Omid Nouripour: Kleines Lexikon für MiMiMis und Bio-Deutsche

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    • Omid Nouripour: Kleines Lexikon für MiMiMis und Bio-Deutsche

      ZEIT online: "Mit einem Augenzwinkern erläutert Omnid Nouripour die Begriffe der Phrasenkultur."

      Omid Nouripour, Abgeordneter der Grünen Bundestagsfraktion und am 12.12.12 natürlich klar auf Seiten der parlamentarischen Mehrheits"gesellschaft" für die Entrechtung von Jungen gegen Vorhautamputationen, hat jetzt auch ein witziges Büchlein zum Thema Integration geschrieben.
      Irgendwie hätte man ja Wetten abschließen können, dass diese Gelegenheit wohl leider genutzt werden würde, um Propaganda für MGM zu betreiben und so gesellschaftliche Gräben wieder eher weiter vertieft werden, als dass man auf der Basis von seriösen Fakten aufeinander zugeht.
      Aber gehen wir es im einzelnen durch. Vielleicht ergeben sich ja auch positive Überraschungen!
      Nach Mitternacht in Berlin. Ich komme von einem Abstimmungsmarathon im Plenum des Deutschen Bundestages nach Hause, werfe mich mit der Fernbedienung bewaffnet auf die Couch, um ein wenig herunterzukommen vor dem Schlafengehen. Beim Zappen bleibe ich bei einem Lokalsender hängen, der auf der Straße wahllos Passanten nach ihrer Meinung zur Beschneidungsdebatte befragt. Ein übergewichtiger Schnurrbartträger mit Jeansweste zuckt mit den Schultern und sagt in unnachahmlicher Berliner Schnauze: ach, wen interessiert das bisschen Pelle.
      Schön, dass es nach unaufgeregte Beiträge gibt, beim Thema Beschneidung ist das eher die Ausnahme.

      Äh - sollte in dem Buch nicht die Phrasenkultur beäugt werden? Und dann das: "Das bißchen Pelle" als "schönes" Beispiel für "unaufgeregte Beiträge"! Genau: "Das bißchen Pelle" ist wirklich kein Bißchen eine Phrase, sondern ein sehr sachlicher Ausspruch, und dabei äußerst kultursensibel, besonders der einen Hälfte der Menschheit gegenüber. Auf der Basis von Menschenverachtung und Herabwürdigung männlicher Sexualität wünscht sich Herr Nouripour mehr Beiträge? Ist das sein Ernst?
      Doch worum geht es bei der Diskussion eigentlich, nachdem das Landgericht in Köln die Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen für unangemessen erklärt hat?

      Für "unangemessen"? Entschuldigung, gibt es beim dtv-Verlag eigentlich gar kein Lektorat, also irgendeine Art von Qualitätskontrolle, damit nicht offensichtlicher Unsinn in einem Buch landet? Das Kölner Landgericht hat eine medizinisch nicht notwendige "Beschneidung" eines Jungen für rechtswidrig erklärt. Wie kommt Herr Nouripour auf "unangemessen"?
      Zunächst einmal ist es eine Diskussion über die Beschneidung von Jungen, die Beschneidung von Mädchen ist unbestritten eine Barbarei. Wer sich dieser in ihrer gesamten Varianz (inkl. des Zunähens) und ihren Konsequenzen für das spätere Sexualleben der Mädchen beschäftigt hat, kann gar nicht erst dazu kommen, diese mit der Beschneidung von Jungen zu vergleichen.

      Genau, wer weiß, dass ca. 15% aller weiblichen Genitalverstümmelungen in ihrer gravierendsten Form inkl. Zunähens der Vagina erfolgen, will gar nicht mehr wissen, was die restlichen 85% aller betroffenen Mädchen und Frauen in welcher Form und Invasivität erleiden. Darüber DARF man sich dann einfach gar nicht mehr informieren! Und: BLOSS NICHT DENKEN! Es bestünde ja die Gefahr, sich für das Leid betroffener Mädchen und Frauen in z.B. Malaysia und Indonesien zu interessieren, deren Genitalien nicht zugenäht werden, meist weniger Gewebeverlust erdulden müssen (das ist NICHT verharmlosend gemeint! Wir lehnen im Gegensatz zu Herrn Nouripour JEDE Verstümmelung ab) und deren Verstümmelungen mit genau den gleichen Argumenten verteidigt werden, mit denen Herr Nouripour in seinen öffentlichen Erklärungen Vorhautamputationen an Jungen rechtfertigt. Man stelle sich nur vor, das käme ans Licht der Öffentlichkeit! Deshalb weiter die strenge Devise: NICHT NACHDENKEN! Immer schön auf Linie der Mehrheitsparlamentsgesellschaft bleiben!
      Zweitens hat das Landgericht keineswegs die Beschneidung an sich kritisiert. Die Diskussion dreht sich nicht um das Ob einer Beschneidung, sondern um den Zeitpunkt. Und zwar über den einer Beschneidung aus religiösen Gründen.

      JAAA!!! VOLLTREFFER!!! Herzlichen Glückwunsch! Genau, es geht um den ZEITPUNKT der "Beschneidung"!!!
      Mensch, seit Jahren reden wir uns den Mund fusselig deswegen, und wenigstens einer hat es jetzt kapiert: Omid Nouripour! Er ist der erste aller §1631d BGB Befürworter, dem dieser Geistesblitz widerfährt.
      Denn:
      Jeder kann man 18 machen, was er will, sich beschneiden lassen, sich tätowieren, oder sogar einen Selbstmordversuch machen, ohne dass er nachher vor Gericht steht. Das muss eine freie Gesellschaft aushalten, und das tut sie auch. Kommen wir uns jetzt endlich näher?
      Dass in den USA die große Mehrheit der Männer beschnitten ist, weil die Beschneidung dort so etwas wie eine Standard-Hygiene-Maßnahme ist, stört die Verbotsbefürworter keineswegs in ihrer Argumentation.

      Das ist aber leider schon wieder Quatsch. Warum sollte es ein Kölner Landgericht kümmern, ob sich Teile der amerikanischen Ärzteschaft sich an einer sexualfeindlichen Tradition aus dem vorletzten Jahrhundert orientieren? Sollte es sie auch kümmern, dass afrikanische Sitten z.T. verstümmelte weibliche Genitalien als hygienischer, reiner und sittsamer betrachten? Warum verschweigt Herr Nouripour, dass dieser inhumane und sexistische Wahnsinn in den USA konstant abnimmt und schon bald keine Mehrheit mehr darstellen wird? Seit wann interessiert Herrn Nouripour so sehr, was "die Mehrheit" denkt und tut?
      Damit sind wir beim Dritten. Es geht bei der Debatte im Kern um das jüdische Leben in Deutschland.

      Kann man ja mal einfach so behaupten, ist auch überhaupt keine Phrase, nööö. gar nicht. Begründen muss man das schon gar nicht.
      Genau, dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, TERRE DES FEMMES, (I)NTACT, TABU, der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie, intaktiv, MOGiS, ja, eigentlich ALLEN Menschen weltweit, die sich für gleiche Rechte für alle Kinder einsetzen, geht es im Kern Tag und Nacht darum, wie sie religiöses Leben in Deutschland bekämpfen können. SO IST ES EINFACH!
      Auch wenn manche muslimischen Verbände ihren Unmut äußerten, weil die Gemütslage dort nach Debatten wie die um das Buch von Thilo Sarrazin eine gekränkte ist - es gibt im muslimischen Glauben keine Vorschriften über den Zeitpunkt der Beschneidung, bei den orthodoxen Juden aber ist der achte Tag nach der Geburt für die Beschneidung festgeschrieben. Deshalb sollte man sich sehr genau überlegen, was ein Verbot von Beschneidungen von männlichen Säuglingen für das jüdische Leben ausgerechnet in Deutschland bedeutet.

      Für Muslime gibt genau genommen ÜBERHAUPT KEINE "ZWINGENDE" VORSCHRIFT für eine Beschneidung. Es steht nicht einmal im Koran. Wohl aber Empfehlungen, die immer für Jungen, und in manchen Auslegungen auch für Mädchen gelten. Es handelt sich allerdings um tief verwurzelte Traditionen in muslimisch geprägter Kultur. Alles viel zu differenziert für Omid Nouripour. Hier zählt offensichtlich doch nur die stramme ideologische Linie. Das Volk braucht einfache Antworten.
      Viertens sollte man sehr genau darauf achten, wie qualifiziert man diskutiert. Wer also mit Begriffen wie Körperverletzung um sich wirft, sollte bedenken: Eine Körperverletzung ist nicht in jedem Fall strafbar, denn eine Blinddarmoperation ist nach strenger Auslegung des Gesetzes auch eine Körperverletzung.

      Oh ja, man sollte wirklich darauf achten, dass man sich qualifiziert äußert. Z.B. sollte man intellektuell in der Lage sein, zwischen der Entfernung eines entzündeten Blinddarms, der eine Lebensgefahr darstellt, und dem Abschneiden einer völlig gesunden Vorhaut, 50% der gesamten am Penis befindlichen Haut inkl. des sensibelsten Teils, unterscheiden zu können.
      Und das andere... da kann ich mich wieder nur wundern, was dtv so alles durchgehen lässt: Natürlich ist eine Blinddarmentfernung eine Körperverletzung, aber sie ist durch eine zwingende gültige Patienteneinwilligung nicht rechtswidrig. Ist der Patient ein Kind, müssen die gesetzlichen Vertreter stellvertretend einwilligen. Und genau darum geht es wortwörtlich auch in §161d BGB: dass Eltern in eine Vorhautamputation ihrer Söhne rechtswirksam stellvertretend einwilligen können. Herr Nouripour hat wohl nicht einmal den Gesetzestext gelesen, den er stets so verteidigt. Seufz.
      Die Diskussion dreht sich im Kern gar nicht um die Beschneidung selbst, sondern um Religion im Allgemeinen und vermeintliche kulturelle Unterschiede.

      Das hatten wir doch eben schon. Wieder ohne Begründung. Erlebt man oft, aber durch Wiederholung werden unbegründete Thesen nicht automatisch stichhaltig. Nur Propaganda erfolgt so, nach dem Motto: irgendwas wird schon hängenbleiben.
      Und hier wirds fast immer hitzig. Antisemitisch und rassistisch nennen die einen die Beschneidungskritiker, und die, die Beschneidung praktizieren, müssen sich als Kinderschänder diffamieren lassen. Ich selbst habe zig wütende Briefe und E-Mails bekommen, die mit Begriffen wie "Verstümmelung" und "Amputation" anfangen und bei »Dr. Mengele-Praktiken aufhören.

      Ui, sehr sachlich. Medizinisch korrekte Begriffe und die für viele Betroffene zutreffende Definition "Verstümmelung" wird in einen Topf mit Nazijargon geschmissen. Wenn dass einige Schreiber taten: eine Sauerei. Aber muss Herr Nouripour sich deshalb auf das gleiche Niveau begeben? Also, dieses Buch scheint ein richtiges "Anti-Phrasen-Buch zu sein".
      Dabei wurde mir schriftlich meine eigene Traumatisierung (wie die von Milliarden anderer Männer in den letzten 2500 Jahren!) aufgrund meiner Beschneidung attestiert, von Leuten, die mich noch nie gesehen haben! Und fast alle diese Zuschriften hören mit dem Hinweis auf, dass wir im 21.]ahrhundert lebten. Leute, ich weiß, ich habe wirklich einen großen Kalender im Büro hängen!

      Herrn Nouripour zu unterstellen, er sei traumatisiert, ist allerdings eine Anmaßung. Trauma ist ein psychiatrisch definierter Begriff. Nix für Hobbydiagnosen via E-Mail. Feststehen tut nur, dass er Dinge erlebt hat, die traumaauslösend sein können. Ob seine Verleugnungshaltung gegenüber Fakten das Thema Vorhautamputation betreffend dafür ein Symptom sind, kann seriös nur er selbst bzw. ein Facharzt oder Psychotherapeut sagen, nicht andere. Aber die offensichtlichen Probleme in der Faktenwahrnehmung und die laufend unbegründeten krassen Vorwürfe fallen auf.
      Die Diskussion ist aber trotz und jenseits der irre lauten Töne eine sehr berechtigte. Ein Großteil der jüdischen Gemeinden in Großbritannien praktiziert den Ritus einer symbolischen Beschneidung, bei der die üblichen Beschneidungsfestivitäten begangen werden - aber eben ohne die Beschneidung selbst. Diese wird dann vom Kind in mündigem Alter selbst entschieden. Diese Praxis ist zweifelsfrei die beste und einfachste Vereinbarung zwischen den Prinzipien der körperlichen Unversehrtheit auf der einen und der Religionsfreiheit auf der anderen Seite. Wobei die körperliche Unversehrtheit in diesem Fall als Prinzip tatsächlich wichtiger ist als das bisschen Pelle.

      Wenn ich jetzt mal über die sexistische und menschenverachtende Begrifflichkeit "das bißchen Pelle" hinweg sehe (spricht Herr Nouripour eigentlich auch so über Hautteile weiblicher Genitalien? Käme das gut an in seiner "antisexistischen" grünen Partei?): Hier steht ja wirklich Vernünftiges. Endlich wird die eigene Entscheidung des Menschen über seinen Körper in die Diskussion gebracht und sogar dafür Partei ergriffen. Sogar für Jungen! Dafür hätte Herr Nouripour ja etwas tun können, z.B. mit seinem Abstimmungsverhalten am 12.12.12.
      Die britische Variante aber haben die Gemeinden nach langer Debatte selbst und freiwillig eingeführt. Hätte der Staat die symbolische Beschneidung eingeführt, hätte er die tatsächliche Beschneidung in die Hinterhöfe getrieben, wo sie nicht unbedingt hygienischer und medizinisch sauberer praktiziert wird als in Krankenhäusern.

      Mh... was ist eigentlich symptomatisch für eine "Hinterhofbeschneidung"?
      Ich fasse zusammen:

      - kein medizinisches Personal
      - kein steriles Umfeld
      - keine effektive unabhängige Kontrolle und Sicherstellung der in §1631d BGB vorgeschrieben Mindeststandards
      - keine Dokumentation
      - keine Betäubung


      Also genau das, wofür Herr Nouripour am 12.12.12 seine Zustimmung gegeben hat. Der Zusatzabschnitt, der auch Nichtärzten die Vorhautamputation erlaubt, sind die Jungen nur klein genug, stellt die Ausrede dar, auf der Staatsanwaltschaften keine Ermittlungen einleiten, sogar bei lebensgefährlichen Zusatzpraktiken. Dies hat der Fall Teichtall offengelegt, gegen den alle deutschen Kinderarztverbände Sturm liefen, was keinen der dafür verantwortlichen Politiker auch nur die Bohne kratzte, offensichtlich auch nicht Herrn Nouripour.
      Bravo, Herr Nouripour! Wegschauen ist auch eine Kunst, eigentlich besonders eine deutsche.
      In der vierten Staffel der großartigen TV-Serie "Desperate Housewives" (Nein, ich habe kein Freizeit-Problem!) gibt es eine Folge, in der Bree Van de Kamp gegen den Willen ihres Mannes Orson Hedge den Neugeborenen von einem Rabbiner beschneiden lässt, der zufällig in der Nachbarschaft. ist. Zuvor hatte Orson in jeder denkbaren Klinik und Arztpraxis in der Umgebung angerufen, um zu verhindern, dass das Kind gegen seinen Willen beschnitten wird. Nach einem Verbot würde es dem Staat so gehen wie dem armen Orson.

      Versteht das jemand? Ist Orson jetzt "arm", weil sein Sohn von einem Rabbiner beschnitten wurde? Hat Herr Nouripour jetzt gegen den Arztvorbehalt gestimmt oder dafür?
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)

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    • Frage von Baran A. • 07.07.2023
      Sehr geehrter Herr Nouripour, stehen Sie aktuell immer noch hinter der Entscheidung, die Beschneidung von Kindern aus religiösen Gründen gesetzlich zu erlauben?

      Sehr geehrter Herr Nouripour,

      meine Eltern haben mir als Kleinkind meine Vorhaut entfernen lassen. Ich finde das nicht ok und will sie zurück. Man hätte damit auch bis zum 18. Lebensjahr warten können. Selbst, wenn 99,9% der Moslems überhaupt kein Problem damit haben, haben Sie hier jemanden, der damit ein großes Problem hat und sein Recht auf körperliche Unversehrtheit missachtet sieht. Das Recht ist ein Grundrecht und das Grundrecht steht, wie Sie so oft auch richtigerweise betonen über der Scharia und islamischen Traditionen. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit steht auch über dem Recht auf Religionsfreiheit, denn die körperliche Unversehrtheit ist nicht Rückgängig zu machen. Ist die Vorhaut weg, dann bleibt Sie weg. Ich hätte durch ein Gesetz vor der Beschneidung geschützt werden müssen. Mir wurde etwas angetan, wogegen ich mich nicht wehren konnte. Ein Moslem kann sich auch noch mit 18 beschneiden aber ein Beschnittener kann sich mit 18 keine Vorhaut wachsen lassen. MfG


      Antwort ausstehend von Omid Nouripour
      Bündnis 90/Die Grünen
      abgeordnetenwatch.de/profile/o…dung-die-beschneidung-von

      Und wie der steht, jede Wette... aber ob er antwortet?

      Gleich darunter:


      Omid Nouripour schrieb:

      Laubbläser und Laubsauger erzeugen eine Vielzahl negativer Folgen. Seit vielen Jahren setzen wir Grüne uns daher für ein Verbot ein.
      Nicht nur die Laubbläser! Nicht nur die Laubbläser!

      Also verbieten könnt ihr schon was, gell? Und Genitalverstümmelung legalisieren.
      Was seid ihr nur für Pfeifen! (Union, SPD, FDP ebenso)

      abgeordnetenwatch.de/profile/o…dung-die-beschneidung-von
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Dass in den USA die große Mehrheit der Männer beschnitten ist, weil die Beschneidung dort so etwas wie eine Standard-Hygiene-Maßnahme ist, stört die Verbotsbefürworter keineswegs in ihrer Argumentation.
      Das ist schlicht weg falsch. Wird von den BGM-Verstehern immer gebetsmühlenartig wiederholt, ist aber uninformierter bzw desinformierender Käse.
      Wurde mit Lügen (Lähmungen, Epilepsie blablabla) und als Masturbations-Erschwernis dort eingeführt und wird seitdem über die Generationen weitergegeben "weil der Papi doch auch so ist".

      Und so Desinformant ist Bundesvorsitzender...

      Wer nicht wird, wird Wirt - und wer sein Studium nicht packt geht zu den Grünen...
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Die "Standard-Hygiene-Maßnahme"...führten puritanische Sexneurotiker Wie z.B. John Harvey Kellogg (Bruder des Cornflakes Kellogg) ein....

      Eigentlich alles dokumentiert wie der Beschneidungskult in den USA entstanden ist...und schon nach wenigen Generationen weg und verklärt/verdrängt...es kann nicht sein, was nicht sein darf...kognitive Dissonanz?
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Falls der Herr mit iranischer und deutscher Staatsangehörigkeit antworten sollte:


      Ein Moslem kann sich auch noch mit 18 beschneiden aber ein Beschnittener kann sich mit 18 keine Vorhaut wachsen lassen
      ahne ich, dass er behaupten wird Juden könnten das nicht. Weil da eine Vorschrift in einem uralten Buch nicht beweisbaren Ursprungs steht in dem auch andere seltsame Sachen stehen. Dass die Welt an sieben Tagen entstanden wäre u.v.a.m.
      Und dann wird er vielleicht noch sagen dass die Zirkumzision im späteren Alter viel schlimmer sei.

      PS: hatte ich vergessen, stand ja schon im Beitrag von Guy:


      Auch wenn manche muslimischen Verbände ihren Unmut äußerten, weil die Gemütslage dort nach Debatten wie die um das Buch von Thilo Sarrazin eine gekränkte ist - es gibt im muslimischen Glauben keine Vorschriften über den Zeitpunkt der Beschneidung, bei den orthodoxen Juden aber ist der achte Tag nach der Geburt für die Beschneidung festgeschrieben. Deshalb sollte man sich sehr genau überlegen, was ein Verbot von Beschneidungen von männlichen Säuglingen für das jüdische Leben ausgerechnet in Deutschland bedeutet.

      Als Konsequenz alle Jungen entrechten? Und warum "muslimischen Verbände" ihren Unmut geäußert haben ist sonnenklar. Bei einer VA ab 18 würde das kaum noch einer machen. Nach zwei, drei Generationen wäre Schluss damit. Und der Himmel würde trotzdem nicht einstürzen.

      Der einzige wahre Grund ist, dass das mit 18 kaum noch jemand will. Weil man dann ganz intuitiv begriffen hat, dass die Vorhaut Sinn macht, die Eichel schützt und ein Quell der Wonnen ist.
      Zirkumzision ab 18, und in kürzester Zeit wäre der Spuk vorbei.

      Bist jetzt hat sich Nouripour nicht zu einer Antwort herabgelassen. Seltsam, bei den meisten anderen Fragen ging das deutlich fixer.


      Nouripour schrieb:

      Ein Moslem kann sich auch noch mit 18 beschneiden
      So so. Wirklich? Hat sich Nouripour mit 18 frei und informiert entscheiden können oder war seine Vorhaut da schon lange amputiert worden, auf den Müll geworfen und verwest?

      Und hätte er sich mit 18 entscheiden können - warum in aller Welt hätte er dann etwas von seinem vermutlich gut funktionierenden Penis abschneiden lassen sollen? Nicht, dass es so was nicht gäbe - aber wie wahrscheinlich ist das?
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Nouripour hat bis lang 99% der Anfragen beantwortet. Nur drei bislang nicht (man kann sie sich gezielt anzeigen lassen).
      Vielleicht ist er gerade in Urlaub oder hat keine Zeit.

      Von der Antwort erwarte ich mir eh nichts außer gesträubten Nackenhaaren. Alles andere wäre ja wie Weihnachten und Ostern an einem Tag.
      Ein Politiker, der einen Fehler zugibt ist so häufig wie ein weißer Rabe.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Nun gab es eine Antwort:

      Team Nouripour schrieb:

      Sehr geehrter Herr A.,
      vielen Dank für Ihre Nachricht. Wir bedauern, dass Sie in ihrem Leben eine negative Erfahrung gemacht haben und bedanken uns für das Vertrauen, diese persönliche Geschichte mit uns zu teilen.
      Herr Nouripour ist nach wie vor gegen ein Beschneidungsverbot.
      In diesem Artikel aus dem Jahr 2012 legt er seine Position ausführlich dar: „Ihrem Verbot steht die Gefahr entgegen, die gängig akzeptierte Praxis zweier Weltreligionen, die in Deutschland fest verwurzelt sind, zu kriminalisieren. Eine ihrer Traditionen würde in Hinterzimmer und ins Ausland verdrängt. Wir tun gut daran, diesen Schritt nicht zu gehen und eine gesetzliche Klarstellung zu schaffen. Sie muss darauf drängen, die Eltern über die Risiken aufzuklären und eine medizinisch möglichst verträgliche Form des Ritus einzufordern.“ fr.de/kultur/nicht-hinterzimmer-verdraengen-11327100.html
      Ihnen alles Gute!
      Freundliche Grüße
      Team Nouripour
    • Danke, Rush, dass du noch mal nachgeschaut hast, ich hatte das schon wieder vergessen!

