Harald Stücker in seinem Blog über die nicht zu leugnenden Parallelen zwischen der Diskussion um die Beschneidung von Jungen und dem Kupieren von Hundeschwänzen.
Er zitiert dazu Passagen aus dem Buch von Desmond Morris „Dogwatching“ von 1987
Zunächst werden die Parallelen bei der Durchführung erläutert:
Auch in puncto Komplikationen und Todesrisiko gibt es Ähnlichkeiten:
Es gibt breiten Widerstand von Verbänden, doch der Brauch lässt sich nicht abschaffen:
Als Grund, die grausame Verstümmelung beizubehalten, werden Regeln und "Gesetze" angeführt.
Inzwischen gibt es "Zugeständnisse" und Scheinregularien:
Unsinnige und an den Haaren herbeigezogene Argumente? Aber sicher doch...
Aber ist der Schwanz denn überhaupt nötig? Hat der Hund denn Nachteile daraus, wenn er ihm abgeschnitten wird?
Hier wie dort, würden die Bräuche heute neu eingeführt werden wollen, gäbe es harte Sanktionen:
Um der Aufregung vorzugreifen:
Hier werden NICHT jüdische Jungen mit Hunden verglichen.
Es geht um Parallelen zwischen Bräuchen und den Diskussionen darüber.
Er zitiert dazu Passagen aus dem Buch von Desmond Morris „Dogwatching“ von 1987
Zunächst werden die Parallelen bei der Durchführung erläutert:
Der Eingriff wird normalerweise am vierten Lebenstag der Welpen mit einer scharfen Schere vorgenommen. Die Haut wird vorher oberhalb der Schnittstelle straff nach hinten gezogen, so daß die überschüssige Haut nach der Operation den Stumpf bedeckt. Dadurch wird die Blutung verringert und der Heilungsprozeß beschleunigt. Die Hundemutter wird bei dem Eingriff von den Jungen getrennt, damit sie das klägliche Winseln und Fiepen nicht hört.
Auch in puncto Komplikationen und Todesrisiko gibt es Ähnlichkeiten:
In seltenen Fällen sterben die Welpen am Schock oder durch Verbluten; die meisten überstehen die Prozedur aber ohne Schäden und nehmen ihren gewohnten Lebensrhythmus bald wieder auf.
Es gibt breiten Widerstand von Verbänden, doch der Brauch lässt sich nicht abschaffen:
In Großbritannien werden schätzungsweise immer noch rund 50.000 Welpen pro Jahr kupiert, trotz des Protestes der RSPCA, der Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals – des Britischen Tierschutzbundes, der eine Kampagne eingeleitet hat mit dem Ziel, die Operation für ungesetzlich zu erklären; desCouncil of the Royal College of Veterinary Surgeons (des Interessenverbands der Tiermedizinischen Fakultät), der das Kupieren als „unsinnige Verstümmelung“ deklariert hat; und des Europarates, der chirurgische Eingriffe an Hunden, die nicht Heilzwecken dienen, verbietet; sowie auch der Britischen Regierung, die den Standpunkt des Europarates teilt. Sie alle bilden eine starke Lobby für die mehr als vierzig betroffenen Hunderassen, vom riesigen Englischen Hirtenhund bis zum winzigen Yorkshire Terrier.
Als Grund, die grausame Verstümmelung beizubehalten, werden Regeln und "Gesetze" angeführt.
Die Hundezüchter, die für die Beibehaltung dieser „barbarischen Sitte“ – wie man das Kupieren schon im Jahr 1802 bezeichnete – plädieren, berufen sich vor allem auf die Zuchtregeln.
Inzwischen gibt es "Zugeständnisse" und Scheinregularien:
Unter dem zunehmenden Druck der Öffentlichkeit hat sich ein Mitglied des Britischen Züchterverbandes kürzlich das Zugeständnis abgerungen, daß die Frage des Kupierens eine persönliche und freiwillige Entscheidung sei und kein Hund trotz des Zuchtstandards dafür Strafpunkte bekommen dürfe, daß sein Schwanz im natürlichen Zustand belassen sei.
Unsinnige und an den Haaren herbeigezogene Argumente? Aber sicher doch...
Die Züchter, die das Kupieren hartnäckig befürworten, befinden sich heute in der Minderheit. In ihrer Verzweiflung, den Ritus zu rechtfertigen, haben sie selbst vor den unsinnigsten Argumenten nicht haltgemacht: Während einer öffentlichen Anhörung wurde beispielsweise von zwei Züchtern die Behauptung aufgestellt, durch das Kupieren würden spätere, durch Kämpfe verursachte Verletzungen und Schäden in der Schwanzregion verhindert. Das ist genauso unlogisch, wie dafür zu plädieren, einem Menschen die Füße zu amputieren, damit er nicht über seine großen Zehen fällt.
Aber ist der Schwanz denn überhaupt nötig? Hat der Hund denn Nachteile daraus, wenn er ihm abgeschnitten wird?
Die Nachteile des Kupierens sind offensichtlich. Unsere Hunde werden dadurch eines ihrer wichtigsten caniden Kommunikationsmittels beraubt. In Anbetracht dieser grausamen und sinnlosen Prozedur ist es mehr als berechtigt, daß man heute mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln versucht, diesen auf einem Irrglauben basierenden Ritus, der im Alten Rom seinen Anfang nahm, abzuschaffen.
Hier wie dort, würden die Bräuche heute neu eingeführt werden wollen, gäbe es harte Sanktionen:
Ich bin sicher, wenn es die männliche Beschneidung nicht bereits gäbe, und jemand käme auf die Idee, sie einzuführen, dann würde er wegen Kindesmisshandlung festgenommen. Aber ihre traditionelle Rolle als wichtiger Initiationsritus ist zu fest verwurzelt, als dass ihr der gesunde Menschenverstand oder objektive medizinische Erkenntnisse etwas anhaben könnten.
Um der Aufregung vorzugreifen:
Hier werden NICHT jüdische Jungen mit Hunden verglichen.
Es geht um Parallelen zwischen Bräuchen und den Diskussionen darüber.
Wenn aus Recht Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht! (Bertold Brecht)
Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
tredition.de/autoren/clemens-b…-schnitt-paperback-44889/
Bräuche und Traditionen können den Menschen an jegliche Abscheulichkeiten gewöhnen (G.B. Shaw)
Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen - nein: unserer Enkelkinder! (Bertha von Suttner)
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