Rückfall

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    • Ich habe in den letzten 3 Jahren nichts mehr gepostet, und dass weil es mir in dieser Zeit echt gut ging. Ich hatte es endlich geschafft mich mit meiner im Kindesalter durchgeführten Beschneidung abzufinden und das Trauma zu überwinden. Ich hatte endlich ein erfülltes und angenehmes Liebes- und Berufsleben, alles war super.
      Dann, vor einigen Tagen aber habe ich gesehen dass Andrew Yang ein Typ den ich schon seit längerem auf Twitter folge und sehr Bewundere den Intaktivisten seine Unterstützung gab. Anfangs war ich total begeistert und habe mich wieder mit dem Thema beschäftigt, dass war anscheinend ein Fehler. Es geht mir jetzt genauso wie es mir bis vor 3 Jahren ging, also echt schlecht. Das ganze Trauma, die Erinnerungen alles kommt gerade zurück, ich kann kaum schlafen und weiß nicht mehr weiter, ich habe echt angst dass ich wieder in diesem schrecklichem Zustand bleiben werde.
    • Hallo Blaubär,

      stimmt, du hast hier lange nicht mehr geposted, war mir auch aufgefallen. Tut mir leid, dass es dir jetzt schlecht geht!

      Ich habe in den letzten 3 Jahren nichts mehr gepostet, und dass weil es mir in dieser Zeit echt gut ging
      Du hast dich mit dem Thema "Beschneidung" nicht beschäftigt, weil es dir gut ging? Heißt das im Umkehrschluss, du beschäftigst dich mit dem Thema, wenn es dir schlecht geht?
      Kann es sein, dass es dir vielleicht doch schon nicht mehr so gut gingst, als du wieder anfingst dich via Andrew Young damit wieder auseinanderzusetzen?

      Ein Kindheitstrauma kann immer wieder hochkommen, bei den Kriegskindern, die die Bombennächte im Luftschutzkeller verbracht haben kam es manchmal erst nach 40-50 Jahren voll zu Tage.

      Wenn du es vor drei Jahre geschafft hattest, dich "mit deiner Beschneidung abzufinden" und dein Leben dann super war, dann versuche dich zu erinnern, wie du das geschafft hattest. Dann müsste das doch reproduzierbar sein? Oder spielen da noch andere Sachen mit rein?

      Ich wünsche dir auf alle Fälle, dass du deine Angst abstreifst und dass es dir wieder besser geht!
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Selbstbestimmung schrieb:

      Wenn du es vor drei Jahre geschafft hattest, dich "mit deiner Beschneidung abzufinden" und dein Leben dann super war, dann versuche dich zu erinnern, wie du das geschafft hattest. Dann müsste das doch reproduzierbar sein?
      Das wäre auch meine Frage gewesen. Wie war das damals, was hast Du getan oder unterlassen, damit es Dir besser ging? Ist es möglich, heute wieder genau so vorzugehen?
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Danke für eure Unterstützung,

      Selbstbestimmung schrieb:

      Ich habe in den letzten 3 Jahren nichts mehr gepostet, und dass weil es mir in dieser Zeit echt gut ging
      Du hast dich mit dem Thema "Beschneidung" nicht beschäftigt, weil es dir gut ging? Heißt das im Umkehrschluss, du beschäftigst dich mit dem Thema, wenn es dir schlecht geht?

      Das ist echt eine interessante Frage, fest steht, wenn ich mich damit beschäftige dann geht es mir nicht gut und gerade kann ich irgendwie nicht an etwas anderes denken.

      Geholfen hat meiner Meinung nach das Gespräch mit meinem "Beschneider" wo ich ihm klar gemacht habe was für ein Stück scheiße er ist. Viel Ablenkung bei der Arbeit und durch die Freundin sicherlich auch.

      Tja, ich warte mal die nächsten Tage ab mit der Hoffnung dass es mit besser geht, vielleicht ist es besser dass ich dieses Forum wieder meide da wie gesagt als ich hier nicht gepostet habe es mir gut ging.
    • Ich kann gut nachvollziehen, wie es Dir geht und neige dazu, Dir zuzustimmen: wenn es Dir schlechter geht, sobald Du Dich hier beteiligst und besser, wenn Du dieses Forum meidest, dann ist es wohl besser so.
      Allerdings sehe ich einen Punkt, den Du mit Dir klären solltest:
      Wenn es darum geht, alte Wunden nicht wieder aufzureißen, die schon im Begriff waren, zu heilen, dann finde ich das richtig und gut.
      Wenn es aber eher ein Verdecken, Niederhalten und Kleinhalten von seelischen Schmerzen und Leiden ist, so fürchte ich, dass Du über kurz oder lang wieder vor demselben Problem stehst. Seelische Leiden lassen sich nicht dauerhaft verdrängen, irgendwann brechen sie wieder hervor.
      Sie werden sich nur beruhigen, wenn Du Dich ihnen stellst und sie verarbeiten kannst. Wie das wiederum für Dich am besten geht, kannst nur Du selbst herausfinden. Hierbei kann Dir dieses Forum helfen - oder behindern.
      Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und die richtige Entscheidung.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
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    • Hallo Blaubär...auf der einen Seite freue ich mich von dir zu hören...aber leider nichts schönes...

      wie Weguer schon sagte, war das, als es dir gut ging Heilung...oder Verdrängung? Verdrängung ist manchmal überlebensnotwendig...aber an einer Verarbeitung eines Traumas, da führt glaub wohl kein Weg vorbei, um dauerhaft damit leben zu können...wie man ein Traum verarbeitet, der Weg, hochindividuell...

      Blaubär schrieb:

      Geholfen hat meiner Meinung nach das Gespräch mit meinem "Beschneider" wo ich ihm klar gemacht habe was für ein Stück scheiße er ist. Viel Ablenkung bei der Arbeit und durch die Freundin sicherlich auch.
      Hört sich nicht wirklich nach -Verarbeitung und Integration eines Traumas an?

      Weiß nicht, ob das was ich jetzt schreib, dich weiterbringt, dir hilft...

      Ich hatte erst vor kurzem ein Gespräch mit einem der beteiligten Ärzten meiner Beschneidung...ich habe ihm glaub nicht klar gemacht, was für ein Stück Scheiße er ist...sondern ihm erklärt, wie sehr mich diese Lüge damals verletzt hat, mich und mein Leben immer noch belastet, und habe ihn dann gefragt, warum die mich angelogen habe, warum die so invasiv vorgegangen sind...seine Antworten

      "Weil die in der Klinik damals keine anderen Beschneidungsmethoden kannten, die machten das immer so...ja, es gibt unzählige Möglichkeiten eine Phimose zu operieren...aber ehrlich gesagt sind doch alle Operationen an der Vorhaut wegen Phimose Mist"

      Dann kamen Worte, da wurde er emotional...wütend: "Die mit ihren Drecksbeschneidungen, seit ich hier die Praxis habe, habe ich nie eine gemacht...das einzige was ich operiere sind Vasektomien..."

      Der Ton in dem der das sagte, was bei mir da ankam "Ich habe es gehasst, ich musste es machen, ich habe es immer gespürt, dass es falsch ist, und ich bin sogar wütend auf das, was ich da gemacht habe..."

      Wir sprachen dann noch über Phimocure...und er werde das jedem Erwachsenen mit Problemen wegen einer zu engen Vorhaut empfehlen...

      Mir persönlich hat dieses Gespräch weitergeholfen, "es" irgendwie leichter gemacht, etwas was sogar in Richtung verzeihen geht?
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama