FAZ: "Ein Schnitt ins Leben"

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    • Poyraz muss sich wieder mit herabgelassener Hose vor Murat Özkan setzen. Ob er sich schämt oder fürchtet, das ist hier jedem egal. Ängstlich schaut er nach unten. Während die Verwandtschaft drum herum steht, wird ihm innerhalb weniger Sekunden mit den tausendfach geübten Handgriffen die Vorhaut weggeschnitten und in den Mülleimer geworfen. Poyraz gibt keinen Laut von sich. Seine kleine Schwester lässt ein „öfföfföff“ hören: „igittigitt“. „Masallah!“ - „Wunderbar!“ - freut sich der Clown, bläst in seine Trillerpfeife und ruft: „Hoffentlich wird er ein Präsident!“
    • Wer Hilflosigkeit zur Schau stellt, macht sich strafbar.

      • Die Vorhaut kann mit einer Rosenknospe verglichen werden. Wie eine Rosenknospe wird sie erst blühen, wenn die Zeit gekommen ist. Niemand öffnet eine Rosenknospe, um sie zum Blühen zu bringen (Dr. med. H. L. Tan).
      • Alle Wahrheit verläuft in drei Stadien: Im ersten wird sie verlacht. Im zweiten wird sie vehement bekämpft. Im dritten wird sie als selbstverständlich anerkannt (Arthur Schopenhauer).
      • Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt (Thomas Mann)
    • Mit dem Körper von Kindern und Jugendlichen darf niemand Geld verdienen. Wir werden allerdings nichts kriminalisieren, was zum Alltag vieler Eltern gehört, wie zum Beispiel das Fotografieren ihrer Kinder am Strand."


      Sieht ja schlecht aus, für die Beschneider, Geld verdienen dürfen die damit ja zukünftig nicht mehr, wenn man Herrn Maas beim Worte nähme, denn Beschneidung gehört ja nicht zum Alltag, sondern ist ein aus diesem herausgehobenes Ereignis.
    • Ah, ja! Zu diesem Artikel sind keine Leserkommentare zugelassen.
      Jetzt geht das bei der FAZ auch schon los. Angst vor der Meinung der Leser?
      Wir wollen doch nicht, dass Cigdem Akyol in Istanbul einen Schreck bekommt?
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Pizarro73 schrieb:

      waren schon drei Kommentare freigeschaltet gewesen.


      Und wo sind die Kommentare geblieben? Geht man so mit Lesern um?
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Seltsam, seltsam...

      Es ist schon sehr auffällig, anscheinend alle anderen Artikel in der Kategorie "Menschen" dürfen die Leser kommentieren, darunter auch sehr sensible, persönliche wie mit dem todkranken Jungen Muhammet :

      Hip-Hop-Legende „Big Bank Hank“ von der Sugarhill Gang gestorben

      José Mujica, der scheidende Präsident von Uruguay, ist bekannt für sein bedürfnisloses Auftreten

      Verfallene Bauten Apocalypse Now

      Rückkehr von der ISS Alexander Gerst muss erstmal zum Check-up

      Herzkrankes Kind Muhammet liegt im Sterben

      25 Jahre Mauerfall Der letzte Vertraute Erich Honeckers
      Die SED belegte den Liedermacher Reinhold Andert mit Berufsverbot.

      Herzblatt-Geschichten Prinz Harry hat viele Kinder

      Meist in Eile: Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir.
      Tarek Al-Wazir Nicht nur für Risotto mit Steinpilzen fehlt die Zeit

      Zu ihm schauen die Kollegen auf: John Turturro ist ein „actors’s actor“
      John Turturro im Gespräch „Ich will nicht immer dasselbe Lied spielen“

      Autopsie Robin Williams hatte weder Alkohol noch Drogen im Blut

      Ein Auftritt der Band AC/DC im Jahr 2003
      AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd Justiz lässt Vorwurf des Mordkomplotts fallen

      usw, usw...

      Das ist schon sehr auffällig. Hat der Graumannsche Giftpfeil so tief getroffen?
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"

    • Und wo sind die Kommentare geblieben? Geht man so mit Lesern um?


      Nee natürlich nicht.
      Ich finde es aber interessant, dass noch heute früh die Kommentarfunktion geöffnet war und Kommentare sichtbar waren.
      Da hat man dann den Hahn abgedreht.

      Immerhin muss man in diesem Fall ja sagen: der Artikel allein ist schon sehr aussagekräftig und ein mittleres Wunder in der sonst üblichen MGM-Bagatellisierungspresselandschaft.
    • Pizarro73 schrieb:

      Immerhin muss man in diesem Fall ja sagen: der Artikel allein ist schon sehr aussagekräftig und ein mittleres Wunder in der sonst üblichen MGM-Bagatellisierungspresselandschaft


      WIR lesen den Artikel so - andere lesen ihn anders! Man kann ja nun nicht sagen, dass der Artikel in einem anklagenden Ton geschrieben ist. Allerdings vermtl. (ich war noch nie bei sowas dabei, und werde auch nie) auch nicht in einem beschönigenden. Manche werden den Artikel achselzuckend lesen: ja so machen's halt die Türken... ist halt so eine Art Folklore, ein großes Familienfest... ist doch deren Sache.
      Ethisch-moralisch wird da nichts in Frage gestellt. Das muss sich jeder selber denken.

      In Deutschland bleiben solche Eingriffe nur erlaubt, sofern bestimmte Voraussetzungen eingehalten werden.


      Es ist eher so, dass solche Eingriffe verboten waren und vor zwei Jahren grundgesetzwidrig legalisiert wurden. Und dass das mit den Voraussetzungen Larifari ist, weil das nicht kontrolliert wird. Man könnte eher sagen: "wenn unbestimmte Voraussetzungen" eingehalten werden.
      Und wenn gar nichts eingehalten wird (siehe Metzizah) dann wird die Strafverfolgung nicht ein- sondern angehalten. Gestoppt.

      Als im Mai 2012 das Kölner Landgericht die Beschneidung bei einem vierjährigen muslimischen Jungen als Körperverletzung wertete, rief das Proteste vor allem von muslimischen Verbänden und dem Zentralrat der Juden hervor.


      Aha, das wird herausgestrichen, aber nicht, dass das bei der großen Mehrheit Beifall hervorrief!

      „Aber die Beschneidung ist bei einer ordentlichen Durchführung keine Körperverletzung.“


      Und dieser Blödsinn wird weder kommentiert noch hinterfragt.


      Der damals Siebenjährige musste anschließend seinen fünfjährigen Bruder Levend beschneiden - 1500 Neugierige schauten dabei zu.


      Das übt! Frühe Fingerfertigkeit, man staunt immer wieder was die Kleinen alles können! Irgendwann wird ja vielleicht auch ein beliebtes Kinderspiel daraus. "Mami und Papi sind außer Haus, Schere liegt auf dem Tisch, heißa, wir "beschneiden" mal das kleine Brüderchen, da werden Mami und Papi aber Augen machen, und von dem gesparten Geld dürfen wir uns neue Videospiele kaufen!"

      Eine gesellschaftliche Verpflichtung

      Die „Sünnet Dügünü“ - die „Beschneidungshochzeit“ - ist in der Türkei Höhepunkt und gleichzeitig das Ende des Knabenlebens. Es ist keine Sitte, die man einfach mal so übergehen könnte. Sie ist gesellschaftlich verpflichtend.


      Kann man nicht übergehen, und fertig.

      Wer in der Türkei ein Mann sein will, muss den Militärdienst absolvieren, heiraten und beschnitten sein.


      Na das ist halt so - da muss man Verständnis haben. Oder man will eben kein Mann sein.

      Im Judentum ist die Beschneidung das zentrale Zeichen des Bundes zwischen dem Volk Israel und Gott. Im Islam wird sie als Teil der Sunna, der vom Propheten Mohammed überlieferten Tradition, betrachtet. Einen festen Zeitpunkt für die Beschneidung gibt es im Islam nicht, sie findet aber meist vor der Geschlechtsreife statt.


      Ja wenn das so ist - da kann man nichts machen!

      "Die Kinder kreischen in die anschwellende Begeisterung hinein"...die Jungen sind stolz, die Eltern zufrieden, alles in Butter!
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Mit zu wenig Distanz berichtet die FAZ über einen Besuch im "Beschneidungspalast von Istanbul".

      "Wer in der Türkei ein Mann sein will, muss den Militärdienst absolvieren, heiraten und beschnitten sein. Wer es nicht ist, gilt als so seltsam wie ein atheistischer Schweinefleischliebhaber vom Mars" heißt es in dem langen Artikel.

      Es klingt etwas wie die Schilderungen aus dem Harem, wenn sich Cidgem Akyol über die Pracht und den Luxus in dem Gebäude ausläßt.


      hpd.de/artikel/10524
      Deutscher Bundestag 2013: "Mädchen sind toll, so wie sie sind. Und niemand hat das Recht ihnen weh zu tun und an ihrer Vulva etwas abzuschneiden"
      Deutscher Bundestag 2012: "Jungen sind nicht unbedingt toll, so wie sie sind. Und alle Eltern haben das Recht ihnen weh zu tun und an ihrem Penis etwas abzuschneiden"
    • Zitat: Wer in der Türkei ein Mann sein will, muss den Militärdienst absolvieren, heiraten und beschnitten sein. Wer es nicht ist, gilt als so seltsam wie ein atheistischer Schweinefleischliebhaber vom Mars.


      Ok., dann oute ich mich mal. Ich war nicht beim Wehrdienst, esse Schweinefleisch, obwohl ich nicht vom Mars komme und beschnitten bin ich auch nicht. Ich muss aber auch erwähnen, dass ich in keinem Fall dem Klischee eines hier skizzierten "Mannes" in der Türkei entsprechen möchte.


      Ich kann zwar Eltern verstehen, die Angst davor haben, hier mit diesem Ritual zu brechen, aber ich halte hier sowohl die Mütter wie auch die Väter für Feiglinge, wenn sie ihre Kinder nicht vor Übergriffen schützen, sondern sie sogar noch ausliefern. Was hat das ganze mit "Männlichkeit" zu tun, wenn man nur feige nachgibt.

      @Machos: Es hat nichts mit Männlichkeit zu tun, wenn man wehrlose Kinder verstümmeln lässt, sondern es beweist das im Gegenteil.
      Der Unterschied zwischen Dogmatikern und Aufklärern besteht bei der Beschneidungsdebatte darin, dass die einen kindliche Vorhäute und die anderen alte Zöpfe abschneiden wollen. (Quelle: NoCut)