ist eine äußerst erfahrene Ärztin, hat das schon über tausendmal gemacht, das gehört so....


    Irgendwie fühle ich mich über den Tisch gezogen: Klar, ich kann jetzt besser Wasser lassen, Hygiene ist auch besser, keine Schmerzen mehr bei GV: aber die superschönen Gefühle sind auch weg.


    Für mich war vorher immer klar: lieber leichte Schmerzen bei Sex, aber dafür super schöne Gefühle...


    Ist das Zufall, oder sind Ärztinnen Beschneidungs-Fanatikerinnen? Hat das was mit Feminismus zu tun?
  • Hallo und tut mir leid, wie das bei dir gelaufen ist!
    Ich würde aber daraus nicht zu viel ableiten. Dass Frauen generell der Vorhautamputation eher zugeneigt sind - ich weiß nicht.
    Ich glaube, das hätte mit männlichen Ärzten ebenso laufen können. Bzw, mit Ärzten beiderlei Geschlechts auch besser.

    Mir fällt ein, dass im Bundestag 2012 deutlich mehr Frauen als Männer gegen den vermaledeiten §1631d BGB gestimmt hatten.

    Mein Hausarzt ist auch eine Frau. Die ist aber noch nie auf die Idee gekommen, sich meinen Penis anzuschauen. :D
    Ich habe sie aber auch noch nie auf denselben angesprochen. Ich vermute stark, dass sie sagen würde: wenn sie da Probleme haben, gehen sie am besten zum Urologen.
    Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
  • Apfelbaum schrieb:

    Spannungsgefühl
    Das ist das Problem wenn man versucht straff zu beschneiden, gleichzeitig aber nicht weiß wie groß der Penis bei einer Erektion wird (das ist immer individuell). Bei den Amis hab ich schon paar mal gesehen, dass per gespritztem Medikament (?) künstlich eine Erektion erzeugt wird um Schnittlinien anzuzeichnen, aber in Europa habe ich das noch nicht gesehen.

    Apfelbaum schrieb:

    Frau Doktor ist eine äußerst erfahrene Ärztin, hat das schon über tausendmal gemacht, das gehört so....
    Frau Doktor hat das gemacht wie es es gelernt hat, das ist der Standard-Stil den man in Deutschland bekommt. Ich würde meinen, dass die Info "so wenig wie möglich entfernen" sich nicht zur operierenden Ärztin durchgesprochen hat. Wurde dein Wunsch dokumentiert?

    Selbstbestimmung schrieb:

    Dass Frauen generell der Vorhautamputation eher zugeneigt sind - ich weiß nicht.
    Ich glaube, das hätte mit männlichen Ärzten ebenso laufen können. Bzw, mit Ärzten beiderlei Geschlechts auch besser.
    Das würde ich auch so einschätzen. Meiner Erfahrung und meinem Gefühl nach hat für viele Urologen die Vorhaut keinen Sinn und eine Entfernung bringt keine Nachteile (überspitzt ausgedrückt).
  • Hallo,

    eine Krankenschwester im Bekanntenkreis, mit der ich darüber ins Gespräch kam, fand das absolut toll, sie ließ auch keine Einwände gelten, das sich daraus Probleme ableiten. Das hätte ja viele Männer so und sei allein schon von der Hygiene betrachtet, zu beführworten.

    Vielleicht sehen eine Frauen aus dem med.Bereich das so?
  • Citaro schrieb:

    Das hätte ja viele Männer so und sei allein schon von der Hygiene betrachtet, zu befürworten.
    Nicht wenige Männer finden ja auch beschnittene Frauen toll, und finden das viel hygienischer, wenn diese ganze Falten da unten weg sind, wo sich bei mangelnder Körperpflege Smegma und üble Gerüche ansammeln können.
    Wenn es einen selbst nicht betrifft...und außerdem der eigenen Arbeitsplatz dadurch gesichert wird... Besonders auf IGEL-Leistungen ist im Gesundheitswesen alles ganz scharf.
    Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
  • Citaro schrieb:

    Hallo,

    eine Krankenschwester im Bekanntenkreis, mit der ich darüber ins Gespräch kam, fand das absolut toll, sie ließ auch keine Einwände gelten, das sich daraus Probleme ableiten. Das hätte ja viele Männer so und sei allein schon von der Hygiene betrachtet, zu beführworten.

