Beschneidung und kognitive Dissonanz in anderen Foren

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    • Beschneidung und kognitive Dissonanz in anderen Foren

      Hallo Leute,

      ich habe mal wieder was gefunden, was gut in die Rubrik „kognitive Dissonanz“ passt. Die Mentalgymnastik, die der Schreiber hier betreibt und die Antworten seiner Mitforisten sind wirklich bemerkenswert. Die folgenden Zitate stammen aus einem Forum mit den Themenschwerpunkten „erektile Dysfunktion“ und „ejaculatio praecox“:




      „Hi, ich bin 40 und hab seit einiger Zeit gleich mehrere Probleme. Bis vor "kurzen", sprich bis 35 war es nur vorzeitiger Samenerguss.
      Um eine Erektion zu bekommen hat praktisch immer Kopfkino ausgereicht, wenn es wirklich dumm gelaufen ist z.b. geil in einen Swingerclub gegangen, dann haben auch mal 10 Sekunden Handarbeit ausgereicht um abzuspritzen beim ersten mal. Beim dritten oder vierten mal ging dann so 2-3 Minuten Verkehr.“
      „…..“

      „Vor 5 Jahren mußte ich mich wegen Lichen Sclerosus (autoimunnkrankheit der Hautam Penis) beschneiden lassen. Eigendlich hatte ich damals gehofft das es mit der Bescheidung etwas besser mit der EP wird. Pustekuchen, alles andere ist schlechter geworden. Ich brauch teilweise länger um eine Erektion zu bekommen, als der Verkehr dauert. Beim Blowjob spüre ich kaum noch etwas, den halt ich jetzt sehr lange durch, macht aber deutlich weniger Spass. Erektion fällt ohne Stimulierung sehr schnell zusammen, Pause machen um noch was zu lecken geht nicht mehr ohne die neu aufzubauen. Viagra hilft da nicht wirklich viel. Der Penis fühl sich halt etwas taub an, spüre fast nichts mehr an der Eichel.

      Nach der Trennung vor 2,5 Jahren hatte ich keinen Sex mehr, Selbstbefriedigung ist auch fast gestorben.“
      Die geschilderten Probleme sind uns Betroffenen hier im Forum ja bestens bekannt. Fast jeder, der sich dem Eingriff im Erwachsenenalter unterzogen hat, berichtet ähnliches.

      Die Antworten, die der arme Kerl bekommen hat, sprechen natürlich wieder absolut für sich. Niemand lässt auch nur den Gedanken zu, dass es an der Beschneidung liegt:


      „an der Beschneidung kann es nicht liegen, höchstens eine leichte Gefühlsumstellung, kommt auf die Art der Beschneidung an.“
      Ne, kann unmöglich an der Beschneidung liegen. Wenn man von 24.000 Nervenenden nur noch 4.000 übrighat, ist alles was es braucht, eine „Gefühlsumstellung“.

      Stattdessen wird darüber spekuliert, ob die aktuelle Partnerin nicht mehr so der Kracher ist:


      „Hast du dir vielleicht schon mal überlegt, dass es daran liegt, dass du sie einfach nicht mehr geil genug findest? Nur weil Sie all das möchte, wovon du früher geträumt hast, heißt es nicht, dass es das auch genau bei IHR sein muss.“
      Kleine Anmerkung von mir: Der Typ ist 40 und seine Spielgefährtin ist 18. Ein feuchter Traum für viele, der für ihn Wirklichkeit geworden ist.

      Der nächste ist selbst beschnitten und hat schon festgestellt, dass Sex in Pornos immer geiler wirkt, als er selbst ihn in der Realität wahrnimmt:


      „In meiner Erfahrung ist das so: Alle möglichen Sexpraktiken sind in Fantasie und Porno sehr geil. Wenn dann tatsächlich mal umgesetzt, ist es aus verschiedenen Gründen doch viel weniger geil als vorgestellt. Und erotisch dann auch nicht.“
      Kann unmöglich daran liegen, dass der männliche Part eventuell über vollständige Genitalien verfügt.



      Der letzte Mitschreiber unterstellt dem OP dann sofort Trollerei:


      „Wobei ich gesamt eher von Troll-Posting aus gehe...“
      Ich frage mich wirklich, wie man so viel kognitive Dissonanz überhaupt verarbeiten kann. Warum sind Menschen nicht in der Lage, das absolut Offensichtliche zu sehen und die logischste Erklärung für irgendwas zu akzeptieren?
      Das Thema Beschneidung ist oft der Rosa Elefant im Raum, den niemand sehen will, obwohl er nicht zu übersehen ist.
      "The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing"