Wie man aus einer Studie falsche Schlüsse zieht - "High incidence of foreskin morbidity in uncircumcised males"

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    • Wie man aus einer Studie falsche Schlüsse zieht - "High incidence of foreskin morbidity in uncircumcised males"

      Besser die Kinnlade festschnallen:


      "High incidence of foreskin morbidity in uncircumcised males" von Sara Rubin and Leah H. Carr

      ..the “foreskin-preserving culture” of the Capital Region of Denmark...
      Ohrläppchen erhalten die da übrigens auch.

      Mit "high" meinen Rubin und Carr übrigens 1,7%. Davon könne wir in Deutschland nur träumen.
      Das spricht für das ethische Selbstverständnis von dänischen Ärzten, die sich offenbar eher als Heiler als als Kaputtmacher verstehen. :thumbup:

      1,7% erfordern also eine OP, die in 2/3 der Fälle auch noch vorhauterhaltend durchgeführt werden konnte. Also erforderten nur 6 Promille der Fälle eine Vorhautamputation. Bravo Dänemark! :thumbup:

      Die Inzidenz von Genitaloperationen mit vollständigem Vorhautverlust in "vorhautzerstörenden Kulturen" ist übrigens weit höher als 1,7%.
      Oft liegt sie nahe 100%.

      1,6% der Junge hat also Probleme mit der Vorhaut, und 12,5% aller Mädchen in brusterhaltenden Kulturen erkranken später an Brustkrebs.
      Die Inzidenz von Brustkrebs in brusterhaltenden Kulturen ist extrem hoch.

      Die alarmierende Schreckensmeldung ;) von Rubin und Carr bezieht sich auf "Foreskin Morbidity in Uncircumcised Males" von Ida Sneppen und Jørgen Thorup:


      As a consequence of the discussion on whether the health benefits of newborn male circumcision outweigh the risks and the discrepancies in reported figures of complications, we evaluated the incidence and morbidity of foreskin surgery due to medical indications in boys from the Capital Region of Denmark in 2014.
      Hat die Vorhaut denn wirklich gar keinen Wert? Warum produziert der Körper sie dann?


      Patients with ... complications to nontherapeutic circumcision were excluded.
      Warum? Schade! Müsste man das nicht auch gegenüberstellen?


      A total of 181 patients were included. The cumulative risk of undergoing foreskin operation before 18 years of age was 1.7%. Forty patients had histologic verified balanitis xerotica obliterans (BXO) corresponding to a total risk of 0.37% of developing BXO. Mean age at surgery was 10.1 years (range 1–17). Phimosis was the most frequently reported indication (95.0%). The remaining 5.0% underwent surgery because of frenulum breve causing problems during erection. Before surgery, 27.1% had foreskin-related voiding problems and 17.1% had at least 1 episode of balanitis. Circumcision was initially performed in 44 cases. The remaining 137 patients had a foreskin-preserving operation performed. Nine boys had secondary circumcision after initially having foreskin-preserving operation. Fifty patients initially had preputial histology performed. BXO was verified in 37 patients. Of the 9 patients with redo-surgery due to recurrent phimosis, a further 3 had histologically verified BXO.
      Bei nur neun von 137 Jungen musste nach vorhauterhaltender Operation dann doch zirkumzidiert werden? Seltsam, da wird doch immer von einer ganz furchtbar hohen Rezidivquote und dass es am Ende doch immer auf VA herauslaufen würde geredet!


      Childhood foreskin-related problems in a region with no tradition of newborn male circumcision should not be neglected.
      Was will uns dieser Satz jetzt sagen? Dass man die Vorhaut von 100% der Jungen zerstören sollte, weil man sie ansonsten bei 6 Promille nicht erhalten kann? Wie dämlich wäre das denn?

      Fazit: die Propagandatrommel trommelt unermüdlich weiter.

      Lalalalasst euch nicht verarschen!

      2minutemedicine.com/high-incid…y-in-uncircumcised-males/

      pediatrics.aappublications.org…2016/04/04/peds.2015-4340
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • "CONCLUSIONS: Childhood foreskin-related problems in a region with no tradition of newborn male circumcision should not be neglected."

      OMG, shocking news. Wenn ein Kind krank ist, muss es behandelt werden. Wer hätte das gedacht.

      Aber: "The remaining 137 patients had a foreskin-preserving operation performed. Nine boys had secondary circumcision after initially having foreskin-preserving operation."

      D. h. vorhauterhaltende Maßnahmen haben eine Erfolgsquote >93%. Nur bei 9 Jungen musste man das tun, was andere von vorherein propagieren zu tun: Ihnen die Vorhaut abschneiden.
    • R2D2 schrieb:

      D. h. vorhauterhaltende Maßnahmen haben eine Erfolgsquote >93%.
      Verstehe ich jetzt nicht. Wie kommst du auf 93%?

      Von 181 die operiert wurden wurden 44 sofort zirkumzidiert (ob das immer nötig war, ist die Frage, aber man vergleiche das mit D) Neun wurde "nachzirkumzidiert".
      Man kann sich ja nicht einfach auf den Standpunkt stellen, dass in den 44 Fällen eine Vorhautplastik auch zum "Erfolg" geführt hätte.
      40 hatten angeblich eine histologisch verifizierte Balanitis xerotica obliterans.

      Ob da eine Vorhautplastik hilft? Oder lebenslang Kortison draufschmieren, mit all den Nebenwirkungen?
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • D. h. vorhauterhaltende Maßnahmen haben eine Erfolgsquote >93%.


      R2D2 schrieb:

      128 von 137 sind mit einer vorhauterhaltender Maßnahme behandelt worden und mussten nicht nachoperiert werden



      128 von 137 konnten mit einer vorhauterhaltender Maßnahme behandelt werden und mussten nicht nachoperiert werden

      Ich wollte nur klarstellen, dass vorhauterhaltende Maßnahmen bei Peniserkrankungen keineswegs eine auch nur annähernd so hohe Erfolgsrate haben müssen.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • In DK also 1,7% resp. 0,6%.

      Und in Deutschland?

      In D gab es 2010 rd. 678.000 Geburten.

      Nehmen wir mal an, Hälfte Jungen wären 339.000 Jungs.

      77.431 angeblich "medizinisch indizierte" VAs allein bei der TKK in 2011. Bei der wiederum nur 11,7% der Bevölkerung versichert sind.

      Bei der AOK ein Anstieg von 30% in nur fünf Jahren bei VAs bei Jungen < 5 Jahre.

      Das geht nicht mit rechten Dingen zu, da passt etwas vorne und hinten nicht zusammen, und keine Sau scheint das zu interessieren.

      Eigentlich kann es in D kaum noch intakte Männer geben.

      Entweder ein riesiger Betrug an den Beitragszahlern, oder ein riesiger Kinderbetrug. Am wahrscheinlichsten eine Kombination von beidem.

      Gibt es in DK bessere Kontrollmechanismen oder sind dänische Ärzte im Durchschnitt nicht so gewissenlos wie ihre deutschen Kollegen? Dass es so große genetische Unterschiede zwischen zwei Nachbarvölkern gibt wäre ja wohl Quatsch, und an Umweltfaktoren kann es auch kaum liegen.

      Wozu haben wir eigentlich ein Gesundheitsministerium, wozu haben wir ein Ministerium "für Jugend" - zum Weggucken?
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • R2D2 schrieb:

      Der AAP Beschneidungsfreund Freedman springt sogleich auf: “In the non-newborn there are many conditions for which circumcision would be an appropriate treatment,” Freedman added.
      Da wird es dann aber auf dem Küchentisch evtl. etwas eng. ;)

      Tja, leider erwähnt Freedman keine der vielen "Conditions":

      Lähmungen, Syphilis, Bettnässen, Klumpfuß, Neuralgie, Schielen, Blindheit, Taubheit, Tuberkulose, Augenleiden, Epilepsie, Selbstbefleckung, Unzucht, Nervosität, Aufsässigkeit, Apostasie, Meteorismus, Obstipation, Mundgeruch, Stottern, Fußschweiß, Pickel, fettige Haare, Schuppen, -

      und vor allem - pekuniäre Mangelzustände bei Urologen (Freedman ist nämlich einer)
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Uncircumcised Boys May Have Foreskin Problems

      Translates:

      Boys with Foreskins May Have Foreskin Problems

      Ist ja ein Brüller! :thumbsup:

      Kids with Appendices May Have Appendix Problems
      Kids with Noses May Have Nose Problems
      Kids with Ears May Have Ear Problems

      Kids with Eyes May Have Eye Problems
      Kids with Thumbs May Have Thumb Problems
      Women with Breasts may have Breast Problems... quite often



      Men without Bodys Have no Problems at All! (And no Fun at All)

      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Ab in die Hall of shame damit. OK?
      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Wobei - eigentlich ist nur die Interpretation der Ergebnisse HOS-pflichtig. Die Ergebnisse sprechen ja gerade gegen eine Dämonisierung der Vorhaut.
      Die meisten Jungen haben überhaupt keine Probleme mit ihrer Vorhaut und den wenigen, die doch Probleme haben kann meistens vorhauterhaltend geholfen werden.
      Aber was daraus gemacht wird ist schamlos.
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.
    • Man kann das auch so sehen wie circinfo:


      AAP waves white flag as Vikings storm fortress circumcision
      The case for circumcision has been dealt a final, fatal blow. Danish research showing that the vast majority of normal (uncircumcised) boys never experience any “foreskin problems”, and that only a tiny minority of boys with a problem require circumcision to fix it, has forced the American Academy of Pediatrics to admit that the case for routine (prophylactic) circumcision is empty and bankrupt.




      In response to this devastating avalanche of scientific evidence, the AAP has more or less conceded that its 2012 circumcision policy was not really concerned with the medical case for circumcision at all, but with cultural and religious issues. In an editorial accompanying the Sneppen/Thorup paper, Andrew Freedman, a member of the circumcision policy taskforce, makes the following amazing admissions:

      • Circumcision is basically and usually a religious or cultural preference on the part of the parents, not a medical decision.
      • Parents and medical advisers use medical evidence selectively to bolster their prior ideological positions on circumcision.
      • We did not recommend circumcision.
      • Circumcision is not necessary for optimum health.
      • Underlying aim of 2012 circumcision policy was to counter proposals to prohibit non-therapeutic circumcision of minors.
      • “Given the role of the phallus in our culture”, it is legitimate to consider non-medical factors in the circumcision decision.
      • Not all penises have to look the same.
      • The risk/benefit equation we devised (“benefits outweigh risks”) is applicable and relevant only to those who have non-medical (cultural, religious, social) reasons for circumcision.

      usw...

      circinfo.org/AAP_in_retreat.html
      Vorhaut hat Vorteile. Sonst gäbe es sie nicht.