Beschneidungen wegen einer gesunden, entwicklungsbedingt nicht-zurückziebaren Vorhaut, auch physiologischer Phimose genannt, und das dadurch verursachte Leid, sind ein Dauerthema hier im Forum, und machen im deutschsprachigen Raum wahrscheinlich die größte Zahl an unnötigen Beschneidungen an Minderjährigen aus, sogar noch vor rituell motivierten Beschneidungen.
Nun hat sich die größte Rundfunkanstalt der Welt, die BBC, diesem Thema angenommen:
bbc.com/news/av/uk-england-lei…on-my-penis-was-mutilated
Die BBC berichtet über den heute 31-jährigen Ashley, der im Alter von 5 Jahren beschnitten wurde, und seitdem körperlich als auch psychisch unter diesem Eingriff leidet. Der Grund für den Eingriff war damals eine Phimose. Aber Ashley geht heute davon aus, dass er Eingriff unnötig war.
Ashleys Leidensgeschichte erinnert uns an den gerne übersehenen Umstand, dass einige Komplikationen der Beschneidung erst sehr viele Jahre nach der Operationen auftreten können. Denn Ashley litt erst unter körperlichen Komplikationen, als er ins Teenager-Alter kam. Seine verbliebene Penishaut reichte nicht mehr aus, um eine ausreichende Haut für Erektionen bereitzustellen. Das Resultat war, dass sich bei jeder Erektion die Penishaut schmerzhaft anspannte, immer wieder aufriss, und zu allem Übel auch noch behaarte Haut aus der Schamregion den Schaft hinaus gezogen wurde – ein Symptom, die im Englischen als hairy shaft (deutsch: "haariger Schaft") bekannt ist. Sein Leidensdruck war so extrem, dass Ashley noch vor etwa einem Jahr über Selbstmord nachdachte.
Derartige "Spätkomplikationen" werden selbstredend auch von keiner Studie über die Komplikationen des Eingriffs erfasst.
Besonders bemerkenswert sind die Aussagen des Urologen Trevor Dorkin, Oberarzt für Urologie am Nuffield Health Hospital in Newcastle upon Tyme, zum Thema Phimose, der nochmal all das bestätigt, was wir hier schon seit Jahren predigen – nämlich dass die Entwicklung zur vollständig zurückziehbaren Vorhaut bis ins Teenager-Alter andauern kann und dass die nicht-zurückziehbare, aber ansonsten beschwerdefreie Vorhaut beim noch nicht körperlich voll entwickelten Jungen keine Krankheit darstellt und daher auch keine Behandlung erfordert (ab Minute 1:20):
Nun hat sich die größte Rundfunkanstalt der Welt, die BBC, diesem Thema angenommen:
bbc.com/news/av/uk-england-lei…on-my-penis-was-mutilated
Die BBC berichtet über den heute 31-jährigen Ashley, der im Alter von 5 Jahren beschnitten wurde, und seitdem körperlich als auch psychisch unter diesem Eingriff leidet. Der Grund für den Eingriff war damals eine Phimose. Aber Ashley geht heute davon aus, dass er Eingriff unnötig war.
Ashleys Leidensgeschichte erinnert uns an den gerne übersehenen Umstand, dass einige Komplikationen der Beschneidung erst sehr viele Jahre nach der Operationen auftreten können. Denn Ashley litt erst unter körperlichen Komplikationen, als er ins Teenager-Alter kam. Seine verbliebene Penishaut reichte nicht mehr aus, um eine ausreichende Haut für Erektionen bereitzustellen. Das Resultat war, dass sich bei jeder Erektion die Penishaut schmerzhaft anspannte, immer wieder aufriss, und zu allem Übel auch noch behaarte Haut aus der Schamregion den Schaft hinaus gezogen wurde – ein Symptom, die im Englischen als hairy shaft (deutsch: "haariger Schaft") bekannt ist. Sein Leidensdruck war so extrem, dass Ashley noch vor etwa einem Jahr über Selbstmord nachdachte.
Derartige "Spätkomplikationen" werden selbstredend auch von keiner Studie über die Komplikationen des Eingriffs erfasst.
Besonders bemerkenswert sind die Aussagen des Urologen Trevor Dorkin, Oberarzt für Urologie am Nuffield Health Hospital in Newcastle upon Tyme, zum Thema Phimose, der nochmal all das bestätigt, was wir hier schon seit Jahren predigen – nämlich dass die Entwicklung zur vollständig zurückziehbaren Vorhaut bis ins Teenager-Alter andauern kann und dass die nicht-zurückziehbare, aber ansonsten beschwerdefreie Vorhaut beim noch nicht körperlich voll entwickelten Jungen keine Krankheit darstellt und daher auch keine Behandlung erfordert (ab Minute 1:20):
Trevor Dorkin (27. Mai 2019) schrieb:
“Baby Boys, when they are born, the foreskin covers the head of the penis, und you can’t pull the foreskin back. That is normal. And then gradually as they get older, through the first ten years and then through the teenage years, the foreskin becomes more lax, so they are able to pull the foreskin back. So at the age of five you still have a significant proportion of five year old boys whose foreskin can’t be pulled back. Historically, there was a vogue to say: ‘Right, well, have a circumcision”. I think that as time’s gone by, I think, it has moved the other way. A five year old with a phimosis, if it wasn’t causing any other symptoms like infections or pain or discomfort, you’d say: ‘Right well. Sit tight. Sit tight,’ because it might sort itself out, as the boy gets older. I think there’s been a realization that, hang on, you’ ve been circumcising young infants without necessarily a good reason and a lot of the guys as they got older are not happy about that. It can cause a lot of psychological damage if they feel that something’s gone, that didn’t need to be taken away and there’s been change I guess in the medical fraternity that actually, no, we should move away from circumcision, unless there’s a good reason to do it.”
"Bei männlichen Babys bei der Geburt bedeckt die Vorhaut die Eichel des Penis, und die Vorhaut lässt sich nicht zurückziehen. Das ist normal. Und dann allmählich, wenn sie älter werden, im Verlauf der ersten zehn Jahre und der Teenager-Jahre wird die Vorhaut lockerer, sodass sie die Vorhaut zurückziehen können. Im Alter von fünf Jahren hat man also immer noch einen beträchtlichen Anteil an fünfjährigen Jungen, deren Vorhaut nicht zurückgezogen werden kann. Historisch gesehen gab es eine Mode zu sagen: "Na gut, lasst uns eine Beschneidung vornehmen". Ich denke, im Laufe der Zeit hat sich das in die andere Richtung bewegt. Bei einem Fünfjährigen mit Phimose, wenn diese keine anderen Symptome wie Infektionen, Schmerzen oder Ungehaben verursacht, würde man sagen. „Na gut. Warte ab. Warte ab“, weil es sich von selbst erledigen kann, wenn der Junge älter wird. Ich glaube, es hat die Erkenntnis gegeben: „Wartet mal, ihr habt kleine Kinder beschnitten, ohne notwendigerweise einen guten Grund zu haben, und viele der Jungen sind, als sie älter wurden, nicht glücklich darüber. Es kann großen psychologischen Schaden verursachen, wenn sie das Gefühl haben, dass ihnen etwas fehlt, das nicht hätte genommen werden müssen. Ich denke, es hat ein Sinneswandel in der medizinischen Gemeinschaft stattgefunden, dass wir von der Beschneidung Abstand nehmen sollten, solange es keinen guten Grund dafür gibt."
Hervorhebungen von mir.
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