Beschneidung warum?

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    • Beschneidung warum?

      Ein Linzer Männerarzt bezieht Stellung...
      Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
      Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
      Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
      tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
    • Es ist zwar nicht das Thema, das der Arzt hier anschneidet, aber mir ist dazu eingefallen, dass der Münchner Kinderchirurg Prof. Stehr von einer hohen Zahl misslungener Beschneidungen berichtet, die in seiner Klinik repariert werden müssten. In diesem Zusammenhang ist die Forderung, die Reinhard Merkel vor dem Ethikrat formuliert hat, interessant, eine Meldepflicht und ein nationales Register über misslungene Beschneidungen einzuführen.
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Hm, naja gegen die Beschneidung psychonanalytisch zu argumentieren halte ich aber für schwierig. Damit begibt man sich auf das Niveau der religiös-motivierten B-Befürworter. Psychoanalyse mag zwar nach Wissenschaft klingen, es ist aber streng genommen keine (jedenfalls nicht mehr als Theologie) und hat mit Schulmedizin nichts zu tun.
    • Bei allem Respekt: Wenn sie Dir nicht gefällt, lass " die Psychoanalyse" einfach weg. Das, was Freud damals formuliert hat, entspricht heutzutage gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnis, z.B. in der Ethnologie. Ausserdem war Freud Jude und wusste, wovon er redet. Seine beiden Söhne hat er übrigens NICHT beschneiden lassen. Vielleicht "hilft" Psychoanalyse ja doch, auch wenn sie keine Wissenschaft ist im landläufigen Sinne ist..
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.
    • Deiner Einschätzung kann ich nicht folgen. Lies doch mal die Bücher von James Bigelow und Ronald Goldman und du wirst erkennen, wie sachlich und relevant das alles ist. Im Übrigen nennt Dr. Pfau die Erklärung für den Eingang der männlichen Genitalverstümmelung in die Religionen: Ersatz für Menschenopfer. Der als zürnend vorgestellten Gottheit musste das Wertvollste geopfert werden - zunächst Menschen und nach Abraham die Vorhaut. Juden haben von der Beschneidung in ihrer Zeit in Ägypten erfahren, wo das erste Zeugnis männlicher Genitalverstümmelung in einem Grab bei Sakkara zu finden ist. Sie dürften so entsetzt davon gewesen sein, dass eine Gleichstellung mit dem Menschenopfer in Frage kam. Man vermutet, dass mit der Beschneidung in Ägypten zunächst Kriegsgefangene gedemütigt werden sollten - das erinnert an die Berichte über Penisverkürzungen im Jugoslawienkrieg.
    • @ Werner - das hat ja nichts mit dazu tun ob es mir 'gefällt' oder nicht. Das Problem ist, dass Psychoanalytiker Theorien und Konzepte aus den Fingern ziehen ohne sie empirisch oder neurologisch zu überprüfen. Weil Du Freud erwähnst, fällt mir da z.B. der Todestrieb ein. Dennoch können Psychoanalytiker sehr hilfreich sein, genauso wie die Komplementärmedizin. Ich kenne aber auch Fälle wo Analyse sehr geschadet hat, vielleicht deshalb meine Skepsis.

      @ Pensador - bzgl. der historischen Ursprünge klingt das sehr plausibel, da stimme ich Dir zu.
    • @Pensador - ich kann Dir nur beipflichten. Danke für die Literaturhinweise.

      @quadrat - ich wollte nur ausdrücken, dass man die Psychoanalyse nicht braucht, sondern ausreichende Belege für diese historischen Vorgänge auch allein durch andere Wissenschaften findet. "Gefallen" ist in diesem Zusammenhang eigentlich falsch ausgedrückt.
      Es ist hier sicher nicht der richtige Ort, um über Psychoanalyse grundsätzlich zu reden oder über den Begriff "Wissenschaft", und ich kenne ebenfalls Fälle, wo Psychoanalyse geschadet hat, aber ich kenne auch andere Fälle.

      Was den "Todestrieb" betrifft, bin ich mir, wenn ich so in die Welt schaue, gar nicht mal so sicher, ob da nicht doch was dran ist (Ironie off).
      "Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen zwingen, dass man ihnen ihre eigne Melodie vorsingt!" K.M.