"Der komplexe Streit um Religionsfreiheit"

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    • "Der komplexe Streit um Religionsfreiheit"

      In der Sache ist es dennoch richtig, dass die Landesregierung ein Vollverschleierungsverbot ins Schulgesetz hineinschreiben will. Es ist ein klares Signal gegen ein rückständiges Frauenbild, das die Idee der Gleichberechtigung verhöhnt. Sicher: Es gibt Mädchen, die sich freiwillig unter dem Schleier verstecken. Auch juristisch ist der komplexe Streit um Religionsfreiheit contra Frauenrechte längst nicht ausgestanden
      Es geht bei Schülerinnen ja wohl eher um Mädchenrechte als um Frauenrechte.

      Ja, wenn es um Mädchenrechte geht, oder um die Rechte von Kindern beiderlei Geschlechts (also auch Mädchen) z.B. bei der religiös motivierten Züchtigung - dann spielt die "Religionsfreiheit" keine Rolle mehr, dann kann man gesetzliche Verbote machen. Sei es bei der Vollverschleierung, sei es bei der "Beschneidung" §226a StGB).

      Eine an einer Hand abzählbare Zahl von Mädchen reicht - und schwupos, wird ein gesetzliches Verbot gemacht. In BW, und offenbar jetzt auch in HH.
      Zehntausende Jungen werden jedes Jahr werden unters Messer gezwungen - und schwupps wurde eine gesetzliche Erlaubnis gemacht.
      Das eine (Schleier) reversibel - das andere (Genitalverstümmelung) irreversibel.

      Diskriminierung ohne Ende. Wie geht das, ohne rot zu werden? Wo bleibt da die Gleichberechtigung?

      Der komplexe Streit um Religionsfreiheit vs. Jungenrechte wurde 2012 im Schweinsgalopp ad acta gelegt.

      deutschlandfunk.de/presseschau…en-zeitungen.2287.de.html
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"