Missglückte Circumcision - was tun?

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    • Missglückte Circumcision - was tun?

      Hallo zusammen,
      Anfang April wurde an mir eine vollständige Circumcision durchgeführt aufgrund einer relativen Phimose. Dieser OP ging der Besuch bei drei Ärzten voran, welche mir alle zu einer Operation rieten.. Eine Woche nach der OP habe ich gemerkt, dass etwas nicht stimmt und offenbar ein Teil der Naht gerissen ist. Daraufhin habe ich mich in die Gemeinschaftspraxis des operierenden Arztes begeben (jener hatte gerade Urlaub und so kam ich zu seinem Kollegen). Der schaute sich das Ganze an und meinte "Das verheilt alles wieder, wir müssen jetzt nichts kleben/nähen", dann empfahl er mir weiter Sitzbäder zu machen und das war es dann.
      Die Wunde verheilte jedoch nicht, im Gegenteil es bildeten sich fleischartige Lappen um die Wunde herum, welche auch öfter mal bluteten. Ich kontaktierte dann recht schnell einen Urologen an meinem Studienort, welcher etwa 200km vom operierenden Arzt entfernt liegt, bekam allerdings erst einen Termin für den 10. Mai. Dieser Arzt schaute sich diese Schweinerei ein und meinte dann "Benutzen sie Bepanthen das wird wieder", empfahl mir aber auch nächste Woche wieder zu erscheinen und den operierenden Arzt zu kontaktieren da dieser bestimmt mehr wüsste?!
      Ich habe dann den operierenden Arzt per Mail kontaktiert, die Antworten waren mehr als sporadisch, teilweise frech und zu nichts zu gebrauchen.
      Eine Woche später also erneut hin, da erkannte er dann mal dass es sich bei diesem Lappen an der Wunde um "massive Bildung von wildem Fleisch" handelte, warum ihm das eine Woche zuvor nicht aufgefallen war ist mir weiterhin schleierhaft..
      Am 30.5 erhielt ich die letzte E-Mail des operierenden Arztes mit dem Originaltext:
      "Sehr geehrter Herr XXX !
      Gerne führen wir die Narbenkorrektur und Entfernung des wilden Fleisches durch.
      Kosten in Narkose für Hautverschluß mit feiner Naht 500€ und für die Narkose 288€ .
      Wann soll denn die Operation sein ?
      Gruß
      YYY"
      Ich hielt das für einen schlechten Scherz, da es sich offenkundig nicht um einen kosmetischen Eingriff handelt sondern um ein ernsthaftes medizinisches Problem. Auf Rückfrage ob für sowas nicht die Krankenkasse aufkommt kam keine Antwort mehr, bis heute.
      Ich stehe jetzt also hier mit einem blutenden und schmerzenden Penis und weiß nicht so Recht was ich noch machen soll, ich hatte gehofft in diesem Forum ein wenig Hilfe oder Tipps zu bekommen um dieses leidige Kapitel endlich abschließen zu können.

      Schon einmal vielen Dank
      Gruß

      PS: Ich bin neu in diesem Forum also wenn der Beitrag in einen falschen Thread oder ähnliches gepostet wurde bitte ich das zu entschuldigen:)
    • Hallo xmen73,
      willkommen bei uns!
      Danke für Deine Geschichte. Es ist so oft dasselbe. Zuerst wird zur Zirkumzision geraten (obwohl diese OP in den weitaus meisten Fällen gar nicht nötig ist) und wenn dann Komplikationen auftreten, ist man plötzlich nicht mehr zuständig.

      Dass Du nun für offensichtlichen Pfusch zahlen sollst, ist meines Erachtens der Gipfel der Frechheit!
      Mein Rat in solchen Fällen ist: Wenn es darum geht, das OP-Ergebnis zu korrigieren bzw. einen Korrekturbedarf überhaupt festzustellen, geh niemals zum ursprünglichen Operateur. Die Wahrscheinlichkeit, dass er seine eigene Arbeit als Pfusch deklariert ist gleich Null. Geh lieber zu einem anderen Arzt, denn bei dem liegt die Hemmschwelle, Pfusch zu vertuschen, weitaus höher.

      Nun hast Du das schon versucht und wurdest da ebenfalls recht unsanft abgewiesen. Dennoch ist dies in meinen Augen der beste Rat: Such Dir einen anderen Urologen. Das wird jetzt möglicherweise etwas anstrengend, aber einen besseren Weg sehe ich nicht. Dass etwas getan werden muss, scheint klar.

      An Deiner Stelle würde ich zudem Deine Krankenkasse kontaktieren und den Fall schildern. Schließlich mussten sie für eine verpfuschte OP zahlen, das dürfte sie zumindest interessieren.

      Viel, viel Glück und Erfolg!
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Das Problem wird sein, dass die Bildung vom "wilden Fleisch" als "gottgegeben" angesehen oder zumindest dargestellt wird. Also einfach als deine Neigung zur überschießenden Narbenbildung.
      Dass es dafür weitere Risikofaktoren gibt, die sehr wohl mut dem Werk des Operateurs zusammenhängen können, wird vermutlich nicht mal eingeräumt. Grade Entzündung und Spannung auf dem Gewebe sind zwei Dinge, die da reinspielen können, Piercingfans oder Pfleger von Leuten mit PEG-Sonden haben da oft Erfahrung in der Sache.
      Dort kann das Problem auch noch nach einer ganzen Weile zum Verschwinden gebracht werden. Wie das aber hier ist? Wenn ich dich richtig verstehe, ist ja noch nicht mal die Nahtstelle zugeheilt.
      Vielleicht hast du mehr Glück bei einem Dermatologen oder - auch wenns krass klingt - plastischen Chirurg.
    • schluppi schrieb:

      Vielleicht hast du mehr Glück bei einem Dermatologen oder - auch wenns krass klingt - plastischen Chirurg
      Das scheint mir auch eine Möglichkeit. Ich war zur Narbenkorrektur bei einer plastischen Chirurgin, deren Hauptarbeitsgebiet die Behandlung von Narben ist. Ihr war es z.B. wichtig, dünnste Fäden zu benutzen, damit die neuen Narben möglichst fein und und unauffällig bleiben. Ich könnte mir auch vorstellen, dass so jemand bessere Arbeit leistet als ein Urologe.
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    • Hallo Weguer,
      ob das jetzt ein Urloge oder Chirurg macht ist mir mittlerweile egal, es kann ja nur noch besser werden.
      Gibt es hier im Forum oder generell eine Liste/Infos welche Chirugen oder Urologen sich auf solche OPs spezialisiert haben, am besten im Raum Stuttgart?
      War gestern beim Allgemeinarzt ob der vielleicht was weiß, er wusste es nicht..

      Gruß
    • xmen73 schrieb:

      ob das jetzt ein Urloge oder Chirurg macht ist mir mittlerweile egal, es kann ja nur noch besser werden.
      Hab ich auch mal gedacht...und machen lassen. Nein, es wurde nicht besser, im Gegenteil...
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama