Kann man hier im Forum auch subjektiv empfundene Vorteile nennen?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Kann man hier im Forum auch subjektiv empfundene Vorteile nennen?

      Die Aussage von T12345T:
      "Vorteile gibt es zwar auch, aber mir ist schon klar, dass es hier in dem Forum nicht erwünscht ist diese zu nennen."
      hat mich nachdenken lassen, Fragen bei mir aufgeworfen...ist dem so, darf man, soll man, hier im Forum keine persönliche und subjektiv empfundene Vorteile nennen?

      Warum eigentlich nicht, wenn diese allein eine Person betreffen, dass seine ganz persönlichen Ansichten und Erfahrungen sind, und diese Sicht nicht verallgemeinert wird (frei nach "wer das bei sich nicht auch als Vorteil sieht, hat nur nicht alle Latten am Zaun...")

      Genauso, wie ich meine persönlichen Erfahrungen und Probleme nicht auf andere übertragen und verallgemeinern darf, denn das wäre genauso übergriffig wie "Ich bin das auch, finde es gut und daher darf man das ruhig bei anderen auch machen..."

      Meinungen, darf man das?
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Das Problem in diesem besonderen Rahmen ist vermutlich, daß der Grat zwischen Meinung und "Arbeit gegen die Intention des Forums" sehr schmal ist.

      Positive Berichte - gerade ggü. Unentschlossenen/Gefährdeten - kommen schnell in den Ruch den Sinn und Zweck des Forums (jede unnötige Zirkumzision nach Möglichkeit zu verhindern) torpedieren zu wollen.
      Gruß
      Hickhack
    • Da ich ja offenbar völlig ungewollt diesen neuen Tread ausgelöst habe, werde ich mal meine Sicht der Dinge darlegen.

      Urolüge schrieb:

      .ist dem so, darf man, soll man, hier im Forum keine persönliche und subjektiv empfundene Vorteile nennen?
      Ja, das ist so. Es ist ja ein Forum für negativ Betroffene. Ein Wunder, dass ich noch nicht gesperrt wurde :)
      Ich zähle mich zwar auch zu negativ betroffen, aber nicht zum absoluten Beschneidungsgegner. Es gibt durchaus Fälle, wo es nötig und gut ist. Natürlich sollte der Betroffene dies selbst entscheiden können. Oder besser, niemand außer ihm kann das überhaupt entscheiden.
      Ich wäre auch ganz glücklich, wenn ich dies selbst hätte entscheiden können, oder überhaupt informiert worden wäre, dass man eine medizinische Behandlung an mir vornimmt, obwohl ich davon ausging gesund und normal zu sein.


      Urolüge schrieb:

      iese Sicht nicht verallgemeinert wird
      Verallgemeinern kann man hier sowieso nichts. Jeder empfindet es nunmal anders und niemand kann vorher wissen wie es danach sein wird. Darum muss auch jeder diese Entscheidung selbst treffen dürfen, weil er damit ja auch für immer leben muss.


      Hickhack schrieb:

      Positive Berichte - gerade ggü. Unentschlossenen/Gefährdeten - kommen schnell in den Ruch den Sinn und Zweck des Forums (jede unnötige Zirkumzision nach Möglichkeit zu verhindern) torpedieren zu wollen.
      Das Problem sehe ich hierbei ja darin, dass auch Menschen bei denen es wirklich medizinisch notwendig und sinnvoll ist eine wahnsinnige Angst gemacht wird. Es werden ja ausschließlich die schlimmsten Fälle genannt, mit Links usw. aus aller Welt. Jemand der sich operieren lassen muss und sich hier informiert, wird sehr verängstigt sein und sich danach auch garantiert verstümmelt fühlen. Das kann jedoch unmöglich der Sinn und Zweck des Forums sein. Jeder hat so sein Problem mit der Beschneidung. Aber verallgemeinern darf man weder die Vor noch die Nachteile. Letzteres wird hier aber gerne gemacht, wogegen ersteres von allen Seiten angegriffen wird.
      Niemand sollte es tun, wenn es nicht notwendig ist. Aber Panik zu schüren und Menschen die sowieso schon unter Vorhautproblemen zu leiden haben noch eine Verstümmelung einzureden ist auch nicht richtig. Wie gesagt, ich sehe mich durchaus auch als negativ Betroffener, trotzdem verbreite ich keine Panik vor einer Beschneidung, ich Rate nur davon ab wenn es nicht nötig ist. Bisher habe ich auch noch niemandem zu einer Beschneidung geraten, jedoch schon mehreren die es selbst machen lassen mussten einige Fragen dazu beantwortet, wie es für mich war. Ich finde es wichtig, dass diese Fragen vorher beantwortet werden und keine Angst geschürt wird. Mir hat leider damals niemand eine Frage beantwortet. Naja ich hatte auch keine. Wenn man nicht weiß das man "behandelt" wird, kann man sich ja auch keine Fragen zu dieser Behandlung stellen. Rückwirkend wäre ich aber lieber vernünftig aufgeklärt worden, oder besser, ich hätte es selbst entscheiden dürfen.
    • Jede Operation birgt das Risiko eines Traumas. Ich hatte ja nur eine Frenulotomie (und bin mir bis heute nicht ganz sicher ob es nicht eine partielle Frenulektomie war), aber dennoch ist es eine OP- und in gewisserweise auch eine Modifikations- bzw. Verstümmelungserfahrung.

      Bei einer Zirkumzision ist der Effekt weitaus deutlicher und geht bei der Amputation ganzer Gliedmaßen auf eine für mich nicht einmal vorstellbare Ebene.

      Soweit eine solche Operation medizinisch unvermeidbar ist und ein Krankheitsbild vorliegt, dem anders nicht beizukommen ist, ist die Auseinandersetzung des Patienten mit den Folgen schon nicht einfach (was in schwereren Fällen noch untertrieben ist).

      Im Bezug auf die Zirkumzision lässt sich allerdings feststellen, daß der Eingriff bei Kindern und Jugendlichen bei höchstens 1-2 von 100 Jungen eines Jahrgangs bis zu seinem 18. Geburtstag medizinisch unvermeidbar sein könnte. Alle anderen Jungen die einer Zirkumzision unterworfen werden, werden schlicht verdinglicht und den ästhetischen, religiösen, kulturellen oder sonstigen Fimmeln ihrer Eltern ausgeliefert.

      Selbst bei erwachsenen Männern ist die Zahl der Fälle in denen eine medizinische Unausweichlichkeit vorliegt sehr gering.

      Die Unterscheidung zwischen medizinisch unausweichlich und "vom Mediziner gewünscht" ist bei vielen Ärzten aber leider nicht so einfach. Auch Eltern sind in vielen Fällen schlicht nicht ausreichend informiert um eine aufgedrängte Zirkumzision einfach auszusitzen.

      Von daher ist - so habe ich es zumindest verstanden - das Ziel dieser Foren-Community - nach bestem Wissen und Gewissen von unnötigen Zirkumzisionen abzuhalten und die Zahl der Eingriffe auf die zu beschränken, die es entweder partout wollen und als Erwachsene VOLLINFORMIERT einwilligen oder die aus gesundheitlichen Gründen operiert werden MÜSSEN. Letzteren zu helfen mit den Folgen klarzukommen ist dann der nächste Schritt.
      Gruß
      Hickhack
    • Hickhack schrieb:

      Das Problem in diesem besonderen Rahmen ist vermutlich, daß der Grat zwischen Meinung und "Arbeit gegen die Intention des Forums" sehr schmal ist.
      Das sehe ich ganz genau so

      Klar kann erwähnt werden, das keine Probleme bei einen selber vorliegen, wir betonen auch immer wieder, das diese OP oft sehr unterschiedlich wahrgenommen wird.

      Ist es denn Sinnvoll von Vorteile und Nachteilen zu diskutieren, wenn diese rein individuell wahrgenommen werden? Dem einen Vorteil ist dem anderen sein Nachteil. Ich denke, das wir deshalb so auf das Wort "Vorteil" anspringen, weil hier der geschützte Ort sein soll und man eventuell auch etwas überreagiert. Nur, bevor sich hier jemand von den Betroffenen angetriggert fühlt, weise ich lieber einmal zuviel darauf hin, als das diese Menschen sich hier nicht mehr wohl fühlen. Daher denke ich, es ist in Ordnung am Rande zu erwähnen, das man keine Probleme hat, dennoch ist der Kontext wichtig wie es gesagt wird.
      "Those who cannot remember the past are condemned to repeat it"

      "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen."


      George Santayana (1863-1952)
    • Es geht mir nicht darum individuell, subjektive Wahrnehmungen zu diskutieren...denn kann man Wahrnehmungen diskutieren, bewerten...höchstens sich fragen, warum sehe ich das so...der andere komplett anders?

      Aber wenn ich möchte, dass meine individuelle und subjektive Wahrnehmung Gehör findet, anerkannt wird...darf ich dann andere Wahrnehmungen verdrängen, nicht anerkennen und auch nicht zulassen?

      Die Diskussion Vor- und Nachteile...gibt es auch nur EINEN objektiv beweisbaren Vorteil? Aber wieviel objektiv beweisbare Nachteile gibt es?

      Ja, mich haben die "Loblieder" auf Beschneidung und deren Vorteile früher auch "angetriggert"...und dies hat erst aufgehört, als ich meine subjektive Wahrnehmung anerkannt habe... genauso wie die gegenteilig lautenden...

      Wenn ich nicht zu dem stehe, wie ich etwas empfinde und wahrnehme, mich auch gefragt habe, warum ich das so sehe...wie soll es dann weitergehen, ich mich weiterentwickeln...etwas wie "Heilung" kommen können?
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • "Objektive Vorteile" spielen bei der Entscheidungsfindung allerdings nicht zwangsläufig eine Schlüsselrolle.

      Entscheidend ist, was der Entscheidende für sich als ausreichendes Argument anerkennt.

      Und was gesetzlich erlaubt ist. Was nicht verboten ist, kann ja nicht so schlimm sein. Plastikhüllen für Biogurken habe die Komsumenten ja auch nicht vom Kauf abgehalten.
      Gruß
      Hickhack
    • Hickhack schrieb:

      Entscheidend ist, was der Entscheidende für sich als ausreichendes Argument anerkennt.
      Absolut...oder was er für sich als ausreichende Argumente anerkennen will...denn zum Thema Beschneidung, kann man sich nicht die Meinung raussuchen, die einem besser passt?

      Hickhack schrieb:

      Und was gesetzlich erlaubt ist. Was nicht verboten ist, kann ja nicht so schlimm sein
      Auch da meine absolute Zustimmung...eigentlich erschreckend, wie "hörig" wir sind, wie Menschen aufhören zu denken...denn das haben ja schon unsere Politiker für uns gemacht. Das Leute nicht stutzig werden, wenn es für etwas extra ein Gesetz geben muss, um es zu erlauben? Da frag ich mich manchmal schon...das dritte Reich, würde es wieder funktionieren?

      Aber zurück zu der Gratwanderung bezüglich Aufklärung über Beschneidung und deren Folgen (was ja unser gemeinsames Anliegen ist?)Wem würdet ihr mehr glauben schenken...die einen sagen so...die anderen das genaue Gegenteil...oder jemandem der sagt, selbstbestimmt ist das in Ordnung, wie das für den einzelnen dann ist...die einen sagen so, die anderen so, wie es für dich sein wird weiß keiner, nur eines ist sicher, wenn es Scheiße sein sollte...dann für immer...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Urolüge schrieb:

      ...gibt es auch nur EINEN objektiv beweisbaren Vorteil?
      Muss mich selber korrigieren...Gibt es...wenn der Leidensdruck des Betroffenen durch eine Beschneidung soweit gemindert werden kann, dass die Nachteile durch den Eingriff nicht mehr als solche wahrgenommen werden (ist aber auch wieder subjektiv...), also eine absolute med. Indikation bestand...ungefähr wie wenn sich jemand seinen Fuß wegen Schmerzen und chronischen Entzündungen abnehmen ließe...die Beschwerdefreiheit würde insgesamt höchstwahrscheinlich als Verbesserung angesehen...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama