Da ich mich über (mehr) Informationen vor meiner TI gefreut hätte schreibe ich diesen Erfahrungsbericht.
Zur Ausgangslage:
Ich habe lange mit der Frage gequält, ob und wie ich meine angeborene relative Phimose behandeln lassen sollte.
Diese bereitete mit nur bei einer Erektion, genauer gesagt, beim Sex, Probleme. Die Vorhaut sitzt dann fest eingeklemmt hinter der Eichel. Die Enge ist unangenehm und macht den Verkehr nicht wirklich besser.
Sicherlich ein Problem, das einige hier kennen dürften.
Entzündungen, Probleme bei der Hygiene, Einrisse etc. hatte ich erfreulicherweise nie!
Die Konsultation verschiedener Urologen über die Jahre brachte immer nur das Ergebnis: Salben kann man versuchen, werden aber wahrscheinlich nichts bringen, ansonsten wurde zu einer Beschneidung geraten.
Eine TI wurde als OP-Methode generell abgelehnt.
Ich habe zuletzt einen Arzt gefunden, der die TI in „geeigneten Fällen“ regelmäßig und schon seit vielen Jahren durchführt. Deshalb sollte er sich damit auskennen (ansonsten hätte ich es dort nicht machen lassen).
Der Arzt wendet die OP nach eigener Auskunft bei Patienten an, welche, wie ich, keine vernarbte Phimose haben, da eine OP in Narbengewebe wohl nicht erfolgversprechend wäre.
Nach Ansicht des Arztes sei mein konkreter Fall aber „sehr gut“ für eine TI geeignet und ein gutes Ergebnis „sehr wahrscheinlich“.
Ich hatte zuletzt noch nach einer Einschätzung des Risikos einer Verschlechterung durch die OP gefragt. Die Antwort war, dass dies nicht ausgeschlossen werden könnte, aber nur in „Ausnahmefällen“ vorkomme.
Nach längerem Nachdenken habe ich mich dann entschieden, es zu „riskieren“.
Zum Eingriff:
Die örtliche Betäubung war überhaupt nicht schlimm.
Der Arzt nimmt dann zunächst einige Markierungen mit einem Stift vor. Die eigentliche OP hat vielleicht 15-20 Minuten gedauert.
Es wurden wie erwartet drei (Quer-)Schnitte von vielleicht je einem 1 cm (oder etwas weniger) an der Engstelle gesetzt und wieder vernäht. Die so entstandenen „Ecken“ werden abgeschnitten. Gewebeverlust aber minimal.
Angekündigt wurde mir, dass ich es danach 3-4 Tage ruhig angehen sollte, 1 Woche Sportverbot, 3 Wochen Heilung insgesamt.
Ab dem zweiten Tag nach der OP sollte die Vorhaut wieder regelmäßig zurückgezogen werden, damit es weit einheilt.
Waschen und Duschen ab dem zweiten Tag wie immer.
Die Wunde soll bereits jetzt mit einem Wund- und Narbengel behandelt werden, dass u. a. nach Tätowierungen, Laserbehandlungen etc. eingesetzt wird.
Nach der OP:
Ich hatte keine großen Schmerzen, aber ein Zuckerschlecken war es auch nicht. Ich habe schon ca. 1 Woche mehr oder minder regemäßig zu Ibuprofen gegriffen. Insgesamt kommt man da aber gut durch!
Ich habe mich in den ersten 10 Tagen hauptsächlich zu Hause aufgehalten und war nicht wirklich gesellschaftsfähig, da ich eine normale Hose und Bewegung im größeren Umfang als unangenehm empfunden habe.
Es wäre mit dem Zustand „Vorhaut frisch operiert“ recht unangenehm gewesen, in normaler Kleidung den ganzen Tag Alltagsgeschäften nachzugehen, zumal die Vorhaut regelmäßig auch zurückgetragen werden soll und man keine Lust darauf hat, dass die Hose an den frischen Nähten reibt.
Das Zurückziehen der Vorhaut (Dehnung der OP-Wunde) und Erektionen sind in den ersten Tagen unangenehm. Man hat logischerweise immer Angst, dass einem „Frankensteins-Monster“ aufreißt, um es einmal humorvoll-drastisch auszudrücken. Die Gefahr bestand aber wohl objektiv nicht!
Die Wunden wurden regelmäßig mit Bepanthen und dem Wundgel versorgt.
Die Heilung der Wunden verlief bei mir in den Tagen nach der OP recht unterschiedlich.
Bei zwei Wunden haben sich die Nähe nach drei, vier Tagen bereits begonnen zu lösen, was zu etwas Nachbluten geführt hatte. Die dritte Naht war auch nach 14 Tagen noch teilweise vorhanden und wurde dann aber unkompliziert gelöst.
Die Betreuung durch den behandelnden Arzt war sehr eng und gut. Ich kann mich von daher nicht beschweren.
Zwischenergebnis nach drei Wochen:
Die Wunden sind verheilt, aber noch empfindlich, was wahrscheinlich zu erwarten ist.
Was mir nun Sorgen bereitet, ist, dass die Wunden teilweise „spannen“ und einen wenig elastischen Eindruck erwecken. Hier deutet sich evtl. bereits das typische Problem mit Narbengewebe an.
Ein spannungsfreies und schnelles Zurückstreifen der Vorheut m Ruhezustand ist zumindest in Bezug eine von drei Narben aktuell (und hoffentlich nur noch) nicht möglich.
Nun das WICHTIGSTE überhaupt und ein Zwischenfazit:
Die Phimose ist NICHT beseitigt. Der Schnürring ist nach wie vorhanden. Keine Verbesserung erkennbar.
Somit war die OP für mich ein Reinfall. Man kann es leider nicht anders sagen.
Nun hoffe ich, dass ich keine zusätzlichen Probleme mit den nun ja leider vorhandenen Narben an der Vorhaut bekomme, was sich aber leider schon andeutet (siehe oben). Ich hoffe das Beste und „arbeite“ weiter.
Ich möchte die OP-Methode mit diesem Beitrag nicht generell schlecht machen. Dafür fehlt mir als medizinischer Laie das Fachwissen.
Männer mit Phimose müssen für sich selbst abwägen, ob es das Risiko wert ist, die angesprochene Methode auszuprobieren.
Mein Fall zeigt aber, dass die TI jedenfalls keine „Wunderwaffe“ ist.
Nach Aussage des (erfahrenen) Arztes sei mein Fall quasi für eine TI ideal geeignet. Trotzdem war das Ganze nicht erfolgreich. Das ist logischerweise ernüchternd.
Zur Ausgangslage:
Ich habe lange mit der Frage gequält, ob und wie ich meine angeborene relative Phimose behandeln lassen sollte.
Diese bereitete mit nur bei einer Erektion, genauer gesagt, beim Sex, Probleme. Die Vorhaut sitzt dann fest eingeklemmt hinter der Eichel. Die Enge ist unangenehm und macht den Verkehr nicht wirklich besser.
Sicherlich ein Problem, das einige hier kennen dürften.
Entzündungen, Probleme bei der Hygiene, Einrisse etc. hatte ich erfreulicherweise nie!
Die Konsultation verschiedener Urologen über die Jahre brachte immer nur das Ergebnis: Salben kann man versuchen, werden aber wahrscheinlich nichts bringen, ansonsten wurde zu einer Beschneidung geraten.
Eine TI wurde als OP-Methode generell abgelehnt.
Ich habe zuletzt einen Arzt gefunden, der die TI in „geeigneten Fällen“ regelmäßig und schon seit vielen Jahren durchführt. Deshalb sollte er sich damit auskennen (ansonsten hätte ich es dort nicht machen lassen).
Der Arzt wendet die OP nach eigener Auskunft bei Patienten an, welche, wie ich, keine vernarbte Phimose haben, da eine OP in Narbengewebe wohl nicht erfolgversprechend wäre.
Nach Ansicht des Arztes sei mein konkreter Fall aber „sehr gut“ für eine TI geeignet und ein gutes Ergebnis „sehr wahrscheinlich“.
Ich hatte zuletzt noch nach einer Einschätzung des Risikos einer Verschlechterung durch die OP gefragt. Die Antwort war, dass dies nicht ausgeschlossen werden könnte, aber nur in „Ausnahmefällen“ vorkomme.
Nach längerem Nachdenken habe ich mich dann entschieden, es zu „riskieren“.
Zum Eingriff:
Die örtliche Betäubung war überhaupt nicht schlimm.
Der Arzt nimmt dann zunächst einige Markierungen mit einem Stift vor. Die eigentliche OP hat vielleicht 15-20 Minuten gedauert.
Es wurden wie erwartet drei (Quer-)Schnitte von vielleicht je einem 1 cm (oder etwas weniger) an der Engstelle gesetzt und wieder vernäht. Die so entstandenen „Ecken“ werden abgeschnitten. Gewebeverlust aber minimal.
Angekündigt wurde mir, dass ich es danach 3-4 Tage ruhig angehen sollte, 1 Woche Sportverbot, 3 Wochen Heilung insgesamt.
Ab dem zweiten Tag nach der OP sollte die Vorhaut wieder regelmäßig zurückgezogen werden, damit es weit einheilt.
Waschen und Duschen ab dem zweiten Tag wie immer.
Die Wunde soll bereits jetzt mit einem Wund- und Narbengel behandelt werden, dass u. a. nach Tätowierungen, Laserbehandlungen etc. eingesetzt wird.
Nach der OP:
Ich hatte keine großen Schmerzen, aber ein Zuckerschlecken war es auch nicht. Ich habe schon ca. 1 Woche mehr oder minder regemäßig zu Ibuprofen gegriffen. Insgesamt kommt man da aber gut durch!
Ich habe mich in den ersten 10 Tagen hauptsächlich zu Hause aufgehalten und war nicht wirklich gesellschaftsfähig, da ich eine normale Hose und Bewegung im größeren Umfang als unangenehm empfunden habe.
Es wäre mit dem Zustand „Vorhaut frisch operiert“ recht unangenehm gewesen, in normaler Kleidung den ganzen Tag Alltagsgeschäften nachzugehen, zumal die Vorhaut regelmäßig auch zurückgetragen werden soll und man keine Lust darauf hat, dass die Hose an den frischen Nähten reibt.
Das Zurückziehen der Vorhaut (Dehnung der OP-Wunde) und Erektionen sind in den ersten Tagen unangenehm. Man hat logischerweise immer Angst, dass einem „Frankensteins-Monster“ aufreißt, um es einmal humorvoll-drastisch auszudrücken. Die Gefahr bestand aber wohl objektiv nicht!
Die Wunden wurden regelmäßig mit Bepanthen und dem Wundgel versorgt.
Die Heilung der Wunden verlief bei mir in den Tagen nach der OP recht unterschiedlich.
Bei zwei Wunden haben sich die Nähe nach drei, vier Tagen bereits begonnen zu lösen, was zu etwas Nachbluten geführt hatte. Die dritte Naht war auch nach 14 Tagen noch teilweise vorhanden und wurde dann aber unkompliziert gelöst.
Die Betreuung durch den behandelnden Arzt war sehr eng und gut. Ich kann mich von daher nicht beschweren.
Zwischenergebnis nach drei Wochen:
Die Wunden sind verheilt, aber noch empfindlich, was wahrscheinlich zu erwarten ist.
Was mir nun Sorgen bereitet, ist, dass die Wunden teilweise „spannen“ und einen wenig elastischen Eindruck erwecken. Hier deutet sich evtl. bereits das typische Problem mit Narbengewebe an.
Ein spannungsfreies und schnelles Zurückstreifen der Vorheut m Ruhezustand ist zumindest in Bezug eine von drei Narben aktuell (und hoffentlich nur noch) nicht möglich.
Nun das WICHTIGSTE überhaupt und ein Zwischenfazit:
Die Phimose ist NICHT beseitigt. Der Schnürring ist nach wie vorhanden. Keine Verbesserung erkennbar.
Somit war die OP für mich ein Reinfall. Man kann es leider nicht anders sagen.
Nun hoffe ich, dass ich keine zusätzlichen Probleme mit den nun ja leider vorhandenen Narben an der Vorhaut bekomme, was sich aber leider schon andeutet (siehe oben). Ich hoffe das Beste und „arbeite“ weiter.
Ich möchte die OP-Methode mit diesem Beitrag nicht generell schlecht machen. Dafür fehlt mir als medizinischer Laie das Fachwissen.
Männer mit Phimose müssen für sich selbst abwägen, ob es das Risiko wert ist, die angesprochene Methode auszuprobieren.
Mein Fall zeigt aber, dass die TI jedenfalls keine „Wunderwaffe“ ist.
Nach Aussage des (erfahrenen) Arztes sei mein Fall quasi für eine TI ideal geeignet. Trotzdem war das Ganze nicht erfolgreich. Das ist logischerweise ernüchternd.