Phimose im höheren Alter

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    • Phimose im höheren Alter

      Hallo,
      ich hätte gerne einmal Ratschläge. Bei mir liegt wohl eine ziemlich ausgeprägte Phimose vor. Ein Zurückziehen der Vorhaut ist überhaupt nicht möglich. Ich beschreib es einfach mal so, dafür ist das "Loch" viel viel zu eng. Die besteht auch schon das ganze Leben. Bin mittlerweile Ende 30. Ist mir aber nie wirklich bewusst gewesen. Nie von einem Arzt thematisiert worden und hat auch nie Probleme gemacht. Weder Schmerzen, noch Entzündungen oder so etwas. Leider habe ich jetzt sehr viel gehört, dass der derzeitige Zustand hochgefährlich ist. Stichwort Krebs usw. Folglich habe ich mir einen Termin beim Urologen gemacht. Allerdings streubt sich mir alles gegen eine Beschneidung. Nicht nur die gesundheitlichen Folgen, sondern auch psychisch.
      Meine Kernfrage daher, besteht in so ausgeprägten Fällen überhaupt eine Möglichkeit um eine Beschneidung herumzukommen?
      Danke!
      MfG BraucheHilfe
    • Hallo,

      Zunächst einmal ist dein Zustand nicht hochgefährlich.

      Es gibt Studien, die zeigen, dass erwachsene Männer mit Phimose ein statistisch leicht erhöhtes Risiko für Peniskrebsrisiko haben.
      Aber die ursächliche Zusammenhang zwischen Phimose und Peniskrebs ist nicht wirklich geklärt.

      Eine Phimose kann, wenn Sie die Genitalhygiene beeinträchtigt, das Risiko erhöhen. Es ist bekannt, dass fehlende Genitalhygiene selbst eine Risikofaktor für Peniskrebs ist.

      Ferner ist bekannt, dass eine in der Regel die Genitalien betreffende Hauterkrankung namens Lichen sclerosus eine sogenannte Präkanzerose ist, d. h. eine Hautveränderung, die mit einem erhöhten Risiko für Krebsentstehung einhergeht - bei beidern Geschlechtern. Auf der Seite der Amerikanischen Amerikanischen Gesellschaft für klinische Onkologie wird das Risiko für Vulvakrebs für bei Frauen mit Lichen slercosus mit 4% angegeben.(1)
      Bei Männern ist die Lichen sclerosus zugleich die Hauptursache für eine erworbene, sekundäre Phimose.


      Du konntest deine Vorhaut aber dein ganzes Leben lang nicht zurückziehen, was bedeutet, dass du keine sekundäre Phimose hast.

      Aber das Peniskrebsrisiko ist ohnehin gering.

      BraucheHilfe schrieb:

      Meine Kernfrage daher, besteht in so ausgeprägten Fällen überhaupt eine Möglichkeit um eine Beschneidung herumzukommen?
      Danke!
      Ja, natürlich. Es gibt keine "zu ausgesprägte", "zu starke" Verengung, dass von vorneherein ein Behandlungserfolg einer konservativen Therapie ausgeschlossen werden kann.

      Eine konservative Therapie mittels Corticosteroid-haltigen Salben hilft sogar bei Fällen von Lichen sclerosus bedingten sekundären Phimosen. Obschon in diesen Fällen die Erfolgsraten geringer sind.

      Ich würde dir daher auch empfehlen, eine Salben/Dehnungstherapie zu probieren. Falls Du Angst davor hast einen Arzt aufzusuchen, was ich durchaus verstehen kann, kannst Du dir eine Salbe auch ohne Rezept besorgen. Bestimmte Corticosteroid-Salben sind mittlerweile auch rezeptfrei erhältlich. In der Regel erhalten diese rezeptfreien Salben ein Corticosteroid namens Hydrocortison.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Sokrates ()

    • Schon etwas her, aber morgen steht nun der Arzttermin an.
      Hilft denn eine Salbentherapie bei einer sehr ausgeprägten Form wirklich noch? Ich habe jetzt viel bei Ärzten gelesen und da ist das Fazit, dass Salbe nur bei Kindern und auch nur bei vergleichsweise schwach ausgeprägten Fällen hilft. Dehnen sollte man ganz unterlassen.
      Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es denn noch, gerade auch bei einer starken Phimose, um eine Beschneidung zu vermeiden.
      Danke für die gegebenen Antworten. Und auch für folgende.
    • Nun, es ist richtig, dass eine Salbentherapie vor allem bei Kindern eine gute Wirksamkeit zeigt. Bei Erwachsenen ist diese Wirksamkeit nur noch reduziert gegeben.
      Das bedeutet aber nicht, dass man keinen Versuch wagen könnte. Das Risiko dabei geht ja gegen null.