      Die Antwort übertrifft noch meine Erwartungen - im negativen Sinne.


      Irgend ein Assi schrieb:

      Wir bedauern, dass Sie in ihrem Leben eine negative Erfahrung gemacht haben...
      Wer ist "wir"? Plural majestatis? Nein, da seht zwar immer "Antwort von Omid Nouripour" aber zum Antworten ist sich jener Herr doch längst zu fein, das wäre ja geradezu "bürgernah".

      "Wir bedauern, dass Sie in ihrem Leben eine negative Erfahrung gemacht haben..." Eine dreckige Lüge. Bah!
      Wenn Nouripour und die Grünen das tatsächlich bedauern würden würden sie etwas dagegen tun, dass ständig aufs neue Jungen diese negative Erfahrung machen müssen.



      Assi schrieb:

      ...die gängig akzeptierte Praxis ..
      Eine dreckige Lüge. 2/3 der Deutschen lehnen Genitalverstümmelung von Jungen ab,


      Assi schrieb:

      ..zu kriminalisieren. Eine ihrer Traditionen würde in Hinterzimmer und ins Ausland verdrängt.

      Was für euch Grünen, wenn es auch nur um die minimalsten Genitalbeschneidungen von Mädchen geht kein Problem ist. Ob nun im "Hinterzimmer" oder im Wohnzimmer - macht das einen Unterschied?


      Assi schrieb:

      Wir tun gut daran...
      Wir Grünen, wir sind so toll! Wir können uns sogar selbst auf die Schultern klopfen! Wir sind die Guten! :FP01


      Sie muss darauf drängen, die Eltern über die Risiken aufzuklären und eine medizinisch möglichst verträgliche Form des Ritus einzufordern.
      Was ist medizinisch möglichst verträglich? Rotwein hinterher? Das wird augenzwinkernd akzeptiert, denn die Anästhesie wird ja nicht kontrolliert und eine angemessene Anästhesie ist bei Säuglingen nicht möglich. Mit "Medizin" hat das Kaputtmachen gesunder Körperteile eh nichts zu tun.


      Sie muss darauf drängen, die Eltern über die Risiken aufzuklären und eine medizinisch möglichst verträgliche Form des Ritus einzufordern.
      Quatsch! Sie muss Eltern drängen ihre Kinder heil und ganz zu lassen. Mädchen wie Jungen!

      Die gesetzlich Regelung muss einen Ritus einfordern? Bei dem gesunden Kindern ein sensibler und funktionaler Teil ihres Körpers geraubt wird? Ich glaube, mein Schwein pfeift!


      Selbstbestimmung schrieb:

      Von der Antwort erwarte ich mir eh nichts außer gesträubten Nackenhaaren. Alles andere wäre ja wie Weihnachten und Ostern an einem Tag.
      Ein Politiker, der einen Fehler zugibt ist so häufig wie ein weißer Rabe.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • ...Praxis zweier Weltreligionen... zu kriminalisieren.
      Bullshit. Körperverletzung ist verboten. Die von wehrlosen Kindern wiegt besonders schwer. Es gibt auch keinen nachvollziehbaren Grund, dieses Verbot nur noch bei Mädchen gelten zu lassen.

      Ob es um "Weltreligionen" oder kleinere Religionsgemeinschaften wie die Dawoodi Bohra, die "Zwölf Stämme" oder die Zeugen Jehovas geht spielt überhaupt keine Rolle - es gibt keine "besonders privilegierten Religionsgemeinschaften" - das Recht auf Religionsfreiheit schließt das Recht auf Freiheit von Religion und Freiheit von lebenslangen, unauslöschlichen religiösen Markierungen ein und es endet bei der körperlichen Unversehrtheit des anderen. Insbesondere von Kindern.

