Sehr erfreulich, Bravo!Ich hatte zu viel Zeit in Israel verbracht, um nicht zu wissen, dass vor allem junge Linke und progressive Familien die Brit Mila, also die jüdische Beschneidung, die am achten Tag nach der Geburt von einem Mohel durchgeführt wird, laut kritisierten und mitunter aktiv ablehnten.
Was ist das für eine Begründung? Aber er ist der Vater seines Sohnes!Trotzdem würde er mir die Entscheidung überlassen. Ich sei schließlich die Mutter des Kindes..
Klar, Männer sind ja solche Egoisten! (hört sich schwer nach "Feministin" an) Warum lassen sich Frauen nur mit so was ein?Mirna Funk schrieb:
Vielleicht, dachte ich, weil ich eben auch Frau und nicht nur Mutter bin. Weil ich mit beschnittenen und unbeschnittenen Männern geschlafen habe. Weil ich wusste, dass an dem Gerücht der Hunderten Nerven, die einem genommen würden, nichts dran war, und beschnittene Männer genauso schnell und egoistisch kommen konnten wie andere Männer auch. Vielleicht, weil es für mich absolut logisch erschien, warum die Beschneidung gesundheitliche Vorteile brachte, und nicht umsonst die WHO, die Weltgesundheitsorganisation, Beschneidung als Präventionsmaßnahme gegen sexuell übertragbare Krankheiten, wie HP-Viren, Tripper und HIV empfiehlt. Auch für mich, wie für viele andere jüdische Frauen, die ich kenne, war der hygienische Aspekt eines beschnittenen Jungen und Mannes ein riesiges Entscheidungskriterium.
Will die Sex mit ihrem Sohn haben? Vielleicht findet seine Zukünftige einen vollständigen Penis ganz toll? Warum soll der Sohn das nicht selbst entscheiden?
Abraham war angeblich zum Zeitpunkt seiner Beschneidung 99 Jahre alt Diesem Vorbild sollten alle nacheifern - wenn sie so alt werden.Die Beschneidung ist aber nicht nur im Judentum verankert. Sie wird, so sagt man, seit Abraham praktiziert.

Kommt das Wasser in Israel inzwischen nicht aus der Leitung? In Berlin auf alle Fälle.Aber sie ist eben auch ein wichtiges Mittel, um Hygiene und Gesundheit zu gewährleisten. Bedenkt man, dass das Judentum in einer geografischen Zone entstand, in der es neun Monate im Jahr über 40 Grad hat und nur drei Monate Regen fällt, wundert einen die Entwicklung eines solchen Rituals vielleicht weniger.
Glücklicherweise wurde es dann ein Mädchen. Aber doch schön, dass man mal so richtig gegen die Vorhaut polemisieren konnte.
There is no skin like foreskin