Ann-Marlene Henning und Mina Ahadi

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    • Ann-Marlene Henning kenne ich aufgrund ihrer Sendungen zum Thema Liebe. Sie hat eine einzigartige unverkrampfte Art über Hindernisse im Bereich Sexualität zu sprechen. Ich finde es daher richtig toll, dass sie sich hier gegen Zwangsbeschneidung einsetzen möchte.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Olala, Ann-Marlene Henning hätte ich jetzt mal gar nicht vermutet. Aber wie schon gesagt wurde, sie hat eine sehr gute und verständliche und doch zugleich diplomatische Art! Sie geht ja auch mit ihrem Programm "Make Love" an Schulen (in einer Folge war sie in einer 8. Klasse in Leipzig, und selbst in diesem Alter war es noch ein Krampf, Eltern davon zu überzeugen, dass ungeschminkte aber ehrliche Sexualaufklärung endlich mal von Nöten ist. Es kamen gerade mal 9 von 29 Eltern, die sich bereit erklärt haben, mitzumachen (was Voraussetzung war, dass diese Kinder auch tatsächlich an diesem Unterricht teilnehmen durften).

      So viel zum Thema "aufgeklärtes Deutschland" oder "offenerer Osten".
      Ohne Konsens ist alles Nonsens.
    • Am 23. Oktober erscheint ein neues Buch von ihr "Männer - Körper. Sex. Gesundheit"

      Bin mal gespannt, ob da auf was spezielles auch eingegangen wird...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Ann-Marlene Henning und Mina Ahadi sind neue Botschafter bei Intaktiv - was für eine gute Nachricht.
      In Frankfurt am Main fand am 06.-09.05.2015 der seinerzeitige GA-Kongress statt:

      Genital Autonomy 2015. Myths and Multiple Standards.

      Mythen und unterschiedliche Maßstäbe - der Frankfurter Kongress wurde von GA in Zusammenarbeit mit der seit 2013 bestehenden deutschen Gruppe intaktiv organisiert. Unter den zahlreichen Gästen iwar Marilyn Fayre Milos, Geschäftsführerin und Mitgründerin von NOCIRC (National Organization of Circumcision Information Resource Centers), die aus den USA anreiste. Zu den geladenen Rednern gehörte Mina Ahadi, die Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime (ZdE).

      Am 08.05.2015 sprach Ahadi zur Frage Circumcision of boys in „Islamic countries“: What can be done against it?, was muss jetzt gegen die Beschneidung von Jungen in den sogenannten islamischen Ländern getan werden? Die Rede galt - und gilt - als der unumstrittene Höhepunkt der Konferenz 2015 und wurde, gemeinsam mit Ahadis Lebensleistung, von den Teilnehmern mit lang anhaltendem Applaus gewürdigt.

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      Genital Autonomy 2015 Myths and Multiple Standards

      Circumcision of boys in „Islamic countries“: What can be done against it? Unumstrittener Höhepunkt der Konferenz war jedoch der Vortrag von Mina Ahadi (Zentralrat der Ex-Muslime), die für ihr engagiertes Auftreten für die genitale Unversehrtheit von Mädchen und Jungen im muslimisch geprägten Kulturkreis und ihre mutige Arbeit im Allgemeinen mit stehenden Ovationen gefeiert wurde.

      hpd.de/artikel/11702

      intaktiv.de/pm-genital-autonomy-2015/

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      Circumcision of boys in „Islamic countries“: What can be done against it?
      Schluss mit der Kinderbeschneidung – auch in islamisch geprägten Ländern

      Von Mina Ahadi (Zentralrat der Ex-Muslime), Mai 2015.

      "In meiner Erinnerung ist ein Bild, es ist mehr als 50 Jahre her. Ein kleiner Mann kommt zu uns, schmutzig und selbstbewusst. In der Hand eine Tüte mit einer Rasierklinge. Einige Erwachsene laufen hin und her, die Stimmung ist sehr feierlich. Von dem Zimmer, in dem mein Bruder jetzt ist, werden wir anderen Kinder ferngehalten, plötzlich schreit er auf und dann ist wieder Stille. Er wurde beschnitten. Eine Woche muss er mit einem Tuch herumlaufen statt mit einer Hose, er bekommt viele Geschenke.

      So war unser Leben in dem kleinen Dorf irgendwo in Norden des Iran und bis heute spielt sich diese Zeremonie in jeder Familie mit Jungen so ähnlich ab. Für die meisten Menschen dort war und ist die Kinderbeschneidung hundertprozentig selbstverständlich, so wie die Existenz von Allah, eine Gewissheit und Normalität, die nicht hinterfragt werden darf. Die Zirkumzision ist Sunna und dient dem Seelenheil, ein unbeschnittener Penis ist unrein, ist nicht halal.

      Nicht nur im Iran, sondern in jedem Land, in dem der Islam an der Macht ist oder den Alltag der Familien bestimmt, werden 95 Prozent der Jungen beschnitten. Das war auch im Iran vor fünfzig Jahren so und daran wird sich weltweit nichts ändern, wenn wir weiter schweigen und nichts tun.

      Fast überall auf der Welt gilt die Jungenbeschneidung nicht als Kinderrechtsverletzung, vielmehr ist sie eine religiös motivierte Tradition, das übliche Ritual der Initiation ins Erwachsensein. Die Amputation der Vorhaut gilt als Beitrag zum Kindeswohl, den man sozial oder medizinisch begründet.

      [...] Jede medizinisch nicht zwingend notwendige Operation (auch Schönheitsoperation) an Kindern unter achtzehn Jahren, an Jungen wie an Mädchen, muss abgeschafft werden.[...]

      Welche hohe lebenslange Schädigung durch jede Jungenbeschneidung grundsätzlich entsteht wird von unseren Politikern ignoriert, obwohl Forscher wie Morris L. Sorrells zur sensitiven Zerstörung[4] und Morten Frisch zu den negativen Folgen für Ehe und Partnerschaft sehr gründlich aufgeklärt haben.[5]

      Auch auf der Seite PflegeWiki kann sich jeder zu den körperlichen [6] und den psychischen [7] Nachteilen der Jungenbeschneidung informieren. Ich bin mir sicher, dass fast alle Eltern, welche die Berichte der Forscher Sorrells und Frisch oder bei PflegeWiki gelesen haben, zur Beschneidung ihres Sohnes Nein sagen werden. Dass die Beschneidung – genauer gesagt: dass die Genitalverstümmelung – allen Mädchen genau so sehr schadet, wissen wir ebenfalls.[8]

      Die übliche Jungenbeschneidung zerstört 10.000 bis 20.000 Nervenendigungen bzw. Tastkörperchen der Typen Ruffini, Vater-Pacini, Merkel und Meissner.[9] Das entspricht nicht dem Wegschneiden der Klitorisvorhaut, das wäre eine FGM vom Typ eins a, sondern durchaus der wesentlich schwereren Verstümmelung Typ eins b, also der Amputation der Klitoris (!) oder einer Labienamputation, das heißt einer FGM Typ zwei.[10]

      Neben dieser sofortigen und irreversiblen körperlichen Schädigung drohen den Kindern, Jungen oder Mädchen, auch bei medikalisierter Durchführung (Krankenhausbeschneidung) die sogenannten Komplikationen wie Infektion, Tetanus, Blutvergiftung, Gewebsnekrose oder Tod.

      Das Wort Beschneidung ist also eine unzulässige Verharmlosung, es geht um eine Verstümmelung und Kinderrechtsverletzung, einerlei ob sie an Jungen oder Mädchen vorgenommen wird.

      Ähnlich verantwortungslos wie die Politiker verhalten sich leider auch viele Kinderärzte und Urologen, sowohl in den sogenannten islamischen Ländern als auch hier in Europa. [...]

      Seit dem 70. Deutschen Juristentag Hannover 2014 droht auch in Europa eine Straffreistellung der sogenannten milden Sunna (FGM Typ Ia, Ib, Typ IV). In ihrem Rechtsgutachten empfahl Professorin Dr. Tatjana Hörnle (Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleichung) den deutschen Juristen und dem Gesetzgeber, die weibliche Genitalverstümmelung Typ eins und Typ vier straffrei zu stellen und den § 226a StGB geschlechtsneutral zu formulieren (12).

      Karl-Peter Ringel und Kathrin Meyer wollen ebenfalls die islamische FGM legalisieren, gehen aber einen anderen Weg. Sie fordern, den § 1631d BGB so umzuformulieren, dass er künftig für Jungen wie für Mädchen Gültigkeit hat (13). Die milde Sunna ist jedoch ein medizinisch nicht erforderlicher und deshalb zu verbietender Eingriff. [...]"

      exmuslime.com/schluss-mit-der-kinderbeschneidung/

      exmuslime.com/schluss-mit-der-kinderbeschneidung/

      „Referent/innen und Teilnehmer/innen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Finnland, der Türkei, USA, Kanada und dem Iran tauschten sich am 08. und 09. Mai im Haus der Jugend in Frankfurt am Main intensiv zum Thema „Genital Autonomy: Myths and Multiple Standards“ aus. Dabei wurde das grundsätzliche Verständnis deutlich, dass Ethik universell ist […]

      hpd.de/artikel/11702

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      Fotos in Frankfurt am Main "Genital Autonomy 2015" mit Mina Ahadi

      zh-cn.facebook.com/48683938136…na-ahadi/834589719923925/
      "We recognize the inherent right of all human beings to an intact body. Without religious or racial prejudice, we affirm this basic human right.We recognize the foreskin, clitoris and labia are normal, functional body parts. [...]" (Declaration of the First International Symposium on Circumcision. Adopted by the First International Symposium on Circumcision, Anaheim, California, March 3, 1989.)

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Yolanda ()