      Der Bundesvorsitzende der Grünen (die doch sonst so für Erhaltung von NATUR!, und von natürlichen Feuchtbiotopen sind) lässt einen wahren Bullshit-Limbo aufführen.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Sokrates schrieb:

      Das Thema ist für ihn abgehakt.
      Für Nouripour. Für die Grünen. Für die im Bundestag vertretenen Parteien. Sie bilden sich ein, dass man das Thema unter den Teppich kehren könnte.
      Für zigtausend Kinder jährlich ist es überhaupt nicht abgehakt. Für Männer, die unter den Folgen ihrer Beschneidung leiden ist es nie abgehakt.

      Was unter dem Teppich ist, ist nicht weg. Und irgendwann stolpert man über die Beule im Teppich.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • ja, es ist Praxis zweier Weltreligionen...ich will die nicht kriminalisieren...mir würde es reichen wenn es sachlich und ohne Maulkorb /denkverbote diskutiert wird, genau hingeschaut wird was da gemacht wird und welchen mit möglichen Folgen für Betroffene. ..
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge schrieb:

      ich will die nicht kriminalisieren
      Das sagten auch Volker Beck, Renate Künast, Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU), Christine Buchholz (DIE LINKE) - und haben für den §1631d BGB gestimmt.
      Es müsse Rechtssicherheit für die Eltern und die Verstümmler hergestellt werden. (meint Unrechtssicherheit für alle Jungen)

      Urolüge schrieb:

      ich will die nicht kriminalisieren
      Dann landest du automatisch beim §1631d oder so etwas ähnlichem. Und das heißt: es ist OK. Du kannst dich als Staat nicht hinstellen und sagen: "Das ist ganz schlimm, bitte, liebe Eltern lasst das!" und das gleichzeitig legalisieren. Das geht nicht. So hat man es bei den Mädchen auch nicht gehalten.
      Entweder, es ist OK, oder es ist nicht OK. Dazwischen ist nichts.

      Kann man einen Angriff mit einem Messer auf ein wehrloses Kind, das absichtliche Zufügen von Schmerzen und den Raub eines funktionalen und sensiblen Körperteils, einer erogenen Zone überhaupt kriminalisieren?
      Etwas Kriminelles kriminalisieren - tragikomisch!

      Genitalverstümmelung von Kindern zu legalisieren ist ein Systembruch, eine krasse Inkonsistenz im Rechtsgefüge. Es handelt sich um eine gefährliche Körperverletzung nach §224 StGB, wenn man sich mit einem Messer an den Genitalien eines gesunden Kindes zu schaffen macht. Egal, ob Mädchen oder Junge. Und um Kindesmissbrauch. Auch, wenn er nicht der sexuellen Befriedigung dient.
      Kinder werden benutzt.

      Den Vorhautraub zu legalisieren heißt, das Recht auf körperliche Unversehrtheit für Jungen auszuhebeln.

      Man kann alle kriminellen Handlungen "entkriminalisieren" bzw legalisieren. Dann landet man bei der Anarchie. Bei ungeschriebenen Gesetzen, Beim Recht des Stärkeren.
      Und genau das ist der §1631d: Die Absolution für das Recht des Stärkeren. Die Erwachsenen sind viel stärker, das Kind hat keine Chance seine Unversehrtheit zu verteidigen.
      Das staatliche Wächteramt - auf den Kopf gestellt.

      Denkverbote gibt es (noch) nicht, aber wer weiß, was noch kommt. Ich erinnere an Prof. Reinhard Böttcher.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Nouripour schrieb:

      Nouripour äußerte sich grundsätzlich besorgt über die innere Sicherheit. „Zunehmender Hass und Hetze führen dazu, dass sich Menschen nicht für die Gesellschaft engagieren“, sagte er beim Podiumsgespräch mit BKA-Präsident Holger Münch und THW-Chefin Sabine Lackner im Frankfurter Hotel Massif Central. Der Staat habe die Sicherheit von Leib und Leben, Eigentum und kritischer Infrastruktur zu gewährleisten. Größte Aufgabe bleibe natürlich der Schutz der Demokratie gegen ihre Feinde.
      Sicherheit von Leib und Leben - außer wenn es um die Vorhaut geht? Und ist das wirklich noch Demokratie oder schon eine Teil-Theokratie?