Untersuchung über Beschneidung und Autismus-Risiko - Morten Frisch und Jacob Simonson

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    • Untersuchung über Beschneidung und Autismus-Risiko - Morten Frisch und Jacob Simonson

      Liebes Forum,
      hier nochmal der Link zur Studie von Morten Frisch und Jacob Simonson von 2015:
      Ritual circumcision and risk of autism spectrum disorder in 0- to 9-year-old boys: national cohort study in Denmark

      https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/0141076814565942

      Und im Anhang die Übersetzung ins Deutsche. Ich möchte damit die Rezeption der Studie erleichtern, die allerdings auch vom statistischen Design her nicht so einfach zu genießen ist, die ich aber mit Bezug auf die Themenbereiche Beschneidung sowie Autismus wichtig finde.

      Die Hypothese der Autoren war, dass die Beschneidung von Kleinkindern das Risiko für die Entwicklung einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) steigert. Diese Hypothese wurde bestätigt. Das zwar nur, indem ein kleiner Bruchteil der von Beschneidung betroffenen Kinder später eine ASS entwickelte, dieses Ergebnis war aber statistisch signifikant.

      Als Nebenergebnisse ergab sich, dass zwischen Beschneidung und Asthma keinerlei statistischer Zusammenhang besteht, während das Risiko für eine Hyperkinetische Störung durch die Beschneidung steigen könnte - dieser Befund war aber nicht statistisch signifikant, und zeigte sich nur in der Gruppe der nicht-muslimischen Kinder.

      Die Autoren verlangen als Konsequenz aus ihrem Studienergebnis, dass die von ihnen angenommene Auswirkung der Beschneidung auf das ASS-Risiko in weiteren Studien untersucht wird. Als vermittelndes Element zwischen der Beschneidung und der Anbahnung der ASS diskutieren sie das mit der Beschneidung verbundene Erleben von Schmerz und Stress, da man bei Menschen mit einer ASS Auffälligkeiten in der Schmerzwahrnehmung findet.
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