    Vielleicht sehen eine Frauen aus dem med.Bereich das so?
    Wenn man im bestimmen Bereich in der Pflege arbeitet bekommt man einiges zu sehen. Teilweise wird in Pflegeheimen bei Männern die Genitalpflege vernachlässigt und die Männer sind nicht mehr selbst in der Lage sich alleine zu waschen. Wenn dann diese Menschen in Krankenhäuser kommen oder die Pflegekraft wechselt stellt man dann bei der Genitalpflege fest das Smegma über Wochen nicht entfernt wurde.


    Gibt allerdings auch sowohl Männer als auch Frauen die es obwohl sie dazu Körperlich und Geistig dazu in der Lage währen es mit ihrer Genitalpflege nicht so genau nehmen.
    So hat es zumindest eine Krankenschwester berichtet die ich kenne.
  • Citaro schrieb:

    Hallo,

    eine Krankenschwester im Bekanntenkreis, mit der ich darüber ins Gespräch kam, fand das absolut toll, sie ließ auch keine Einwände gelten, das sich daraus Probleme ableiten. Das hätte ja viele Männer so und sei allein schon von der Hygiene betrachtet, zu beführworten.

    Vielleicht sehen eine Frauen aus dem med.Bereich das so?


    Ach soooo...!?

    KLAR! Okay. Jetzt hab ich verstanden. Sobald ich einen Pflegegrad erreiche, werde ich darüber nachdenken mir auch noch die Füße amputieren zu lassen.
    Nicht auszudenken wenn mir eine Pflegekraft auch noch diese ekeligen Fußnägel schneiden muss.

    ...und wenn ich noch weiter darüber nachdenke, dann stelle ich fest, ich habe mich mit meiner Existenz bereits schuldig gemacht und bin unzumutbar für ein Umfeld.
    Entschuldigung.

  • Apfelbaum schrieb:

    Ist das Zufall, oder sind Ärztinnen Beschneidungs-Fanatikerinnen? Hat das was mit Feminismus zu tun?

    Da es darüber keine objektiven repräsentativen Daten oder harte Evidenz gibt, lässt sich über all dies nur spekulieren. Ich finde das Verhalten deiner Hausärztin jedenfalls übergriffig und nicht normal. Ich finde aber schon diese Genitaluntersuchung bei einer Darmspiegelung für nicht normal. War das vorher so beschlossen?



    Apfelbaum schrieb:


    War dann im Krankenhaus, Vorgespräch wo ich zum Oberarzt meinte: bitte so wenig wie möglich entfernen, weil meine Freundin mit der Vorhaut so schöne Gefühle macht.
    Hast Du das irgendwie schriftlich vereinbart!? Weil wenn die Operation am Ende anders durchgeführt wurde, als es vor der OP vereinbart wurde, dann ist deine Einwilligung hinfällig. War dir klar, dass der Oberarzt nicht derjenige sein würde, der die OP durchführt?

    Hast Du schon mal daran gedacht, dir einen Anwalt zu nehmen, und zivilrechtlich gegen die Klinik vorzugehen.
  • Kann durchaus sein das man bei der Darmspiegelung durch Propofol eine Erektion bekommt. Durchaus möglich das dies dann klar sehnbar

    Trotzdem kann ich es nicht nachvollziehen das wenn man beschwerdefrei mit einer Phimose durchs Leben geht auf einmal nach einer Diagnose meint jetzt daran was ändern zu müssen.
    Normalerweise überlassen die Hausärzte solche Untersuchungen auch den Fachärzten.
  • Stefan schrieb:

    Sobald ich einen Pflegegrad erreiche, werde ich darüber nachdenken mir auch noch die Füße amputieren zu lassen.
    Nicht auszudenken wenn mir eine Pflegekraft auch noch diese ekeligen Fußnägel schneiden muss.
    Also ich kenne das aus dem Heim nur so, das Fußnägel von Podologen bzw. entsprechenden Fußpfleger/innen geschnitten werden. Die müssen vom Bewohner oder dessen Angehörigen selbst organisiert und bezahlt werden, bzw. das Heim hat welche, die bestellt werden. Gut, das Waschen der Füße gehört zum Pflegeumfang, wie auch das aller anderen Körperregionen. Aber wer schaut da schon überall nach ...?
  • Hallo,

    danke für die guten Antworten.



    Möchte kurz ergänzen:

    Ich hatte eine Phimose, d.h. Waschen ging, nur bei der Erektion/Sex hatte ich Schmerzen, Frenulum hat manchmal geblutet (Tropfen), Urinstrahl verdreht. Mir war aber immer klar: sooo schlimm ist es für mich auch nicht, Waschen ging schließlich, die schönen Gefühle mit der Vorhaut sind mir wichtiger.



    Als ich aus der Darmspiegelung aufwachte, war die Oberärztin nicht mehr da. Die Krankenschwester meinte, die Prostata wäre abgetastet worden und ich soll eine "Urinprobe abgeben, sobald ich wieder Wasser lassen kann."
    Als ich drei Tage später bei der Hausärztin war wegen Nachbesprechung meinte die Hausärztin, sie hat noch keinen Gewebebefund von der Magenspiegelung, sie ruft die Oberärztin mal an. Denke mal, dass sie dabei darüber auch gesprochen haben.

    Einen Monat später war ich dann bei der Hausärztin wegen der Gewebeuntersuchung und da hat sie dann mit der Phimose angefangen.
    Meine Hausärztin ist eine absolute Hygiene-Fanatikerin. Während Corona hat sie nach jedem Patienten die Türklinke von ihrem Zimmer desinfiziert, bzw. immer selbst geöffnet, damit ja kein Patient die anfasst. Hat auch im Gespräch mehrmals Hygiene und Frauengesundheit betont, "das ist nur ein Hautlappen"

    Als die Arzthelferin das EKG für die Operation gezogen hat, meinte sie: "Haben Sie Angst? Das ist keine große Sache. Ich kenne einige Typen die auch beschnitten sind und keinen Unterschied gemerkt". Eine Woche später bei der Nachkontrolle hat die gleiche Arzthelferin gesagt: "Gut, dass sie das in Vollnarkose gemacht haben. Bei meinem Praktikum im Krankenhaus war ich paarmal dabei, das ist schon eine blutige Sache". Soviel zum Thema Arzt und Patient.....Frauen und Beschneidung, deshalb meine Fragen hier....



    Ob bei dem Vorgespräch mit dem Oberarzt im Krankenhaus etwas schriftlich festgehalten wurde, weiß ich nicht mehr. Habe nicht darauf geachtet, dachte immer "Es gilt das gesprochene Wort". Habe ihn gefragt "Machen sie die Operation", er sagte: Das weiß er nicht. Als ich in den OP geschoben wurde, habe ich zur Anästhesistin gesagt, sie soll dem Arzt sagen, dass er nicht alles entfernen darf und möglichst wenig bitte. Keine Ahnung, ob sie das ausgerichtet hat. Aber die anderen Pfleger im OP haben das auf jeden Fall auch gehört.
  • Apfelbaum schrieb:

    Als ich aus der Darmspiegelung aufwachte, war die Oberärztin nicht mehr da. Die Krankenschwester meinte, die Prostata wäre abgetastet worden und ich soll eine "Urinprobe abgeben, sobald ich wieder Wasser lassen kann."
    Als ich drei Tage später bei der Hausärztin war wegen Nachbesprechung meinte die Hausärztin, sie hat noch keinen Gewebebefund von der Magenspiegelung, sie ruft die Oberärztin mal an. Denke mal, dass sie dabei darüber auch gesprochen haben.

    Einen Monat später war ich dann bei der Hausärztin wegen der Gewebeuntersuchung und da hat sie dann mit der Phimose angefangen.
    Meine Hausärztin ist eine absolute Hygiene-Fanatikerin. Während Corona hat sie nach jedem Patienten die Türklinke von ihrem Zimmer desinfiziert, bzw. immer selbst geöffnet, damit ja kein Patient die anfasst. Hat auch im Gespräch mehrmals Hygiene und Frauengesundheit betont, "das ist nur ein Hautlappen"
    Mal eine Frage: Fand die Darmspiegelung im selben Krankenhaus statt, wo auch die Beschneidung durchgeführt wurde!?


    Ich nehme an, dass dich der Oberarzt (ich nehme an, Du hast die Ärztin, die die Beschneidung durchgeführt hat vor OP nicht gesehen) nicht über Behandlungsalternativen aufgeklärt hat.
  • Ja genau, Innere und Urologie war beides hier im städtischen Krankenhaus.

    Bei der Magenspiegelung waren die echt top. War Montags bei der Hausärztin wegen üblen Magenschmerzen und die sofort im Krankenhaus angerufen. Zwei Stunden später war ich dort, Infusion, Blutwerte. Dann Bluttransfusion, am nächsten Morgen gleich die Magenspiegelung. Die Oberärztin hat vor der Untersuchung gefragt, ob ich Probleme mit der Prostata habe.

    Der Oberarzt von der Urologie hat im Vorgespräch die Sache gar nicht anschauen wollen. Meinte nur, die Hausärztin habe mit ihm telefoniert und man muss alles entfernen. Als er die Panik in meinem Gesicht sah, "man kann auch versuchen, nur einen Teil, endgültig entscheiden erst bei OP" und ich habe ihm dann gesagt, so wenig wie möglich....
    Die Ärztin von der Beschneidung habe ich erst nach der OP gesehen, als sie ins Zimmer reinkam und gemeint hat, alles gut gelaufen. Auf die Frage, wieviel entfernt wurde und mit Frenulum hat sie auch total ausweichend geantwortet und nur so allgemein bla bla. War aber auch von der Narkose so fertig, dass ich gar nicht nachgefragt habe. Erst abends dann die Überraschung, als der Verband abgefallen ist.

    Im OP-Bericht stand dann die Urologin (Fachärztin) hat operiert, zwei Krankenschwestern haben assistiert. Denke halt auch: die Anästhesie-Ärztin war Frau, ihre Assistentin war auch Frau. Also im Grunde waren nur Frauen im OP, ich war der einzige Mann. Wenn da vielleicht ein männlicher OP-Pfleger oder Anästhesie-Pfleger dabei gewesen wäre, hätte der vielleicht gesagt: Hey - nicht so viel Vorhaut entfernen, der Patient will doch noch weiter schöne Gefühle haben.
  • Mal eine Frage: Fand die Darmspiegelung im selben Krankenhaus statt, wo auch die Beschneidung durchgeführt wurde!?

    @Sokrates

    So wie du das schreibst, klingt das nach einem Geschäftsmodell.

    Die Hausärztin hat die Praxis von ihrem Vorgänger, meinem alten Hausarzt, übernommen. Damals hat sie mir auch erzählt, dass sie vorher 15 Jahre in diesem städtischen Krankenhaus gearbeitet hat.
    Als nach der Magenspiegelung der Befund von der Gewebeanalyse nicht sofort da war, hatte ich schon den Eindruck, dass sie sich gefreut hat, in dem Krankenhaus anzurufen und die Oberärztin nach dem Befund zu fragen. Kann ich auch verstehen, sozusagen von Kollegin zu Kollegin, und jetzt dann auch aus der eigenen Praxis anzurufen.
    Für sie war es auch ganz klar, dass ich es in dem gleichen Krankenhaus in der Urologie operieren lasse (Wohnort). War bei dem Anruf nicht dabei, aber die Terminvereinbarung ging superfix, gleich eine Woche später war OP. Hatte irgendwie auch nicht richtig Zeit, darüber nachzudenken oder anderer Urologe zu fragen.
  • Apfelbaum schrieb:

    Ja genau, Innere und Urologie war beides hier im städtischen Krankenhaus.

    Bei der Magenspiegelung waren die echt top. War Montags bei der Hausärztin wegen üblen Magenschmerzen und die sofort im Krankenhaus angerufen. Zwei Stunden später war ich dort, Infusion, Blutwerte. Dann Bluttransfusion, am nächsten Morgen gleich die Magenspiegelung. Die Oberärztin hat vor der Untersuchung gefragt, ob ich Probleme mit der Prostata habe.

    Der Oberarzt von der Urologie hat im Vorgespräch die Sache gar nicht anschauen wollen. Meinte nur, die Hausärztin habe mit ihm telefoniert und man muss alles entfernen. Als er die Panik in meinem Gesicht sah, "man kann auch versuchen, nur einen Teil, endgültig entscheiden erst bei OP" und ich habe ihm dann gesagt, so wenig wie möglich....

    Oh Gott.

    Soll das etwa, heißen es fand gar keine körperliche Voruntersuchung vor der Operation durch die behandelnden Urologen im Krankenhaus statt?! Das ist kompletter Wahnsinn.

    Ich bin kein Anwalt und ich bin mir nicht sicher, ob dieses Verhalten nicht schon per se illegal ist; aber eine seriöse medizinische Praxis ist das ganz sicher nicht.

    Bei einer Operation muss eigentlich vorher das operierte Körperbereich vorab untersucht werden. Es hätte ja sein können, dass irgendwelche Fehlbildungen vorliegen oder sonstige Auffälligkeiten, die bei der Durchführung der Operation besondere Beachtung erfordern.

    Der "Sinn" der Überweisung an einen Facharzt besteht darin, dass durch eine eigene Befunderhebung (etwa spezielle fachärztlich Untersuchungsmethoden) eine fachärztliche Diagnose erstellt wird, und auf deren Grundlage dann Behandlungsoptionen zu besprechen und abgewogen werden. Ansonsten bräuchte es keine Fachärzte mehr. Dann könnten die Allgemeinmediziner alles alleine machen. Dass ein Facharzt (Urologe) hier die Diagnosen samt Behandlungsindikation einer Allgemeinmedizinern einfach so ungeprüft übernimmt, ist absolut unseriös.

    Letztendlich ist es auch der operierende Arzt, der die Indikation zur Operation gegenüber der Krankenkasse begründen und verantworten muss.

    Apfelbaum schrieb:

    Meinte nur, die Hausärztin habe mit ihm telefoniert und man muss alles entfernen
    Die Hausärztin darf - ohne dein Einverständnis - medizinische Befunde und Informationen ihrer Patienten nicht einfach an Dritte weitergeben. Das ist Verstoß gegen die medizinische Schweigepflicht.


    Also die Sache stinkt zum Himmel. Dass die Ärztin einfach mit dem Arzt unter Verletzung der Schweigepflicht über dein Genital geplaudert hat, dass der Urologe dann die Diagnose und Indikation zur Operation der Hausärztin quasi blind übernommen hat und gar keine eigene körperliche Untersuchung und Diagnose-und Indikationstellung durchführte, ist keine seriöse Praxis. Allerdings ist nicht alles, was medizinisch nicht korrekt ist, deshalb zivilrechtlich oder strafrechtlich unrechtmäßig. Im Zweifel entscheiden die Gerichte:


    Ich würde dir empfehlen, dich an einen guten Anwalt für Medizinrecht zu wenden. Darüber hinaus würde ich dir empfehlen, ggf. zusammen mit dem Anwalt, auch die Krankenkasse in Kenntnis zu setzen. Vielleicht gibt es da Auffälligkeiten bei anderen Patienten in diesem Krankenhaus und der Hausärztin.

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  • Ja genau.

    Als die Hausärztin damals die Praxis von dem Vorgänger übernommen hatte, musste ich eine Erklärung unterschreiben, dass sie Daten mit anderen Ärzten/Krankenhaus austauschen darf. Fand ich auch sinnvoll, für eine optimale Behandlung. Genauso im Krankenhaus; ist ja sinnvoll bei Fragen zu Vorerkrankungen, Medikamenten.

    Vor dem Anruf bei der Oberärztin-Innere hat sie mich auch so fragend angeschaut, ob das für mich okay ist ---- ich war dafür dankbar, schließlich waren mir Infos wegen der Magenspiegelung wichtig.

    Beim Gespräch mit dem Oberarzt Urologie habe ich gesehen, dass in der Akte ein Fax mit der Überweisung war, wo sie handschriftlich noch einige Zeilen dazu gefügt hatte. Inhalt konnte ich leider nicht lesen.

    Frage an die Experten: Sind 2mm Rand innere Vorhaut normal? Eher Absicht oder eher Fehler? Der Chefarzt meinte ja, die Fachärztin wäre außerst erfahren, hat das schon über tausendmal gemacht. So von ihren Dienstjahren kommt das auch hin mit tausendmal. Aus dem OP-Bericht ergibt sich auch, dass sie operiert hat und kein Student oder Jungarzt.

    Mich nervt nur dieses Trio Oberärztin Innere mit der Diagnose ------ Hausärztin überredet mich ------ Fachärztin führt aus.......ob die Hausärztin vielleicht geschrieben hat, möglichst straff machen --- schließlich hat sie mich vor der OP in ihrer Praxis untersucht und bei mir gesagt: Ist doch nur Hautlappen, Hygiene, Frauengesundheit.
  • 2 mm Resthaut sind schon sehr radikal und durch eine erfahrene Operateurin hinzubekommen, kann eigentlich nur Absicht sein. Möglicherweise wollte sie dir was Gutes tun und hat das aus ästhetischen Gründen so gemacht, frag sie doch einfach mal.

    Und das mit dem „ist doch nur ein Hautlappen“ zeigt das Verständnis mancher Damen bezüglich der männlichen Sensibilität, scheinbar ist ihnen Hygiene wichtiger – daher vermutlich der straffe Schnitt.

    Anhand meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass manche Ärzte sehr eifrig sind – so damals meine Kinderärztin: Sie hat meine Mutter bedrängt, mich beschneiden zu lassen, obwohl ich nur eine leichte Entzündung der Vorhaut hatte, die längst abgeheilt war !

    Und der Urologe verpasste mir einen radikalen Schnitt mit schmaler Resthaut und herausgetrenntem Frenulum , keinerlei Spielraum bei Erektion – im Gegensatz zu dir ist mir das vor meinen ersten sexuellen Erfahrung passiert :(

    Inwieweit Kinderärztin und Urologe zusammengearbeitet hatten, weiß ich nicht, aber der Verdacht liegt nahe: Es gab damals einige Jungen in meinem Alter, die ebenfalls von ihr zu diesem Urologen zur Beschneidung geschickt wurden; von Jungen bei anderen Kinderärzten hatte man so was nie gehört.

    Und offensichtlich hat mich dieser Urologe entsprechend ihrem Geschmack beschnitten, anschließend fand sie, dass es doch hübsch geworden sei.
  • @brokendream
    Danke für die Info. Werde ich am Montag machen. Bin ganz gespannt auf die handschriftliche Notiz der Hausärztin auf dem Fax. Weiß noch genau wie mein erster Gedanke an dem Abend war: optimiert auf Hygiene, da kann sich keine Bakterie mehr verstecken.

    @Berkon
    Danke für die Info. Genau so ist es bei mir: radikaler Schnitt mit schmaler Resthaut und herausgetrenntem Frenulum, keinerlei Spielraum bei Erektion.

    Tut mir leid, was dir angetan wurde, echt übel. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, wenn man da von Hausärztin und Oberarzt vollgequatscht wird und die argumentieren mit "danach bessere Lebensqualität, Hygiene" ist es echt schwierig/unmöglich, sich dem zu widersetzen. So ging es mir jedenfalls. Bei einem Versicherungsmakler weiß man, dass es ums Geld geht, aber bei Ärzten habe ich bisher irgendwie nie in die Richtung Geld, eigenes Interesse statt Patientenwohl.

    Bei dir ist es ja echt eindeutig: andere Kinderärzte haben nie zur Operation geschickt (obwohl die ja auch solche Fälle wie dich hätten haben müssen), die Kinderärztin wusste genau von den anderen Patienten, wie der Urologe operiert bzw. die standen ja in Kontakt, und haben miteinander gesprochen, der Urologe wusste, wie die Kinderärztin das Ergebnis wünscht. Echt übel, wie man als Arzt so oberflächlich sein kann.