Matthias Franz: "Auch Deutschland ist rückständig"

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    • Matthias Franz: "Auch Deutschland ist rückständig"

      Und in der kindlichen Biografie fast aller männlichen Moslems wird der Eintritt in ihre kulturelle Identität durch die Unterwerfung unter einen Gewaltakt markiert. Es fließt Blut. Im Gegensatz zur jüdischen Frühbeschneidung acht Tage nach der Geburt werden die Jungen im Vorschulalter auf dem Höhepunkt der kindlichen Sexualentwicklung und der damit verbundenen Kastrationsängste der traumatischen Erfahrung der Genitalbeschneidung unterworfen. Die patriarchalischen Machtansprüche erzwingen eine religiös und festlich verbrämte kollektive Erfahrung, nämlich, dass der Stärkere, weil er stärker ist, dem Schwächeren, weil er schwächer ist, Körperteile abschneiden darf und damit sogar ein gottgefälliges Werk vollbringt. Kritik an diesem Ritual ist nicht möglich
      imittelstand.de/themen/topthema_107048.html
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Da es bzgl. meines Beitrages bei Henryk M. Broder (Henryk M. Broder Die Beschaffenheit der Frau) noch gewisse Zweifel gab, begrüße ich den Artikel von Matthias Franz ganz besonders.

      Ich habe meinen Beitrag auch bei den "Störenfriedas" zur Diskussion gestellt und dort angefügt: "Die Genitalverstümmelung des männlichen Kindes ist Etablierung, Festschreibung und Weiterleitungsgrundlage des gewaltbasierten, sexuell übergriffigen und besitzergreifenden patriarchalen Machtanspruches. Ohne die Beseitigung der Genitalverstümmelung des männlichen Kindes kann es daher auch keine Gleichberechtigung der Frau geben. Ich möchte daher zu einer Zusammenarbeit diesbezüglich anregen."
      diestoerenfriedas.de/warum-has…schen-welt/#comment-10474

      Für eine solche Zusammenarbeit zwischen Feministinnen und Beschneidungskritikern möchte ich deshalb auch hier werben.
    • Das Prof. Franz dieses Thema anspricht ist gut und das er gegen unnötige Beschneidungen ist weiß hier glaub jeder...aber mir fehlt was entscheidendes in diesem Artikel (oder hab ich es in meiner Schussligkeit überlesen): Ist nur die muslimische Zwangsbeschneidung in diesem empfindlichen Alter schlimm und führt zu einem Trauma?
      Als Säugling ohne Narkose Beschnittene oder Männer die als Kind oder als Erwachsene wegen einer Vorhautenge (unnötig)beschnitten wurden haben keinen Grund sich zu beklagen? Der Verlust der Vorhaut hat keinerlei physische Folgen, sondern "nur" psychische Folgen? Alles nur Verlust- und Kastrationsängste? Ein wenig Psychotherapie und alles ist in Butter?

      Und daher wieder meine Zweifel, wie bei dem Broder-Thread: Nur die muslimische Zwangsbeschneidung, also nur das WIE es gemacht wird, ist schlimm? Wenn es nach den Regeln der ärztlichen Kunst, am besten bei Säuglingen ohne bewußtes erleben, gemacht wird, hat es keine Folgen?
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Franz ist Psychiater. Und als Wissenschaftler äußert man sich über die eigene Materie.
      An anderer Stelle hat er auch schon auf Schmerzgedächtnis von Säuglingen hingewiesen.
      Der Fokus hier liegt auf den Ereignissen der Silvesternacht und einem blinden Fleck in der bisherigen gesellschaftlichen Debatte darüber.
      Es ist keine umfassende Darstellung über Vorhautamputationen im Allgemeinen und soll es auch nicht sein.
      Meine Erklärung.
    • Ich sehe es auch so, dass hier nur auf die Ereignisse dieser Nacht eingegangen wird, eine umfassende Darstellung der Auswirkungen von VA zu ausufernd geworden wäre...aber trotzdem halte ich es für falsch gar nicht darauf einzugehen...denn was bleibt bei einem völlig unbedarftem Leser hängen? An Beschneidung ist nur das WIE und WANN es gemacht wird schlimm, die Folgen nur für die Psyche? Männer die über Probleme nach ihrer (scheinbar) med. indizierten VA klagen haben nur einen an der Klatsche?
      Menschen wurden erschaffen, um geliebt zu werden. Dinge wurden erschaffen, um benutzt zu werden. Der Grund, warum sich die Welt im Chaos befindet ist, weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden. -Dalai Lama
    • Matthias Franz schrieb:

      Denn der aggressive Zugriff auf Genitalien ist in jeder Form und zu jedem Zeitpunkt ein schweres Trauma mit Folgewirkungen.

      Eigentlich gibt es hier doch nichts falsch zu verstehen. Herr Franz kritisiert hiermit indirekt auch die "Genitalbeschneidung" von jüdischen oder amerikanischen Säuglingen.

      Auf das Thema einer Beschneidung aufgrund falscher ärztlicher Beratung, scheint er tatsächlich nicht eingegangen zu sein. Mir ist bewusst, dass hier viele Ärzte Fehler begehen. Im Grunde stellen ja diese Formen der Körperverletzung ohnehin bereits eine strafbare Handlung dar und somit besteht wohl eher ein Vollzugsdefizit für diese Straftaten bzw. auch die Aufklärung der Betroffenen, dass man ihnen hier zu Unrecht Leid angetan hat.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)
    • Zum psychologischen Mechanismus empfehle ich den Beitrag zur klassischen Konditionierung nach Watson. (uni-due.de/edit/lp/behavior/watson.htm) Alle vom Kind bewusst erlebbaren Umstände während der Beschneidung sind so zu Stimuli, die von neutralen Stimuli zu konditionierten Stimuli werden.

      Meiner Ansicht nach enthält die Beschneidungssituation ebenfals alle Bedingungen zur Herstellung von gelernter Hilflosigkeit, die mit Watson dann auch nur einen Durchlauf benötigt. (de.wikipedia.org/wiki/Erlernte_Hilflosigkeit)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Steffen Wasmund ()

    • Steffen Wasmund schrieb:

      Meiner Ansicht nach enthält die Beschneidungssituation ebenfals alle Bedingungen zur Herstellung von gelernter Hilflosigkeit, die mit Watson dann auch nur einen Durchlauf benötigt. (de.wikipedia.org/wiki/Erlernte_Hilflosigkeit)
      Das klingt ja nach einer richtig "praktischen" Methode. Man muss also einen Menschen nur in eine Situation bringen, wo er völlig hilflos bestialischen Schmerzen ausgesetzt wird, damit dieser Mensch dann für immer "lernt" sich seinem "Schicksal" zu fügen. Und hier wird wohl auch der Zeitpunkt eine wichtige Rolle spielen, wann ein Mensch einer solchen "Erfahrung" erleiden muss. Dies würde dann erklären, warum Beschneidungen vorwiegend an Kindern vorgenommen werden.

      Am Ende bekommen wir dann einen Menschen, der sich einer Religion, einem Patriarchat oder staatlichen Wünschen stärker unterordnet als er dies ohne diese "Behandlung" je getan hätte. Ich hatte ja immer mal wieder geschrieben, dass ich die Zwangsbeschneidung für rückständig halte. Vermutlich ist diese Methode aber derart perfide, dass hier sogar die Manipulation durch unsere Medien oder Werbeindustrie rückständig erscheinen.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)