Die Geschichte meiner Beschneidung

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    • Die Geschichte meiner Beschneidung

      Hallo!

      Ich beobachte das Forum hier schon seit knapp einem Jahr und habe mich nun dazu entschlossen mich hier Mal zu registrieren.
      Da das hier mein erster Beitrag im Forum ist, möchte ich diesen auch für die Geschichte meiner Beschneidung nutzen. Also es ist für mich eher weniger eine Leidensgeschichte.

      Nun denn… Meine Beschneidung liegt in meinen frühen Kindheit zurück. Da muss ich so drei oder vier Jahre alt gewesen sein, aber genau wissen tue ich das leider nicht. Eben so wenig weiß ich leider nicht, warum ich überhaupt beschnitten worden bin. Ich gehe Mal davon aus, dass es dafür keine Grund gab.

      Ich weiß nur noch fragmenthaft, wie das Ganze ablief. Auch wenn das schon viele Jahre her ist.
      Ich weiß noch, dass meine Beschneidung bei mir Zuhause ablief. Ich weiß nur noch, dass irgendwann so ein alter Herr vor unserer Tür stand. Das Nächste woran ich mich erinnere ist dann, wie ich schon auf dem Wohnzimmertisch von uns lag und ich geweint und geschrien habe. An die Schmerzen kann ich mich da nicht erinnern, lediglich anhand meiner Erinnerungen nur ahnen. Und ob etwas betäubt wurde weiß ich leider nicht.
      Eine andere Erinnerung die mir so in den Sinn kommt ist, dass ich wirklich sehr kurz nach meiner vollendeten Beschneidung auf die Toilette wollte. Und da weiß ich nur, dass ich da auch sehr viel geweint habe und dass das Ganze für mich lange gedauert hat bis ich fertig war. Hier kann ich mich sogar an die Schmerzen erinnern. Es war ein sehr starkes brennen und es tat höllisch weh!
      Eine letzte Erinnerung die ich habe ist, wie ich auf den Beifahrersitz im Auto meiner Mutter saß. Ab den Lenden abwärts unbekleidet und mit riesigen Schmerzen bei jeder Bewegung. Wenn ich mich recht erinnere sind wir zu einer Nachuntersuchung gefahren. Aber das weiß ich leider nicht mehr genau.
      Ich finde das von mir selbst etwas "bemerkenswert", dass ich mich überhaupt an einiges davon erinnern kann.

      Wie ich Eingangs ja schon Mal gesagt habe, kenne ich die Gründe für meine Beschneidung nicht. Ich vermute Mal sehr stark, dass es überhaupt gar keinen gab!
      Meine Mutter hat keinen Glauben. Mein Vater hingegen war Kurde und gläubiger Muslim. Ich vermute aber Mal, dass beide meine Beschneidung veranlasst haben. Mein Vater wegen seines Glaubens. Bei meiner Mutter denke ich, dass es aus Unwissenheit und Gutgläubigkeit war. Sie meinte Mal in einem Gespräch zu jemand anders, dass sie (wohlgemerkt: SIE!) es bei mir besser fand mich beschneiden zu lassen. Das ich soweit ich weiß ihr einziger Grund. Bis jetzt stößt es mir sauer auf, dass sie Verwandte darauf anspricht ob deren Kinder noch beschnitten werden sollen. Glücklicherweise bekam sie immer ein “Nein”.

      Naja, wie ich mich nun gerade fühle? So ganz zufrieden bin ich mit mir da unten nicht wirklich. Klar: Jetzt denke ich nicht dauernd darüber nach wie es mit mir da unten steht, aber durch “äußere Einflüsse” wird man hin und wieder daran erinnert dass man anders ist. Dass es bei mir da unten nicht so ist, wie es eigentlich sein sollte.

      Auch macht Masturbieren so gar kein Spaß. Normalerweise sollte es ja so sein, dass es Spaß macht. Allerdings ist das ganze für mich eher nur mit ein “Druck ablassen” vergleichbar. Genießen kann ich nichts. Ja wie auch? Mit nur der Hälfte kannst du eben nicht das Ganze genießen. Wenn ich masturbiere, dann ziehe ich etwas von meiner verbliebenen inneren Vorhaut so nach vorne, dass ich zumindest über den Eichelrand komme und so überhaupt irgendetwas spüre was auch nicht wirklich viel ist. So ganz optimal ist das ja nun nicht.

      Ich kann zumindest sagen, dass mein Schneiderlein mir zum Glück so einiges meiner inneren Vorhaut ließ! Außerdem ist ein Teil des Bändchens noch da!
      Ich habe gesehen, dass es hier im Forum ja so komische Begriffe gibt, mit dem ihr die Art der Beschneidung festlegt. Leider habe ich keinen Plan, wie ihr das festmacht. Wäre cool, wenn mir das einer Mal näher bringen würde. Alternativ kann ich auch gerne Bilder hier reinstellen.

      Eine gute Sache habe ich: Zwei guten Freunde, die mir bei dieser Angelegenheit zuhören und mit denen ich darüber reden kann! Ich finde es wichtig, sich selbst mit diesem Thema auseinanderzusetzen! Zwar sind so gut wie alle meine Freunde nicht beschnitten, haben aber ein offenes Ohr und bringen mir Verständnis entgegen.
      Einzig mit meiner Mutter habe ich darüber noch nicht gesprochen. Zwar habe ich ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter, aber Versucht sie darauf Mal anzusprechen habe ich nicht. Meinen Vater kann ich nicht mehr fragen, denn der ist von ein paar Jahren gestorben (ist vielleicht auch besser so).

      Ich habe hier auch ein wenig zum Restoring gelesen und würde das am liebsten so schnell wie möglich in Angriff nehmen! Allerdings muss ich mir noch einiges dazu hier anlesen und ich bräuchte dann denke ich auch Mal Hilfe hier aus dem Forum. Mal schauen.
      Zwar kann so etwas lange dauern wie ich schon lesen, aber mit meinen aktuell 20 Jahren sollte ich am Ende dann noch länger noch was davon haben.

      Ich möchte mit einem möglichen Restoring gerne das ganze für mich in Angriff nehmen, weil ich hoffentlich für mich selbst dann ein wenig zur Ruhe komme. Die sexuelle Empfindsamkeit hat zwar auch etwas damit zu tun, allerdings möchte ich damit eher nur einen Schritt "rückgängig" machen, der
      - komplett unnötig war
      - über mein Kopf hinweg entschieden wurde.
      Meine komplett eigene Selbstbestimmung wurde mit einem sehr fatalen Eingriff an mir verletzt! Mir wurde damit etwas genommen, was ich NIE wieder zu 100% zubekommen werde. Niemand außer mir hätte darüber zu richten haben dürfen, diesen Schritt an mir durchführen! Oder es ästhetisch besser zu finden! Oder es hygienisch besser zu finden oder sonst was!
      Der Punkt, dass ich nicht selbst an der Entscheidung beteiligt war macht mich darüber echt sauer! Ja okay, aufgrund meines Alters war das damals nicht möglich, aber war das Ganze damals auch überhaupt nötig!? Ich denke nicht! Und meine Entscheidung wäre auch negativ ausgefallen!

      Naja, soviel erstmal zu meiner Wenigkeit. Das ist so alles, was ich schreiben wollte. Wenn Fragen zu mir bestehen oder sonstwas, dann nur zu!
    • Hallo Kappenlos,

      auch von mir ein herzliches Willkommen bei uns.

      Kappenlos schrieb:

      Ich habe gesehen, dass es hier im Forum ja so komische Begriffe gibt, mit dem ihr die Art der Beschneidung festlegt. Leider habe ich keinen Plan, wie ihr das festmacht. Wäre cool, wenn mir das einer Mal näher bringen würde. Alternativ kann ich auch gerne Bilder hier reinstellen.
      Ich möchte nicht auf diverse Fetischseiten verlinken, deshalb nur der Hinweis: Such im Internet einfach nach "Beschneidungsstile", da solltest Du ausreichend Informationen zu diesem Thema finden, auch mit Bildern.

      Ansonsten: Ich hoffe, Du fühlst Dich hier wohl. Wenn Du Fragen hast, sehr gerne.
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Hallo Kappenlos,

      (welcome)

      Danke für deine unverblümte Schilderung.

      Ich glaube, deine Entscheidung fürs Restoring ist das Beste, was du machen kannst. Wenn du genügend innere Restvorhaut und Frenulum hast, wie beschrieben, hast du sehr gute Chancen, nach erfolgtem Restoring, auf ein relativ natürliches Empfindungsspektrum. Ich vermute, du wirst begeistert sein (und erst richtig verstehen, was dir vorenthalten wurde, was leider die Freude darüber mindern könnte).

