"Schweigen bedeute nicht Zustimmung"

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    • "Schweigen bedeute nicht Zustimmung"

      Habe ich heute morgen im Radio gehört, und bin irgendwie zusammengezuckt.

      Klar, es ging um was anderes als BGM - um Organspenden.

      Obwohl, man kann ja auch die traditionelle bzw religiöse Vorhautamputation als eine Art "Organspende" sehen. Der Junge "spendet" einen Teil seines Körpers dem Traditions- oder Religionsbefriedigungswunsch seiner Eltern.

      Freiwillig? Nein. Wird Schweigen als Zustimmung gewertet? Ja, sogar Weinen und Brüllen.

      Im §1631d BGB gibt es für den von der Verstümmelung Betroffenen weder eine Zustimmungs- noch eine Widerspruchslösung. Und der Betroffene ist auch nicht hirntot, dass man sagen könnte "er wird das nie mehr selbst entscheiden können und kann mit der Vorhaut eh nichts mehr anfangen - anderen könnten sie das Leben retten"

      In der Gesetzesbegründung steht lediglich eine windelweiche Winkeladvokatenformulierung, die absichtlich so konstruiert wurde, dass sie niemals Auswirkungen haben kann "nicht irrelevant", blabla. Reine Alibi-Funktion.

      Der uns aus dem großen Ethik(ver)rat übelst bekannte Peter Dabrock (inzwischen zum großen Vorsitzenden aufgestiegen) meldet sich prompt zu Worte:

      Ein "Nein" kommt auch vom Chef des Deutschen Ethikrats. Peter Dabrock will keine "Organ-Abgabepflicht", wie er es gegenüber der Nachrichtenagentur epd nennt. Er hält das für rechtlich problematisch.
      Mit der Vorhaut-Abgabepflicht für kleine Jungen hatte er nicht die geringsten Probleme.

      Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch:

      An diesen „elementaren Fehlern“ wolle Spahn nichts ändern. „Stattdessen setzt er die Axt an den Grundrechten an. Aber Schweigen ist nicht Zustimmung. Die Mitglieder der Bundes­tages werden sich bei einer offenen Diskussion dazu bekennen müssen, ob sie sich für oder gegen die Freiheitsrechte entscheiden wollen.“
      Wo war die "Deutsche Stiftung Patientenschutz" 2012, als das jungenverstümmelungsgesetz verabschiedet wurde? Auf dem Mars?

      aerzteblatt.de/nachrichten/975…hsloesung-bei-Organspende

      swr.de/swraktuell/Widerspruchl…organspende-reax-100.html
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Zu der hochtrabenden Stiftung habe ich noch was gefunden:

      Besonders pikant: Im Stiftungsrat der Deutschen Stiftung Patientenschutz sitzt der katholische Staatsrechtler Prof. Wolfram Höfling. Dieser hat sich im Ethikrat in seiner Funktion als Patientenschützer für die Beschneidung von Knaben ausgesprochen, ein Eingriff der nach offizieller Einschätzung als Körperverletzung gewertet wird.
      Prost Mahlzeit!

      spiegel.de/forum/wirtschaft/sp…rung-thread-127260-1.html
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"