      BraucheHilfe schrieb:

      Dehnen sollte man ganz unterlassen.
      Hierfür hätte ich gerne eine (wissenschaftlich fundierte) Begründung, denn in dieser Pauschalität ist das schlicht Blödsinn.
      Richtig ist, dass man nicht überdehnen bzw. beim Dehnen keine Risse produzieren darf. Dann aber ist das Dehnen der Engstelle eine sehr gute Möglichkeit, sie zu beseitigen.
      Der einzige Grund, der mir einfällt, warum man pauschal vom Dehnen abraten könnte ist: Man hat keine Ahnung davon. Ganz einfach. Und das trifft leider auf viele Urologen zu.
      Einer, der es besser weiß, ist dieser hier:



      BraucheHilfe schrieb:

      Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es denn noch, gerade auch bei einer starken Phimose, um eine Beschneidung zu vermeiden.
      Auch hier sei auf das oben verlinkte Video verwiesen. Grundsätzlich sind vorhauterhaltende Operationstechniken wie die Dorsal Inzision und die Triple Incision zu nennen. Durch geschickte Schnitt- und Nahtführung wird die Engstelle geweitet, ohne Hautsubstanz zu verlieren. Diese Technik muss man aber beherrschen und genau da liegt oft das Problem. Wer das nicht kann oder gar nicht weiß, dass es das überhaupt gibt, wird natürlich zum Abschneiden raten. Geht ja (für den Operateur) recht einfach.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Muss meinen alten Thread noch mal hochholen.
      Wie bereits geschrieben besteht bei mir eine sehr ausgeprägte Phimose. Das Loch ist maximal 2-3 mm groß. Ist schon seit Kindertagen so und hat bisher auch nie Probleme gemacht.
      Am Wochenende hat es dann allerdings mit brennen beim Wasserlassen angefangen und statt Urin kommt nur noch Blut.
      Die Notfallambulanz hat nun zur sofortigen Beschneidung geraten. Was ich aber eigentlich unbedingt vermeiden möchte.
      Nun meine Frage, die Vorhaut ist angeblich auch noch vernarbt. Für mich nicht wirklich erkennbar.
      Ist es denn wirklich möglich auch in so extremen Fällen noch um eine Beschneidung herumzukommen.
      Bin gerade ziemlich in Panik. Da es drängt, würde ich mich sehr über Antworten freuen.
      Gerne auch für den Tipp eines kompetenten Urologen zwischen Hannover und Hamburg.
      Danke schon einmal.
    • BraucheHilfe schrieb:

      Gerne auch für den Tipp eines kompetenten Urologen zwischen Hannover und Hamburg.
      Hast PN
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    • Blaubär schrieb:

      Hast du dir vielleicht da etwas eingerissen? Durch Dehnversuche, GV oder so?
      Nein, ich habe keine Dehnversuche gemacht. Hatte ja bisher keine Probleme und der letzte Arzt hat gesagt, dann alles so lassen.
      Wahrscheinlich ist es jetzt eine Blasenentzündung. Tumor muss noch ausgeschlossen werden. Sieht schon heftig und beunruhigend aus.
      Nur der Urologe im Krankenhaus in der Notfallambulanz hat sofort zur Beschneidung geraten und das auch so aufgeschrieben, wegen Krebs und Zeugungsunfähigkeit.
      Ich würde ja auch wenn notwendig etwas machen. Nur mit einer Beschneidung kann ich mich psychisch nicht anfreunden und habe auch Angst vor den Folgen.
    • Ich glaube, derart spezifische, medizinische Fragen kann Dir wirklich nur ein Arzt beantworten, da müssen wir hier leider passen :(
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
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      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
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    • Ich hatte schon mal eine Blasenspiegelung und 2 bis 3 mm könnten unter Umständen reichen auch wenn das ganze recht unangenehm werden kann bei der Einführung. Hängt wohl auch vom durchführenden Arzt ab.
      Was kam den bei der Untersuchung des Urins raus? Hast du schon Medikamente bekommen? Wurde schon ein Ultraschall der Nieren, Blase und Prostata gemacht?
    • brokendream schrieb:

      Ich hatte schon mal eine Blasenspiegelung und 2 bis 3 mm könnten unter Umständen reichen auch wenn das ganze recht unangenehm werden kann bei der Einführung. Hängt wohl auch vom durchführenden Arzt ab.
      Was kam den bei der Untersuchung des Urins raus? Hast du schon Medikamente bekommen? Wurde schon ein Ultraschall der Nieren, Blase und Prostata gemacht?
      Alle Laboruntersuchungsergebnisse sind bzw. waren in Ordnung. Nichts auffälliges. Gleiches gilt für den Ultraschall.
      Habe Antibiotika bekommen. Und es ist auf jeden Fall schnell besser geworden. Sowohl mit dem Brennen beim Wasserlassen, als auch mit der Frequenz der Toilettengänge.
      Die Blasenspiegelung soll aber trotzdem gemacht werden, um eben einen Tumor sicher auszuschließen. Oder Nierensteine.