      Eigentlich solltest du die Rechnung für die notwendigen Hilfsmittel ja deiner Mutter präsentieren. Vielleicht käme ihr dann ja doch die Erkenntnis, dass sie etwas falsch gemacht hat. Ich verstehe allerdings, wenn dir das schwer fällt.
    • Vielen Dank für den warmen Empfang hier im Forum! Ich hoffe hier viele Infos über die Themen Vorhaut, Beschneidung und alles drum herum zu erfahren und vielleicht auch selbst einigen dazu beitragen zu können.
      Ich gehe mal auch ein paar Sachen hier ein.

      Pizarro73 schrieb:

      Hut ab vor Deinem Mut, Dein Erleben und Deine Gefühle so konkret zu schildern.
      Ach, ich habe den Text (mit dem Handy!) vorgeschrieben, weil ich mit der Bestätigung meines Profils ein Probleme hatte. Habe die Wartezeit also effektiv genutzt.
      Also ich konnte den Text ohne viel Nachdenken schreiben. Einerseits, weil ich das Ganze schon in gesprochener Form meinen Freunden erzählte und andererseits, weil ich emotional jetzt nicht so die Probleme mit der ganzen Situation habe.


      Weguer schrieb:

      Ich möchte nicht auf diverse Fetischseiten verlinken, deshalb nur der Hinweis: Such im Internet einfach nach "Beschneidungsstile", da solltest Du ausreichend Informationen zu diesem Thema finden, auch mit Bildern.
      Kommt darauf an welche Fetische... :P Naja egal. Ich weiß was du meinst.

      Also ich habe mal diese Seite hier zurate gezogen. Laut dieser wäre ich high & tight mit ganz leichter Tendenz zu high & loose. Im unerigierten Zustand bildet sich bei mir schon ein ganz leichter Wulst. Aber ich denke das ist nicht wirklich nennenswert. Von oben habe ich 11mm und an der Seite sogar bis zu 17mm innere Vorhaut über (unerigiert). Klingt meinem empfinden nach super! Aber ist es das auch?


      Zipfelmuetze schrieb:

      Ich glaube, deine Entscheidung fürs Restoring ist das Beste, was du machen kannst. Wenn du genügend innere Restvorhaut und Frenulum hast, wie beschrieben, hast du sehr gute Chancen, nach erfolgtem Restoring, auf ein relativ natürliches Empfindungsspektrum. Ich vermute, du wirst begeistert sein (und erst richtig verstehen, was dir vorenthalten wurde, was leider die Freude darüber mindern könnte).
      Die Entscheidung konnte ich jetzt erst überhaupt in Betracht ziehen und das ganze erst jetzt angehen, da ich mein Fachabi zusammen mit meiner schulischen Ausbildung angeschlossen habe. Anfang September fange ich an zu arbeiten und verdiene Geld mit dem ich eine Rekonstruktion überhaupt finanzieren könnte (Medienbranche eben). Eigentlich schade, dass eine Rekonstruktion auch von der eigenen finanziellen Situation abhängig ist :( .
      Über eine Sache kann ich jetzt schon froh sein: Ich brauche keinerlei Hilfsmittel um in kurzer Zeit zu kommen. Habe hier schon von Leuten gelesen die das "Privileg" nicht haben. Die Kerle tuen mir echt verdammt leid. Sind für mich aber auch so Punkte wo ich zu mir sagen kann „Zum Glück hat es dich nicht so schlimm erwischt“. Auf sowas baue ich persönlich meinen eigenen Weg auf, damit meine Situation besser wird.
      Was mich interessieren würde wäre, in wie weit die Vorhaut nach der Rekonstruktion die Funktion der Feuchthaltung der Eichel wieder aufnimmt. Ansonsten nehme ich natürlich alles am möglicher Mehrempfindung was ich kriegen kann! Aber die Frage wurde hier bestimmt schon beantwortet.


      Zipfelmuetze schrieb:

      Eigentlich solltest du die Rechnung für die notwendigen Hilfsmittel ja deiner Mutter präsentieren. Vielleicht käme ihr dann ja doch die Erkenntnis, dass sie etwas falsch gemacht hat. Ich verstehe allerdings, wenn dir das schwer fällt.
      Naja, ich würde das jetzt nicht machen um ihr eine Reinzuwürgen. Sondern ihr eher sagen, dass ihre Entscheidung nicht richtig war. Egal wie sie auch von ihr gemeint war. Eine Aussprache wird es geben, aber nicht jetzt.