Leipzig: Eichel-Ischämie (Mangeldurchblutung) nach Beschneidung.

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Leipzig: Eichel-Ischämie (Mangeldurchblutung) nach Beschneidung.

      Es sind Fälle schwerer Komplikationen wie dieser, über die so gut wie nie in der "Laienpresse" berichtet wird. Wäre dieser Fall nicht in einem Artikel eines Fachjournals dokumentiert worden, hätten wir vermutlich nichts davon mitbekommen. Man fragt sich natürlich, wieviele solcher Komplikationen ohne Kenntnis der Öffentlichkeit in Deutschland jährlich noch auftreten.

      Eine Ischämie kann, wenn nicht rechtzeitig oder erfolgreich behandelt, können im schlimmten Falle zur Nekrose, dem Absterben des betroffenen Organs führen.


      Thieme-connect schrieb:

      Glans Ischemia after Circumcision in a 16-Year-Old Boy: Full Recovery after Angiography with Local Spasmolysis, Systemic Vasodilatation, and Anticoagulation

      Richard Gnatzy Jochen Fuchs, Manuela Siekmeyer, Anne Bettina Beeskow, Jan-Hendrik Gosemann Martin Lacher

      Circumcision is one of the most frequent procedures performed by pediatric surgeons. A dorsal penile nerve block (DPNB) is commonly used for perioperative analgesia. We report the case of a 16-year-old boy with ischemia of the glans who presented on the first postoperative day after circumcision under DPNB (0.25% bupivacaine) at an outside hospital. The patient underwent immediate angiography under sedation. An intra-arterial spasmolysis was performed with alprostadil and nitroglycerine and a sufficient perfusion of the glans penis was confirmed. Subsequently, systemic sildenafil, arginine, and heparin were given. Following this 3-day medical treatment, ischemia resolved completely. Our case emphasizes the role of invasive angiography in the diagnostic workup and the therapeutic possibilities of local spasmolysis, systemic vasodilatation, and anticoagulation.



      Glans-Ischämie nach Zirkumzision bei einem 16-jährigen Jungen: Vollständige Erholung nach Angiographie mit lokaler Spasmolyse, systemischer Vasodilatation und Antikoagulation

      Richard Gnatzy Jochen Fuchs, Manuela Siekmeyer, Anne Bettina Beeskow, Jan-Hendrik Gosemann Martin Lacher

      Die Zirkumzision stellt einer der häufigsten Eingriffe, die von Kinderchirurgen durchgeführt werden. Ein dorsaler Penisnervblock (DPNB) wird üblicherweise für die perioperative Analgesie verwendet. Wir berichten über den Fall eines 16-jährigen Jungen mit Ischämie der Glans, der am ersten postoperativen Tag nach der Zirkumzision unter DPNB (0,25% Bupivacain) in einem externen Krankenhaus vorgestellt wurde. Der Patient unterzog sich sofort einer Angiographie* unter Sedierung. Eine intraarterielle Spasmolyse (= Krampflösung) wurde mit Alprostadil und Nitroglycerin durchgeführt und eine ausreichende Durchblutung der Eichel bestätigt. Anschließend wurden systemisch Sildenafil, Arginin und Heparin** verabreicht. Nach dieser dreitägigen medizinischen Behandlung verschwand die Ischämie vollständig. Unser Fall betont die Rolle der invasiven Angiographie in der Diagnostik und die therapeutischen Möglichkeiten der lokalen Spasmolyse, der systemischen Vasodilatation (= Gefäßerweiterung) und der Antikoagulation (= Blutgerinnungshemmung).

      * Angiografie: Sichtbarmachung der Blutgefäße mittels Bildgebenerverfahren, in diesem Fall Röntgenstrahlen.
      ** Sildenafil, Arginin und Heparin: Diverse Mittel zur Gefäßerweiterung und Blugerinnerungshemmung.



      Anmerkung: Die ursprüngliche Beschneidung fand in einem anderen Krankenhaus statt, an dem die Autoren tätig sind.

      Der vollständige Artikel kann hier eingesehen werden: thieme-connect.com/products/ej…ml/10.1055/s-0038-1667330

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Sokrates ()