Lukas Stoermer - Der Schnitt

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    • Lukas Stoermer - Der Schnitt

      Mit dem vorliegenden Sachroman, der den jungen Manuel ein Stück durch seine Jugend und sein Erwachsenenleben begleitet, hält Lukas Stoermer ein leidenschaftliches, aber fundiertes Plädoyer für mehr Aufklärung und einen sensibleren Umgang mit der fast schon standardmäßigen, oft aber auch nur gedankenlosen Beschneidung von Jungen in unserem Kulturkreis.

      Gleichzeitig zeichnet der Autor das lebendige Bild eines Jungen im Deutschland der 1980er/ 1990er Jahre, in dem sich so mancher, der in dieser Zeit die Pubertät durchlebte und das Erwachsensein erprobte, sicherlich wieder erkennt!

      Die Beschneidung. Ein Ritual, das nicht überall als selbstverständlich gilt. Seit dem Roman „Wüstenblume“ von Waris Dirie ist aus dem Tabuthema eine heiße Diskussion der Menschenrechtsorganisationen und Politik geworden. Dennoch werden auch bei uns immer noch Beschneidungen durchgeführt und dabei in das Intimste junger Menschen eingegriffen, wenn auch eher bei Jungen als bei Mädchen. Doch ist die Beschneidung männlicher Kinder deshalb weniger traumatisierend?

      Lukas Stoermer befasst sich in seinem Sachroman „Der Schnitt“ (erschienen im elbaol- Verlag Hamburg 2009) mit dem Innenleben eines pubertierenden Jungen, der seine Gefühle und die Folgen der Beschneidung in seinem Tagebuch verarbeitet.

      Als jüngstes Kind einer sechsköpfigen Familie erblickt Manuel 1971 das Licht der Welt. Als seine schulischen Leistungen immer mehr nachlassen, entschließen sich seine Eltern, ihn auf ein Internat zu schicken. Beim Duschen entdeckt er, dass sein Freund David keine Vorhaut mehr hat und ist sehr überrascht, da er noch nie eine nackte Eichel gesehen hat. Als die Internatsärztin bei Manuel eine Vorhautverengung diagnostiziert, ordnet sie seine Beschneidung an. Nach der Operation fühlt Manuel sich anders, ohne dieses Gefühl genau benennen zu können.

      Lukas Stoermer hat ein sozialkritisches Werk verfasst, das Denkanstöße zu unserer Gesellschaft und deren Missstände zu geben weiß. Er verarbeitet in seinem Sachroman ein von der Gesellschaft tabuisiertes Thema, das so umfassend auf dem Buchmarkt bislang nicht in Erscheinung getreten ist. Trotz des brisanten Stoffes gelingt es ihm, die Gefühle und Erlebnisse des beschnittenen Jungen wirklichkeitsnah und interessant zu vermitteln.

      Der aktuelle Anlass, dieses Buch zu verfassen, war der tragische Tod des kleinen Franjo, der im Anschluss an seine Beschneidung sterben musste und der Auftakt des Prozesses gegen die behandelnde Ärztin in Hamburg.

      Das Buch soll weder als Anklage verstanden werden, noch als Versuch, in irgendeiner Weise die Beschneidungen von Männern und Frauen miteinander zu vergleichen oder die Beschneidung von Jungen in anderen Kultur- und Religionskreisen zu kritisieren. Es will lediglich den Fokus auf ein Tabuthema lenken, über das in Deutschland immer noch weitgehend Unkenntnis herrscht.

      Lukas Stoermer, geboren 1971, studierte Jura und Neuere Geschichte. Er arbeitet als Anwalt und Frei­er Journalist. Sein Interesse gilt vorwiegend soziale­thischen und medizinrechtlichen Fragen. Er lebt in der Nähe von Hamburg. „Der Schnitt“ ist sein erster Roman.

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      Kontakt: lukas.stoermer(at)yahoo.de
      elbaol verlag für printmedien Hamburg
      ISBN: 978-3-939771-05-0
      190 Seiten, EUR 14,95
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